Liebeserklärung an eine alte Gurke

pitsieben

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Bass 'n' Drums
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Ort
Dortmund
Bassix
ß256.145
Protokoll: Dieser Beitrag gibt engstirnig die Erfahrungen des Verfassers wieder und muss keinesfalls mit denen auch nur eines weiteren Kollegen übereinstimmen.

Ich bin GAS-Opfer im Mediumbereich.
Ich muss nicht alles haben, ich muss nicht alles geil finden, aber ich bin trotzdem latent auf der Suche nach frischem Wind. Hat man ein gewisses Niveau erreicht, korrespondiert diese Suche auch ganz gerne mal mit dem Kontostand...will meinen, dass man sein Fortkommen mit erhöhten Ausgaben verbindet.

Da ich für mein Gefühl mit Mywatt und Mesa in Sachen Verstärkern und mit meiner schon lange fest stehenden Neigung zu 12er Boxen im Lautmachbereich einen sicheren Hafen gefunden habe, beschränkt sich dieser Bedarf nach frischem Wind auf Instrumente.

Nachdem ich mein Equipment etwas umgemodelt und auf den Punkt gebracht hatte, waren knapp € 2000,- für einen Bass frei, der nun DER Bass werden sollte.
Ich bin durch die Läden getigert und habe mich im Forum bedient. Ich habe die verschiedensten Konzepte getestet...immer schön teuer: Bird, Ray, Ric, Masterpiece PJ, CS-Jazz, Dingwall, vier Saiten, fünf Saiten, wirklich jeden Scheiß, für den man sich in Unkosten stürzen kann.
Ich habe sogar kurz mal in die Alembic/F-Bass/MTD/Schmetterling-Liga geschnuppert...hier zugegebenermaßen aber nicht bei Proben oder auf der Bühne.

Gestern haben ich dann auf meinen allerersten Bass (BJ. 2004...ich bin ja lange Trommler gewesen) neue Saiten geschnallt und bin nach Monaten mal wieder damit zur Probe gerauscht. Einfach so und völlig gedankenlos.
Der Bass stand vernachlässigt in meinem Musikzimmer und sah die Boliden kommen und gehen. Saiten runter, etwas liebevolle Griffbrettpflege mit Pronto und Stahlwolle, entstaubt, gestimmt und ab.

Was soll ich euch sagen...steht anhand des Titels ja zu vermuten:
Das war er, das ist er und das wird er bleiben. Danke Gernold, dass du dieses Teil einem damals völlig ahnungslosen Umsteiger aus dem Regal gezogen hast. Solange ich Rock'n'Roll mache...also ungefähr noch mal vierzig Jahre, brauche ich dieses Teil, eine Zerre, einen Vollröhrenamp und eine 412 um weiterhin schicke Frisuren zu gestalten. Gestern stand ein Typ im Proberaum, der hat eine halbe Stunde nach Feierabend immer noch nach Luft geschnappt, weil er noch nie so ein verdammtes Brett gehört hat.

q.e.d.

IMG_1110.JPG


Schönes Wochenende...:D

Edit:
Ach ja...Neupreis damals knapp € 700,-
Ist ein Hwy1 aus der ersten Serie. Die werden heute noch um bzw. sogar über dem Neuwert gehandelt. Zu Recht!
Die aus der Modellpflege ab 2006 auch, aber nach meiner Erfahrung sind die lange (also ganz lange) nicht so geil, obwohl sie wirklich auch nicht schlecht und "preiswert" sind. Ich hab's probiert....der alte Bügel haut aber alles aus dem Feld, was Drähte hat. Zumindest, wenn man auf Randale steht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Muß doch gleich mal runter in den Proberaum und zählen wieviele ich habe :D.

Zwei reichen. Ich werde den Sheldon noch ein paar Wochen behalten, etwas proben und ein paar Gigs damit spielen. Der Bass ist wirklich etwas Besonderes und ich will ihn noch etwas genießen. Aber brauchen? Nein!
Vermutlich werde ich ihn verkaufen und mir dann als Backup einen Mendel zulegen. Für die Differenz kaufe ich mir dann ein Pferd...:D
 
Ergibt Sinn...wenn ich's so lese.
Von den JV und en Hwy weiß ich's selbst. Mexikaner hatte ich erst einen (den Silver Surfer von Moulin) und der war in der Tat auch großartig. Den habe ich dann aber gegen den Jaguar getauscht, der leider noch geiler ist...:D

Moment...ich hatte einen von den ganz frühen CIJ-Geddys. Für den gilt das auch. Der musste auch nur wegen des schwindsüchtigen Halses gehen.
 
