Proberaumaufnahmen - mehrere Spuren

Auch in einem richtigen Studio gibt es Übersprechen, aber der Schall ist an der Quelle immer lauter als im Rest des Raumes. Es ist empfehlenswert ein oder zwei Mikrofone zur Aufnahme des Raumklangs mitzunehmen (sollten genug Kanäle verfügbar sein); dass Ergebnis mit Einzelspuren ist aber nach der Nachbearbeitung trotzdem immer besser (wenn man weiß was man tut und wie man es tut) als eine einfache Raumaufnahme. Natürlich darf man nicht einfach auf gut Glück an jede Schallquelle ein Mikrofon klatschen, die Anlage wie im normalen Probebetrieb aufreißen und dann noch erwarten, dass alle Spuren direkt nach der Aufnahme perfekt klingen. Mit der XL3200 sind auch sechs unabhängige Mixe möglich, zwecks In-Ear-Monitoring.
 
Zitat:Original erstellt von: HenrySalayne

........(wenn man weiß was man tut und wie man es tut).......
Da lässt sich schwerlich widersprechen. Aber was ist der Rat fürs Greenhorn, der schnell loslegen will ?
 
Literatur! Bücher, Tutorials im Internet, all das kann schon einmal einiges bringen. Zusammen mit etwas Ausprobieren kann man bestimmt in akzeptabler Zeit etwas auf die Beine stellen. Am besten wäre vielleicht ein betreuter Crashkurs zum Thema Recording; ich habe allerdings keine Ahnung ob irgendjemand so etwas anbietet. Sollte sich im Bekanntenkreis allerdings jemand finden, der sich mit Recording auskennt, wäre das natürlich die erste Anlaufstelle.

Einen Großteil meines Wissens über die Tontechnik habe ich aus dem PA Handbuch und durch das darauf erfolgte Ausprobieren erlernt. Es gibt vom gleichen Verlag auch das [url="http://www.amazon.de/Das-Homerecord...lichkeiten/dp/product-description/3910098258"]Homerecording Handbuch[/url], das ich aber nie in der Hand hatte. Wenn man schon etwas Vorwissen auf dem Gebiet hat (man also eine Klinke von XLR unterscheiden kann und einem Signalweg kein Fremdwort ist) würde ich den Einarbeitungszeitraum mit ungefähr zwei Wochenenden bis zur ersten annehmbaren Aufnahme abschätzen. Das ist natürlich schon etwas Zeit, aber man muss bedenken, dass dieser Einarbeitungszeitraum nur einmal anfällt. Und selbst wenn die erste Aufnahme nicht so gut wird, oder auch die ersten zehn; man kann die Rohdaten speichern und es irgendwann einmal mit mehr Erfahrung besser machen.

Übrigens sei noch angemerkt, dass eine gute Aufnahme nicht am Pult entsteht oder am PC bei der Postproduktion, sondern direkt bei der Aufnahme. Einfach nur zu Proben, wird keine optimalen Ergebnisse erzielen, jeder muss da mit eingespannt werden und seinen Teil beisteuern.
 
ein mischpult ist kein klärwerk...hach ich liebe diesen spruch, weil er so wahr ist.

problematisch find ich das übersprechen nur bei den overheads. bei den einzelnen nahmicros kann man in der daw anschließend ein noisegate draufpacken. was im ü-raum schwierig ist: den "süssen punkt" zu finden weil eben keine sofortige kontrolle in ein und denselben raum möglich ist. da muss man sich ran tasten von probe zu probe.

aber wenn alles im rechner ist, dann hat die arbeit ja erst angefangen. mischen dauert (zumindest bei mir) auch ziemlich lange. mir macht es spaß, von daher kein problem. wenn man aber nur bock auf ein gutes ergebniss hat und keine lust auf lange nächte vor dem rechner (was völlig okay ist) dann sollte man die ausgaben noch mal überdenken.

ach ja: ein schlecht klingender raum wird immer scheisse klingende aufnahmen zur folge haben. selbst die micros direkt vor einer 412 marshall fangen irgendwie den raum mit ein, von den overheads gar nicht zu reden...

proberaumaufnahmen können die motivation steigern, aber nur, wenn nicht die halbe probe dafür draufgeht. sag ich jetzt einfach mal so...
 
.... und was - für mich jedenfalls - gar nicht geht, ist Musik zu machen und mit einem Finger und aus dem Augenwinkel heraus nebenbei die Aufnahmetechnik zu bedienen.
 
Na denn, alles immer etwas komplizierter als man es sich anfangs vorstellt. Aber das bringt ja auch irgendwann den Spass an der ganzen Sache.

Morgen haben wir Probe, da können wir uns über das weitere Vorgehen abstimmen (Drummer und Gitarrero haben übrigens zumindest etwas mehr Ahnung von der Materie als ich).

