Anteil der Musik am Gesamtprodukt Live-Auftritt?

honkymeyer

honkymeyer

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Bassix
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Wir verstanden uns bisher als 4-köpfige Gute-Laune-Party-Rock-Band. Nun haben wir uns einmal zusammengesetzt (ausserhalb des Probenraums) und analysiert, was wir eigentlich verkaufen, bzw. was unsere Kunden von uns als Liveband erwarten.

Dabei ist dann folgendes herausgekommen:
50% Groove, dh. Bass und Schlagzeug müssen einfach gut marschieren,
min. 40% optische Show (wechselnde Kostüme, Licht und andere Kaspereien,
die restl. 10% werden vom Gesang und dem Wiedererkennungwert der Gitarrenriffs oder Solos erwartet.

Das ist nun sehr ernüchternd, aber wohl wahr. In der großen Welt des Musikbusiness wird es ohne Video heute kein Song mehr in irgendwelche Charts schaffen! Und auch RHCP hat ihren Bekanntheitsgrad zum Teil einem legendären Outfit zu verdanken.

Wenn ich (hoffentlich nur) innerlich bei jedem falschen Gitarrenton im Solo zusammenzucke ist das offensichtlich mein persönliches Leid , denn das gemeine Publikum ist gerade zu vorgerückter Stunde in dieser Hinsicht extrem tolerant. Da wird auf keine Feinheiten geachtet. Auch das korrekte Spielen sehr bekannter Läufe wie z.B. Peter Gunn theme wird vom gemeinen Publikum nicht besonders gewertschätzt, Hauptsache der Rhythmus stimmt und der Wiedererkennungswert ist da. Mit meiner persönlichen Selbsteinschätzung eines Gigs lag ich häufig stark daneben; kein fehlerfreies Stück gespielt und zum Schluss noch einen Hunderter extra zugesteckt bekommen [ooo].

Das ist für mich nun kein Grund, mit dem Musizieren aufzuhören. Denn
ich mache Musik eigentlich nur für mich selbst. Und zwar beim Üben, Proben und auch beim Gig. Und wenn das Publikum sieht, dass es mir Freude macht, wirkt das meistens ansteckend. Das ist meine ganz persönliche Einstellung dazu.

Wenn wir als Band nun etwas professioneller werden wollen und mehr Gigs spielen wollen, müssen wir unser Produkt aber an obigen Prozentzahlen orientieren. Und ich stehe nun vor der Frage, ob ich diesen Mummenschanz mitmachen soll, oder ob ich mich dazu verweigern soll; mit allen Konsequenzen. Oder soll ich meinen 25%-Anteil am Gesamtprodukt still geniessen und das restliche Leid vergessen.

Wie steht Ihr dazu bzw. habt Ihr Tipps, wie ich mich etwas bekömmlicher selbst definieren könnte?

Grüße von der Ostsee
 
Zitat:
Dabei ist dann folgendes herausgekommen:
50% Groove, dh. Bass und Schlagzeug müssen einfach gut marschieren,
min. 40% optische Show (wechselnde Kostüme, Licht und andere Kaspereien,
die restl. 10% werden vom Gesang und dem Wiedererkennungwert der Gitarrenriffs oder Solos erwartet.
Das überrascht mich, was "Groove" und "Gesang" angeht (von der Gewichtung her) "total".
Natürlich sind Basser und der Nichtmusiker ([:I]) der Nabel der Welt, aber doch wohl, leider, nicht aus Sicht vieler Menschen, die die PA beschallt?!
Und dann 10% Gesang... Ist der nicht viel, viel höher anzusetzen?
Wäre vielleicht interessant zu wissen, woher die Zahlen genau kommen.

Danke.

Edit: Um es mal übertrieben zu formulieren: Eure Kunden wären zufrieden, wenn der Gesang fehlen würde, die Riffs nicht bekannt wären, Hauptsache es "grooved", die LED-Leiste flackert und der Basser hat die Blues Brothers Brille auf?
Also, ich hab ja auch mal Tanzmucke gespielt, aber ... is ja auch schon lange her...
 
