KB verschnupft - Hilfe!

motherofbasses

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Kontrabass - was sonst?
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Bassix
ß1.782
Seit ein paar Tagen, genauer gesagt, seit es so kalt ist, habe ich total Probleme mit meinem KB.
Gestrichen hört sich nur noch die E-Saite gut an, die G geht gerade noch und die D kippt total leicht in den Obertonbereich.
Aber die Hammer ist die A-Saite. Die kann man sozusagen vergessen, unbespielbar. Nicht nur, dass auch die kippt (der bekannte Wolf) sondern sie ist auch völlig matt. Ich habe den Eindruck sie verweigert das Schwingen. Da hilft kein Nachlassen des Drucks, keine Hinzufügen, es gibt kaum einen Bereich, wo diese Saite noch so etwas wie einen Ton von sich gibt.
Kann das vom Wetter kommen? So extrem? In meiner Wohnung sind es zwischen 17 und 19 Grad - abends lüfte ich mal bei offener Balkontür 5 Min.
Kennt das jemand? Abhilfe?
Ich bin echt verzweifelt - zum ersten Mal haben wir Misverständnisse mein KB und ich.
 
Ja sehr wahrscheinlich Wetter!
Was es ausmacht sind im Normalfall schnelle Schwankungen. Ich weiß nicht wie
das Wetter bei euch in letzter Zeit war.
Aber wenn es schnell von warm und feucht auf kalt und trocken wechselt dann braucht das Holz Zeit sich daran zu gewöhnen!

Kleiner Tipp der oft Abhilfe schafft (kurzfristig): Einfach ein paar mal kräftig in die F-Löcher atmen. Der Atem ist sehr feucht und
das Innere des Basses ist ja unlackiert, es kann also nur hier Feuchtigkeit vom Holz aufgenommen werden. Nach ein paar Minuten
sollte er schon wesentlich besser klingen, allerdings kann es auch sein, dass er total verstimmt ist, da das Holz arbeitet, aber das lässt sich ja beheben :-)

Allgemein, vielleicht in der trockenen Jahreszeit eine Schüssel Wasser auf die Heizung stellen, in dem Raum in dem auch der Bass steht!
 
die temperatur ist es wohl weniger, die luftfeuchtigkeit beträgt derzeit (hier) etwa 30%, also gute 20-30% zu wenig, ganz schön viel..
ich lege des öfteren nasse handtücher auf die heizung und vor allem sind meine beiden akustischen babys mit speziellen befeuchtern ausgestattet, für den arco sowas hier:
https://www.thomann.de/de/dampit_befeuchter_bass.htm
das ist alles natürlich nicht das noplusultra aber fürs erste..
gut wäre natürlich ein richtiger luftbefeuchter, also ein dauernd laufender.
 
Ich habe das Glück, da ich mit Holzofen noch heize, dass ich bei zu trockener Luft einfach schnell mal nen "Aufguss" aufm Ofen machen kann :-)
übertreiben sollte man das natürlich auch nicht.

Temperatur und Luftfeuchtigkeit hängen ja irgendwie zusammen oder?
Kalte Luft kann ja weniger Wasser aufnehmen als warme.

Schon hörbare Ergebnisse mother?
 
Nein...ich fange mit der Verdunstungsorgie erst an.
Reinpusten hat wenig gebracht.

Aber ich koche auch in meinem Appartment - also müsste es so wahnsinnig trocken nicht sein. Also auch das noch ausprobieren - zum Schallproblem. Gestern beim Lüften habe ich meinem Bass jedenfalls zur Vorsicht eine Decke umgelegt. Was tut man nicht alles...[:II]

Ich werde mir erst mal einen Wolftöter besorgen für die A-Saite und heute abend treffe ich meinen Basslehrer - mal hören, was er spricht.
 
Is richtig, wobei ich es noch unstreßiger finde, schnell rein zu pusten als extra zu kochen, nur weil der Bass nicht klingt :-)
 
Ich glaube ihr habt Recht mit der Feuchtigkeit. Heute spricht die A-Saite schlecht, aber immerhin spricht sie wieder an. Sie war komplett weg.
Also habe ich einfach mal Wasser versprüht. Das wird dauern, denn es ist ja alles ausgetrocknet. Vielleicht schaffe ich mir ein Hygrometer an, wenn das Problem so drastische Auswirkungen hat, sollte man ein Auge auf die Luftfeuchtigkeit haben.

