Aufstellung im Proberaum (allgemein und überhaupt...)

Wir wollen uns halt einfach als Kontext besser hören, weil wir gemeinsam an den Arrangements der Songs arbeiten und da isses halt blöd, wenn einem auf der Probe zB das Gitarrenlick nicht wirklich auffällt und live kommt dann die böse überraschung.
Hm, das hat dann aber auch mit der Art des Probens zu tun. Man sollte immer auch mal alles komplett clean spielen, ohne Drums, nur mit Klick. Dabei stellt man am besten alle Boxen nebeneinander - und sich selber halt auch, mit Abstand davor.
Die letzte Band mit der ich zu tun hatte, steckte in einem sehr kleinen Raum, sie haben den Kram so aufgestellt, daß jeder gut hört, außer dem Drummer. Der hat dann halt alles per InEar bekommen.
 
im raum sind für mich oberste prioritäten:

1. jeder muss sich aber auch jeden mitmucker gut hören können. kontrolle. if so, ergibt sich fast automatisch...

2. es muss gut klingen (kein dröhn oder mulm, keine flatterechos usw.). ich muss den spaßfaktor sound haben.

3. blickkontakt. kommunikaton

-drums:
-in eine raumecke, aber ruhig etwas zur raummitte herausgezogen, damit seine (ja nicht veränderbare) hörposition nicht zu sehr in der ecke ist (dort dröhnts häufiger), er also im rücken noch luft hat.
-vorteil: er nimmt am wenigsten totraum in anspruch und hat den gesamten raum im überblick.

-bass amp:
-nähe zu drums/kick. mich machts wahnsinnig, wenn ich drums von links und bass von rechts kommen höre. d.h. mein attack und die kick müssen aus einer richtung kommen.
-folglich automatisch raus aus der raumecke an die benachbarte (nicht gegenüberliegende!) wand.
-nicht genau die wandmitte suchen, eher unsymmetrisch denken und wenn möglich näher zur kick orientieren als zur anderen raumecke. ist natürlich abhängig von der raumgröße.
-weg von der wand (min 50cm), und das cab leicht eindrehen, also nicht genau parallel/frontal zur gegenüberliegenden wand strahlen lassen.

-gitte:
-auf die andere wandseite neben die drums. auch hier nicht frontal die gegenüberlegende wand beschallen.

-pa:
-in die beiden raumecken links und rechts neben den drums, etwa zur raummitte eingedreht. alle mucker liegen dann im schallkegel.

so hat man zum einen einen standard live-aufbau. pa rechts-/links-außen, drums mittig, bass und gitte halb-rechts/-links

-keys:
-in die freie raumecke gegenüber den drums, wenn möglich auch etwas zur raummitte orientiert, also mt luft im rücken. auch der tastenman ist in seiner position nicht variabel und hat so den besten überblick. zudem hat er ein perfektes stereobild von der pa und wird frontal von den mitmuckern beschallt.

die beiden fußgänger bass und gitte können sich dann jeweils zu ihren amps positionieren, oder wo sie meinen den besten sound und kontrolle zu haben.

die vocals müssen dann in blickrichtung zum drummer. neben die keys oder in die raummitte.

vorteile dieser aufstellung: -
-alle schallwandler strahlen von den drum-mikros weg, weniger übersprechungen und weniger rückopplungsgefahr. der raumsound wird sauberer.
-man hat quasi liveaufstellung (nur um 45° gedreht)
-stehende wellen, flatterchos, dröhn und wummern usw. werden schon im ansatz minimiert.
-die vocal mics sind gegenber den schallwandlern, also auch hier minimalste übersprecher/rückkopplungsgefahr.

dann noch den raum vernünftig dämmen (keine kahlen wände, fensterflächen, evtl. teppich oder noppenschaum an die wände und decken). dabei nicht übertreiben, ein toter raum klingt auch nicht.
und die goldenen regeln bzgl. frequenzverteilung, lautstärke usw beachten.

funktioniert als standardaufstellung in etwa rechteckigen räumen ab 20 qm wunderbar. bei geknickten, sehr langen oder sehr großen räumen wirds dann schon wieder schwieriger.
 
Hm... viele gute Tipps, aber vieles was ich komplett anders machen würde...

Bass über PA? Nie im Leben. Ich will mich selber lauter hören als ich im Mix dann bin. Daher stehe ich auch direkt vor meiner Box - nach 2m nimmt die Energie ja bekanntlich schon deutlich ab. Aber in der Ecke ist wirklich suboptimal.