Zuletzt bearbeitet:
Da gegen die 50% und die 10% ja weder aus Musiker- noch aus der Sicht des angeballerten Laienpublikums was einzuwenden ist, brauchen wir da auch nicht drüber zu reden, oder?
Mal zur Klarstellung, Ihr wollt aus der Kneipenecke auf die Volks-/Dorf-/Stadtfestbühnen? Ihr wollt vor Leuten spielen, die nicht wegen Euch persönlich kommen, sondern, weil sie Freitagabends Hits mitgröhlen wollen?
Dann ist eine eigenes Technikteam (Licht,Ton) schon gut.
Es halt stimmungsfördernd, wenn der Sänger einen Fundus an "lustigen" Hüten, oder irgendwelche Utensilien passend zu den Songs dabei hat.
Ich finde solche Kaspereien auch peinlich, allerdings bin ich auch nicht das Publikum wegen dem solche Bands gebucht werden, das wissen auch die Booker/Vereinsabgeordneten/Stadtspaßdezernenten, da gehört Karneval einfach dazu, wenn man sich als "Party"-Band etablieren will.
 
wie zum teufel kommt ihr auf diese prozentzahlen??? welch empirische untersuchung steckt dahinter?

mal ganz im ernst. der drummer und der basser stehen gaaaanz hinten. den einen sieht man vor lauter blech nicht und den anderen... neulich hab ich mal wieder das olle woodstock-video angeschaut. auftritt von the who: anscheinend besteht die band nur aus zwei leuten. blues brothers 2000: der bassist der louisiana gator boys ist der von mir höchst geschätzte willie weeks, ein toller musiker. im film ist er eigentlich nicht zu sehen und das macht mich jedes mal traurig.

an erster stelle kommt vom personal her der gesang. das muß stimmen von a bis z, sonst rollen sich einem die fußnägel hoch. und da muß auch ein schickes (oder stimmiges) outfit sein und ein wenig action, die aber nicht zu peinlich ist.
gitte ist auch wichtig, die haut da immer mal ein solo raus. macht dabei aber dumme gesichter, geht aber hoffentlich auch ab. frequenztechnisch ist das halt auch in dem bereich, wo wir gerne hinhören.
was rhythmus und groove angeht: klar ist das wichtig und auch mit das wichtigste überhaupt. aber das hört niemand aktiv. das fühlt man. aber wenn es um mitsingen oder melodien geht (und das ist das, was irgendwo für das publikum sehr wichtig ist, zumindest bei coverbands), seid ihr nur unterstützend.

was outfit angeht: die ollen blueser waren der meinung, daß musik arbeit ist und daß man auf der arbeit ordentlich angezogen zu erscheinen hat. wenn man nicht im alternative-bereich rumhängt, würde ich nicht unbedingt mit meinen alltagsklamotten auf die bühne gehen. das kann man abstimmen, daß man ordentlich aussieht, von mir aus auch nach show. aber kein kasperletheater.

show: das sind abgehen auf der bühne, von mir aus auch mal eine kleine choreographie (in einem song mal das zz-top-mäßige 2x links und 2x rechts wackeln oder so...) und ganz wichig die ansagen zwischen den songs. warum sonst geht man auf ein ärzte-konzert? da dürfen keine patzer oder peinlichkeiten sein.

und bekömmliche selbstdefinition? nach dem ersten song sorgt mein adrenalin und der turm im rücken dafür, daß ich der kaiser von china höchst persönlich bin. meine größte sorge ist dann, daß ich zwischen den songs außer zum nachstimmen auch noch zum biertrinken komme...
 
Ich glaube die Zahlen von Honkymeyer belegen was die Leute hören wollen, was sie zum ausrasten bringt.
Und das was alice sagt ist das was die Leute sehen wollen, was sie dazu bringt ausrasten zu wollen.

OLI
 
Die empirische Untersuchung haben wir unter uns Vieren gemittelt; also fast wie 'ne Wahlumfrage [8D].
Und wenn wir statt "Highway to hell" eben "auf dem Heimweg wirds hell" singen, merkt es keiner, wenn man es nicht mit visueller Kasperei a la Otto unterstützt. Das haben wir mehrfach ausprobiert. Zuletzt mit einem befreundeten Musiker beim Besuch bei uns im Probenraum. Da machen wir Musiker uns gerne viel vor. Und das macht mich schon nachdenklich.

