Passende Saitenlage: Wann Trussrod, wann Bridge verwenden.

Letztlich sollte man aber nach Ergebnis einstellen. Das was @Ratterbass ganz eingangs schrieb: Wenns in den unteren Lagen scheppert, Trussrod, wenns in den oberen scheppert Brücke. Und ansonsten so flach wie möglich.
Oder umgekehrt.
 
Ich hab neulich einen alten Tatort gesehen, da haben sie erklärt, wie Frauen ihre Pullis ausziehen und wie Männer. Funktioniert auch beides.
Was sie nicht im Tatort erklärt haben ist, "warum" man den Pulli so oder so auszieht. Das hat nämlich weniger mit dem Geschlecht zu tun, sondern mit der Frisur. Zieht man den Pulli nach vorne aus, dann ist die Frisur bei langen Haaren eher zerzaust als bei der anderen Variante. Da es mehr Männer mit Kurzhaarfrisuren gibt als Frauen, könnte man jetzt sagen es sei Geschlechterbezogen, ist aber eigentlich nicht korrekt (auch wenn es statistisch so aussieht), denn es führt zu der Falschannahme man zieht den Pulli so oder so aus "weil man männlich oder weiblich ist" ...

Also, wie man das jetzt auf das Justieren von Bässen überträgt überlasse ich den schlauen Kollegen 😂
 
Ahh, ich glaube verstanden zu haben: Der Hals ist gerade, die Kreditkarte passt nicht zwischen B-Saite und zwölften Bund, also Trussrod etwas lösen und 1 Tag warten, damit sich der Hals leicht in Richtung Griffbrett (Oberseite) neigt?!?
@ Frantic: Dein Video kam mir beim Schreiben dazwischen, gucke ihn jetzt.
Du musst nicht einen ganzen Tag warten, es schadet zwar auch nicht. Ich warte so um 15-30 Minuten, mache dann weiter und prüfe am nächsten Tag nochmals nach.
....man mus garnicht warten. Man biegt den Hals einfach leicht in die Richtung, die man ihm mit dem Dreh am Halsstab vorgegeben hat. Also auf gut Deutsch: man hilft dem Halsstab, den Hals in die gewünschte Richtung zu biegen. Einmal kurz reicht und dann ändert sich auch nichts mehr.
Natürlich nicht so, das irgendwelche Hebelkräfte auf die Verschraubung oder sonstwo wirken. Hals an den Enden packen und die Mitte liegt auf dem Bein auf. Nur einmal leicht(!) drücken, fertig.
 
Zum Thema Einstellung:

Auf den höchsten Bünden wirken (gegriffene Saite) nur die Reiter der Brücke. Wenn du die für dich schnarrfrei einstellst, bist eigentlich mit den Reiter schon fertig (abgesehen von der Oktavreinheit vielleicht, aber die kannst zum Schluss machen).
Anschließend stellst den Hals für dich schnarrfrei ein. So, das er vom 3. bis 9. Bund/12. Bund für dich schnarrfrei genug funktioniert. Er wird sehr wahrscheinlich einen minimalen Bogen haben.
Zum Schluss Sattelhöhe: Dazu greifst zwischen 2. und 3. Bund und guckst, das die Saite noch minimal(!) Luft am ersten Bund hat.
Fertig...

Anders funktioniert es natürlich auch und jeder wird seine eigene Methode haben.
 
Es wird hier eigentlich immer von fast "idealen" Häsen gesprochen - also Hälsen, die über die gesamte Länge des Trussrods eine gleichbleibende Krümmung aufweisen.
Bei meinen 14 Bässen unterschiedlichen Alters ist das aber mitnichten so.
Sind die Hälse schnell produziert worden und das Holz wurde vorher nicht lange genug gelagert und entfeuchtet entwickelt sich gerne auch mal in den obersten Lagen eine minimale bis kleine Schanze, und dann wird die Einstellung schon schwieriger.
(Anmerkung: wenn man diese Hälse nicht plekt oder sonstwas...).
Ich habe schon das eine oder andere mal herzlich geflucht... :confused:
 
