Mit Compressor aufnehmen?

[Headbanger92]

Hi,

Ich habe mal ein paar Fragen zum Aufnehmen (Wir werden mit einem Presonus Firepod, https://www.thomann.de/de/presonus_firepod.htm, aufnehmen). Letztes Jahr haben wir damit auch aufgenommen. Ich hatte meine 2x10er GK Box mit nem normalen Shure Mikro und meiner Ashdown 4x10er mit nem Shure Basedrum Mikro abgenommen. Leider wurde der Sound ziemlich dünn und überhaupt nicht druckvoll.

Jetzt meine Fragen: Ich hatte auf mittlerer Lautstärke aufgenommen, am PC auf der Aufnahmespur waren keine sehr großen Ausschläge zu sehen (keine Ahnung wie man das nennt). Ist das egal, bei welcher Lautstärke man aufnimmt, solange es nicht zu leise ist und nicht klippt?
Die Spur wurde später noch mit einem Kompressor von Cubase bearbeitet, aber der erwünschte Effekt blieb mehr oder weniger aus. Ich habe mit einem Fünfsaiter eingespielt und der Lautstärke-/Druckunterschied zwischen hohen und tiefen Töne war ziemlich krass. Ist es sinnvoll, wenn ich das nächste mal mit meinem EBS Multicomp aufnehme?

 

[Herr K]

Hallo,
1. reicht es, wenn du eine Box nimmst, beim Aufnehmen. Nimm die GK ODER die Ashdown, was dir vom Klang besser gefällt.
Dann platzierst du auch nur 1 Mikro irgendwo zwischen Rand und Mitte einer Lautsprechermembran, mit circa 7 cm Abstand.

Wenn du 2 Boxen nimmst und 2 Mikros, kann es sein, dass die Phasen nicht stimmen und die Signale sich genau auslöschen,
es wird also leise und dumpf, das war vermutlich bei den letzten Aufnahmen der Fall.
Du könntest auch aus dem DI-Out gehen, wenn du einen hast. Das ist je nach Verstärker ein gutes Signal und vor allem
wenn man wenig Ahnung von Mikrofonierung hat sicherer.
Oder du machst DI-Out und Mikro, dann kann der Mischer beides verwenden. (Hier kann aber auch wieder das Phasenproblem auftreten! Daran denken!)

Der Pegel, der in den Computer kommt sollte so laut wie möglich sein, jedoch nie 0dB erreichen, also clippen. Dann lieber einen Tick leiser und ein
bisschen Reserve lassen, wenn du sehr dynamisch spielst.

Kompressor würde ich keinen einspielen. Nimm das Signal so pur wie möglich und lass es dann nachher kompressieren, außer du stehst natürlich voll
auf den EBS-Kompressor Sound, dann musst du mit Kompressor einspielen.

 

[SirusP]

hi,

der dünne Sound kann mehrere Gründe haben!
Man sollte es vermeiden mehrere Lautsprecher gleichzeitig zu recorden. Wenn man mehrere Speaker gleichzeitig aufnimmt sollte man sich bewusst sein das zwischen Lautsprecher und der Mikrofone keine gleichen Schalllaufzeigen bestehen.
Diese können mit einem Korrelationsgramesser gemessen werden und müssen per Mikrofonphasing angeglichen werden. Erst wenn beide Signale identisch sind können sie später problemlos zusammengemischt werden. Ansonsten kommt es meist zum phasigen, durchaus dünnen Sound.
Trotz gleicher Lautsprechertypen in der Box wird jeder Speaker anders klingen, am besten für einen entscheiden und diesen auch aufnehmen.
Verschiedene Mikrofonpositionen vor dem Lautsprecher ergeben ein anderes Ergebnis. Das verrücken des Mikrofons um wenige Zentimeter, ja sogar Millimeter wird den Ton verändern.
Die Kombination aus einem Shure SM 57 und einem AKG D112 kann, unter Berücksichtigung der Korrelation durchaus gute Ergebnisse erzielen!
Beim Slap Bass sollte man zusätzlich noch das hochton Horn, zum Beispiel mit einem Kleinmembran Kondensator Mikrofonieren.
Bei Größere Tieftöner wie 15" oder 18" sind auch Grenzflächenmikrofone angebracht an Schallharte Flächen und andere Konstruktionen üblich.
Je nach Spielart ist Bass ein sehr komplex aufzunehmendes Instrument.

Eine Vorkompression von 3-6 dB Gain Reduction ist durchaus sinnvoll.

