Schlechter Sound bei schlechtem Wetter?

Majbass

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Hallo BasserInnen,

uns ist in der Band aufgefallen, dass unser Sound schlechter klingt, wenn wir regnerisches oder nebeliges Wetter haben. Also, unser Proberaum wird nicht (merkbar) feucht oder so. Er spielt einen Röhrenamp, ich eine Transe. Aber bei beiden ist der Sound irgendwie lascher, belegter. Schwer zu beschreiben, es fehlt halt so das letzte Quentchen Leben im Sound, das sonst da ist.

Habt Ihr das auch schon beobachten können? Hats mit der Elektronik zu tun (da bin ich ne Niete, gleich vorweg)? Oder ist unsere Stimmung bei schlechtem Wetter automatisch weniger gut???

Bin auf Eure Erfahrungen gespannt [8D]
 
wetter, bzw. luftfeuchtigkeit hat einen deutlichen einfluss auf den sound, auch wenn wetter eher draussen ist..[;-)]
durch höhere luftfeuchtigkeit ändert sich auch schlicht die art, wie schall sich in der luft bewegt und wahrgenommen werden kann. zudem schwingt feuchteres holz anders als trockenes, auch papp-membranen saugen feuchtigkeit auf und bewegen sich dementsprechend anders.
selbstverständlich kann auch die psyche eine grosse rolle spielen!
 
Ich bin auch fest davon überzeugt, dass bei unterschiedlichem Wetter der Sound anders ist.
Bei regen oder allgemein schlechten Wetter haben wir meistens einen viel höheren Luftdruck,
was sich auch auf die Schallübertragung auswirkt.
Es müssten also rein theoretisch die Höhen und allgemein die Lautstärke durch das Wetter gedämpft werden.
Wo sind die Physiker und Meteorologen?
 
Ich glaube auch, dass der Sound anders ist.
Einerseits setzt die Luftfeuchtigkeit den Instrumenten zu und andererseits ist die Schallübertragung bei freuchtem Wetter deutlich anders, das weiß jeder, der an Zugstrecken oder Autobahnen wohnt.

Allerdings spielt auch die Psyche eine starke Rolle ;-) Eigentlich hat das Wetter also auf ALLES Einfluss!
 
Meine Erfahrungen dahingehend sind: je größer der Proberaum, desto weniger sind die o.g. Einflüsse zu beobachten. Beste Beispiele waren: ein ehem. Klassenraum ca. 45qm gross, hohe Decke , abgedämmt mit Teppichen und diesen uralten kleinteiligen Matrazen. Der Raum klang eigentlich immer gleich. Gut war auch ein gänzlich ungedämmter Kinosaal, allerdings war der im Winter nicht bespielbar wg. fehlender Heizung. Umgekehrt klangen m. E. alle kleineren, unbedämpften Proberäume die ich bis jetzt erlebt habe sehr unterschiedlich, je nach Wetterlage. Wobei zu stark bedämpfte kleine Proberäume immer gleich mies geklungen haben. Natürlich spielen bei der ganzen Sache auch wetterabhängige Befindlichkeiten eine grosse Rolle.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich bin der festen Überzeugung das ein guter Bassound
unterhalb von 18 grad Celsius nicht möglich ist.
Ich hab das immer wieder erlebt.
Als Bassist, als Sänger oder als Mischmann.
Es ist richtig frisch beim Soundcheck, nichts klingt wirklich OK.
Ich sage dann immer: "Das lassen wir erstmal so"
Heizung an, Leute rein ... nanu?
Da scheppert nichts mehr, der Sound hat Druck und Fülle.
Diese fiesen, grobkörnigen 800 Hz-Mitten sind wie weggeblasen.
Das kann man auf klamme Finger oder miese Stimmung
schieben. Ich meine, das bassige Frequenzen minimum
Raumtemperatur brauchen.
 

Mein Kontrabass tönt bei länger andauernden hohen Luftfeuchtigkeiten dumpfer als bei etwa 50% oder darunter. Kurze Schwankungen haben allerdings noch keine grösseren Auswirkungen. Beim meinem e-bass sind die Auswirkungen deutlich kleiner.
 
Vielen Dank für die Antworten. Hm, da beschreibt Ihr ja auch genau den Eindruck den wir haben. Und stimmt, unser Proberaum ist klein, klingt in der Regel gut, aber halt sehr unterschiedlich. Das ist echt eine interessante Beobachtung, dass es auch mit der Größe des Raums zu tun hat.

Auch das Soundcheck kalt, später warm-Phänomen ist interessant, da sich der Sound meist im Laufe der Probe verbessert. Ich dachte immer, wir sind halt besser warm gespielt. Hängt aber mit Sicherheit mit beiden zusammen. Zum Soundcheck noch kurz: es macht aber auch sehr sehr viel aus, ob Leute im Raum sind oder eben nen leerer Club - gerade beim Bass.
 
