Workshop: Lateinamerikanische Basslinien

[MachoMan]

Erster Teil:

http://johannesoehl.blogspot.de/

Eine typische Basslinie über die Changes eines bekannten Songs von Buena Vista Social Club, "El Cuarto de Tula".

 

[Drop2]

Wie heißt denn das Stück?

 

[Drop2]

Auf Deiner Aufzeichnung ist im 3. und 7. Takt ein "e" auf dem 4. Viertel. Das ist sehr unvorteilhaft, da im nächsten Takt A Moll als Harmonie steht. Die 4 gilt hier ja als vorgezogene 1 und sollte dementsprechend den Grundton der folgenden Harmonie darstellen.

Noten --> www.cisum.info/ElCuartoDeTula.pdf

 

[MachoMan]

Ich kann leider nicht nachvollziehen warum das "sehr unvorteilhaft" sein soll.

Das ist eine sehr übliche Weise. Wenn man nur roboterhaft nach deinem Beispiel spielt, windet man sich schematisch und unflexibel durch ein Stück. Schaut man sich tatsächlich gespielte Linien an, ist das was ich mache gängig und absolut unproblematisch, siehe auch das im Übrigen sehr empfehlenswerte Buch von Oscar Stagnaro

https://www.notenlink-shop.de/?operation=neustammdat&isbn=1-88321-711-3&login=085016Re

Da macht er dasselbe schon mehrfach und wiederholt im ersten Titel der CD über den G7, wo er das "d" auf der "1" hat, eine sehr schöne Guaracha spielt er da.

Natürlich kommt auf die "1" meistens der Grundton vor, aber eine reine Quint hier und da ist wie gesagt die Regel und kein Regelverstoß.

Ich spiele das auch so in meiner Band.

Neues Beispiel zur II-V-I in Moll

http://johannesoehl.blogspot.de/

Edit: cisium ist eine Webseite von Armin Keil, auf die du scheinbar Zugriff hast (gerade wurde das .pdf nach meinem Hinweis editiert).

Falls du der Armin sein solltest, drop2, will ich dir hiermit nicht zu nahe treten. Du hast scheinbar schon einiges drauf, und auch ein Lehrbuch veröffentlicht. Ich denke aber das man als Pianist eher schematisch begleitet und der reine Bassist in der Band mehr Freiheiten hat bzw. manche Sachen auch anders spielt. Ich finde es auf jeden Fall super, dass du auch solche Musik machst, und dich mit den Montunos usw. beschäftigst.

 

[Drop2]

Zitat:Original erstellt von: MachoMan

Ich kann leider nicht nachvollziehen warum das "sehr unvorteilhaft" sein soll.
Das ist eine sehr übliche Weise.

Einfach mal Ohren auf. Wenn Du auf der Dominante bist und im nächsten Takt auf die Tonika wechseln möchtest ist es sehr unvorteilhaft dabei wiederum den Grundton der Dominante zu spielen. Das gilt natürlich auch umgekehrt wenn Du von Tonika nach Dominante wechselst. Solltest Du vorhaben einen IIm7 vor die Dominante zu schalten, geht das natürlich, ABER!!! dann muss danach auch der Dominantgrundton kommen!!!
Das war schlicht und einfach nicht gut was Du da geschrieben hattest.

Zitatenn man nur roboterhaft nach deinem Beispiel spielt, windet man sich schematisch und unflexibel durch ein Stück.

Halt man die Pferde an. Was soll dennn diese Anspielung? Wie kommt es Dir in den Sinn meine Version Deiner gegenüber so schlecht zu reden? Wenn Du Dich wirklich mit Bass-Latin-Charts auskennen würdest, wäre Dir klar, dass eine Sample-Bass-Line eben immer nur eine Sample-Bass-Line ist. Glaub' mir, ich habe hunderte dieser Charts auch mit sehr bekannten Orchestern gespielt. Die aufgeschriebene Bass-Line spiegelt immer nur den Ausgangspunkt wieder. Ich hatte jedenfalls noch nie Langeweile dabei solche Charts zu interpretieren.

