Jo das wars....Zum Glück!

Falls Ihr tatsächlich eine anteilige Aufteilung der Bandkasse zum Ausstieg vereinbart habt, besteht die erste Schwierigkeit darin überhaupt erst einmal den Kassenstand zu Zeitpunkt deines Ausstiegs zu ermitteln. Eine regelmäßige Bilanz wird ja vermutlich niemand erstellt haben, oder ?

Dass ihr die Auszahlungsvereinbarung nur mündlich geregelt habt ist dagegen nicht so tragisch. Mündliche Absprachen gelten ebenfalls als Vertrag.

Steht die Auszahlungssumme dann fest, schickst Du eine formelle Rechnung inkl. Zahlungsfrist (z.B. 14 Tage). Ist die abgelaufen, kannst Du noch ein bis drei höfliche, schriftliche Zahlungserinnerungen schicken. Das hat noch keine rechtlichen Konsequenzen und setzt auch keine Verzugsfristen in Kraft. Reine Kulanz sozusagen.

Kommt dann immer noch keine Reaktion, wird es Zeit für ein Mahnverfahren. Dann schickst Du eine erste Mahnung mit einem neuen Zahlungsziel (z.B. 14 Tage ab Zustellung) und setzt die Band in Zahlungsverzug. Damit kannst Du den Schuldner in die Haftung für Verzugsschäden (§§ 280, 286 BGB ) und Inkassogebühren setzen. Passiert dann immer noch nichts, schickst Du eine zweite Mahnung und kündigst bei Nichteingang bis zum Zahlungsziel ein Inkassoverfahren zu Lasten des Schuldners an. Und damit meine ich nicht den "bösen Onkel aus Kasachstan". Die Adressen von zugelassenen Inkassounternehmen kannst Du Dir deinem lokalen Amtsgericht besorgen.
 
Hallo Bassic ;-)

Ich habe jetzt seit 4 Jahren in einer Metalband gespielt, habe mich immer gut mit allen verstanden und die Musik hat mir Spaß gemacht.
Allerdings haben sich in letzter Zeit einige Differenzen gebildet. Der Schlagzeuger hat bei einigen Songs noch immer Probleme (obwohl er diese seit 2 Jahren spielt), und der Lead - Gitarrist (Achtung Klischee Incoming) unser Kevin - hat keinen musikalischen Input erlaubt der nicht in Stein (oder in diesem Fall Guitar Pro) gemeißelt war.
Kein Jammen oder ähnliches in die Richtung. Das hat mich früher nicht gestört, da ich mich musikalisch aber auch weiterentwickelt habe und seit einem Jahr in einer BigBand spiele und dort mir das improvisieren ziemlich viel Spaß macht, wurde das für mich zum Nogo.
Nunja, das mit dem Schlagzeuger ist für mich ein echtes Problem geworden, das ich auch öfters angesprochen habe, aber nie auf eine Reaktion gestoßen bin. Also hab ich ein Ultimatum gestellt entweder der Schlagzeuger oder Ich.
Nunja, da war dann noch die Sache mit dem Geld. Wir haben ausgemacht, das wir das Geld in eine Bandkassa geben, damit wir es für Merch verwenden können, und wenn einer aussteigt bekommt er 1/5 (weil 5 Personen) des Geldes. Natürlich bekam ich kein Geld nach bekanntgeben meines Ultimatums und wurde auch als geizig, gierig, asozial, unflexibel usw beschimpft.

Langer Rede, kurzer Sinn. Ich bin jetzt außerhalb der Big Band auf meiner Uni bandlos und mir ist ein ziemlicher Ballast vom Rücken gefallen. Um das Geld ist Schade, da ich mir davon sicher einen Großteil der geplanten 12 Zoll FMC Box leisten hätte können, aber was solls. Lesson learned: Immer Geld gleich einfordern.

im bezug auf die kohle kann ich nichts zu sagen, je nachdem um welche summe es sich handelt, ist ds nat. ärgerlich. so einfach wie im vorpost wird es aber wohl nicht werden, es sei denn die band hat ein rechtsform, ansonsten hast du ja drei privatpersonen als schuldner. mündliche verträge zählen zwar, aber dann gibt es ja noch die beweislage..

es war vieleicht unklug es so direkt auf den drummer zu schieben, auch wenn es stimmt. besser ist einfach mitzuteilen, dass die band musikalisch nicht mehr passt - mag unehrlich sein, aber für den drummer ist so eine offenheit halt auch eine beleidigung, ob es gerechtfertigt ist oder nicht. allgemein kann offenheit nahe an der beleidigung sein, kommt immer auf die personen an.

ansonsten hast du - und das finde ich wesentlich, alles richtig gemacht. du hast von der band profitiert und konntest dich weiterentwickeln. am anfang merkt man vielleicht die deffizite bei den anderen nicht so, weil man mit sich selber beschäftigt ist. bei einem einstieg in einen band gibt es zumindest was das material angeht, doch ein große wissensdifferenz.
man bekommt oder bleibt bei der band die man verdient, da bin ich mir sicher. ich bin was den drummer angeht, in einer ähnlichen situation, jedoch passt es noch und macht spass. auf lange sicht werde ich mir aber wahrscheinlich ambitionierte leute suchen. ich glaube ich schreibe da noch was zu (habe auch so nen thread aufgemacht vor einiger zeit :D).
 
Glückwunsch! Manchmal ist ein Ende mit Schrecken besser als ein Schrecken ohne Ende. Wenn es nicht funktioniert, dann hat das keinen Wert und daher ist dein konsequenter Schritt respektabel.

