Tonnen an Equipment...

Unzufriedenheit oder einfach nur Spaß am Kaufen?

Ist einfach Teil des Spaßes, nehme ich an.

Ich selbst bin eher pragmatisch - wie in anderen Zusammenhängen auch - und habe selten mehr als drei Anlagen (drei Räume) und auch nur drei Bässe für verschiedene Sounds und Tunings plus eine Handvoll hochwertiger Treter und Kabel. Das ist aber nichts, wozu ich mich willentlich entschlossen habe. Ist einfach so und das Sammelgen fehlt mir gänzlich.

Ich habe aber vollstes (!) Verständnis für Menschen, bei denen das Hobby/der Beruf Musiker mit einer Sammelleidenschaft einher geht. Geiler geht's doch kaum.
Sind wir doch mal ehrlich...Bierdeckel interessieren kein Schwein und wenn Menschen das Geld und die räumliche Möglichkeit zur Verfügung haben, sich einen Haufen toller Instrumente, Amps und Zubehör auf die Hütte zu legen, finde ich das großartig. Ich glaube auch nicht, dass das mit unerfüllter Soundsuche zu tun hat. Auch diese Jungs haben ein/zwei Stamm- oder Lieblingsbässe.

Ich habe mal eine Sammlung Bässe im Gegenwert eines mittleren Einfamilienhauses live gesehen und dieses Erlebnis begleitet mich noch heute. Wahnsinn. Das war auch noch ein sehr netter Typ, der eher so wirkte, als sei er seiner Leidenschaft ein Stück weit hilflos ausgeliefert...:D
 
Auslöst durch verschiedene Freds im bassic beschäftigt mich genau die hier aufgeworfene Frage schon länger - welche Rolle das technische Equipment für ein erfolgreiches und erfülltes Bassistendasein spielt. Meine eigenen Entwicklung führte über viele Dutzend unterschiedlicher Bässe jeglicher Couleur, noch mehr Effekte, einer Reihe unterschiedlicher Amps/Boxen, Versuche mit unterschiedlichen Kabeln etc. Immer wieder war da viel anfängliche Begeisterung etwas Neues zu entdecken, sehr oft aber auch recht schnell Ernüchterung (Toll im Proberaum, wenig tauglich auf der Bühne...). Wenig blieb dauerhaft, das meiste ist einfach nur durchgelaufen.

Im Nachhinein würde ich dagen, dass meine Findungsphase sehr viele Jahre gedauert hat und sich zunächst immer nur auf den Sound fokussiert hat. Vom Soundempfinden und dem, was mir gefällt, hab ich mehrere Phasen durchlaufen. Ein iterativer Prozess, der sich immer weiter konzentriert hat bis dann zuletzt "dies ist genau MEIN Sound" - "mein Equipment" - "meine Spielweise" - "mein Stil" verfestigt hat und der Wunsch nach neuem Zeugs ständig weiter abklingt. Während früher beispielsweise der extensive Fred zum "Aftershock" mit seinen 1001 Möglichkeiten unbändiges GAS ausgelöst hätte, verfolge ich das heute recht interessiert ohne, dass ich deshalb den Bestellknopf drücken muss. Oder anders: ich bin mit meinem Gesamtsetup inzwischen sehr zufrieden, so dass ich nicht genau weiß, was damit sehr viel besser werden soll.

Und so hat sich bei mir in mehreren Phasen eine Gear Philosophie entwickelt:

1. An erster Stelle steht mein individueller Sound: Sound der mich bereits nach dem ersten Ton mächtig anmacht, die Bandkollegen, das Publikum...

2. NACHDEM ich meinen Sound dann irgendwann hatte, hat sich automatisch das technische Set-Up immer stärker darauf konzentriert, diesen Sound möglichst optimal zu reproduzieren und gleichzeit den Rest meiner Anforderungen - einfaches Handling (Auf/Abbau), geringes Gewicht (mein Rücken!), Beherrschbarkeit von technischer Komplexität (auf der Bühne schnell die optimalen Einstellungen finden) und Ausfallsicherheit - zu erfüllen. Ausserdem war "Flexibilität" - also kleine Jazz Gigs bis Open Air flexibel bestücken zu können ein wichtiger Punkt bei mir, wie auch ganz praktische Fragen - was passt in mein Auto? Was kann und will ich mir finanziell überhaupt leisten?

3. Anschliessend begann die Optimierungsphase - Ballast abwerfen, von überflüssigen selten genutzen Equiment trennen, vereinfachen, aufs Wesentliche konzentrieren also das, was ich wirklich brauche - und genau da bin ich zur Zeit.

Und so kommt es, dass sich mein Gear allmählich auf immer weniger Komponenten reduziert, von denen ich allerdings zu 100% überzeugt bin. Und das ist ziemlich wohltuend.

Einer meiner Freunde (vermögend, nebenbei) meinte vor längerer Zeit, das Besitz auch belastet. Ich merke erst in den letzten Jahren, dass der Mann wohl irgendwo recht hat.
Die "Simplify your Life" Philosopie, die sich bei mir in Bezug aufs Bass spielen vollzieht wird in den letzten Jahren auch ein Teil meiner allgemeinen Lebensphilosophie - sie macht das Leben echt “leichter“ - auch in wahrsten Sinne des Wortes - und das in jeder Beziehung!
 
