Altersunterschiede innnerhalb der Band

Zitat:Original erstellt von: jam_bass
Blues halte ich sowieso für überbewertet, bzw. meist nicht wahrhaftig getroffen.

Du meinst wir Teutschen sind eher auf Märsche gepolt [:D] .. und weil wir bluesiges nicht mit dem Bauch hinbekommen sondern mit dem Kopf ist er überbewertet? hrhrhrhr [;-)]
 
Zitat:Original erstellt von: jam_bass

Ah, verstehe. Mit geiler Musik meintest du die instrumentalen Bereiche ohne Gesang.
Übrigens finde ich auch wie TheBass, dass das von dir bemängelte Verhalten der "älteren Kollegen" nicht zu verallgemeinern ist.
Kann auch umgekehrt sein, nämlich so, dass die reiferen Semester strengere Kriterien anlegen als die Jünglinge.
Muss aber nicht ;-).

Ich hatte das Gefühl, dass die älteren Kollegen das Ziel "Auftritt" unter
Zeitdruck verfolgten und für die zeitnahe Verwirklichung gerne Kompro-
misse bei der Qualität eingehen wollten. Es gab hier den relativ dringen-
den Wunsch, als Drummer oder Gitarrist auf der Bühne stehen zu wol-
len. Meine Motivation, Musik zu machen, war aber eine ganz andere. Ich
habe meinen Rick nicht, um eines Tages wie meine Jugendvorbilder auf
den Postern früher, in rotem Licht mit nem Rickenbacker und Orange
Amp auf ner Bühne zu stehen. Natürlich sind diese Bilder prägend ge-
wesen, aber da war man 14. Heute würde ich auch auf ner Ukulele
oder einer 20 Euro Lidl Gitarre spielen. Der Spaß ist der selbe.

 
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Zitat:Original erstellt von: TC

Zitat:Original erstellt von: jam_bass

Ah, verstehe. Mit geiler Musik meintest du die instrumentalen Bereiche ohne Gesang.
Übrigens finde ich auch wie TheBass, dass das von dir bemängelte Verhalten der "älteren Kollegen" nicht zu verallgemeinern ist.
Kann auch umgekehrt sein, nämlich so, dass die reiferen Semester strengere Kriterien anlegen als die Jünglinge.
Muss aber nicht ;-).
Ich hatte das Gefühl, dass die älteren Kollegen das Ziel "Auftritt" unter
Zeitdruck verfolgten und für die zeitnahe Verwirklichung gerne Kompro-
misse bei der Qualität eingehen wollten. ...
Dazu gibt's auch eine ganz andere Ansicht:
anstatt im geschützten Raum Trockenübungen mit oft kaum messbarem Fortschritt zu veranstalten, kann die Vorbereitung eines Auftritts mächtig Schub in die Entwicklung der Band bringen! [8D]

 
Zitat:Original erstellt von: bassatuba
Dazu gibt's auch eine ganz andere Ansicht:
anstatt im geschützten Raum Trockenübungen mit oft kaum messbarem Fortschritt zu veranstalten, kann die Vorbereitung eines Auftritts mächtig Schub in die Entwicklung der Band bringen! [8D]
Schon wahr. Aber es gibt eben auch viele Leute, die Ihr Instrument seit +30 Jahren in x Bands mit xx Auftritten ohne irgendwelche Fortschritte spielen. Das ist für mich zuwenig, um dabei zu bleiben.

Merke: Arthritis ist nicht gleich Soul ...
 
Zitat:Original erstellt von: TheBass

Zitat:Original erstellt von: bassatuba
Dazu gibt's auch eine ganz andere Ansicht:
anstatt im geschützten Raum Trockenübungen mit oft kaum messbarem Fortschritt zu veranstalten, kann die Vorbereitung eines Auftritts mächtig Schub in die Entwicklung der Band bringen! [8D]
Schon wahr. Aber es gibt eben auch viele Leute, die Ihr Instrument seit +30 Jahren in x Bands mit xx Auftritten ohne irgendwelche Fortschritte spielen. Das ist für mich zuwenig, um dabei zu bleiben.
Merke: Arthritis ist nicht gleich Soul ...
Ich kenne deine Leute nicht, aber dein hartes Urteil erstaunt mich doch [;-)]
Wie und warum habt ich denn zu einer Band zusammengeschlossen?
Hast du sie vor 30 Jahren schon auf der Bühne gehört?