Bezüglich dem Geld verhält es sich so, dass die GbR die Rechtsform ist, damit jeder Gesellschafter für sich alleine haftet. Somit ergeben sich für dich zwei Probleme (mindestens):
1. sind mündliche Absprachen schwierig zu beweisen und auf diese würde sich 2. eigentlich stützen
2. kannst Du nun Klage führen, aber auch hier ist die Beweislage einfach schwierig und vorallem musst Du im Zivilverfahren zunächst die Kosten auslegen.

Vom ganzen Stress der Aktion mal zu schweigen.

Wenn es also nun keine großen Summen sind, würde ich es persönlich halten wie Du: "lesson learned". Alternativ gäbe es noch die Möglichkeit, ein Pfand zu nehmen. Hier ist allerdings auch Vorsicht geboten, weil das dann allen gehören muss. Gehört es einem, der ggf. bereit ist, Dich auszuzahlen, dann bist Du ruckzuck im Bereich Diebstahl/Unterschlagung, ggf. Nötigung. Ich könnte das hier noch weiter ausführen, aber ich denke, das geht zu weit. Bei Fragen PN.

Für die Zukunft empfiehlt sich halt ein Bandvertrag. Darin ist dann alles geregelt und darauf kannst Du im Fall einer Auflösung bestehen, auch vor Gericht. Eine vernünftige Kontoführung empfiehlt sich immer. Bei uns sind einzelne Resorts wie z. B. Kasse, Merch, Production und Technik aufgeteilt.

Klingt anfangs nach enormer Bürokratie, schafft aber Vertrauen für alle Beteiligten. Daher lohnt es sich meiner Meinung nach.
 
mündliche verträge zählen zwar, aber dann gibt es ja noch die beweislage..

Na ja, es ist ja regelmäßig (oder unregelmäßig) auf ein Konto (Bandkonto) eingezahlt worden. Daraus sind Entnahmen für Anschaffungen getätigt worden. Das sollte doch beweisbar sein.
Im Fall eines befreundeten Drummers waren die Kontoauszüge Beweis genug. Da waren (obwohl das Konto als "normales" Girokonto des Keyboarders lief) die Monatlichen Beiträge zur Proberaummiete drauf. Das Reichte.
Vorher würde ich aber nochmals höflich bei den ex-Kollegen nachfragen, wann denn das Geld jetzt überwiesen wird. Dann sollte man (sofern nichts passiert) die Jungs darauf hinweisen, dass man auch rechtliche Mittel einlegen kann.
Alles sofern es sich nicht um 3 Euro fufzig handelt.
 
ist alles ne ganz schön schwierige baustelle. mit mahnungen und gerichtlichen schritten würd ich nur vorgehen wenn es eine für mich notwendige einnahmequelle wär. nun gut, ich war auch noch nie in einer solchen situation, da kann man immer klug daher reden...mir wär ein "friedlicher" abschluss einfach ziemlich wichtig.
 
Mir ging es auch mal so ähnlich... da wanderte jeweils jede Gig Gage direkt auf ein Bankkonto, und das bei sehr vielen Gigs...
Als ich dann austreten wollte und auch zumindest etwas Geld haben wollte, waren die anderen nicht bereit mir was davon zu geben... da hiess es dann: "Aber wir wollen doch ins Studio... CD aufnehmen... grosse Stars werden...".
Die Band hatte bereits eine CD draussen welche in einer Stückzahl von ca. 5000 Stück in Kartons dahin staubten... die ersten 500 gingen ja gut weg (alle Freunde, Verwandten und Bekannten)... danach wurde es dann aber verdammt schwierig;-)
Ich hab dann klein bei gegeben und auf das Geld verzichtet...
 
@Matthias_1 Mein Beileid. Hoffentlich bekommst du da etwas mehr als nur Ärger.
Gagen werden sofort in voller Höhe anteilig ausgezahlt und jeder ist für sein Equipment zuständig und bringt was für die PA ein
Ich bin ein Neuling, so lese ich diesen Thread mit grosser Interesse. Was heisst in diesem Satz "anteilig"? Bekommen alle den gleichen Anteil von der Gage, oder wird das Geld nach irgendeinem Schlüssel verteilt? Was ist in dieser "Branche" üblich?
 
@Matthias_1 Mein Beileid. Hoffentlich bekommst du da etwas mehr als nur Ärger.

Ich bin ein Neuling, so lese ich diesen Thread mit grosser Interesse. Was heisst in diesem Satz "anteilig"? Bekommen alle den gleichen Anteil von der Gage, oder wird das Geld nach irgendeinem Schlüssel verteilt? Was ist in dieser "Branche" üblich?
Alle bekommen den gleichen Anteil
 

....Was heisst in diesem Satz "anteilig"? Bekommen alle den gleichen Anteil von der Gage, oder wird das Geld nach irgendeinem Schlüssel verteilt? Was ist in dieser "Branche" üblich?[/QUOTE]
Hi Silverchord, wie ich's geschrieben habe: jeder der Mitmusiker bekommt den gleichen Anteil; beispielsweise bei uns gestern unmittelbar nach dem Gig - bar ausgezahlte Gage geteilt durch vier. Gut is!!!
Damit ist bei uns auch eine gemeinsame BANDKASSE kein Thema. Ich bin lediglich für die Kontoführung der Proberaummiete (2 überweisen per Dauerauftrag, unser Senior zahlt's in bar) zuständig und überweise sie an den Vermieter.
Wenn mal irgendwelche Kosten aufzuteilen wären wie z.B. Plakate, irgendwelche Reparaturen etc., dann verrechnen wir's halt mit der nächsten Gage (da gab's bislang keine Probleme)........
 
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