Zu blöd für Jazz?

Zitat:Original erstellt von: xBARTZx

also erstmal ein danke an die zahlreichen posts und das ich ne kleine diskussion ausglöst hab :D
die zahlreichen antworten haben mir schon eingiges gebracht... jez würde ich gern wissen wo ich die "ganze" Theorie lernen kann.... gibt es dafür Bücher oder ähnliches?
und an jam_bass : dieser Pharaoh Sanders finde ich sehr interresant.



Ja, Pharao Sanders ist "COOL".
Buch:
Neue Jazz Harmonielehre von Frank Sikora.
 
Zitat:Das Ganze hat aber in meinen Ohren herzlich wenig mit Jazz zu tun, weil in der Regel sämtliche Konventionen des Jazz (Struktur, Melodien, Akkorde, Rhythmus etc)über den Haufen geworfen werden und es nur darum geht spontan zu reagieren

...man könnte auch sagen dass es nur etwas zu komplex ist für den unerfahrenen Hörer die Konventionen des Jazz in solch ausgefeilter Form zu erkennen...
...sorry, aber bei solchen Vorurteilen muss einem der Kragen platzen...


und übrigens: eine ganz ganz entscheidende Konvention des Jazz, vielleicht sogar die entscheidende, nämlich die Improvisation und die Spontanität, wird in diesem Beitrag nicht gewürdigt bzw. als 'nur spontane Reaktion' abgetan. [xx(]

Gerade hier, beim Free Jazz, kann man lernen wozu die Harmonielehre im Grunde dient - um die Ohren zu schulen, damit nämlich genau diese Fähigkeit, spontan zu reagieren, verbessert wird!!!

Schonmal darüber nachgedacht dass es im Grunde viel schwieriger ist sich in einem Tonraum zu bewegen in welchem einem nicht von irgendeinem Leadsheet gesagt wird: In Takt so und so Akkord G7, also die Töne g, h, d, f passen da auf jeden Fall....
dass man sich das tonale Universum hier in jedem Moment selbst kreieren muss??? Und das gerade da die harmonielehre sehr helfen kann? Wenn man weiss welche Tonleiter man in diesem Moment einsetzen kann um eine bestimmte Wirkung zu erzielen??

 
Zitat:Original erstellt von: J.B.Ecker

Zitat:....in der Regel sämtliche Konventionen des Jazz (Struktur, Melodien, Akkorde, Rhythmus etc)über den Haufen geworfen werden und es nur darum geht spontan zu reagieren

Gerade hier, beim Free Jazz, kann man lernen wozu die Harmonielehre im Grunde dient - um die Ohren zu schulen, damit nämlich genau diese Fähigkeit, spontan zu reagieren, verbessert wird!!!
Das ist der Punkt - und jetzt mal ohne jede Polemik:
Guter Freejazz ist davon geprägt, dass Konventionen BEWUSST gebrochen werden - aber immer wieder auch Konsonanzen auf tonalen Zentren und um rhythmische Grundpulse vorkommen. Das bedeutet auf keinen Fall einfach nur nebeneinander Herdudeln und schräg um jeden Preis.
Ich empfehle das namengebende Album "Free Jazz" von Ornette Coleman, sowie die späten John Coltrane-Sachen.
Wenn man genau hinhört, merkt man, dass es einen rhytmischen Grundpuls gibt, tonale Zentren - und: dass die Musiker aufeinander eingehen. Das stellt sehr hohe Anforderungen: Ein Top-Freejazzer hört spontan genau, was seine Mitmusiker spielen: Tonhöhen, Intervalle, Skalen, Akkorde. Und das ist sauschwer. Ein guter Freejazzer ist daher in der Regel auch ein hervorragender konventioneller Jazzer.
 
@ twinbay: Ja richtig, danke!
@ soul: brötzmann und ayler kenne ich nicht, die restlichen Namen würde als nichts anderes als waschechte Jazzer bezeichnen - was sonst? Im übrigen hat j.b.ecker die Sache genau auf den Punkt gebracht und mMn ganz cooljazzmässig reagiert ;-)
Kennt noch jemand die Gruppe OM aus den Siebzigern?
 
Hallo.