Und die Bühnenpräsenz aller Musiker, auch des Sängers ([:D]), ist wichtiger, als der gespielte Ton oder das gesungene Wort. Der "Rhythmus, mit dem jeder mit muss" sind bestimmt 50%, da bin ich mir auch sicher, genauso, wie das nicht aktiv gehört wird. Mein Bass wird aber gefühlt, sonst ist's kein Bass [;-)]!
Achtet mal drauf, wie in der Werbung sehr bekannte Gitarrenriffs eingesetzt werden: mit Wiedererkennungswert, aber nicht ganz korrekt, um Gema- oder andere Lizenzgebühren zu sparen. Der Mensch ist für diese subtilen Dinge sehr empfänglich. Hauptsache, "man" fühlt sich wohl. Das funktioniert einfach. Und visuellen Reizen wie bunten Flashlights oder hübschen Hupfdohlen können wir uns gar nicht verwehren.

Und überlegt einmal, was die BluesBrothers ohne Jake und Ellwood mit ihrer Tanz-Show wären; eine sehr gute Band, deren Qualität allerdings nur ein sehr kleiner erlesener Kreis von Zuhörern würdigen würde.

Und von wegen Woodstock video's und all den tollen Filmen und Platten, die uns zum mucken getrieben haben: das sind objektiv alte Kamellen, mit denen man heutzutage kein junges Publikum mehr erreicht. Da ist schon ein wenig verklärte Sicht aufs eigene Hobby mit im Spiel. Auch, wenn es gute Musik ist!

Ich habe schon einmal eine solche Band zu Grabe getragen, die großes Potential hatte, aber letztlich an den eigenen Mottenkugeln erstickt ist, obwohl viele neue und jüngere Musiker dabei waren. Das Ende hatte damals sicher mehrere Gründe, aber die verklärte Sicht der eigenen Situation war meiner heutigen Ansicht nach das entscheidende. Was ich mir gemerkt hab: wenn das Publikum immer im gleichen Alter ist, wie man selbst, läuft schon was falsch. Ruck zuck ist man beim Musikantenstadl; wenn's gut läuft.

Und es ist schon komisch, dass wir Musik machen, uns selbst aber nicht zum eigenen typischen Publikum zählen würden, wie W.A.S.P.chen schrieb (das trifft auch auf mich mit der eigenen Mucke zu, wenn ich ehrlich bin). Ich bin da auch mehr der stille Zuhörer und Genießer.

Heißt das gar, dass ich mit den falschen Leute nicht die richtige Musik mache, die zu mir passt? Als Entschuldigung sage ich mir dann immer, für die Musik, die ich wirklich mag, bin ich nicht gut genug, oder ich kann nicht die Zeit aufbringen, gut genug zu werden (bekömmlicher).

Danke für eure Antworten

und Grüße von der Ostsee

 
Im Ursprungspost ging es glaube ich um eine Cover-Band?!? Ich denke aber die Einteilung ist etwas zu einfach gedacht.
Mit meiner Band habe ich nun dieses Jahr einen wahnsinnigen Schub erlebt. Aus dem Hobby wurde was Semiprofessionelles. Nachdem wir nun sogar unsere eigenen Songs in der Kölner Live Music Hall spielen konnten, unsere erste Konzert DVD vor Veröffentlichung steht und wir mal etwas Luft der musikalischen Champions-Legue schnuppern konnten... die Luft ist verdammt dünn und wir sind noch immer blutige Anfänger...
Bevor man überhaupt zuviele Gedanken an Show und Optik verschwenden soll... die musikalische Performance muß 100% sitzen... erst dann kann man sich einen Kopf um Outfit und Staging machen.
Und gutes Staging ist nix anders als wirklich gutes Schauspielen.... und dabei auch noch Musik machen.
Warum gibt es wohl unzählige Cover Bands, die sich auch alle schön verkleiden, aber nur wenige, die wirklich im Kopf hängen bleiben....

Mein persönliches No-Go bei jeder PartyBand sind Notenständer :-)
 
