Gig Organisieren

[Lookbehind]

Eigentlich hat unser Gitarrero malgesagt das er sich um die Gigs kümmern wollte, aber iwie bewegt sich da nichts. Was man ihm noch nicht mal groß verdenken kann, der gute hat nämlich auch sonnst noch so einiges am Hals.
Wie dem auch sei, wir versauern derzeit im Proberaum, und das find ich richtig schade.
Darum habe ich überlegt, das ich evtl schonmal ein paar Sachen anleiern könnte, sodas der Rest der Band nurnoch sein OK geben muss.
Aber wo setze ich an?
Ich hab mir überlegt, das ich evtl mal ein paar Kneipen und der gleichen in der Umgebung anspreche und einfach mal direkt nachfrage. Bloß wie? Vorbei gehn? Anrufen? Anschreiben? Dierekt auf Anhieb n Demo zukommen lassen? Oder erst nach Aufforderung? Wie ist das mit Gagen, ich mein, generell würden wir zwar auch für ne Kiste Bier spielen, aber wenn dann doch mal einer Fragt, was ist dann angemessen?
Oder is der Weg total falsch und ich sollte mich lieber an einer zentralen Stelle melden?
Hat da jemand Erfahrungen die er/sie mit mir teilen kann/möchte? Gibts irgendwelche Grundregeln? Oder ist das von Veranstalter zu Veranstalter unterschiedlich?

Besten dank
Look

PS: Wir machen Progressive Rock bis Metal. Wer mal rein hören will, siehe Sig.

 

[Lookbehind]

Zitat:Original erstellt von: sKu

...
Dann könnt ihr diese anmailen, anrufen... oder vorbeigehen. Je persönlicher, desto besser. Nen Anruf als Erstkontakt würde ich eigentlich immer vorziehen, Mails werden da doch zu oft einfach ignoriert.
...

Genau darum ging es mir... Gibts da irgendwelche Regeln auf die man Achten muss? Reicht ein "Hallo wir sind Horus und würden gern auftreten, wie siehts aus?" oder gibts da irgendwelche Tipps die ihr mir geben könnt?

 

[cellkirk74]

Es gab zumindest in den 90gern mal sowas wie ein Verzeichnis aller Konzertveranstalter in Deutschland, ich hab aber keine Ahnung ob das fortgeführt wurde. Ansonsten wirklich die Läden ansprechen, in denen ihr gerne spielen würdet. Gut ist auch, wenn man sich an eine Band mit etwas größerem Bekanntheitsgrad drannhängen kann. Das freut dann auch den VEranstalter, weil tendentiell mehr Leute kommen.

Außerdem kann man Gigs natürlich auch noch selber organisieren, wenn man Räumlichkeiten und ne Anlage zur Hand hat. An die meisten bands kommt man über myspace sehr gut ran und kann einfach dort fragen, ob Interesse an einem Konzert besteht, wo auch schon die Vorgruppe (ihr) gestellt wird. Für sowas eignen sich Jugendzentren und ähnliches ganz gut...

 

[Herr K]

Zitat:Original erstellt von: Lookbehind

Zitat:Original erstellt von: sKu

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Dann könnt ihr diese anmailen, anrufen... oder vorbeigehen. Je persönlicher, desto besser. Nen Anruf als Erstkontakt würde ich eigentlich immer vorziehen, Mails werden da doch zu oft einfach ignoriert.
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Genau darum ging es mir... Gibts da irgendwelche Regeln auf die man Achten muss? Reicht ein "Hallo wir sind Horus und würden gern auftreten, wie siehts aus?" oder gibts da irgendwelche Tipps die ihr mir geben könnt?

Genau so würde ich es machen. Das ist einfach ne Sache, die man auch lernen muss.

In einer Kneipe würde ich einfach persönlich vorbei schauen oder anrufen. Das ist sympathischer, vor allem, wenn ihr selbst noch keine Erfahrung in dem Bereich habt.

Übrigens finde ich es sinnvoll, wenn einer sich darum kümmert.
Bei uns gibts immer ein "Standardformular", dass ich mal aufgesetzt habe und da werden dann nur ein paar Daten geändert (falles wir Emails schreiben) oder es wird erst angefragt und wenns ein Ja gibt, dann habe ich immer "Gage" und andere Konditionen ausgehandelt.
Wir haben die Musik aber auch zum Spaß für uns gemacht, also war das Ja schon vor der Gagenverhandlung!