 
Zitat:Original erstellt von: bassatuba
Ich kenne deine Leute nicht, aber dein hartes Urteil erstaunt mich doch [;-)]
Wie und warum habt ich denn zu einer Band zusammengeschlossen?
Hast du sie vor 30 Jahren schon auf der Bühne gehört?
... zum Teil auch selber mit ihnen auf der Bühne gestanden. Ich mache seit ca. 35 Jahren Musik. Einige Musiker aus meinen Anfangstagen kenne ich natürlich immer noch. Teilweise habe ich sogar noch Aufnahmen aus der Zeit. Wenn man dann nach so langer Zeit mal wieder zusammenspielt, kann man schon beurteilen, wie sich die Leute verändert haben ... oder eben auch nicht. Nach so langer Zeit geht's natürlich eher darum, mal wieder zusammen zu kommen, alte Geschichten zu erzählen, etc..

Aber das ist gar nicht mein Punkt.

Auf der anderen Seite gibt es aber eben auch jede Menge Leute in meinem Alter, die nach xx Jahren Untätigkeit mal wieder ihre Instrumente rauskramen und nochmal in einer Band spielen wollen. Am besten noch als "wilder" Rocker vor maximal halb so altem Publikum. Wer's mag ... ich jedenfalls nicht.

Natürlich ist die Zeit auch an mir nicht spurlos vorbeigegangen und man fällt heute schon eher in die Kategorie "Liebhaberstück mit altersgemäßen Gebrauchsspuren". Um im Bild zu bleiben, haben einige ... vielleicht auch ein paar mehr ... dann aber eben schon so viel Rost angesetzt, daß sie schlichtweg eine Gefährdung für den Strassenverkehr sind. Andere sind aber gut gepflegt gealtert und jetzt echte Klassiker. Mit denen fahre ... äh spiele ich gerne den Blues.

Vielleicht rührt die Schärfe in meinen Kommentaren auch von zuviel Erfahrung in mittelmäßigen Coverbands mit Mitmusikern, die jahrelang immer wieder den gleichen Kram spielen und sich dann eben auch nicht mehr weiterentwickeln. Selbstüberschätzung ist da weit verbreitet. Wenn man dann mal den ersten Mitschnitt macht, kommt meist das böse Erwachen ...

Um aber wieder in's Thema zu kommen. Das Alter spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. Gute Musiker gibt's mit 15 und 50 ... schlechte aber eben auch.
 
Zitat:Original erstellt von: TheBass

Zitat:Original erstellt von: bassatuba
Ich kenne deine Leute nicht, aber dein hartes Urteil erstaunt mich doch [;-)]
Wie und warum habt ich denn zu einer Band zusammengeschlossen?
Hast du sie vor 30 Jahren schon auf der Bühne gehört?
... zum Teil auch selber mit ihnen auf der Bühne gestanden. Ich mache seit ca. 35 Jahren Musik. Einige Musiker aus meinen Anfangstagen kenne ich natürlich immer noch. Teilweise habe ich sogar noch Aufnahmen aus der Zeit. Wenn man dann nach so langer Zeit mal wieder zusammenspielt, kann man schon beurteilen, wie sich die Leute verändert haben ... oder eben auch nicht. Nach so langer Zeit geht's natürlich eher darum, mal wieder zusammen zu kommen, alte Geschichten zu erzählen, etc..

Aber das ist gar nicht mein Punkt.