Zitat:Schaut man sich tatsächlich gespielte Linien an, ist das was ich mache gängig und absolut unproblematisch,

Ist es nicht, denn Dein Chart war falsch.

Zitat:Natürlich kommt auf die "1" meistens der Grundton vor, aber eine reine Quint hier und da ist wie gesagt die Regel und kein Regelverstoß.

Das geht wie schon gesagt nur, wenn Du nach der Quinte auch wirklich den Grundton auf stabilem Taktteil setzt, was Du nicht tatest.

Zitat:Edit: cisium ist eine Webseite von Armin Keil, auf die du scheinbar Zugriff hast (gerade wurde das .pdf nach meinem Hinweis editiert).
Falls du der Armin sein solltest, drop2, will ich dir hiermit nicht zu nahe treten. Du hast scheinbar schon einiges drauf, und auch ein Lehrbuch veröffentlicht.

Wenn Du so etwas für Dich persönlich recherchierst ist das OK, aber es hier ohne meine Zustimmung in's Forum zu setzen finde ich nicht mehr OK. Les' mal die Forumsregeln durch! Ich würde das an Deiner Stelle Löschen. Respekt bedeutet auch die Wahrung der Anonymitätn des Anderen!

Zitat: Ich denke aber das man als Pianist eher schematisch begleitet und der reine Bassist in der Band mehr Freiheiten hat bzw. manche Sachen auch anders spielt.

Falsch gedacht.

Zitat: Ich finde es auf jeden Fall super, dass du auch solche Musik machst, und dich mit den Montunos usw. beschäftigst.

Tja, finde ich auch super und zwar seit genau 42 Jahren.

 

[Nymi]

Zitat:Original erstellt von: Drop2

Zitat:Edit: cisium ist eine Webseite von Armin Keil, auf die du scheinbar Zugriff hast (gerade wurde das .pdf nach meinem Hinweis editiert).
Falls du der Armin sein solltest, drop2, will ich dir hiermit nicht zu nahe treten.

Wenn Du so etwas für Dich persönlich recherchierst ist das OK, aber es hier ohne meine Zustimmung in's Forum zu setzen finde ich nicht mehr OK. Les' mal die Forumsregeln durch! Ich würde das an Deiner Stelle Löschen. Respekt bedeutet auch die Wahrung der Anonymitätn des Anderen!

Die Seite hattest Du aber selber verlinkt, und auf der Startseite ist groß der Name angegeben. Johannes hatte nur gefragt, ob Du es bist. Du hättest auf diese Frage ja einfach nicht reagieren können, aber so... []

 

[J.B.Ecker]

Für meine Ohren klingt das Beispiel von MachoMan nicht nach 'typischer' Latin-Basslinie. Hier würde ich sicher auch erstmal den von Drop2 vorgeschlagenen Weg gehen und brav Grundtöne auf 1 (bzw. hier natürlich auf die 4 den Grundton vom Akkord des Folgetaktes) spielen.
Roboterhaft und statisch finde ich das auf keinen Fall - da braucht man nur jene CD 'Buena Vista Social Club' mal genauer anzuhören - da stecken 'ne Menge Tücken im Detail...

(off topic: Mal davon abgesehen gibt es hier im Forum nicht viele - wenn überhaupt - Member wie Drop2, welche so ein fundiertes, dennoch praxisnahes Wissen über Musik immer wieder unter Beweis stellen. Und das eigene Instrument spielt bei diesem Niveau einfach keine Rolle mehr!)

Zitatas ist eine sehr übliche Weise. Wenn man nur roboterhaft nach deinem Beispiel spielt, windet man sich schematisch und unflexibel durch ein Stück. Schaut man sich tatsächlich gespielte Linien an, ist das was ich mache gängig und absolut unproblematisch, siehe auch das im Übrigen sehr empfehlenswerte Buch von Oscar Stagnaro

https://www.notenlink-shop.de/?operation=neustammdat&isbn=1-88321-711-3&login=085016Re

Da macht er dasselbe schon mehrfach und wiederholt im ersten Titel der CD über den G7, wo er das "d" auf der "1" hat, eine sehr schöne Guaracha spielt er da.