 

[ISI]

Wir spielen immer, mit ein oder zwei Bands zusammen. Dadurch erhöht sich die Wahrscheinlichkeit dass der Laden voll wird und man öfter gebucht wird.

Wobei wir es vermeiden, häufiger als zwei Mal im Jahr, in der gleichen Lokalität zu spielen.

Zum Thema Verhandlungsposition, seht zu, dass ihr dabei nicht drauflegt, die Unkosten müssen gedeckt sein. Egal ob viel oder wenig Leute kommen, häufig versuchen die Wirte, die Entlohnung vom Umsatz abhängig zu machen...

Wir regeln das immer so, die Anfahrtspauschale, plus zwei Getränke pro Musiker, müssen drin sein...

Verhandlungssache:
Darüber hinaus gibts noch die Variante Umsatzbeteiligung... bzw. die Bands bekommen den Eintritt komplett und der Wirt behält die Getränkerlöse, oder ihr macht eine feste Entlohnung aus.

 

[Nymi]

Zitat:Original erstellt von: ISI

Wir regeln das immer so, die Anfahrtspauschale, plus zwei Eimer Getränke pro Musiker, müssen drin sein...

Edith meinte, sonst reiche das nicht und es bestünde die Gefahr der Dehydration. []

 

[MauMau]

Zitat:und es bestünde die Gefahr der Dehydration.

Interessant, wußte garnicht, daß man Bier auch als "Hydrat" bezeichnet.

Unterhopfte Grüße,

Oli

 

[ISI]

Vielleicht sollten wir unser Verhandlungsgeschick überdenken... [][][]

 

[Achim_der_2te]

2 Eimer pro Kopf sind aber schnell verdunstet []

Guck mal auf [URL]http://www.herford.de/[/url], da stehen auch Veranstaltungen. [url="http://www.stadtfeste-in-deutschland.de/"]Und hier[/url] findste Stadtfeste, falls die für Euch interessant sind.

Da musste aber in der Regel was vorlegen können oder 'n stadtbekannter bunter Hund sein. Oder 'n Schwager im Kommitee sitzen haben ...

Edith: Ach ja, was sind denn bei Euch so die lokalen Überflieger ? Einfach auf deren Website die Giglisten der letzten Jahre durchgucken []

 

[BassHead]

Ich hol diesen alten Thread mal wieder hoch, da der TE eigentlich exakt die Frage gestellt hat, die ich auch stellen wollte. Mit meiner Band befinden wir uns auch grad in einer ähnlichen Situation. Jeder ist angehalten, sich um Gigs zu kümmern, aber so richtig tut sich grad nichts.

Zusätzlich zu Kneipen oder Clubs würde mir auch vorschweben, bei kleinen Regionalfestivals eine Auftrittsmöglichkeit zu bekommen.

Jetzt bin ich grad am Überlegen, ob man vllt auch selbst einen Auftritt hier im ländlichen Bereich zusammen mit anderen Bands organisieren könnte. Mir würden 3 Bands aus der Umgebung einfallen, die man ansprechen könnte. Auch hätte ich einen Beleuchter an der Hand, der gern mit uns zusammenarbeiten würde, allerdings hat der keine eigene Lichtanlage. Eine kleine PA würden wir wahrscheinlich sogar innerhalb der Band selbst zusammenbekommen.

Ansonsten hab ich leider Null Ahnung und Erfahrung, wie man so etwas aufzieht und mit welchen Unkosten man rechnen müsste (z.B. GEMA etc.). Hat jemand von euch Erfahrung mit so etwas?

 

[TomM]

Eigeninitative ist lobenswert und kann bestimmt ein Ansatz sein. Da gibts aber jede Menge Erfahrungen zu sammeln und je weniger Bedenken man vorher hat, um so leichter ist der Einstieg, es doch zu versuchen. Nur ein mahnendes Wort: Wer der Veranstalter ist - das kann plötzlich ein armer Hund sein, der als letzter "nein" zu sagen verpasst hat - hat rechtlich Allerhand an der Backe. Dabei geht es weniger um Genehmigungen und Ordnungsrecht, als vielmehr um zivilrechtliche Haftung. Ein Unfall oder Vandalismusschäden passieren schnell !! Am Besten organisiert man also den musikalischen Part zusammen mit dem Betreiber eines Saals oder Jugendzentrums, der die rechtlichen Dinge (Veranstaltereigenschaft) im Griff hat.