Lieber soul 24-7, sorry, ich gebe zu, ich habe ein wenig sehr heftig reagiert, und möchte mich dafür entschuldigen.
Möchte aber auch nochmal sagen dass einfach mit dem Vorurteil aufgeräumt werden muss, Jazz würde nur aus Swing, Duke Ellington, Big bands und dem Realbook usw bestehen; auch wenn Du es nicht so ausgesprochen hast, es kam bei mir jedenfalls so an. Dabei ist Jazz eigentlich, wenn man die gesamte Geschichte bis in die 80er hinein betrachtet, eine Musik, die sich immer wieder verändert hat, neue Wege gegangen ist, alte Vorstellungen unterwandert hat, Risiken eingegangen ist, sich anderen Stilistiken/Kulturen geöffnet hat - und da hat der Free Jazz seinen völlig logischen Platz in der Jazzgeschichte erhalten. Diese ständige Veränderung, oder auch Rebellion, ist zusammen mit der Improvisation das entscheidende im Jazz, und ich fand es einfach etwas schade dass so eine wichtige Station so abgehandelt wird.
Übrigens: ich selbst finde (jedenfalls den extremen)Free Jazz furchtbar (@Jörg: ich kenne diesen Fluchtreflex....) respektiere aber den Einfluss auf den Jazz von heute, die Art wie z.B. Keith Jarrett mit seinem Trio Standards interpretiert (ohne free Jazz völlig undenkbar) - und dann wäre da noch das grandiose aktuelle Wayne Shorter Quartet......


Zum Topic: ich empfehle die Lektüre des Buches 'Blue - the Murder of Jazz' von Eric Nisenson - sehr interessant zum Thema Jazzgeschichte.

Viele Grüsse
 
@soul 24-7: dann geniesse die klanglcihen Ausführungen des Herrn Coleman - Prost ('virtuelles Bier-spendier...')


Grüsse,
 
Ich finds witzig wenn von "was muss ich machen um Jazz zu können" gesprochen wird.
Asafa Powell kann laufen, ich kann laufen. Laufen wir jetzt gleich gut?

Freejazz ist vor allem ein Angewöhnen. Es ist etwas das dem normalen Musikverständnis so fern ist, dass man es unmöglich einfach gerade super finden kann. Ich habe saumässig Mühe damit.
 
hab noch ne frage...
ich hab mir mal diese skalen angeguggt...
die C Major hab ich jez gelernt und ich wollt fragen wie ich jez weiter amchen sollte :D
 
@xBartzx:

Versuche doch mal mit dieser Skala Musik zu machen, d.h. Reihenfolge der Töne ändern, dabei den Rhythmus variieren....
ansonsten würde ich Dir Unterricht empfehlen.

Zitat:Es ist etwas das dem normalen Musikverständnis so fern ist, dass man es unmöglich einfach gerade super finden kann.


Was ist denn normales Musikverständnis...... (duck+wegrenn...)
 

Original erstellt von: xBARTZx

Kann man zu blöd zum Jazz spielen sein?
Ich kriegs ich hin... kenn mich mikt Jazz auch kaum aus... höre auch ne ganz andere Musikrichtung , aber würd ma gerne Jazz aufm Bass spieln können.
Gibt es paar wichtige sachen die man speziell beim Jazz beachten muss?

jo, Mann!
hör Dich in den Stil rein -wenns geht live- und sprich mit Jazzmusikern. Das Feeling unterscheidet sich komplett von Rock etc. Ist ternär, aber nicht Shuffle. Impro und Interplay sind so wichtig wie nirgendwo sonst
Fang mit Blues an. Lerne Walkinglines auswendig.
basslaborant
 
Zitat:3. Kannst Du sie auf jeder beliebigen Seite spielen, also ohne Saitenwechsel?

Also das versteh ich jez nich ganz.
Ich kann die tonleider zwar auf allen saiten aber da muss ich die saiten halt wechseln, versteh ich jez nich ganz^^

Vorwärts und Rückwärts sitzt auch und in verschiedenen lagen auch.

Zitat:Sexten, Dezimen, eventuell Septimen

was ist das :D?
(hatten wir nie im musikunterricht und befasst habe ich mich damit auch nie um erlich zu sein^^)

also im grunde genommen besteh Jazz aus den verschiedenen Skalen die man dann wieder vaariert?
 

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