Habe vermutlich zwei Bässe zuviel. Zwei würden mir statt vier wohl genügen.
Auch beim Motorradfahren gibt es nur Verwendung für ein einziges, taugliches Exemplar.
Also stelle ich mir derzeit auch da die Sinnfrage: wozu ein zweites anschaffen? Wohl, weil ich da das Haben mit dem Sein verwechsle.
Musik besteht aus einem komplett anderem Fluidum als tonnenweise Hardware. Aus Frust am ewigen Verpassen dieses Fluidums greift man schonmal zum Portemonnaie und kauft sich eine Ersatzbefriedigung, die nicht wirklich funktioniert. So sehe ich das und bekenne mich als unterschwellig unzufrieden.
(Unterschwellig heisst, dass ich die Ursachen für meine Unzufriedenheit nicht bei meiner Hatdware suche, die Schwelle zum Kaufen also nicht überschreite,- aus gelernter Erfahrung, die der von 5Bässer sehr ähnelt).
 
Bei mir ist es so dass ich mit (verhältnismäßig) wenig Geld auskommen muss, weshalb ich mir zuviel Zeug gar nicht leisten kann.
Ich hab einen Kontrabass, einen Roxy B5, einen Jazz Bass und bastle mir grad aus Parts einen Fretless. Der ist mehr für Zuhause und wäre nichtmal notwendig.
Eine Bassanlage für den Proberaum, eine kleine für die Gigs.
Ein paar Treter und 2 Combos (für zu Hause und bei der Freundin und ganz kleine Gigs).
Vielleicht verkauf ich den Fretless wenn er fertig ist, das ist der einzige den ich nicht wirklich brauche.

Edit sagt noch:
Wenn es sein müsste könnte ich auch mit dem Roxy B5, dem Kontrabass und der kleinen Anlage alles spielen.
Dann noch ein Miniboard aus Kompressor, Zoom MS60B und Bypass Switch als Schweizer Taschenmesser.
Aber den Jazzbass würd ich nie hergeben.

Der Rest dürfte von mir aus gehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
In fast 40 Jahren als "reiner Amateur" sammelten sich so einige Bässe an, von denen ich mich einfach nicht wieder trennen konnte ( oder wollte ).

Teils, weil es ( für mich ) Besondere sind oder waren, teils weil es "Einzelstücke" sind und teils, weil diese unterschiedlich klingen. 4-7 - Saiter, ein paar Fretless dazu - und schon sind es über 10, die sich so ansammelten. Einige spiele ich häufiger oder regelmäßig, andere "entdecke" ich manchmal neu - und wenn ich einen "bestimmten" Sound suche, weiss ich (meistens genau), welcher Bass das kann.

Nur bei der Anlage reicht mir Eine völlig - klein und kompakt - hochwertig und laut ( wenn's sein soll ) - wobei "laut" nicht für jeden und jede Musik "dasselbe" ist.

Ich mag diese Auswahl, würde aber auch niemals behaupten, dass das eine "Notwendigkeit" ist - dafür ist es Hobby - und das ist gut so.

P.:-):bier:
 
@Paulito "professionelle Ansprüche" - "auch das."

Haha, ich lach mich scheckig. Du hast doch garantiert so ziemlich das beste Equipment, was für Geld zu haben ist. Was willst Du denn daran noch verbessern ? ;-)

Willkommen im Club der Selbstbetrüger :D. Ich bin schon seit Jahren drin. ;-)
 
Haha, ich lach mich scheckig. Du hast doch garantiert so ziemlich das beste Equipment, was für Geld zu haben ist. Was willst Du denn daran noch verbessern ? ;-)

Ach, es gibt immer etwas zu optimieren.
Mit meinen Bässen bin ich sehr happy.
Mein "großes" Rack ist auch so, das ich da auf weiter Flur nichts besseres finden könnte. Zumindest nichts realistisches.
Aber bei Boxen gibt es so viele Möglichkeiten und Wege.
Da tauchen in letzter Zeit einfach wieder sooo tolle Sachen am Horizont auf, wie zB. meine Custom FMC 115MH.
In dieser Richtung werde ich weiter experimentieren, forschen und - ja - kaufen. ;-)

Ausserdem ändern sich die Anforderungen mit der Zeit.
ZB. eine neue Band oder Projekt, das spezielle / andere Dinge erfordert usw.....

Willkommen im Club der Selbstbetrüger :D. Ich bin schon seit Jahren drin. ;-)

Selbstbetrug?
Naja. Kann man so sehen, muss man aber nicht.
Klar, ich bin ein Equipment Nerd.
Gebe ich ganz offen zu.

Buuuuummmmm,
Paul
 

guuudee....
mhmhmich erliege auch der Versuchung noch 1-2 Bässe neben meinen sehr guten mir noch zuzulegen.....einfach weil ich es mag das Gefühl und den Klang mal zu tauschen....aber dann, ja mehr als einen kann man schlecht spielenxx(

Aber am Ende denke ich mir, es macht im Bandsound bei der Probe dann doch nicht die Welt aus...also gibt es nix neues....:O!nicht so viel halt...8Ddas bestehende verfeiner. Wurde ja auch schon erwähnt....

