proberaummittschnitt

lordbasstard

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ß200.262
ich bin grad dabei unseren proberaum aufnahmetechnisch auszustatten. mein ziel ist es, jede probe so gut es geht mitzuschneiden, dabei immer wieder was zu verbessern und zu verändern um irgendwann mal ein wirklich gutes demo in eigenregie aufzunehmen. beim demo will ich so viel wie möglich vom "bandfeeling" einfangen. jeden über klick mit einer simulation aufzunehmen ist genau das, was ich nicht will.

die band besteht aus zwei gitarristen (davon einer auch sänger), die über jeweils 2 amps spielen. einmal orange + fender, einmal marshall + fender, gitarren sind meistens 2 x paula. ich spiel preci über mywatt 200 über fmc 410 +212. der drummer hat ein relativ kleines set: kick, snare, hihat, 1x tom, 1x standtom, 2 x crash und 1x ride

stand aktuell: mischpult mit 8 microeingängen + 4 stereo-line-eingänge. diese hab ich mit preiswerten preamps auch zu microeingängen gemacht. das mischpult gibt 16 getrennte kanäle an den rechner. micros sind ein "schlagzeugkoffer", 2 sennheiser e906, 1x t-bone großmembran, 1x t-bone kleinmembran (im koffer sind auch noch zwei keinmembran enthalten).

die gittenamps hab ich nicht mit mic abgenommen, sondern jeweils über eine di die lautsprecherleistung abkann und eine speakersimulation hat, in das pult geschickt. den bass hab ich über di direkt vom amp abgenommen (der mywatt hat den di hinter der endstufe, ich hab also bis auf die speaker alle klangformenden elemente im signal).

zum schlagzeug: hihat mit einem dynamischen mic aus dem koffer, genauso die hängetom und die standtom. snare oben und unten mit dem e906, die kick innen mit dem bassdrummicro aus dem koffer und aussen mit dem großmembran von t-bone. die beiden kleinmembran aus dem koffer hab ich nach glyn johns aufgebaut: also eins von schräg hinten über die linke schulter vom drummer und eins ca 20cm über der standtom. beide genau auf die mitte der snare ausgerichtet und beide im exakt gleichen abstand zur snare. das dritte zusätzliche kleinmembran steht in der mitte vorne, selber abstand, auch auf die snare gerichtet.

gesang läuft über einen sm58 klon.

gesang und kick innen werden zusätzlich an die gesangsanlage geschickt.

das ist jetzt die Konstellation für die proben. für die demoaufnahmen werd ich anders vorgehen. dafür gibt es schon einen groben plan, aber der wird sich im detail sicher noch ein paar mal ändern und darüber werd ich berichten, wenn es soweit ist. jetzt geht es erst mal darum, das alles verkabelt ist und wenn probe ist: -zack- mischpult an, laptop anklemmen, daw starten, record drücken und los. die probe soll so wenig wie möglich behindert werden. natürlich sind auf den drums jede menge übersprechungen von den saiteninstrumenten und dem gesang, ebenso kommt über das gesangsmicro noch jede menge dreck. zumindest die gitten und der bass sind frei von übersprechungen. das ist, wenn man kein e-drumset benutzt, das maximum was sich in einem raum unter normalen probeumständen realisieren läßt.

der song ist einer der ersten, die wir gemacht haben, aber es gibt zB.noch keinen text. die gesangsanlage ist auch etwas schmalbrüstig, so das sich der sänger nicht immer perfekt hört. überhaupt ist alles noch recht frisch und noch nicht in stein gemeißelt. das bitte bei der kritik am song im hinterkopf behalten :-) hier also:

https://soundcloud.com/search?q=lordbasstard song no one probe

falls jemand auch mit dem gedanken spielt so oder ähnlich aufzunehmen: hier noch ein wort zu den kosten: obwohl alles eher low-budget ist; mischpult mit integriertem interface, behringer di-boxen und micros von t-bone, so sollte man den rattenschwanz nicht ausser acht lassen, der da noch hinterher kommt: jede menge xlr kabel, teilweise ziemlich lang (je nach raumgröße), evtl. ein multicore, adapterkabel um wieder in die gesangsanlage zu kommen, lautsprecherkabel um die di dazwischen zu hängen, ständer und klemmen für die micros. das pult sollte sicher und auf vernünftiger höhe ( ich hab ein altes selbstgebautes hifirack von mir genommen, die höhe beträgt jetzt ca 130cm) stehen, das laptop braucht auch platz, also auch noch ein laptopstand, der über das pult ragt. jede menge klettbänder, weißes klebeband zum beschriften usw.