Auf der anderen Seite gibt es aber eben auch jede Menge Leute in meinem Alter, die nach xx Jahren Untätigkeit mal wieder ihre Instrumente rauskramen und nochmal in einer Band spielen wollen. Am besten noch als "wilder" Rocker vor maximal halb so altem Publikum. Wer's mag ... ich jedenfalls nicht.
Natürlich ist die Zeit auch an mir nicht spurlos vorbeigegangen und man fällt heute schon eher in die Kategorie "Liebhaberstück mit altersgemäßen Gebrauchsspuren". Um im Bild zu bleiben, haben einige ... vielleicht auch ein paar mehr ... dann aber eben schon so viel Rost angesetzt, daß sie schlichtweg eine Gefährdung für den Strassenverkehr sind. Andere sind aber gut gepflegt gealtert und jetzt echte Klassiker. Mit denen fahre ... äh spiele ich gerne den Blues.
Vielleicht rührt die Schärfe in meinen Kommentaren auch von zuviel Erfahrung in mittelmäßigen Coverbands mit Mitmusikern, die jahrelang immer wieder den gleichen Kram spielen und sich dann eben auch nicht mehr weiterentwickeln. Selbstüberschätzung ist da weit verbreitet. Wenn man dann mal den ersten Mitschnitt macht, kommt meist das böse Erwachen ...
Um aber wieder in's Thema zu kommen. Das Alter spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. Gute Musiker gibt's mit 15 und 50 ... schlechte aber eben auch.
Bist du tolerant gegenüber Leuten, die ebenso hart gegen Dich urteilen?

 
Nö, ich kann die Argumentation von TheBass schon ganz gut nachvollziehen.
Es ist die Frage, wieweit man gute Mine macht zu einem Verhalten, das nicht dem eigenen Kodex entspricht. Da bin ich auch nur mäßig tolerant.
Es muss ja nicht in Beleidigungen ausarten ...
Ein wenig Probleme habe ich mit der unterschwelligen Messlatte für "schlecht" und "besser".
Lasst doch einfach jeden machen, wie er will. Was nervt, muss man ja nicht goutieren. Es gibt Nervensägen zuhauf im musikalischen Metier.
 
Ich finde, dass "TheBass" das ziemlich gut erklärt hat. Ich finde die gewählten Worte überhaupt nicht hart oder beleidigend.

Bezüglich des eigenen Leistungsstands und der eigenen Fortschritte, habe ich mich in keiner Band jemals verbessert. Riesenfortschritte habe ich hingegen beim Homerecording gemacht. Da merkst Du erst, wie unsauber Du Bass spielst, Gitarre spielst, singst usw.

Ohne technische Hilfsmittel analoge Mehrspuraufnahmen zu machen oder ne Unplugged-Session mit ein paar Leuten, jeweils mit gutem Ergebnis, ist sauschwer. Im Gegensatz dazu ist es einfach, mit zwei Gitarren, einem Bass, einem Schlagzeug, einem Sänger, Mixed Emotions von den Stones halbwegs hörbar hinzubekommen. Man denkt dann, man sei ganz gut, aber das täuscht.

Ich poste hier mal ein Positiv-Beispiel, wobei in dem Link nur das Gitarrenspiel interessant ist (den Rest nicht beachten bitte):

Übliche Amateur-Coverbands verfügen bei diesem Song über 2-3 ordentliche Gitarrenhandwerker. Ergebnis: Abgehacktes Gitarrenspiel. die Soli entsprechen "Malen nach Zahlen".

Der Typ auf den Video braucht nicht mal eine zweite Gitarre. Er ersetzt mit seinem Spiel die zweite Klampfe. Geil gespielt, selbst Clapton hätte hier sein Autoradio lauter gestellt.

