homerecording. ein beispiel

lordbasstard

Well-Known Member
Beiträge
4.438
Lösungen
1
Ort
DE
Bassix
ß198.345
ich hab mal wieder was aufgenommen. mit dem song bin ich nur so mittel zufrieden, aber für die tonne fand ich ihn dann doch zu schade…also hab ich mir gedacht, schreib ich was zum Thema homerecording.

ich mach das im steno-steil, sonst wird der text zu lange und keine sau ließt sich den durch…



1) auf dem Sofa beim klimpern ein paar Ideen gehabt.
2) am Rechner ne einfache 4/4tel drumspur erstellt, die parts aufgenommen, je 1x.
3) per c + p ein arrangement erstellt.
4) als das arrangement stand die Drums programmiert. 1 spur toontrack, Vintage kit.
5) Gitarren + bass neu eingespielt.

(Gitarre links= strat Nachbau (Hals-PU) für 150,- von sx über EHX soul food in einen palmer eins. von da aus über AMT pangea eine boxensimulation ausgesucht und ab ins interface)

(Gitarre mitte= das gleiche set-up, nur PUs hals +mitte)

(Gitarre rechts= squier John5 Signatur, brücken PU auf single coil. gleicher treter, gleicher amp, andere box aus der Simulation)

(Bass= sx jazznass Nachbau, beide PUs auf. von da aus in einen darkglass B3 leicht angeknuspert weiter in einen Pumpernickel. dann in einen peavey alphabass preamp und dann zum interface. im „Reggae-part“ der vordere PU und Tonblende zu)

da ich wirklich kein Gitarrist bin hab ich zum teil Akkord für Akkord aufgenommen, wie in den 80gern ;-)

6) lautstärkeverhältnisse angepaßt, aber keine Automation (ausser zum schluß das ausblenden). kein EQ, kein Kompressor, kein limiter einfach nix. okay…ich gehe davon aus das toontrack seine samples schon ziemlich bearbeitet hat

das ist also version eins….



so: dann also zum „mischen“

1) die Drums auf drei spuren verteilt, 1x kick + toms, 1x Snare, 1x hihat. alle drei spuren einzeln EQt und mit Kompressor (ab jetzt alles aus dem Rechner) versehen. halt! nicht ganz. die hihat hab ich in ruhe gelassen.

2) die kick/toms spur und die Snare spur auf eine Busspur gelegt, dazu noch eine zweite Busspur mit den gleichen Signalen belegt und da einen brutalokompressor drauf. hihat auf ne dritte Gruppe.

3) jetzt hab ich am pult für die drums also drei stereogruppen. 1x kick/toms/snare, 1x das gleiche mit heftiger Kompression, 1x hihat (da wären auch becken drauf wenn ich nicht zu faul zum programmieren gewesen wär)

4) Gitarren einzeln EQt und auf eine stereospur gelegt, diese nochmal EQt + Kompressor drauf.

5) bass auf eine spur zusammen gefasst. EQ und Kompressor…zack

jetzt hab ich also nicht mehr zig spuren um die ich mich kümmern muss sondern nur noch 9: 1x stereo kick/snare/toms / 1x stereo kick/snare/toms heftig Kompressor drauf / 1x stereo hihat, 1x stereo Gitarren / 1x mono bass

das klingt dann so:



auf irgendwelche Lautstärkeautomationen und panningspielereien hab ich verzichtet, auch auf anderen quatsch wie filterfahrten, stereoverbreiterungen, chorus/flanger/phaser usw. auch hab ich nix editiert, nichts zurecht geschoben und nix sauber geschnitten. da hätte man noch jede menge machen können. beim homerecording alleine zuhause geht es mir aber um spaß und nicht um das „perfekte Produkt“.

dann hab ich die gemischte version noch mal „gemastert“. das ganze steht zurecht in Gänsefüßchen, da es nicht mit hochwertigen outboard, perfekter Akustik und tollen boxen geschehen ist wie es sich gehört, sondern nur mit bordmitteln aus logic



1) mit dem EQ ein bisschen Badewanne
2) noch mal kompressor
3) zum Schluss einen limitier

das ganze nicht komplett an die wand gefahren. das klingt dann so:



das ganze soll keine anleitung sein. schon gar nicht der "ultimative guid" oder so...ich wollt nur mal meinen "workflow" schildern. vielleicht kann sich ja der ein oder andere ne idee dabei abholen. oder ne bestätigung das sein "workflow" besser paßt. wie auch immer
 
Klingt gut für eine Heimproduktion!
Jetzt fehlt nur noch ein guter Sänger, oder ne hübsche Sängerin! ;-)

Nee.. jetzt mal im Ernst. Noch in den 80ern brauchte man für so einen Sound ein Studio, welches nicht unter 300-500 Deutschmark am Tag gekostet hat.
Natürlich ist das Endprodukt nicht mit einer professionellen Studioproduktion zu vergleichen. Das klingt dann alles noch mal räumlicher und differenzierter, aber man kann durchaus mit den Tracks in ein fettes Studio gehen, das Zeugs mischen und danach professionell mastern.
So kann man die zuhause aufgenommenen Tracks so aufblasen dass sie Radiokompatibel werden.
Das Programming der Drums und der Sound ist auch schon nicht schlecht.. klar.. ein geiles Drumset in einem gut klingenden Raum über gute Micros abgenommen legt natürlich noch mal ne ganze Schippe drauf..

Das interne Mastern machst du in dem du selbst eine Effektkette baust?
Momentan nutze ich die vorgefertigten Presets von Ableton ;-) Ist zwar nicht das Gelbe vom Ei, aber es klingt ganz okay.
Ich habe mal ne Zeit das iZotope Ozone genutzt. Das fand ich schon ziemlich gut.
 
erst mal danke für die blumen! mastern laß ich meistens einfach sein, da bin ich auch nicht wirklich gut. ich bin zwar mit jeder stehenden welle in meinem raum schon per du, aber für ein wirkliches mastering fehlt mir das know how, das equipment und auch die lust.

bei den drums geh ich auch recht stumpf vor. erst ticker ich die kick ein, dann die snare und zum schluss die hihat und gedöns wie toms und becken. ich versuche darauf zu achten keinen 8-armigen drummer zu kreieren. bei der hihat klick ich ab und an noch mit der maus was dazu um ein wenig leben da rein zu bringen.

gitarre und bass (und wenn dabei auch die keys) versuche ich schon mit dem richtigen sound aufzunehmen, also nix mit virtuellen amps und boxen aus dem rechner. das nervt mich nur und ich verliere mich in unwichtigen details. aber ich hab kumpels die es genau so machen, also ein möglichst cleanes signal nachträglich mit sound versehen und bei dehnen funktioniert es. es gibt also nicht den einen weg.
 

Zurück
Oben Unten