STOP !!!
bevor wieder was in die Hose geht. Trag den Korpus zum Autolackierer und lass ihn dort schleifen und lackieren. Der nimmt bei sowas 2K-Acryllack und der ist nach 2 Stunden fest und nach weiteren 2 Tagen schon soweit durchgehärtet, dass Du damit sogar nen kräftigen Hagelschlag ohne sichtbare Spuren überstehst. Die Qualität der Sprühdosenlacke ist zum Teil sehr sehr unterschiedlich. Von "fast so gut wie Autolack" bis "wird in 3 Jahren noch nicht fest" ist da alles dabei. Sehr guter Sprühdosenklarlack ist z.B. von Prosol
http://www.prosol-farben.de/cgi-bin...ksprays&artnr=891&pn=0&sort=0&partnr=891&all= Wenn du es doch nochmal mit der Sprühdose versuchen willst: Zuerst den Korpus soweit vorbehandeln, dass alles glatt geschliffen ist mit 800er bis 1200er Nasschleifpapier (das sieht dann recht matt aus. Dann mit Silikonentferner (Spiritus geht zur Not auch) alles gründlich reinigen so dass keine Fingerabdrücke (Fett) mehr auf dem Teil drauf sind. Damit Du hinterher nix polieren mußt (Staubeinschlüsse) soll der Raum wo Du lackierst so gut es geht staubfrei sein und mindestens 20 Grad warm. Jetzt den Lack gleichmäßig sehr dünn aufspritzen (das ist der erste sog. Klebegang - der Lack verläuft dabei nicht zu einer glatten Oberfläche sondern sieht recht rau aus. Das ist aber nötig, damit die nachfolgende dickere Lackschicht nicht am Korpus runterläuft und Nasen und Hänger bildet. Wenn dieser erste Klebegang 10 Minuten getrocknet ist, kommt jetzt die richtige Lackierung mit dem selben Klarlack. Da muß genau soviel drauf, dass der Lack an der Oberfläche schön glatt wird aber auch nicht zuviel, sonst läuft der Lack in Nasen am Korpus runter. Zuerst werden immer die Kanten und Rundungen lackiert, und dann die großen Flächen. Das hat den Vorteil, dass kein Sprühnebel in in schon angetrockneten Lack gelangt und die Lackoberfläche wieder unansehnlich macht. Wenn das alles funktioniert hat, hast Du hinterher einen perfekt lackierten Korpus, der nach spätestens 2 Tagen aushärten bei min. 20 Grad, absolut glatt (kein Polieren nötig) und höchst belastbar ist. Aber sei gewarnt, der Übergang von "Schön speckig glatt" zu "Ach du Scheiße die Brühe läuft in Nasen runter" ist sehr sehr klein und ist die eigentliche Kunst beim Lackieren. Deshalb -> Wenn Du nicht vor Selbstvertrauen und Angstlosigkeit nur so strotzt, lass es einen Profi machen, der darin reichlich Übung hat.
Glatte hochlänzende Grüße
Werner
PS: Das Polieren eines fertig lackierten Instruments wird vom Gitarrenbauer mithilfe riesiger sog. rotierender Schwabbelscheiben und einer Feststoffpolitur (ist so ein Block der mal kurz an die Schwabbelscheibe gehalten wird) vorgenommen, und gibt dem Instrument noch so den allerletzen feinen Schimmer. Das geht mit neu lackierten Teilen erst nach mindestens einer Woche durchhärten, sonst schmierts nur.
