Bass-Sound aus der PA

[Jost Halenta]

Ich habe den Eindruck, daß seitdem die 18"er Subwoofer in fast jeder PA zum Standard geworden sind, der Sound viel undifferenzierter geworden ist. Ich habe mir in den letzten Jahren etliche Gigs angesehen und oft nur noch Bassdrum mit Matsch drumherum (Bass) gehört.
Extrembeispiel war ein Gig von Mother`s Finest, bei dem ich zwar gesehen habe, was der Basser machte, aber gehört habe ich -insbesondere seine Slap-Sachen- nur mulmigen Brei.

 

[Struppi]

hab ich noch ganich so drauf geachtet ...


aber wir ham glaub ich 15 " inner pa

 

[Mudskipper]

Ob 15er oder 18er Pappe, wenn man nicht grad den letzen Müll als Beschallung stehen hat kann man mehreren Faktoren den schwarzen Peter zuschieben:
Der Soundmann ist schlecht, die Band auf der Bühne zu laut, Raumakustik Käse u.ä.
Oft wird die Lautstärke abartig hoch gefahren(manche FoH Leute haben echt den Knall nicht mehr gehört) - und das in kleineren Räumen oder Läden mit schlechter Akustik, und schon hat man nur noch lauten Brei.
Basser mit Hang zu mittenarmen Bass/höhensound machen es dem Mischer auch nicht grad`leicht - das kommt meistens schon schummrig selbst wenn der Mischer top ist(Wummerwummerklickerklicker)

Imo kann man die 18er Pappe erst nach dem Auschliessen vieler anderer möglicher Störfaktoren zur Verantwortung ziehen.

 

[sloMo]

Wobei der Grundsatz #1 nicht vergessen werden darf: Eine gute PA + Mischer ist keine Kläranlage. Wo Scheiße reinkommt, da kommt auch Scheiße wieder heraus... []

 

[moonraker]

grundsatz der soundmenschen:" sch.... kann man nicht polieren"
danke mud, für die rettung der Lautsprecher, die können am allerwenigsten dafür..
mfg, roland

 

[JimmyZee]

Da stimme ich SloMo und Moonraker voll zu!

Aber es stimmt schon, daß eine PA mit 18ern als Sub zwar Höllenlärm produzieren können, aber mit einem schönen Basssound - so wie früher - hat man dann doch etwas Probleme. Liegt zum Einen vielleicht daran, daß die meisten 18er Subs - in Abhängigkeit vom Boxengehäuse (Direkt-, Bandpass-, Halbbandpass- etc.) - einen tierischen Frequenzbuckel bei 125 Hz (Dröhnfrequenz) produzieren. Das ist das , was der Durchschnitts-Naffel als Bass bezeichnet. Daß es darunter auch noch Frequenzen gibt, weiß der gar nicht.
Andererseits sind 18er größenbedingt um einiges träger als 15-Zoller. Das sind zwar nur ein, zwei Millisekunden, wenn überhaupt, aber als psychoakkustischer Effekt wirksam. Das Gehirn odnet den später eintreffenden Schall unter, bzw in den Hintergrund. Man spricht von einer sog. langsamen oder späten Transiente. Gute PA-Anlagen gleichen soetwas aus, indem sie das Signal für die Tops gegenüber ihren Subs etwas verzögern. Kleinere Club- oder Musiker-Anlagen tun das meistens nicht. [] Besonders die wachsende Omnitronic und T-Fraktion wird damit zunehmend Probleme kriegen. (Und es dann hoffentlich einsehen, was sie da für'n Sch... gekauft haben[):])

Viele grüße aus DD
Der Jimmy

 

[knaxl]

Mir fällt es gerade auf kleineren Veranstaltungen immer öfter auf. Nämlich da wo irgendwelche selbsternannten Freizeit-Mischer ("die paar Knöppche kann doch jeder bediene!") für den Sound verantwortlich sind.
Und mittlerweile scheint dann auch noch der Geschmack dahin zu gehen, dass es sich nur dann "gut" anhört wenn die Subwoofer schon am Rande des Abrauchens arbeiten. (Ich habe nix gegen Bass - aber es gibt auch hier zuviel des Guten).
Das kann man sich dann echt nicht mehr antun.

Gruß
Max

 

[grand]

naja, ob jetzt jemand freizeitmischer oder vollprofi ist, macht keinen allzugroßen unterschied. ich geh mal davon aus, das beide mit einem funktionierenden paar ohren ausgestattet sind.