man braucht ja nicht alles auf einmal, es läßt sich ja nach und nach aufrüsten nach bedarf. ich bin jetzt bei ca. 1600-1700 euro ohne laptop und ohne daw gelandet. zusammengekauft so innerhalb der letzten drei-vier jahre. wenn die band sich das teilt, ist das alles problemlos zu wuppen. ich hab jetzt bei uns alles selber gekauft, weil es neben bassspielen meine zweite leidenschaft geworden ist. ausserdem gibt es die band erst seit ein paar monaten.

da ich autodidakt bin würde ich mich über kommentare und tips freuen. ich werd hier in loser reihenfolge mal den fortlauf dokumentieren und über soundcloud hörproben einstellen.
 
Ist schon sehr Gitarenlastig, der Mix , oder???

Die Gitten klingen auch ziemlich nach DI+speakersim, ist schon anstrengend auf dauer...das wäre mein einziger Kritikpunkt.

Nen sm57 / e606 vor die Box würde ich auch noch stellen. das Übersprechen wird nicht stark bei dem closed micing Git-Pegel.
Wenn dir die Mic inputs dafür fehlen, würde ich sogar weniger aufwand für das schlagzeug akzeptieren.

Wir haben unsere Demos auch so ähnlich aufgenommen (mit nur 4mics für das schlagzeug und nur Bass mit DI), und der Sänger wurde dann später "sauber" neu-aufgenommen.
Dann hat ein 8-Kanal-setup gereicht.

P.S. habe beim Schlagzeug die Erfahrung, je besser der Raum klingt, desto weniger Mics brauchst du für eine gute Aufnahme.
 
ist ja auch gitarrenlastige musik :-) ne, hast schon recht. ist aber auch eine kostenfrage. 4 behringer di kosten weniger als ein gescheites micro. wenn das demo ansteht werden auch die gitarren mit micro aufgenommen. die momentanen aufnahmen dienen nur der internen dokumentation und für mich persönlich zum lernen. eine gitarrenbox krieg ich schon gescheit abgenommen, beim schlagzeug hab ich noch viel zu lernen. da will ich auch mit möglichst vielen micros experementieren. wenn ich dann irgendwann zu dem schluß komm, das 4 reichen...auch gut. der raum spielt natürlich auch ne rolle, ist aber eine unveränderbare größe, da es nunmal unser proberaum ist. aber danke schon mal, sind wieder ein paar ansatzpunkte, über die ich nachdenken kann.
 
Ich würde die zwei e906 auch den Gitten geben.

Aber ich finde das klingt schon mal ganz ordentlich. Gesang musst du sowieso zusätzlich ohne jegliche Übersprechungen machen. Aber auch da gibts günstige Miks, welche schon wirklich sehr viel können. Rode NT-1a ist da so ein Klassiker - da muss sich also ein Neumann schon beachtlich anstrengen damits dann auf der Aufnahme auch wirklich besser klingt.