GEMA ist weniger ein Problem, als gemeinhin gedacht. Mit denen kann und sollte man reden. Ich würde immer dort anrufen. Tarife sind veröffentlicht, bei schlechtem Besuch und geringer Einnahme kann man nachträglich einen Nachlass bekommen, wenns glaubhaft gemacht wird. Dran denken: Auch wenn alle Bands nur eigenes Material spielen und keiner selbst GEMA Miglied ist, muss die Veranstaltung gemeldet werden. Aber nur ein einziger Titel fremder Autoren reicht dann für eine Gebührenpflicht...

Ich würde Licht und PA mieten. Dry-hire kostet nicht die Welt und an professionellem Sound habt Ihr selbst am meisten Spaß, vom Publikum gar nicht zu reden. Viele Säale haben bereits ordentliche Technik installiert, schaut euch danach gezielt um. Bastelmurks törnt dagegen ab.

Noch was: Ich würde die Veranstaltung zunächst komplett ohne Hoffnung auf finanzielle Deckung planen. Also jede Band legt ihren Anteil im Voraus in den Hut und zahlt die Technik usw. Wenn anschießend Kohle reinkommt, um so besser, aber es bleibt wenigstens nicht am Ende ein Einzelner mit der Arschkarte in der Hand sitzen. Ein gelungenes Konzert lässt sich ein Jahr später bestimmt auch mit dann mehr Zuschauern wiederholen. Und nicht vergessen: wirklich reichlich Werbung verbreiten !

 

[Rockjaw]

Zitat:Original erstellt von: Lookbehind


Wie ist das mit Gagen, ich mein, generell würden wir zwar auch für ne Kiste Bier spielen, aber wenn dann doch mal einer Fragt, was ist dann angemessen?
Oder is der Weg total falsch und ich sollte mich lieber an einer zentralen Stelle melden?
Hat da jemand Erfahrungen die er/sie mit mir teilen kann/möchte? Gibts irgendwelche Grundregeln? Oder ist das von Veranstalter zu Veranstalter unterschiedlich?

@ Lookbehind: für 'n Kasten Bier zu spielen finde ich uncool ! - Erstens verderbt Ihr die Preise und zweitens müssen wenigstens die Transportkosten wieder reinkommen. Für lau spielen kann man mal bei ner Benefitz, aber dann is auch gut damit. Umsonst spielen befriedigt auf die Dauer nur die Veranstalter und drückt die Gagen der anderen Bands !!!

 

[hobbychirurg]

Das Wichtigste hat TomM schon gesagt. Und Rockjaw hat mit seiner Aussage völlig recht! Das kann garnicht oft genug gesagt werden.
Wichtig ist jedoch auch immer, dass man als Musiker/Band auch die Interessen des Veranstalters bedenkt. Der wird einer unbekannten Band, von der er nicht weiß, wieviel Leute sie zieht, keine Gage zahlen.
Das heißt, ihr müsst das Risiko für den Veranstalter minimieren ohne umsonst zu spielen.
Also spielt auf Eintritt. Der Kneipenbesitzer tritt als Veranstalter auf, profitiert vielleicht von erhöhten Einnahmen und hat nur die GEMA-Kosten als Risiko. Ihr kümmert euch um den musikalischen Teil, stellt die Leute für die Kasse und bekommt das Eintrittsgeld.
Dann müsst ihr natürlich kräftig Werbung machen, dass es sich lohnt.

Nächster Vorschlag: Benefizveranstaltung
Vereine treten bei sowas gerne als Veranstalter auf und Bands spielen für den guten Zweck gerne umsonst, vor allem wenn man ihnen vorher sagt, dass man die Lokalpresse eingeladen hat und die ne Seite drüber schreiben. Also einen Verein suchen, der Bock drauf hat, eine Band, die Leute zieht, und du und eure befreundeten Gruppen im Vorprogramm.
Werbung und noch was gutes getan, win win Situation.