Außerdem besuche ich meinen KB-Bauer - wegen des Wolftöters für die A-Saite und vielleicht bekomme ich dort ein paar Tips.
Das Problem ist so wie es war echt heftig, der Bass ist praktisch unbrauchbar, wenn das passiert.

Danke für die Hinweise, ich hätte nie gedacht, dass ein Instrument soooo empfindsam ist. Man muss es pflegen, wie ein Haustier [:-)]
 
Ach, und ich war so derartig gefrustet, das ich beim großen T vorbeigefahren bin um mir Staggs anzusehen...gefährlich!
Aber nachdem ich einen angelangt habe, hatte ich pechschwarze Finger (was machen die mit den Saiten???) und außerdem war die Beratung so derartig mies, dass ich mich wieder verzogen habe - was gut so ist! Immer diese GAS-Anfälle bei jeder passenden und nicht passenden Gelegenheit. Nur weil der Bass nicht will oder zu laut ist.
 
Zitat:Original erstellt von: motherofbasses

Danke für die Hinweise, ich hätte nie gedacht, dass ein Instrument soooo empfindsam ist. Man muss es pflegen, wie ein Haustier [:-)]
Zum Vergrößern anklicken....

Mein Bass wird von mir mehr gepflegt als es jedes Haustier jemals von mir würde :-)

Übrigens, ein Bass reagiert sogar viel empfindlicher als eine Geige auf sowas und ist allgemein auch empfindlicher, muss ich mir auch selbst immer wieder sagen. Denn das Holz ist unwesentlich dicker, aber der Größenunterschied zwischen den Instrumenten ist wohl für nen blinden sichtar.
Durch die Größe verstimmt sich auch mehr als bei ner Geige, wenn er arbeitet.
 
So, ein Gespräch mit dem Bassbauer hat gezeigt, dass die Sache mit der mangelnden Feuchtigkeit sehr ernst zu nehmen ist.
Er hat den Stimmstock gekürzt und mir einen Luftbefeuchter mit gegeben (ein einfacher Schaumstoffschlauch, der in den Bass gehängt wird - das Holz zieht sich selber die Feuchtigkeit, die es braucht).
Er sagte auch, dass er regelmäßig teure Reparaturen um diese Jahreszeit hätte - Bässe von Leuten, die dieses Problem unterschätzt hätten woraufhin die Decke gerissen sei.
Bin ich froh, dass mir das gleich unangenehm und schmerzlich aufgefallen ist (regelmäßiges Spielen lohnt sich auch deswegen)!

Der Bass brummt wie vorher und ich bin überglücklich!!!
Und werde ganz bestimmt den Luftbefeuchter bei derartigen Witterungsverhältnissen einsetzen - was ich allen anderen wärmstens empfehle, vor allem denjenigen die "nur" zupfen, denn die hören/bemerken die "Verschnupftheit" des Basses nicht. Das merkt man aber gestrichen richtig doll und schmerzhaft, es geht buchstäblich gar nichts mehr.
Mein Basslehrer erzählte mir auch, dass um diese Jahreszeit aus besagten Gründen kaum Konzerte gegeben werden, weil die Bässe so schwer bespielbar sind. Mich wundert es nach dieser Erfahrung nicht mehr.

Danke jedenfalls für alle Tips!
 

Zitat:Original erstellt von: motherofbasses


Mein Basslehrer erzählte mir auch, dass um diese Jahreszeit aus besagten Gründen kaum Konzerte gegeben werden, weil die Bässe so schwer bespielbar sind. Mich wundert es nach dieser Erfahrung nicht mehr.
Zum Vergrößern anklicken....