Leider wird in solchen Büchern meiner Meinung nach viel zu wenig über den Kontext geschrieben, in welchem eine an sich schöne Basslinie funktioniert und weshalb das so ist - und genau das scheint mir beim Latin ein ziemlich wichtiger Punkt zu sein. Dieses Buch selbst kenne ich leider nicht -
Im Werk 'Afro Cuban Slap Bass Lines' - ebenfalls von ihm - fällt aber deutlich auf dass es zu nicht viel mehr als einer Ansammlung von sicher sehr schönen Basslinien taugt, die Erläuterungen dazu sind eher dürftig. Jedenfalls halte ich es für sehr unwahrscheinlich dass man nach Durcharbeiten eines solchen Buches viel von dieser Musik verstanden hat.

Ich finde übrigens die Basslinie auf der Buena Vista CD recht interessant; E7 wird auf der 4 des ersten Taktes mit dem Ton h (Quinte) eingeleitet, der Grundton folgt dann erst auf '2+' -
so was ähnliches hört man bei Quintbass-Begleitungen von I - V - V- I - Akkordfolgen z.B. in der hiesigen Volksmusik ja auch häufiger...

 

[Drop2]

Zitat:Original erstellt von: J.B.Ecker

Ich finde übrigens die Basslinie auf der Buena Vista CD recht interessant; E7 wird auf der 4 des ersten Taktes mit dem Ton h (Quinte) eingeleitet, der Grundton folgt dann erst auf '2+' -

... wenn dann der Grundton auf der 2und folgt ist das überhaupt kein Problem. Es entsteht dadurch ja eigentlich der Eindruck einer vorgeschalteten II-7 Stufe die ein guter Pianist natürlich sofort umsetzt.

Hier eines meiner Arrangements zum Mitspielen für unsere neue von MachoMan eröffnete, sehr begrüßenswerte Reihe "Lateinamerikanische Basslinien":

www.cisum.info/decidete1.jpg
www.cisum.info/decidete2.jpg
www.cisum.info/decidete3.jpg

http://www.youtube.com/watch?v=tpgVbkXAKps&list=UUxPXgCka6w-umAzSiqnjoMg&index=5&feature=plcp

Arnaldo Espada spielte bei der Aufnahme eine Baby-Bass.

 

[J.B.Ecker]

Hallo,

möchte hier nochmal meine Meinung über das Buch 'Latin Bass Book' von Oscar Stagnaro revidieren - habe es mir mittlerweile zugelegt und denke es ist deutlich besser als sein Werk 'Afro-Cuban Slap Bass Lines', mit wirklich brauchbaren Erläuterungen - allerdings führt sicher trotzdem kein Weg an Originalaufnahmen vorbei wenn man diese Musik 'lernen' will.

@Drop2: Klasse Beispiel, ist aber auch schon eine Herausforderung....

Zitat:sehr empfehlenswerte Buch von Oscar Stagnaro

https://www.notenlink-shop.de/?operation=neustammdat&isbn=1-88321-711-3&login=085016Re

Da macht er dasselbe schon mehrfach und wiederholt im ersten Titel der CD über den G7, wo er das "d" auf der "1" hat, eine sehr schöne Guaracha spielt er da.

Natürlich kommt auf die "1" meistens der Grundton vor, aber eine reine Quint hier und da ist wie gesagt die Regel und kein Regelverstoß.

Hab ich mir jetzt auch mal angeschaut - würde sagen der Kontext (die Akkordfolge ist bereits etabliert, und er spielt sehr geschickt mit dem Zeitpunkt der Spannungsauflösung.

Für die die den Thread nicht von Anfang an verfolgt haben: Der Ersteller hat den Fehler mittlerweile ohne weiteren Kommentar korrigiert.

Viele Grüsse