Es wird hier eigentlich immer von fast "idealen" Häsen gesprochen - also Hälsen, die über die gesamte Länge des Trussrods eine gleichbleibende Krümmung aufweisen.
Bei meinen 14 Bässen unterschiedlichen Alters ist das aber mitnichten so.
Sind die Hälse schnell produziert worden und das Holz wurde vorher nicht lange genug gelagert und entfeuchtet entwickelt sich gerne auch mal in den obersten Lagen eine minimale bis kleine Schanze, und dann wird die Einstellung schon schwieriger.
(Anmerkung: wenn man diese Hälse nicht plekt oder sonstwas...).
Ich habe schon das eine oder andere mal herzlich geflucht... :confused:
Genau deshalb finde ich es auch schwierig, hier mit Zahlen zu arbeiten.

Jeder Bass ist eben anders, letztendlich muss es sich beim Spielen gut anfühlen und die Nebengeräuche sollten sich in Grenzen halten.

Da muss wohl jeder sein persönliches Verhältnis finden und vor allem einen Bass, der das mitmacht.

Ich brauche z.B. keine megatiefe Saitenlage, will dafür aber am Amp auch keine Nebengeräuche hören. Daher passt das mit den meisten Bässen ganz gut. Hatte erst ein oder zwei schwierige Fälle…
 
Genau deshalb finde ich es auch schwierig, hier mit Zahlen zu arbeiten
100% Richtig

Deshalb stelle ich die Hälse so ein, wie ich oben verschrieben habe. Das ist individuell auf den Bass und die eigene Spielweise angepasst. Keine Zahlen oder Normwerte.
Stellt man den Hals so ein, wird man ganz automatisch die für diesen Bass und die eigene Spielweise beste Einstellung hinbekommen.
...zumindest mit etwas Übung ;-)
 
Es wird hier eigentlich immer von fast "idealen" Häsen gesprochen - also Hälsen, die über die gesamte Länge des Trussrods eine gleichbleibende Krümmung aufweisen.
Bei meinen 14 Bässen unterschiedlichen Alters ist das aber mitnichten so.
Sind die Hälse schnell produziert worden und das Holz wurde vorher nicht lange genug gelagert und entfeuchtet entwickelt sich gerne auch mal in den obersten Lagen eine minimale bis kleine Schanze, und dann wird die Einstellung schon schwieriger.
(Anmerkung: wenn man diese Hälse nicht plekt oder sonstwas...).
Ich habe schon das eine oder andere mal herzlich geflucht... :confused:
Wenn der Hals nicht ideal ist, muß er entsprechend bearbeitet werden, entweder abrichten oder mehr. Und wenn das nicht geht dass ich m. E. n. der Hals einfach Mist. Ende
 
Genau deshalb finde ich es auch schwierig, hier mit Zahlen zu arbeiten.

Jeder Bass ist eben anders, letztendlich muss es sich beim Spielen gut anfühlen und die Nebengeräuche sollten sich in Grenzen halten.

Da muss wohl jeder sein persönliches Verhältnis finden und vor allem einen Bass, der das mitmacht.

Ich brauche z.B. keine megatiefe Saitenlage, will dafür aber am Amp auch keine Nebengeräuche hören. Daher passt das mit den meisten Bässen ganz gut. Hatte erst ein oder zwei schwierige Fälle…
Ein guter Hals erlaubt eine tiefe Saitenlage ohne schnarren.
Schnarren muss man weder beim Billig Bass noch beim teuren hinnehmen.
 

Nö mit billig und teuer hat das sicher weniger zu tun. Eher schon mit der Vorleben bei Gebrauchten, wie gut gelagert das Holz war etc. Bei den einen geht halt mehr, bei den anderen weniger. Wenn es nicht mehr angenehm einstellbar und/oder spielbar ist, muss halt die Feile ran oder zur Not der Hals getauscht werden.
 
Stellt man den Hals so ein, wird man ganz automatisch die für diesen Bass und die eigene Spielweise beste Einstellung hinbekommen.
...ach so, vergessen zu nennen: ....und für den aufgezogenen Satz Saiten.!!!
Manche schnarren früher, manche später. Je nach Art, Zug, Stärke, usw...
Das gilt nicht nur für stark unterschiedliche Saiten, sondern auch für sehr ähnliche Saiten. Z.B. schnarren D'Addario XL m.M.n. schneller, als ErnieBall Slinky...
 