Also daß Coverbandmucker eine Diskrepanz sehen zwischen der Mucke, die sie bestenfalls aus vollstem Herzen spielen und der Performance, die sie bringen müssen, um damit gebucht zu werden ist so ungewöhnlich nicht. Da muß man halt mit umgehen können. Ein Bekannter von mir trommelt in so'ner PartyCombo mit Glitzer und Schischi, die Mucke findet er kacke, die Leute im Publikum sind ihm ein Horror - aber stundenlang vor einem mitsingenden Mob zu zocken ist halt ein Kick, den er mit seinem ProgressiveBlackMetal-Projekt nicht hat. Und das muß man schon irgendwie wollen. OK, Geld gibt's auch.
Die Youngs haben ihre Songs zwar nicht geschrieben, damit sie 2012 auf einem Kreisparkassensommerfest von enthemmten Krawattenträgern mitgegröhlt werden, auch Kurt C. hat anderes im Sinn gehabt, als den Marktplatz eines deutschen Oberzentrums zu bespaßen. Aber wenn man Musik spielen will für "viele, gemischte, normale Leute", dann muß man eben schon 'ne gewisse Form von Show bieten, damit die Masse abgeht.
Und da Ihr nur zu viert seid, mußt Du da wohl mitmachen, es sei denn Euer Sänger ist ein so begnadeter Menschenfänger, daß er das alleine packt. Hinter 2 Frontleuten nebst Glitzerbabes kann man es als "solider Groover" gemütlicher angehen lassen, aber Du stehst einfach auch irgendwie mit vorne.
Letztens war hier eine coole Band auf'm Marktplatz, haben queerbeet in Rockabilly gecovert, alle in vollem Wichs, mit 'ner oberhotten Backgroundbiene. Eine Bekannte von mir ist voll am ausrasten, nach dem Gig frag ich ob sie 'ne CD kauft, da meint sie "Nö, ich hör so normal eigentlich gar keine Musik". Für die war das kein "Konzert", auf sowas geht die gar nicht, das war wie Disco mit Kino und Becherbier.
Du hast ja nicht gesagt, was Eure Wachstumsbestrebungen so genau sein sollen, aber je größer und durchschnittlicher Euer Publikum wird, desto mehr mußt Du die Clownsnase aufsetzen.[:o)]
 
Wie ich immer sage, das Auge ißt mit.
Und leider hast du recht. Bei 4 Mann muss du den Clown mitmachen, bei 5 oder gar 6'en nciht mehr.
schau dir mal Livevideos diverser TV Anstalten an, und zähle einfach mal mit wie oft man den Basser sieht. Wenn hoch kommt, 1x pro Stunde voll und 2x am Bildrand und leider ist die Wahrnehmung auch live so. Also Clownen brauchst du nicht, deine Prozente mögen stimmen, aber einen Aspekt wurde hier noch nicht beleuchtet. Und das habe ich ganz aktuell miterlebt, wir hatten gerade Altstadtfest.
Wir hatten hier eine Cover Coutry Band. Musikalisch waren die Jungs gut, leider standen die da, wie die Öhlgötzen. Ein paar fast peinliche Kommentare zwischen den Stücken und das war's. Es war einfach tot langweilig. Wie gesagt musikalisch war das gut, aber zu einer Liveperformanz gehört eben auch Optik, es muss auch auf der Bühne kesseln. Auch bei Country.
Bei einem Rockcombo will ich Verstärker sehen, Chaos auf der Bühne, das gehört dazu, beim Jazz eben distinguierte graumelierte "Jungs", aufgeräumte Bühne... Das sind die Erwartungen des Pupslikums.
Es gibt ein tolles Buch, Bandologie (http://www.amazon.de/Bandologie-Mus...r_1_36?s=books&ie=UTF8&qid=1341386262&sr=1-36), da sind so einige Weißheiten drin, die eigentlich jeder im Inneren weiß.
Und es geht darum, wie man als Band erfolgreich wird. Warum gibt es denn soviele wirklich gute Coverbands, die eigentlich nicht wirklich erfolgreich sind? Oder, warum sind diese Castingsmumien nicht dauerhaft erfolgreich? (Mal unabhängig davon, was jeder für sich als erfolgreich definiert. AUch da gibt's ein paar gute Tipps dazu.)