Ansonsten hast du den richtigen Ansatz. Kneipen abklappern, immer ne Demo CD in der Jackentaschen und einen Stapel im Auto. URL auf der CD nicht vergessen!

 

[BassHead]

Danke schon mal für die interessanten Infos!

Mal etwas provokant gefragt: Haltet ihr Demo-CDs in den Zeiten von Soundcloud, MySpace & Co eigentlich noch für zeitgemäß? Man könnte ja ohne weiteres auf einem Bandflyer auf online vorhandenes Demomaterial verweisen?

 

[Ray Mahogany]

Nich gut, dann muß sich Wirt/Veranstalter nämlich extra an die Kiste bemühen. Ne CD kann eben mal schnell in die sowieso vorhandene Anlage gesteckt werden!
Es muß so bequem wie nur möglich sein!

 

[low-fi]

Gegen einen Hinweis zu online verfügbarem Demomaterial auf einem Flyer spricht sicher nichts, allerdings würde ich auch immer zusätzlich eine CD parat haben. Die Kosten für CD-Rohlinge sind inzwischen wohl kaum mehr ein Thema, gebrannt sind die Teile ja auch ruckzuck...

 

[bassatuba]

Zitat:Original erstellt von: Rockjaw

Zitat:Original erstellt von: Lookbehind


Wie ist das mit Gagen, ich mein, generell würden wir zwar auch für ne Kiste Bier spielen, aber wenn dann doch mal einer Fragt, was ist dann angemessen?
Oder is der Weg total falsch und ich sollte mich lieber an einer zentralen Stelle melden?
Hat da jemand Erfahrungen die er/sie mit mir teilen kann/möchte? Gibts irgendwelche Grundregeln? Oder ist das von Veranstalter zu Veranstalter unterschiedlich?

@ Lookbehind: für 'n Kasten Bier zu spielen finde ich uncool ! - Erstens verderbt Ihr die Preise und zweitens müssen wenigstens die Transportkosten wieder reinkommen. Für lau spielen kann man mal bei ner Benefitz, aber dann is auch gut damit. Umsonst spielen befriedigt auf die Dauer nur die Veranstalter und drückt die Gagen der anderen Bands !!!

Ich sehe's auch so: ohne Gage bei Benefiz, sonst kostet's. Und wenn der Veranstalter dazu nicht bereit ist zeigt das bloss seine Wertschätzung über Musik in seinen Räumen ... [):]$

 

[thilu]

Zitat:Original erstellt von: BassHead

Danke schon mal für die interessanten Infos!

Mal etwas provokant gefragt: Haltet ihr Demo-CDs in den Zeiten von Soundcloud, MySpace & Co eigentlich noch für zeitgemäß? Man könnte ja ohne weiteres auf einem Bandflyer auf online vorhandenes Demomaterial verweisen?

Stell Dir vor, Du bist Veranstalter / Kneipenbesitzer und eine Band bewirbt sich bei Dir mit den Worten: "..tolle Musik, bla bla,... bei Interesse einfach mal unsere Homepage besuchen, dort stehen auch unsere Kontakt/Bookingdaten."...
Das funzt nicht, weil die Leute genug andre Sachen im Kopf haben, als sich die Mühe zu machen im Internet nach euch zu suchen.
Nix da, als Veranstalter will ich sofort wissen, mit wem ichs -musikalisch und menschlich- zu tun habe, welche Musik ich mir ins Kaus hole, ob das für meine Kundschaft passt.

Drückt ihm eine Demo-CD in die Hand und gleich noch ein Muster eines Blanco-Band-Plakat, in dem man nur noch den Auftrittstermin eindrucken muss (oder schreibt).
Machts ihm so leicht wie möglich (der Mensch ist ja soo bequem), und unterschätzt die persönliche Kontaktaufnahme nicht! Da kann man auch gleich über Platzbedarf u.s.w. quatschen.

 

[thepointless]

...pressestimmen sind auch immer hilfreich. Also, Demos an Fanzines oder Musikseiten schicken und die Rezensionen sammeln. Die gibste dann wieder gesammelt weiter an die Promoter. In Kneipen muss man immer erstmal die Person ausmachen, die Konzerte veranstaltet. Manchmal gibts auch Gruppen, die sich um sowas kümmern.

Viel erfolg!