Gute Amps sollten Laut aufgenommen werden . Der Pegel in der DAW sollte bei 24 Bit einen Pegel -9 dB Peak und -18 dB RMS nicht unbedingt überschreiten. Wir sind raus aus dem Zeitalter analoger maximal Aussteuerung!! 24 Bit Recording bietet dir 144 db Dynamikumfang, also bei -9 dB existiert noch mehr als genug Headroom!!

 

[Straycatstrat]

Zitat:Original erstellt von: Headbanger92

Hi,

Ich habe mal ein paar Fragen zum Aufnehmen (Wir werden mit einem Presonus Firepod, https://www.thomann.de/de/presonus_firepod.htm, aufnehmen). Letztes Jahr haben wir damit auch aufgenommen. Ich hatte meine 2x10er GK Box mit nem normalen Shure Mikro und meiner Ashdown 4x10er mit nem Shure Basedrum Mikro abgenommen. Leider wurde der Sound ziemlich dünn und überhaupt nicht druckvoll.

Jetzt meine Fragen: Ich hatte auf mittlerer Lautstärke aufgenommen, am PC auf der Aufnahmespur waren keine sehr großen Ausschläge zu sehen (keine Ahnung wie man das nennt). Ist das egal, bei welcher Lautstärke man aufnimmt, solange es nicht zu leise ist und nicht klippt?
Die Spur wurde später noch mit einem Kompressor von Cubase bearbeitet, aber der erwünschte Effekt blieb mehr oder weniger aus. Ich habe mit einem Fünfsaiter eingespielt und der Lautstärke-/Druckunterschied zwischen hohen und tiefen Töne war ziemlich krass. Ist es sinnvoll, wenn ich das nächste mal mit meinem EBS Multicomp aufnehme?

Hallo,

im Prinzip spricht nichts dagegen, mit zwei Mikrofonen aufzunehmen, Du musst nur aufpassen, dass Du dir keine Phasenverschiebungen einfängst.

Ich hab letztens z.B. einen Bass-Sound aus vier Signalen gemischt: DI, Shure Beta 52, Shure SM57 und ein Neumann U87.

Kann man aber sehr leicht überprüfen: Nimm ein Signal, schalte ein zeites dazu.
Wird der Sound "dicker" alles ok, wirds "dünner" hast Du ein Problem mit der Phasenlage.
Jetzt kannst Du den Phase-Reverse-Schalter am Pult/in der DAW betätigen, oder besser, das betreffende Mikro so lange verrutschen, bis es passt.
Dann nimmst Du das nächste dazu, gleiche Prozedur.
Aufnehmen grundsätzlich mit Nominalpegel. Beim analogen Mischpult relaitv einfach, 0dB, bzw. +4 dBu (bei der Bezugsgröße von 0,7746V).

Bei den gängigen DAW-Meters ist es etwas komplizierter, wie Du pegeln musst, man müsste fast sagen: kommt drauf an.
Denn normalerweise ist bei 0dB(fs) da schon Schicht.

Guter Wert ist, mit -12 dB im Durchschnitt in der DAW aufzunhemen, und nicht verwirren lassen, wenn das Meter in Cubase nur leicht zuppelt []
Manche empfehlen auch -18 dB....
empfehlenswert zu lesen ist in diesem Zusammenhang
"Headroom, Gain Staging, and the Loudness War?"
auf
http://www.smassey.com/blog.html


gegen eine (leichte) Vorkompression beim Bass ist nichts einzuwenden, zumal der EBS-Compressor hochwertiger sein dürfte als die Standard-Cubase-Plug-ins.

 

[Headbanger92]

Okay, schonmal danke für die Antworten.
Jetzt hab ich erstmal ne Frage, was ist denn "DAW"?

 

[SirusP]

DAW = Digital Audio Workstation, sprich dein PC + Peripherie zur Audioproduktio. Die Berechnung erfolgt hier durch die CPU des Rechners.
DAWs können entlastet werden durch DSPs (Digitale Signalprozessoren) wie sie in bestimmten Wandlern integriert oder auf speziellen DSP Karten verbaut sind.

 

[space:lord]

und das mit dem kompressor wäre al gusto zu regeln. "fix in the mix" ist zwar in der heutigen digitalen zeit ´der normalfall, aber es spricht NIX gegen eine Dynamikbearbeitung im Aufnahmeprozess. haste deinen eigenen comp-sound, es clippt nix, sparste nachher rechenleitung ( weil keine plug ins..)