Vielen Dank nochmal für die Ideen und Anregungen. Mir hat es erst mal geholfen, würde mich aber auch über weitere Inputs freuen [:-P]
 
also ich wollte dich nicht entmutigen! ich nehme jede probe auf, mit 16 spuren. das setup steht, ich komm in den raum, stöpsel mein laptop an, starte logic, drücke rec und nach der probe drück ich wieder stop. da ich quasi den mix jedesmal übernehme brauch ich auch nicht mehr viel mischen. zuhause schneide ich die stücke oder neuen ideen raus, bounce sie und stell sie für die anderen in die dropbox. also alles ganz easy. beim auf und abbau für gigs fliegt natürlich mehr durch die gegend, aber auch das hält sich in grenzen. vielleicht hilft dir das ja ein bischen:

https://www.bassic.de/forum/topic.asp?TOPIC_ID=14812349

der soundcloudlink läuft nicht mehr, aber das setup bei dem video ist das selbe
 
Zitat:Original erstellt von: TomM
Das ist u.a. auch der Grund, warum "Schlafzimmer Produktionen", die ggf. musikalisch durchaus wettbewerbsfähig sein mögen, als separate Spuren zusammengefummelt werden.
Naja, diese Aufnahmen mögen von mir aus qualitativ gut sein, aber die Präsenz einer Band, der Druck, das Lebendige bleibt damit ganz bestimmt auf der Strecke.

Wir haben scheinbar komplett gegenläufige Erfahrungen mit Mehrspurrecording. Bei uns im Bandraum ist alles permanent angeschlossen - daher eine Aufnahme inner 3min bereit und los gehts. Da macht man einmal einen etwas besseren Mix, stimmt die Instrumente lautstärkemässig aufeinander ab, vielleicht da und hier etwas EQ (nicht viel) und dann wird das als Basic-Session gespeichert. Das heisst, jedes weitere mal wenn man aufnimmt hat man ohne etwas zu tun schon eine äusserst brauchbare Aufnahme.

Natürlich, als wir unsere Aufnahmen im Bandraum gemacht haben wurde der Gitarrist in die andere Ecke des Raumes verbannt (grosser Raum), ich bin auf meiner nach unten gedrehte Box gesessen und Gesang wurde nachträglich aufgenommen. Aber das haben wir am Montag aufgestellt, am Nachmittag schon die ersten Läufe gemacht und am Dienstag eigentlich alles aufgenommen.
Ich würde unterscheiden zwischen Proberaummitschnitt und Erfahrungssammlung mit möglichst wenig Aufwand bei der Aufnahme und dann die potentielle Demoaufnahme mit deutlichem Mehraufwand. Da werden verschiedene Mikpositionen ausprobiert, mehr Miks angeschlossen etc.

Natürlich sind die Übersprechungen in die Overheads nicht das Gelbe vom Ei, besonders wenn der Gittenamp 2m daneben steht. Aber wenn an dem Material nicht besonders viel verändert wird ist das überhaupt kein Problem. Da nimmt man mit dem Pocketrecorder auf und die Stimme ist zu leise. Was dann?

Man gewöhnt sich an die komfortable Situation, nach der Bandprobe schnell mal nur seinen isolierten Basstrack zu hören. Oder eben schnell den Gesang etwas lauter machen. Oder der Gitte die Tiefen nehmen [:-P]
Wenn ich die übersteuerten "Orientierungs"-Aufnahmen von anderen Bands mit dem iPhone höre, dann merke ich immer wieder wie toll unser Zeugs ist [:-)]
Manchen reicht dies, mir definitiv nicht. Nie mehr ohne eine gute Aufnahme. Vor allem nicht wenn der nötige Aufwand während der Bandprobe sich ein klein wenig über dem des Pocketrecorders befindet.
 
Gestern war unsere Probe und wir haben erst mal angefangen die Einzelspuren für eine Demo aufzunehmen: Schlagzeug, Bass, Gitarren, Lead-Gesang und Background-Gesang. Hat richtig Spass gemacht. Allerdings zeigt die Einzelaufnahme meiner Bassspur wieder sehr eindeutig wo meine Schwächen liegen. Da denkst du, du bist vielleicht schon etwas weiter und wirst erbarmungslos auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht [:-(]

Wir denken, dass uns die Möglichkeit, mehrere Spuren gleichzeitig aufzunehmen, auch weiterbringen wird und werden uns bzgl equipment in den nächsten Wochen weiter umschauen (besonders in Hinblick auf die Empfehlungen, die wir hier bekommen haben).

Weihnachten steht ja auch schon wieder vor der Tür [;-)]
 
oh ja...manchmal verzweifle ich auch an meinen einzelspuren. vor allen dingen up/downstrokes wenn mir nur downstrokes zu schnell sind klingen einzeln immer total nach shuffle...aber ohne aufnahmen wär es mir nie aufgefallen und im studio wär ich schön auf die schnauze gefallen...jetzt weiß ich woran ich (u.a.) arbeiten muss...
 

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