Stopp, kaum Konzerte? Ist Winter nicht die Hauptsaison für Konzerte?
Also meinem Empfinden nach, gehen in keiner Jahreszeit so viele Leute in Konzerte, Opern, Theater wie im Winter.
Schließlich gibts deswegen ja auch ne Sommerpause und keine Winterpause.
Gerade Dezember/Januar sind die ganze Zeit Weihnachts-, Sylvester-, Neujahrskonzerte und alle möglichen Messen in den Kirchen.

Schön, dass es deinem Kleinen wieder besser geht.
Warum Stimmstock kürzen, kannst du das erklären? Danke.
 
Zuletzt bearbeitet:
in meinen akustikern hängen immer befeuchter..[;-)]
ich hab mich schon vor 15 jahren mit dem thema auseinandergesetzt, so lange spiel ich den stoll.
irgendwo tauchte auch schon mal die frage auf, warum der klang im proberaum zeitweise schlechter ist, vor allem im winter, den zusammenhang hab ich dann auch mal so erklärt, von der luftfeuchtigkeit hängt sehr viel ab für uns!
 
@ Herrn K
Ende Jan./Feb. ist es u.U. wettermäßig nicht empfehlenswert Konzerte zu geben...machen aber nicht alle - die meisten spielen, weil das Publikum es nichts ahnenderweise so will.
Es ist auch nicht jeden Winter so kalt und trocken. Aber im Prinzip ist das die schwierigste Jahreszeit für das Basspiel. Du hast schon Recht, das Holz der Bässe arbeitet am meisten.
Die Sommerpause ja nun keine spieltechnischen Gründe [;-)]

Und zum Stimmstock kürzen: um Spannung von der Decke zu nehmen. Das wäre eh in ein paar Monaten fällig gewesen.
Wäre auch nur mit Luftbefeuchten gegangen.

@OliWan
nach der Erfahrung weiß ich in der Tat wie groß der Einfluss der Luftfeuchtigkeit auf ein Holzinstrument ist. Nie mehr ohne Luftbefeuchter! Der Bass klingt wie ausgewechselt!
 
ich weiss, das thema ist an sich erledigt, will aber trotzdem noch meine erfahrungen mit dem holzschnupfen hinzufuegen.

ich habe den KB im winter am teppich liegen, weil das eck, in dem er sonst steht zu kalt ist (aussenmauern). nach ein paar tagen dort, beginnt er zu schnarren und zu flattern.

Edit meint, ich sollte mich noch fuer den tip mit den feuten handtuechern bedanken. [:-)]
 
Zuletzt bearbeitet:
immer gerne! [:-)]
meine stehen im schlafraum, also mit mir sozusagen, die luftfeuchtigkeit einigermassen hochzubekommen ist aber sehr schwer, derzeit ist es wirklich sehr trocken..[ooo]
 
Was mir auch grad noch aufgefallen ist, was ich immer mache um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen. Ich stell den Wäscheständer immer in das Kontrabasszimmer...Wenn man natürlich nen Keller hat, wo man die Wäsche aufhängt bringt das nicht viel :-)
 
Hier noch ein interessanter Beitrag zu dem durchaus interessanten Thema Luftfeuchtigkeit/Kontrabass:

http://www.geba-online.de/site.php4?site_id=337

Heute morgen waren es zu meinem Schrecken nur noch 35% und ich werde vermutlich doch um einen Luftbefeuchter elektrischer Art nicht herum kommen, denn alle anderen Maßnahmen sind nicht zureichend (Dusche offen lassen, Wäsche trocknen, Wasser kochen, Wasser aufstellen...). Dieser Winter ist ganz hart für Kontrabässe.
 
wenn man erstmal damit angefangen hat, auf die luftfeuchtigkeit zu achten, dann erschrickt man ganz schön..[;-)] war aber die jahre vorher mit sicherheit genauso.
die anderen maßnamen sind natürlich alle mehr oder weniger nur kurzfristig wirksam. meiner klingt im moment auch nicht so toll..[ooo]
 
Stimmt! Gestern waren es 30% am Morgen nach dem Lüften! Da befällt einen dann die leichte Panik, der Bass könnte krachen.

Im Moment trockene ich Pullover in meinem Zimmer - binnen eines Tages sind sie knochentrocken - dafür braucht man sonst Tage!
 
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