jep. der fokus für mich liegt auf vergleichstests. die gitte & ww hatte da mal tolle ansagen, beispielsweise mal umständlich einen ganzen haufen p90-tonabnehmer getestet. fand ich geil, vor allem weil das mein lieblings-gitten-pu ist. neuerdings werden auch mal saitenhersteller umfänglich mit ihren untermarken vorgestellt. gerade da könnte ich mir viel vorstellen: stainless-steel-vergleich über alle marken und verschiedene stärken. p-bass vergleich. j-pu vergleich. tubescreamerklone, basselektroniken... mann, da gibt es soooo viel.
exotische edelhobel jucken mich da gar nicht. dann lieber ein factory-report: hausbesuch bei marleaux, firmenphilosophie, werkstatt, holzlager, interview mit chef, insgesamt mal 10 seiten minimum richtig reingelangt. das dann im laufe der zeit mit allen nobelschmieden durchgezogen, dann kann jeder, der sich für so ein teil (was ja meist eh maßanfertigung ist) interessiert, den für seine bedürfnisse besten raussuchen.
der moderne user möchte auf dem gigantischen markt eben mündig gemacht werden. wenn ich meinen bass mit einem bauteil x pimpen will und im kiosk in ein heft schaue, lerne ich nur, daß firma y so etwas auf den markt geworfen hat und daß es gaaaaanz toll ist. aber nicht, ob vielleicht das teil von firma z für meine bedürfnisse besser wäre.
foren wie dieses zeigen, daß wir gear-nerds sind. und daß wir unsere instrumente gerne mal pimpen: mit tonabnehmern, brücken, saiten, elektroniken. da sind überall universen an ähnlichen bauteilen. warum versucht die fachpresse nicht, uns da mal richtig mit fachwissen aufzubohren?
von mir aus auch mal ne reihe richtig teurer sonderhefte, die ich ewigkeiten nachbestellen kann. das sonderheft preci. ein bischen historie, bekannte spieler zum modell interviewt, modellvergleich, bekannte preci-basslines, workshop "wie hole ich das beste aus dem teil raus"...
nächstes heft "saiten", nächstes heft "bassbauer in deutschland"... oder auch mal was über kleine recording-studios, wo der hobbyklampfer mit seiner hobbyband einfallen kann und für erschwingliches geld sein erstes album einspielen kann, um das den fans beim gig für 10 öre unterzujubeln.
oder auch mal ein heisses eisen anpacken: was kann der hk-edelbass? was ist aus dem ml-factory-bausatz rauszuholen?
oder ne serie "drummerlatein für basser". für bessere konzimukation mit dem gegenpart in der band. drei tage nach der lektüre im proberaum: "spiel doch hier mal ein frimmuliertes badurim auf dem splashbecken, da könnte ich dann hier so..." "geile idee, aber woher weißt du, wie das heißt? normalerweise sagst du doch immer 'mach da mal tschicketa-tschicketa auf dem dings da drüben'?"
die meisten interviews sind für mich mist. jazzfrickler heinze erzählt haarklein, wie er frickelbruder kunze kennengelernt hat und jetzt total undergroundige frickelmucke machen. gähn. der basser der band, die ich mag, erzählt, wie er in die band kam und das die sängerin sooo nett ist. gähn. "ich hab gesehen, du spielst ampeg" "ja, voll das tolle zeug." uaaahhhh. "angefangen hab ich mit der nasenflöte, dann hab ich mit meinem bruder lego gespielt..." wen interessiert das? "unser neues album ist voll toll und vor allem viel erwachsener" die kassette hast du doch vor zehn minuten noch dem rolling stone ins ohr gedrückt. lustige touranekdoten, soundphilosophie, spielphilosophie, was macht den kerl eigentlich aus? meistens ein magerer absatz.
kurz gesagt: gebt uns verdammt noch mal gegenwert! und keinen porno.
jetzt hab ich wieder all mein pulver verschossen, mit dem ich ein millionenschwerer und erfolgreicher chefredakteur hätte werden können. f***.