Ich finds toll. Würde das ganze aber dennoch mal mit Klick spielen. Übergänge wie bei 3:51 sind dann plötzlich ganz ungewohnt, weil einem jemand mitklopft.

 
wenn ich mal wieder ein bischen geld übrig hab, dann werd ich sicherlich nach und nach die di-boxen gegen mics austauschen. die e906 an der snare klingen um längen besser als die mics aus dem koffer! die bleiben da! wie gesagt, das soll alles nur zur kontrolle dienen, so wie es jetzt ist. wenn wir irgendwann ein demo aufnehmen, dann werden die gitarren durch einen pod gejagt für einen kopfhörermix und parallel "nackt" mitgeschnitten um sie dann zu reampen und mit mic aufzunehmen. so werd ich dann die drums komplett ohne übersprechungen draufkriegen. deswegen sind die drums jetzt auch bei mir im focus. gesang kommt dann natürlich auch einzeln. jetzt beim proben wär es ja wohl albern, wenn wir einmal das set spielen und sich dann der sänger noch mal hinstellt und alles einsingt. proben sollen proben bleiben. ich drück einmal am anfang record und am ende stop, dazwischen läuft die aufnahme durch. so fällt das gar nicht auf.
 
Wenn man aufwendig mikrofoniert, hat man eigentlich schon eine ganze Studioproduktion gemacht. Die vielen Kananäle wollen sowohl anständig aufgezeichnet und dann auch noch abgemischt sein. Für einen Probenmitschnitt halte ich das für viel zu aufwendig. Der Stereorecorder irgendwo im Raum ist denkbar praktisch, bringt aber immer akustisch unbefriedigende Ergebnisse. Da kann man mit der Position spielen, aber das ändert nichts an den Problemen des geschlossenen Raums. Ist aber trotzdem wertvoll als Aufzeichnung für Kontrolle und Gedächtnisstütze.

Unsere Gitten spielen per Floorboard direkt in die PA. Als wir mal einen Drummer mit E-Set im Probraum hatten, hab ich alle Signale auf dem Mischpult gehabt und einfach mit zwei AUX-Wegen einen Stereomix aufgezeichnet. Das gab auch akustisch recht gute Mitschnitte. Da uns aber auch für die Kontrolle und für das eine oder andere Experiment per Overdubbing Einzelspuren wichtig sind, ist eine digitale Konsole, die dann quasi nebenbei per Knopfdruck Einzelspur-Mitschnitte macht, in der Prioritätenliste inzwischen ganz oben angekommen. (Ich warte gespannt aufs X32 Core). Wir würden aber erst mal ganz vorsichtig mit 2 Mics für die Drums anfangen, der Rest geht wie gesagt direkt rein..
 
mmmh...vielleicht ist meine intention noch nicht klar geworden...natürlich wäre das viel aufwand, wenn ich "nur" probemittschnitte machen würde. das ist aber nur ein nebeneffekt. ich betreibe ja diesen aufwand um zu lernen! ich bin ja auch nicht ganz blauäugig an die sache rangegangen, sondern hab mir im vorfeld schon einen kopf gemacht. erkenntniss bisher: micros für die gittenamps wären besser. kommen aber erst später, weil ich sie für die eigentlichen demoaufnahmen nicht in der anzahl brauche. besseres micro für die hihat steht oben auf der liste. positionen der einzelnen drummicros werden immer mal wieder variiert. der mischaufwand hält sich übrigens in grenzen, da es ja jedesmal das selbe setup im selben raum ist. große automationsfahrten mach ich natürlich nicht, aber sachen wie eq, compressor, noisegate und reverb verändern ich nur minimal (hoffentlich zum besseren) und oft auch nur als reaktion auf veränderte positionen, also zB. snaremicro mehr zum rand hin. der aufwand war nur am anfang, als ich die micros aufgestellt hab und den ersten mix gemacht hab. jetzt geh ich 10 minuten früher in den raum, schieb das ein oder andere micro ein bischen, starte den rechner und wenn alle da sind drück ich auf record. abends zuhause trenn ich die songs vom gesabbel, veränder ein bischen den mix, bounce das ganze und pack es in die dropbox für die kollegen. dauert vielleicht eine stunde, vielleicht auch mal länger, aber nur wenn ich grad lust darauf hab. hatte dabei aber schon ein paar "aha"erlebnisse wenn auf einmal das noisegate perfekt arbeitet, wenn ich bei den gitarren genau die eine frequenz im eq finde, die gefehlt hat, wenn auf einmal das "bou" der standtom weg ist. lauter sachen, die einfach erfahrungen bringen, die mir dann zu gute kommen, wenn es dann an die eigentlichen demos geht. ich höre, wenn eine aufnahme schlecht, oder einfach nach "demo" klingt und ich höre es, wenn eine aufnahme gut, fett und differenziert klingt, ich will aber verstehen, was den unterschied macht und wie ich das bewerkstelligt krieg. das erfordert aber auch einfach ein wenig arbeit. bringt aber jede menge spaß mit sich.
 
