Kontra-Bass Anfänger: Welches Instrument??

ich rate dir ab von einem sperrholzbass - lieber etwas warten oder einen mieten - du wirtst mehr freude an einem massiven bass haben als an einem sperrholzteil!

der wiederverkaufswert eines sperrholzbasses ist auch dementsprechend tief also lass die finger davon...

und solltest du wirklich freude am kontrabass haben, wrst du wohl oder übel einen massiven bass besitzen wollen - und dem widerspricht mir keiner in diesem forum...
 
Oben steht ja schon sehr viel Brauchbares für eine erfolgreiche Suche, und eigentlich ist die Tendenz schon deutlich klar: nicht für 400,- und nicht für 4000,- ;-) Und dazwischen liegt das weite Feld der guten Gebrauchtbässe und der neuen Einsteigerinstrumente.

Die wichtigste Frage, die man sich stellen muß, ist aber bei jedem Instrument: WOFÜR brauche ICH es? Wenn man die beantworten kann, dann landet man automatisch am richtigen Platz und findet SEIN Instrument ganz fix.

Ich z.B. hatte folgende Ambitionen und Suchkriterien:
1. Wenig Grundinvestition zum Testen meiner Kontrabassneigung (und mit wenig meine ich so 200,- und dann nicht mehr als 50-80,- monatlich overall) und vor allem mit kalkulierbarem Verwertungsrisiko -> also eher Miet- als Kaufinstrument + sporadische Stunden
2. Es soll indoor pizz als auch arco gespielt werden - aber kein Slap -> halbmassiv = Minimum
3. Er soll zu meiner Größe passen und auch unverstärkt gut klingen -> bespielter und ausgewogener 3/4
4. wie 2. -> Standardsaiten ohne Spezialisierung und das Ganze ausgewogen eingestellt -> Verstellsteg wünschenswert

So, und dann ging es ganz fix: www.streichinstrumenteverleih.de, Einsteigerbaß halbmassiv und fertig war die Laube.

In anderen Fällen wird es dann sicher auch mal auf einen Thomann für 400,- oder geringfügig mehr hinauslaufen z.B., wenn man 2. und 3. anders wichtet und viel outdoor und auf Gigs spielen will. Aber das haben Dir ja schon alle mehr oder weniger empfohlen: Such nicht, ob EIN spezieller Baß zu Dir paßt, sondern welcher Baß es für DEINE Ansprüche sein muß.
Und wenn da nun mal ein 4/4 vollmassiv bei rauskommt, dann ist das so und man muß sich letztendlich über die Finanzierung Gedanken machen. Aber Abstriche a la "kann ich mir gerade nicht leisten" oder "mach ich dann später" bereust Du bitterlich - Garantie drauf!

Gleiches gilt übrigens für die "nehm ich auch gleich noch mit"-Mentalität. Wer eine S-Klasse mit Vollausstattung und mit lebenslanger Abzahlung kauft, obwohl er einen Smart holen wollte, den er braucht und bar bezahlen kann, der ist schlichtweg ein Idiot.

Also mach Dir eine Liste, was wirklich wichtig ist und wie wichtig! Die dann einfach nach den obigen Tips durchgehen, und ich tippe mal, da kommt irgendwas bei halbmassiv 3/4 gebraucht um 1500,- raus ;-) Ber Baß muß DIR passen wie eine gute Hose, sonst arbeitest Du Dich daran ab ;-/

Gruß
Roman

der an seinem Dicken besonders liebt, daß er so mit ihm spricht, wie (Ro)man es erwartet - mittellaut, sonor und gleichmäßig auf allen Saiten...
 
Nö, ich glaube es hat niemand etwas gegen Sperrholzbässe - das ist nicht so sehr das Problem. Es gibt richtig gute Sperrholzbässe, allerdings auch nicht von der Stange.
Die Bässe von der Stange haben viele Nachteile, die man als Anfänger nicht sieht, hört, fühlt...z.B. wer kann am Anfang entscheiden, ob ein Bass am 12 Bund noch gut bespielbar ist, rein klingt oder überhaupt klingt? Wer kann am Anfang über den Ton urteilen? Stelle ich meine beiden, den Teuren und den Billigen akkustisch nebeneinander, dann kann ich ganz klar sagen, der Billige hat einen gedeckten, trüben Ton. Hört man den Billigen alleine hört man ein wunderbares Bumm!
Und wer weiß schon am Anfang, wie lange es dauert und wieviel Arbeit hinter einer Optimierung steckt? Ein gut eingerichteter Bass ist Gold wert!!!

Mach dir eine Liste, wie vom Kollegen vorgeschlagen, dann weißt du was du willst, bzw. suchen musst.
Mieten finde ich mittlerweile eine gute Option für den Anfang. Nach einer Weile kannst du genug am Bass um selber entscheiden zu können, welcher Bass liegt mir gut in der Hand und tut was ich möchte. Dann kann man immer noch kaufen und hast möglicherweise zwar Geld ausgegeben aber unter'm Strich weniger als bei einem Fehlkauf.
 
Noch ein kurzer Nachtrag zum Thema gesperrt vs. massiv: Ein gesperrter Baß ist (meist) am Anfang schon so gut im Klang wie am Ende. Wenn er beim Test klingt, dann taugt er. Was die Haltbarkeit und Grundsubstanz angeht, muß man dann einfach noch mal ganz genau hinschauen.

Ein massiver Neubaß (und zu großen Teilen auch halbmassive) erklingen erst durch das längere Bespielen. Ein laddenneuer Baß ist also gerade durch einen unerfahrenen KB-Anfänger kaum real einzuschätzen. Selbst Profis haben große Schwierigkeiten, die Potentiale eines neuen Basses zu "erfühlen".
Manchmal hört man gleich, daß er später noch "kommt", aber manchmal ist ein, anfangs matter, Baß später auch ein Klangwunder.
Nicht umsonst gelten 50-100 ahre alte KB als die besten Klassikbässe.

Also nicht vom ersten Eindruck täuschen lassen und auf jeden Fall einen erfahrenen Kontrabassisten beim (Neu)Kauf mitnehmen!!!!!!!

Gruß
Roman
 
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