Weil Sie das Publikum mit dem bedienen, was es hören und auch sehen will. Nur das fesselt eben nur kurz. Denn warum soll ich mir die 10te Version von "Smoke on the Water" kaufen? Oder den 3 Abklatsch der gleichen Popsingle? Anhören beim Bier in einem lauschigen Biergarten, klar, aber kauf ich deswegen 'ne CD. Nö, warum auch. Ich hab ja das Original. Und dadurch wird die Band nicht bekannter. Wenn ich eine Band zum Erfolg führen will, muss ich mit dem Publikum spielen, sie an der Nase rumführen, fesseln.
1. Was bekanntes, dann wid der Einstieg leichter, die Leute hören erst mal zu, findens gut, machen mit.
2. Überraschung, es muss irgendwas geben, was das Publikum überrascht und fesselt. Nicht alle, aber zumindest 10%. Lieber die 10% fesseln als 100% zufrieden zu stellen. Das ist der Unterschied zwischen gut und g***. Wenn du 10% deines Publikums fesseln kannst, dann reicht das vollkommen, um erfolgreich zu werden. Denn die 10% tragen das weiter. Bist du "nur" gut, sagt das keiner weiter. Eine Bühnenshow ist live ein wichtiger Teil, Texte sind live austauschbar, zum einen Ohr rein, zum anderen raus. Achja, wichtig ist tatsächlich der Groove. Wenn's nicht groovt, kannste alles vergessen. Auch wenn die Leute meinen das wäre unwichtig, das ist essenziell wichtig. Die Musikgrundlage muss 100% sitzen, das Publikum kann es zwar nicht beurteilen, aber trotzdem wahrnehmen, das da was nicht stimmt, es fällt direkt auf. Das kann man beim Auftritt in den Gesichtern ablesen. Keiner im Publikum weiß warum, aber es fesselt plötzlich eben nicht mehr.
BTW.: CD's einer Band haben einen ganz anderen Anspruch. Alleine schon deswegen, wann CD's gehört werden, der Käufer will die Musik geniessen, evt. sogar per Kopfhörer, da muss einfach alles 100% stimmen, sowohl Texte wie Solies, wie auch das Timing zwischen Bass und Schlagzeug. Quantisieren ist da Pflicht. (Früher war das noch anders, aber heute im Zeitalter der Homerecordingstudios, erwartet der Käufer eine ganz andere Qualität.)
Aber ich scheife ab...
just my 2 Cent
 
Grad meinen Kram von gestern nacht nochmal gelesen, ich schrieb da immer von müssen. Wenn Du Dich da quälst und krampfhaft den Tanzbär auf dem Einrad zu spielen versuchst, wird das natürlich nix, und macht halt auch irgendwann keinen Spaß mehr. Vielleicht seid Ihr auf Eure natürliche Art ja doch sympathisch genug? Lad uns doch mal alle zur fachmännischen Begutachtung ein.
Bei mir hier erfolgt so'ne ChiliPeppers-Tributeband rum, die sind beim hören ok - aber letztendlich stehen da 4 Normalos in Jeans und T-Shirt dumm rum - ich finde die totenöde, aber für die läuft das anscheinend.
 

meine Meinung: 70% Auge, 30% Ohr.

und im Partymukkebereich reichts auch, wenn die Musik nur zu 80% sitzt.
Die Nummer muss wiedererkennbar sein und die Band muss gute Laune haben. Die Laune der Band ist für mich sogar der wichtigste Punkt!
 
Moin,

Meine Erfahrungen mit einer guten Partyband als Zuschauer(vor allem wenn sie rockiger sind) sind eher wenig von(peinlicher) Optik als viel mehr von der Stimmung und dem glaubhaften Rüberbringen dieser Stimmung geprägt.

Die Klamotten oder das Licht waren nebensächlich - aber die Band ist abgegangen und war einfach nur witzig(siehe Alice Einwurf mit den die Ärzte Konzerten, wo die Ansagen fast schon die eigentliche Show sind)

Gut spielen, aber nicht verkrampft konzentriert, sondern authentisch locker runterspielen, büschn dabei abgehen, nicht wie der letzte Schlunz auf der Bühne stehen und dazu vor allem charismatische Sänger/innen - dann gehts gut ab.
Wenn der Gesang nur so lala ist, ist die Partyband fürn Eimer, da nützt auch der dickste Groove nichts mehr.

Aber so hat jeder seine eigenen Maßstäbe.


 
Zitat:Original erstellt von: Mudskipper
hat jeder seine eigenen Maßstäbe.

Danke Muddy.. ich würde im Leben nicht auf den Gedanken kommen mich für's Publikum zu verkleiden.. höchstens als Gag für mich selbst... hab' auch schonmal 'ne Nebelmaschine abgeschaltet auf der Bühne.. ekliges Zeug [:D]

 
Als als mehrfacher Akädemiker glaube ich nur einer Statistik, die ich selber gefälscht hab [8D] und latürnich soll man sich nicht bei seinem Lieblingshobby zu sehr verbiegen. Dennoch bedeutet Band auch Kompromisse und wenn man sich als "Unterhaltungsdienstleister" anbietet (und auch noch dafür bezahlt wird) muss man selbige natürlich auch abliefern. Selbst ein DJ muß mehr tun, als Songs abzuspielen (und diese Songs sind garantiert fehlerfrei und perfekt!). Daraus ergibt sich eigentlich schon, wieviel Bedeutung die reine Musik für die Unterhaltung hat.
Aber es gibt ja auch andere Möglichkeiten: Man mietet sich einen Schuppen und schaut mal wer bereit ist, dafür Geld auszugeben, wie jemand seinem Hobby fröhnt. Und wenn man das finanzielle Risiko nicht eingehen will kann man ja immer noch im Proberaum glücklich sein. Man hat immer eine Wahl.. [...]
 