Aber wenn man schon den Luxus hat, im Bandraum eine gute Mehrspuraufnahme ohne grossen Mehraufwand zu machen, dann ist das schon sehr toll. Ich habe auch permanent 18 Spuren im Bandraum zur Verfügung. Ist in der DAW die Grundsession mal gemacht, kann man schon eine Mixversion zusammenstellen, hier ein wenig EQ, da ein wenig Hall und schon hat man bei jeder Bandprobe eine tolle Aufnahme.

Für richtige Aufnahmen kann man dann immer noch mehr Miks organisieren und durch Optimierungen der Aufstellungen Übersprechungen vermeiden. Aber das ist dann eine andere Baustelle. Hier gehts um tolle Proberaummitschnitte. Und den im ersten Post gezeigten find ich eigentlich - bis auf den verschwindenden Gesang - mit jedem Mal hören besser.
 
so. es war mal wieder proben, es gibt aber kein beispiel, weil ich in jedem song mindestens einen groben schnitzer hatte, war wohl kein guter tag für mich. was mir aufgefallen ist, das die microposition echt riesigen einfluß hat. ich wollte die snare ein bischen knalliger haben und hab das obere micro etwas weiter zum rand ausgerichtet. ergebniss war, das sie jetzt wie bei spin doctors / two princess klingt...also echt nervig. nun gut, wieder was gelernt. das ist halt so bei so einem "versuch und irrtum" verfahren. klar könnte ich bei der probe ein paar takte aufnehmen und dann über kopfhörer kontrollieren, aber dann würde ich wahrscheinlich vom hölzchen zum stöckchen kommen und das wichtigste, nämlich die probe, würde darunter leiden. wobei die mitschnitte auf jeden fall helfen, ist sich nicht zu überschätzen und fehler zu finden. es gibt tatsächlich töne, die klingen im ü-raum richtig und auf der aufnahme sowas von falsch ;-) auch timingsachen treten besser zu tage. im beispiel oben zB. das der letzte part viel zu langsam ist (wie alex schon bemerkte). das ist aber auch immer ein eiertanz...mit klick ist mir das oft zu gleichförmig. gut -aber ohne klick- gespielt find ich meistens besser, wenn dann ein ruhiger part 3-4 bpm langsamer sind und punkige parts mit downstrokes ein paar bpm schneller sind, dann ist das für mich natürlicher. nur sollten das dann alle so spielen...;-)
 
ein neuer song

https://soundcloud.com/lordbasstard/song-no-2-instrumental


noch ohne gesang, da noch kein text und an der melodie wird auch noch gefeilt. naja,ein bischen gesang hört man, kommt über die gesangsanlage auf die schlagzeugmicros ein bischen mit drauf. macht aber nix, ist ja ein probenmitschnitt. hab am mix am gittensound ein wenig gefeilt, damit das nicht mehr so nach "di mit lautsprechersimulation" klingt. micros währen immer noch ein ticken geiler, aber es ist schon besser geworden. spannend ist immer noch das positionieren der mics. an der snare macht es einen riesenunterschied wenn man einen zentimeter zu weit in die mitte oder richtung rand geht. spin doctors vs. led zep. so ungefähr...aber bringt tierisch laune! inzwischen ist es auch kein mentaler störfaktor mehr. rechner angeklemmt, rec drücken, vergessen. zuhause dann zurecht schneiden, mix (versuchen zu) verbessern, bouncen, ab in die dropbox für die anderen. und jedesmal was gelernt, was mir dann für die "richtigen" demos helfen wird.
 

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