Na, dann weiß ich ja, warum wir gestern Abend so einen komisch miesen Sound hatten.

Eigentlich haben wir im Proberaum immer einen sehr guten Sound, gestern kam mir der Sound allerdings irgendwie schlapp und schleppend vor.
Ich dachte da zwar eher an den psychologischen Effekt des Wetters oder an eine generelle Gerade-Keinen-Bock-Stimmung, aber das bisher hier geschriebene klingt einleuchtend.

Hoffentlich bleibt das jetzt nicht den ganzen Winter über so...
[xx(]
 

Ohne Physiker zu sein, würde ich bei solchen Beobachtungen eher vorsichtig sein.
Klar, die Luftfeuchtigkeit im Raum spielt eine Rolle bei der Schallübertragung und auch beim Raumhall.
Ich konnte das aber bisher noch nicht bei uns beobachten, oder ich höre dafür nicht differenziert genug. Dass der Sound mal schlechter und mal besser ist, fällt mir schon auf und das Umstellen der Boxen und der Musiker selbst zwecks Optimierung ist ein endloser Sport bei uns. Aber dass das Wetter draussen einen Einfluss hat, erlebe ich höchstens mal beim Schlagzeug bzw. sehr stark bei den Congas.
Der Luftdruck ist bei schlechtem Wetter generell niedriger, daher werden die Wolken ja am Himmel angezogen. Am zu hohen Luftdruck kann's kaum liegen.
Dass die Bässe oder Elektrogitarren anders schwingen durch aufgesaugte Feuchte glaube ich auch nicht so gerne. Die Feuchtigkeit ist mMn. höchstens auf der Oberfläche im Extremfall spürbar. Ich hätte, wenn eure Beobachtungen zutreffen, am ehesten die Lautsprechermembranen der Boxen im Verdacht.
 
Interessant wäre es auch die Unterschiede bei variierenden Betriebstemperaturen der einzelnen Verstärkungsketten zu beleuchten. Leider bin ich nicht kompetent genug, diese Einflüsse zu benennen. Könnte mir allerdings vorstellen, dass z. B. bei Röhren die differierende Aussentemperatur durchaus Einfluss auf die Betriebstemperatur hat und somit klanglische Aspekte oder auch Lautstärkeverhältnisse beeinflussen könnte. Kann jemand aus der Technikerecke dazu was sagen?
 
gerade bei röhren glaube ich das eher nicht, wenn die mal heiss sind macht ihnen die aussentemperatur wenig.
tatsächlich klingen amps schon anders, wenn sie warm sind, keine frage, aber wenn sie erstmal warm sind ändert sich dann nicht mehr viel, unabhängig von den äusseren umständen.
jedes material ist mehr oder weniger von der temperatur beeinflussbar, auch saiten zb., wie gut das hörbar ist..keine ahnung.
 
Klar, ein Physiker könnte das wahrscheinlihch erklären, aber, dass das Phänomen auftritt, ist aus meiner Sicht so. Unser Gitarrist sagte das schon mal vor einigen Jahren. Ich hab´s (für mich im Stillen) als Spinnerei abgetan. Aber dann ist mir mal wieder aufgefallen, dass der Sound mies war und wir hatten regnerisches Wetter. Ich hatte es wieder vergessen bis es erneut passierte. Und wieder erinnerte ich mich erst dann dran. Also nix mit, wenn man nur genug drauf achtet, sieht man schon das Gras wachsen... oder auch Selbsterfüllende Prophezeihung.

Interessieren würden mich die genauen Zusammenhänge aber auch sehr.
 
Oliwan hat ganz recht. Luftdruck, Temperatur und Luftfeuchte sind entscheidende Kriterien für die Schallübertragung im Medium Luft und nehmen Einfluß auf Resonanzen und Auslöschungen und damit auf die Klangbildung im Raum.
Die Psyche spielt zwar sicher auch eine nicht zu unterschätzende Rolle, aber letztlich nimmt das Wetter auf diesem Umweg (Psyche) ja auch wieder Einfluß auf den Klang.
Bestes Beispiel war die alte Weser-Ems-Halle in Oldenburg, vor der Sanierung. An einem Schlechtwetter-Tag hat man den unklimatisierten Saal trotz ausverkaufter Halle nicht zum Klingen gebracht. Alles klang völlig lasch und "verwaschen". Eben wie in einem Waschhaus . . .
 
Also ich kenn das Phänomen aus der klassichen Musik.
Unser Dirigent hat immer gesagt, dass wir bei höherer Luftfeuchtigkeit akzentuierter spielen sollen (ebenso bei stärkerem Hall).
Das hat bisher immer wunderbarst funktioniert,
aber selber darauf geachtet hab ich leider nie.
Es ist zumindest klar, dass die Musik anders klingt, wenn mehr Menschen im Raum sind, weil die den Schall anders brechen und sich die Temperatur verändert.
Aber das ist echt was für professionelle Mischer
 
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