http://www.youtube.com/watch?v=glCByraow98&feature=related
 
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Mich irritieren sowohl junge Typen, die alle Dream Theater Alben rückwärts spielen können, aber auf der Bühne wirken wie 'ne Schaufenster Deko bei Karstadt, als auch 50+-Gockel mit 'ner 5000€-Paula, die einfach mal unmusikalisch sind und sich auf Garten-Geburtstagen mit Ihren blondierten Sängerinnen, deren größtes Vorbild Tina Turner ist, für Gary Moore halten. Allen gönne ich ihren Spaß, aber anschauen mag ich mir das nicht und auf die Bühne wollte ich mit denen ebensowenig. Ungroovige Langweiler und eingebildete Superstars gibt es in jeder Altersklasse, den Unterschied sehe ich allerdings darin, wie sie die Videoaufnahmen ihrer Darbietungen bewerten. Da sehe ich bei Jüngeren schon die Tendenz zu Selbstkritik und Besserwerdenwollen, während bei den Älteren eher Zufriedenheit und resignierte Trotzigkeit herrschen.
Trotzdem gehe ich heute abend wieder zur Rock/Blues-OpenStage, da habe ich mal Slayer-Riffs in 'nen Blues geschmuggelt, die Kiddies waren begeistert und die Silberrücken irritiert, weil es zur Musik paßte, sie aber keine Ahnung hatten, was ich da eigentlich gemacht habe, hähä.
In meiner letzten Band waren der Sänger und ich die "Alten"(35/37), waren die vernünftigen, organisierenden, fahrenden, Werkzeug/Batterien dabeihabenden, Setlisten mitbringenden, denkenden Pole der Band, was schon manchmal genervt hat. Dafür haben mich die "jungen Wilden"(21) mitgerissen auf der Bühne.
Zerlegt hat es sich dann aus altersunabhängigen Gründen.
 
@basstuba: Was heißt tolerant ... niemand hört gerne schlechtes über sich selbst. Aber ich höre zu, insbesondere auf Kritik von meinen Mitmusikern und frage mich, ob ich irgendwas verbessern kann. Zudem arbeite ich kontinuierlich daran, mein Spiel zu verbessern, mein Repertoire zu erweitern, neue Einflüsse aufzunehmen etc. Ob ich gut oder schlecht bin, liegt immer im Auge bzw. Ohr des Zuhörers. Solange ich noch mehr Bandangebote habe, als ich zeitlich bewältigen kann, kann es nicht ganz so schlecht sein.

@W.A.S.P.chen: Sehr schön formuliert [;-)] Du bringst es auf den Punkt, insbesondere bez. Bewertung eigener Aufnahmen.
 

Meine 1. Band: 20, 22, 24 und fast 51 (ich) und funktioniert bestens.
2. Band, Trompete 23, Rest alle um Mitte bis Ende 30, ich fast 51, fuehle mich da nich ein bisschen mehr unter Gleichen, was als Kontrast zu der Jungspundband gut tut.
 

Die grösste Auswirkung auf meine Bandarbeit hat mein Alter insofern, dass ich keine Zeit mehr mit Mitmusikern verschwende, die vom Niveau und den Ambitionen her nicht ähnlich gelagert sind. Man merkt doch nach ein, zwei Sessions, wenn der Drummer nicht groovt, der Gitarrist einen Satrianikomplex hat oder die ganze Band einen Zwölftakter lieblos runterleiert und meint, das sei Blues. Wer trotzdem in solch einer Band verbleibt ist selber schuld oder hat nichts besseres verdient.

Die passenden Mitmusiker zu finden ist schwierig und nerven- und zeitraubend. Ich erschwer mir das nicht noch zusätzlich, indem ich bezüglich deren Alters wählerisch bin - Wenns stimmt, stimmts!
 
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Zitat:Original erstellt von: TheBass

@basstuba: Was heißt tolerant ... niemand hört gerne schlechtes über sich selbst. Aber ich höre zu, insbesondere auf Kritik von meinen Mitmusikern und frage mich, ob ich irgendwas verbessern kann. Zudem arbeite ich kontinuierlich daran, mein Spiel zu verbessern, mein Repertoire zu erweitern, neue Einflüsse aufzunehmen etc. Ob ich gut oder schlecht bin, liegt immer im Auge bzw. Ohr des Zuhörers. Solange ich noch mehr Bandangebote habe, als ich zeitlich bewältigen kann, kann es nicht ganz so schlecht sein.
Hab's verstanden [):]

 

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