Bassdrum auf PA? In einem 16qm Raum? Lieber eine anständige Bassdrum, anständig getreten, anständig gestimmt. Also ich spüre die Bassdrum meines Drummers auch ohne PA Unterstützung. Dies hab ich probiert, aber ist nicht einfach und jemand muss das immer überwachen und imo ist der Mehrgewinn nicht so wahnsinnig. Wenn dann ein Stack für den Drummer mit Sub und Top von dem alle teilhaben :-(
 
Ich hoere mich gut und vor allem hoert man
wesentlich besser im Mix wenn man über Pa geht.
Der Gesamtmix steht bei mir über meinem Ego.
Jeder wie er mag :-)
 
Das ist keine Egofrage, sondern das muss man einfach so haben. Der Sänger will sich auch viel lauter als ich ihn will, Schlagzeug spielen wenn die anderen lauter sind als die eigenen Kessel wäre sehr komisch. Und man muss auch nur eine Sekunde zum Gittenmann stehen und dann weiss man auch, dass man die Gitte bei sich nicht so laut möchte.
 
Wie so oft ist bei vielen das eigene wichtiger
als das gesamte.......wie auch immer.
Mir is das gesamte wichtig ohne das ich dabei
Abstriche machen muss.....im Gegenteil.
Seit ich so denke und den Sound so habe machts
erst richtig spass
 
Nana, ich muss MICH richtig hören, um meinen Ton vernünftig bearbeiten zu können. Trotzdem muss ich mich einfügen in den Gesamtsound. Deshalb stehe ich seit Jahrzehnten direkt vor der Box, die ihrerseits möglichst hoch steht. Damit habe ich optimale Kontrolle, ohne alles zuzubrüllen. Wenn ich dieselbe Kontrolle haben wollte mit den Boxen auf der anderen Seite des Raumes, dann wäre es ein einziges Gegeneinandergebrülle.

Richtig ist, dass sich IMMER alles am schwächsten Glied orientieren muss - meistens ist das der rein akustisch spielende Drummer.
 

So.

Wir haben heute unseren Proberaum etwas umgestellt.

Im Prinzip haben wir nun alle Verstärker an der "Nordwand" auf die Couch gestellt. Die PA links und Rechts daneben.
Wir stehen nun von links nach rechts: Bass, Schlagzeug, Drums, Gitte. Mit den jeweiligen Gesangsmikros von der PA weg, dieser gegenüber. Bassdrum leich auf die PA.
Und jetzt der Clou: Unser Sänger steht in der Mitte des Raums mit seinem Mikro in Richtung(!) der PA-Boxen!
Wir haben heute sehr laut proben können, ohne dass es auch nur den Anschein eines Feedbacks gab!
So können wir je nach Bedarf etwas angewinkelt im Kreis Proben oder, wenn sich der Sänger vom Schlagzeug abwendet der ungefähren Bühnensituation nachempfinden.

Fazit: Noch nie war unser Sound so aufgeräumt und trotzdem fett.

Das Abnehmen der Bassdrum gibt soundmäßig die nötige "Fettheit".

Durch die Positionierung der Amps entsteht ein "Großes Ganzes" als ob man wirklich Musik hört ohne, dass man jedes Signal über die PA geben muss und trotzdem kann jeder sich selber gut genug wahrnehmen um an seinem Sound zu basteln.


Sehr geil!
 
Hallo liebe Basser

Bei mir haben die Kollegen den Proberaum umgestellt als ich nicht dabei war. Das Ergebnis ist Raumergonomisch praktisch, gibt viel Platz und gefällt auch optisch. Nur steht mein Bassturm jetzt in der Ecke! Damit hätte ich ja keine Probleme, aber es dröhnt ...

Ich spiele Ampeg Vollröhre über 4x12 und 2x12 von SAD, Bassreflex klassisch gegen vorne.

Muss ich den Turm nun aus der Ecke schieben, damit das ganze Raumkonzept ändern und meine lieben Mitmusiker ärgern? Oder könnte ich z.B. auch die Ecke eliminieren, indem ich eine künstliche Wand hinstelle? Gibt es Richtwerte und / oder Anhaltspunkte über das "richtige" Aufstellen von einer Anlage wie meiner? Wie Mindestabstand zur Wand, Parallelität vermeiden, etc.? Aus welchem Material könnte eine "künstliche" Wand in der Ecke sein?

Ich suche nur Möglichkeiten um zu Entscheiden welche Richtung ich einschlagen könnte ... Vermutlich werde ich am Schluss meine Kollegen ärgern und alles ein paar Meter verschieben ;-)

Grüsse,
Tobi
 
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Ich würde alles schieben bis ich 100% zufrieden bin. Deine Kollegen sollte dein Gear ohne deine Erlaubnis nicht berühren/bewegen. Ich bin ein bisschen "high maintenance", und sie wissen.
 
Meine Boxen (412 und 610) stehen auch in einer Ecke nebeneinander und es dröhnt nix.
Der Trick ist, nicht direkt in die gegenüberliegende Ecke zu strahlen, sondern auf die lange Kante der Wand. Bei uns im Proberaum funzt das prima!
Es sei denn der Raum ist generell sehr klein bei euch und ihr steht euch gegenseitig auf den Füßen....dann ist es bei 412 eigentlich auch egal....das wird immer irgendwo dröhnen.
 

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