Haut rein Leuts!!!:bier::rock:
 
guuudee....
mhmhmich erliege auch der Versuchung noch 1-2 Bässe neben meinen sehr guten mir noch zuzulegen.....einfach weil ich es mag das Gefühl und den Klang mal zu tauschen....aber dann, ja mehr als einen kann man schlecht spielenxx(

Aber am Ende denke ich mir, es macht im Bandsound bei der Probe dann doch nicht die Welt aus...also gibt es nix neues....:O!nicht so viel halt...8Ddas bestehende verfeiner. Wurde ja auch schon erwähnt....

Haut rein Leuts!!!:bier::rock:
Prost.

Wenn ich einen 5-Saiter hätte der inkl. saugeiler H-Saite und Bespielbarkeit so klingt wie mein Jazzbass, bräuchte ich nur einen Bass.
Und dann den Gleichen noch ein zweites Mal :D
 
Prost.

Wenn ich einen 5-Saiter hätte der inkl. saugeiler H-Saite und Bespielbarkeit so klingt wie mein Jazzbass, bräuchte ich nur einen Bass.
Und dann den Gleichen noch ein zweites Mal :D

Verstehe ich total. Ziemlich genau das ist bei mir genau so und bin letztlich irgendwann gelandet beim Fender American Jazz Bass V (passiv, Standard) - Gewicht unter 4.2kg, geile H-Saite und perfekt eingestellbar. Mit einem solchen Bass kann ich alles spielen, aber ebensolche wirkliche guten Exemplare sind echt nicht leicht zu finden. Davon hab ich inzwischen drei, mit leicht unterschiedlichem Charakter, mit denen ich super glücklich bin. Unglaublich universelle und solide Bässe. Ich leiste mir derzeit noch den Luxus, meinen Vigier Passion V, einen Semiakustik (Star Bass V) und Fretless (Spector Core V) nicht zu verkaufen, als spezielle komplementäre Ergänzungen. Ich hatte vorher 16 Bässe...
Für die Insel würde einer der erstgenannten reichen, ganz klar.
 
ola bassicer

ich lese hier viele tolle gründe sich einen stattlichen fuhrpark an gear anzulegen, aber auch gute gründe das equipment aufs wesentliche zu reduzieren.

zum glück bin ich zeitlebens vom g.a.s verschont geblieben.
ich hatte nie mehr als vier bässe (ausser mal nen stingray vorwiegend ältere fender precis & jbs), zur zeit auch vier an der zahl, davon steht einer zum verkauf.
an effekten verwende ich 2 verschiedene overdrives und 2 verschiedene d.i.-boxen/preamps. den sound versuche ich aus meinen fingern zu bekommen, mit plec, finger, slap und tonblende.
anlagen hatte ich (zu) viele, habe letztes jahr alles schwere geschütz verkauft. ich mag den ganzen krempel nicht rumkarren! zur zeit besitze ich 4 amps /2 boxen /combos, quasi in jedem proberaum ein stack. alle zw. 100 - 200watt, röhre und transistor. reicht absolut für mittelgrosse clubs, bei richtig grossen festivals lasse ich mir eine entsprechende anlage stellen.

auf diese weise bin ich effizient und schlank eingestellt, habe meinen sound, für den ich gebucht werde und schone mir meinen rücken. immerhin schleppe ich das zeug pro jahr ca. 70x ausm proberaum und zurück......
 
@allerbest Ich glaube 3Sat hat Dich betrogen. Die haben Dir zwar gezeigt wie Brian mit seiner Red Special ein ganzes Konzert befeuert hat, sie haben Dir auch gezeigt wie John alle Songs mit einem Prezi (bis auf "Another one bites the dust mit Ray) durchspielte, aber sie haben Dir nicht die privaten Spielzimmer von Brian und John gezeigt. Die wo jeder einfach seiner Lust am Instrument freien Lauf lassen kann. Ich glaube in diesen Zimmern sieht es ganz anders aus, als auf der aufgeräumten Bühne.

Naja und alles Andere haben ja bereits alle Anderen geschrieben: Spass, Hobby, Lust an der Freude, Basteln, Sammeln, Erfreuen, nicht rational, emotional.
 
...von mehr als einem Instrument pro Nase gehe ich natürlich auch ganz stark aus...
Mich beeindruckt vielmehr der "geringe" Liveinstrumentenpark beim Konzert...
Selbst für die Tasten wars nur ein Klavier (na gut es war ein Flügel).
Das macht mich (in der dargebotenen Qualität) wesentlich mehr an als so ein "Ich-zeig-euch-alles-was-ich-habe" Auftritt. Meine Meinung halt..:bier:
Das geht eben auch...
 
...ist schon ein paar Jahre her, aber bei Placebo habe ich über 30 Klampfen auf der Bühne gezählt, ca. ein Viertel davon Bässe.
 

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