Zitat:Original erstellt von: nobass
Selbst ein DJ muß mehr tun, als Songs abzuspielen (und diese Songs sind garantiert fehlerfrei und perfekt!). Daraus ergibt sich eigentlich schon, wieviel Bedeutung die reine Musik für die Unterhaltung hat.

Man muss nicht optisch hinter was herhechlen wenn man da keinen Bock drauf hat.. machen auch DJs nicht.. nur die welche meinen das es nötig wäre.. es hat sich noch keiner beschwert, dass ich in Jeans spiele.. weder heute noch vor 20 Jahren.. wem das was bringt.. gerne.. man hat die Wahl [;-)]
 
1. Was sind Notenständer?;-)
Ich selbst bin der Ansicht, das jede Musik ihre geneigten Zuhörer findet, die präzise und eben gut vorgetragen wird. Eine offensichtliche Spielfreude der Musiker wird vom aufmerksamen Publikum erkannt und diese Freude steckt an.

Nur an eine Party-Band sind andere Anforderungen/Erwartungen gestellt und ich werde sehen, inwieweit ich mich verbiegen kann, um dabei überzeugend mitzumachen. Das betrifft die Musikauswahl (natürlich nur Cover), die musikalische Umsetzung mit Schwerpunkt auf Wiedererkennungswert und Rumtata-Groove und die Bühnenpräsenz und Anmache an die Zuschauer vorwiegend durch unseren Sänger; der Gesang an sich spielt dabei eine sehr geringe Rolle, die Show muss stimmen. Denn das Publikum will jetzt nur unterhalten werden und abfeiern. Schaun mer mal...

Danke nochmals für eure Kommentare und Meinungen!

Grüsse von der Ostsee
 
covermusik sollte grooven und tight sein. da die musik nicht originell ist, muss die band originell sein. das kann man auch über die musik machen, dick brave oder apocalyptica haben ja auch gecovert, aber eben die songs in einen bestimmten kontext (fünfziger jahre style)gesetzt, oder unübliche instrumente (chellie)benutzt. auch die red hot chilli pipers sind ein schönes beispiel. wenn das nicht gegeben ist und man trotz "normaler" besetzung ein paar euro hinzu verdienen möchte, dann muss halt die band an sich originell sein, oder zumindest halt irgendwie "was bieten". die leute wollen halt entertaint werden. sonst könnte man auch seine gesammelten partyhits vom laptop auf random abspielen lassen. um optisches gedöns kommt man da wohl kaum herum. buntes licht, nebelmaschienen, kostümwechsel (man muss sich ja nicht komplett zum honk machen) gehören halt dazu. ein sänger mit geltungsdrang ist eigentlich auch immer gut (keine selbstüberschätzung, dafür lieber selbsironie) auch ein "running gag" ist immer cool (zB. ein manipulierter notenständer, der nach jedem 2ten song zusammekracht , dafür wär das teil ganz gut) und wir bassisten sollten nicht nur auf das griffbrett glotzen, sondern bei jeder sich bietenden gelegenheit ins publikum schauen, mal (ehrlich) lächeln, mal ein "daumen hoch" oder ein zeigefinger mit augenzwinkern in die erste reihe. kleine choreograhien können auch cool sein. alle an einer bestimmten stelle die bass/gitarrenhälse hoch, der sänger und tastentyp eine hand hoch und der drummer einen stick hoch. sowas halt. aber man muss auf all das schon auch bock haben, sonst bringt das alles gar nix. man kann mal einen schlechten tag überspielen, aber sich permanent verbiegen ist die schlechteste lösung, grade bei musik, die ja spaß machen soll und bestenfalls eine erfüllende form des eigenen ausdrucks ist.

edith sagt grad, das ihr "auf dem heimweg wirds hell" nicht mehr aus dem kopf will, find ich voll gut!
 
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