HalsOktaveBrückeHalsOktaveBrückeHalsOktaveBrückeHalsOktaveBrückeHalsOktaveBrückeHalsOktaveBrückeHalsOktaveBrückeHalsOktaveBrückeHalsOktaveBrücke…
 
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Wenn du erst den Hals einstellst und dann die Brücke, musst du zwangsläufig auf "Norm-"Werte vertrauen. Aber wenn diese Werte für dich passen, dann funktioniert das auch super.

Wenn du individuell einen Bass auf dich ganz persönlich abstimmen möchtest und ggf auch die Grenzen des Möglichen (superflache Saitenlage, oder Sweetspot beim Fretless, oder verwendeter Saitensatz, z.B.) ausloten möchtest, dann ist die Reihenfolge eine andere...

Oder du "springst" mehrfach zwischen den Arbeitsschritten hin und her, was völlig ok ist. Wird man wahrscheinlich eh machen müssen, bis es 100% passt (...spätestens wenn man die Tonabnehmer einstellt, ist sehr oft eine minimale Nachjustierung der Reiterhöhe nicht verkehrt).
 
ich fand das dieser Guide (PDF) hier das Thema erschöpfend behandelt ...

oder Scott Devine ... da gibts auch noch mehr Videos ....
 

Anhänge

  • ultimate_guide_ver100 (2).pdf
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Wenn ich das Optimum an Saitenlage herausholen möchte, halte ich mich i.d.R. an folgende Reihenfolge:
  1. Nach dem Aufziehen neuer Saiten erst mal dehnen und für einen Tag setzen lassen
  2. Dann Oktavreinheit einstellen
  3. Dann die Saitenlage für die hohen Lagen ab 12.Bund mit der Brücke einstellen
  4. Zum Schluss die Saitenlage für die tiefen Lagen mit der Halsneigung bzw. Trussrod einstellen
  5. Zur Kontrolle nach einem weiteren Tag nochmal Schritt 2.-4. zum Nachjustieren wiederholen.
Wenn man's noch besser machen will hilft nur noch plekken.
 
Naja...
Was ist ein gutes Setup?
Für mich sind die Bässe eines Freundes nicht spielbar, da Formel1 Lage. Für ihn ist das komplett richtig, ich bevorzuge mit dem LKW drunter durch.
Plekken ist doch schon hinfällig wenn ich statt einem .40er einen .45er Satz aufziehe.... (jaja, "von Profi eingestellt" :D )
Ich denke die technische Frage ist geklärt, der Rest ist Geschmack.
Alsdenne
 
Naja...
Was ist ein gutes Setup?
Für mich sind die Bässe eines Freundes nicht spielbar, da Formel1 Lage. Für ihn ist das komplett richtig, ich bevorzuge mit dem LKW drunter durch.
Plekken ist doch schon hinfällig wenn ich statt einem .40er einen .45er Satz aufziehe.... (jaja, "von Profi eingestellt" :D )
Ich denke die technische Frage ist geklärt, der Rest ist Geschmack.
Alsdenne
Nee, es geht nicht um die persönliche Lieblingseinstellung. Sondern es geht darum, das die Einstellung einfach Mist war und nicht im entferntesten den Besitzer zufrieden gestellt hat.
Da war meine ungeplakkte Einstellung an seinem Bass besser und eine ordentliche Summe Euros günstiger... ;-)
Auf gut deutsch: Der Plekk-Service hat schlecht gearbeitet und war das Geld nicht wert.

Dagegen hatte ich einen anderen geplekkten Bass in den Händen, den hätte ich ohne plekken niemals so tief und schnarrfrei hinbekommen. Das war top-Arbeit und sein Geld wert. Da wurde wirklich alles machbare mit moderner Technik aus dem Instrument rausgeholt.

Es gibt Qualitätsunterschiede. Ist nicht überall gleich...
 

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