Aber brauchen? Nein!
"Brauchen" ist ein schwieriges Wort, wenn es um GAS geht:D.
Die Highways sind echt gute Teile, selbst ein Nate Mendel mit ich glaube 20-30 verschiedenen Precis am Start hat ja für die vorletzte große Tour fast nur den blonden Highway ausgepackt.

Bei Fender habe ich den Eindruck, dass die sich im ersten Jahr bei neuen Serien noch etwas mehr Mühe geben; danach gibt es immer noch gut, aber dann muss man suchen.Aber auch von den "legendären" Serien habe ich schon gurkige bzw in den Jahren schlicht vergurkte Instrumente in der Hand gehabt.
 
"Brauchen" ist ein schwieriges Wort, wenn es um GAS geht:D.

Was echt hilft, ist so ein Amp wie der Mywatt, der rücksichtslos und in Sekunden aufdeckt, was ein Bass kann und was nicht.
Shit in, shit out...ob Bass oder eigenes Spiel.
Das kuriert einen wirklich. Was das angeht, trauere ich immer noch meinem letztes Jahr abgegangenen Ray hinterher. Der war auch einer unter tausend...aber clean ist einfach nicht mein Ding.
 
Was echt hilft, ist so ein Amp wie der Mywatt, der rücksichtslos und in Sekunden aufdeckt, was ein Bass kann und was nicht.
Mein Gallien ist mir da schon gnadenlos genug. Ich mag den Mywatt Sound aber so gar nicht den EQ.
Bass GAS habe ich aktuell zum Glück so gar nicht, aber ich denke Ampmäßig werde ich beim nächsten mal etwas auf den Putz hauen, das habe ich lange immer ein bisschen Stiefmütterlich behandelt. Markbass hattest Du ja auch; fand ich auch gut und vor allem mit nem guten Drive echt prima "Rotz-geeignet" - geht aber auch gutmütig mit Bässen um.
Glock ist einfach nicht mein Ding, aber im Endeffekt lande ich in Gedanken immer wieder bei Mesa...
 

Danke. Schöner Beitrag! Ist schon nett zu lesen, dass es anderen auch so geht. Spiele seit bald 25 Jahren Bass und habe vor einen paar Jahren einen Rappel bekommen (nach über 15 Jahren Schack-5-Saiter) alles auszuprobieren. MusicMan als große Liebe entdeckt, da fast alles ausprobiert. Was ist übrig? Ein Bongo, der immer geht und alles kann und ein Sterling. Und dann läuft mir ein American Standard Precision 5er über den Weg ... 2 Knöpfe, 1 PU, aber eben auch eine wirklich akzeptable H-Saite. Jedes mal, wenn ich zu einer Probe oder Gig gehe, und denke, ich brauche einen Aktiven, sicher ist sicher, dann mag ich bei der Kofferraumklappe angekommen, am liesten umdrehen und den Preci holen. Ist wirklich seltsam ... Aber schön!
 
So...nu' isses soweit.
Jetzt habe ich noch mal wieder zwei Gigs mit dem Gürkchen gespielt und auch ganz bewußt bei ein paar Scheiben und eigenen Takes auf Precisounds und -funktion im Mix geachtet...als wenn ich das nicht schon tausend mal gemacht hätte.

Der Sheldon darf gehen. Es tut mir ein bisschen weh, weil das wirklich ein famoses Teil ist, eine Bespielbarkeit und eine Festigkeit im Ton hat, die ich so bei einem passiven Bass noch nie erlebt habe, aber dieser bauchige, voluminöse Ton mit dem Mittenknorz der Vintage PU's ist es für mich einfach.
Zumindest bei hohen Gainsettings in rock- hardrocklastigen Trios und was anderes mach' ich nun mal nicht.

Wo ich bei anderen Kombinationen auf Pedale latsche oder am Bass rumschraube, ändere ich bei dem alten Bügel wahlweise die Anschlagposition, die Anschlagstärke, dreht etwas an der Tonblende und schon ist alles anders und gleichzeitig alles gleich.

Ich schaue jetzt noch nach einem Zweiten und gut is'.
 
alleine für den threadtitel gebührt dir ein poki. immer wie der schön, wenn man mit welchem bass auch immer* angekommen ist und dieses ding das macht, wozu es eigentlich mal angeschafft wurde: den besitzer glücklich.

*natürlich hilft es, wenn der bass einen splitcoil aufweist...
 
alleine für den threadtitel gebührt dir ein poki. immer wie der schön, wenn man mit welchem bass auch immer* angekommen ist und dieses ding das macht, wozu es eigentlich mal angeschafft wurde: den besitzer glücklich.

*natürlich hilft es, wenn der bass einen splitcoil aufweist...
Geht des ohne Splitcoil ? :D
 

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