 

[moonraker]

... hoffentlich...
und hoffentlich auch mit ein wenig wissen was sie tun
mfg, roland

 

[originalpaule]

Ham vor 2 wochen Emergenza im Backstage München gespielt.4 15er pro Seite und präzisen Druck im Bassbereich gehabt.Kein gewumere, sondern schön klar.Bis auf die 2 Bands die nen schlecht Basser oder Drummer hatten.Alle den gleichen Bassamp.Also da sieht man was eq und Können der Musiker ausmacht.

 

[Borste]

Kann da auch nen Geschichtchen erzählen..
Letztens in Frankfurt. 4 Bands haben an dem Abend gespielt.. Die ersten 3 wurden vom Hausmischer "bedient"... War wirklich schlimm.. Gematsche und Gewummere..
Dann kam die 4te Band (recht professionell), die hatten ihren eigenen Mischer dabei.. 5 Minuten wenns hochkommt soundcheck.. 5-6 kicks auf der Bassdrum selbiges mit dem Rest vom Drumset.. Zack..
Der Sound war wie neu..Differenziert, klar, fett drückend so wies sein soll...
Ich denke oftmals liegt das Problem wirklich an den Hobby/Hausmischern die in kleineren Locations meistens einfach nix hinbekommen.. leider..

Gruß

 

[knaxl]

Zitat:Original erstellt von: grand

naja, ob jetzt jemand freizeitmischer oder vollprofi ist, macht keinen allzugroßen unterschied. ich geh mal davon aus, das beide mit einem funktionierenden paar ohren ausgestattet sind.

Tja, der Freizeitmischer hört mit seinen funktionierenden Ohren, dass es nicht so 100%ig ist und der Profimischer kann danach auch noch das Problem beheben, weil er weiß wodran es liegt - im Gegensatz zum "random knob twisting" des Freizeitmischers.

Das ist der Unterschied!!

Gruß
Max

 

[JimmyZee]

Stimmt, ein Satz gute Ohren und HIFI-Geschwafel machen noch lange keinen guten Mischer!!!

Dazu gehört noch ne ganze Menge fundiertes Wissen und zwar sowohl in technischer als auch in musikalischer Hinsicht. Letzteres haben die meisten Freizeitmischer leider nicht! Es genügt eben nicht, irgendwelche Widerstände oder Kapazitäten berechnen zu können, sondern man sollte auch wissen, wie Musik funktioniert, und welches Instrument welche Aufgabe hat.

Und: Stichwort "Gehörbildung" - man sollte schon ganz viel verschiedene Musik "gehört" haben, und zwar in hoher Qualität (nicht mp3-Walkman), um zu wissen wie es klingen kann, respektive klingen sollte! Hab da grade einen interessanten Artikel eines Musikdozenten von 'ner New Yorker Uni übersetzt, den ich gerne bei Bedarf per E-mail schicke.

Und da ist dann noch die Erfahrung. Erfahrung, Erfahrung, Erfahrung . . .

Viele Grüße aus DD
Der Jimmy

 

[grand]

Zitat:Original erstellt von: knaxl
Tja, der Freizeitmischer hört mit seinen funktionierenden Ohren, dass es nicht so 100%ig ist und der Profimischer kann danach auch noch das Problem beheben, weil er weiß wodran es liegt - im Gegensatz zum "random knob twisting" des Freizeitmischers.

Das ist der Unterschied!!

Gruß
Max

das problem ist, das man weder profi- noch freizeitmischer klar definieren kann. es gibt selbst bei den toning. ein paar "leuchten", also leute, die besser lichttechniker geworden wären.
know how und erfahrung kann ein freizeitmischer genauso haben.

 

[sloMo]

Haben gerade zum wiederholten Male einen Gig in einer "nicht ganz so tollen" Location gehabt und der Knöpfchendreher (der in dem Locj gleichzeitig Hausmeister, Klempner und hastenichtgeseh'n ist) hat mich wieder einmal aufgeregt ohne Ende. Nur am herummaulen über jedermanns "persönlichen" Sound und wie das ja alles nicht passen würde. Diesem Typen dann bei den Gigs der vorhergehenden Bands planlos an seinem an seinem 12-Spur Behringer-Pult herumdrehen zu sehen war ein Genuss... []

 

[viersaitling]

Wenn in dem Laden ein 12-kan-billigpult steht, kann ich mir vorstellen, wie der Rest der "PA"-????? aussieht, und die ist wahrscheinlich nicht geeignet, einen guten Bass/ Bassdrum sound rüberzubringen. Klar kann ein guter Tonkutscher auch aus ner mittelmässigen Anlage noch einen brauchbaren Sound rausholen, aber aus einer zu kleinen und dazu technisch unzulänglichen Mini-PA kann auch der Beste keinen druckvollen und differenzierten Ton zaubern. Und wenn sich der "Tontechniker" diesen Titel auch noch selbst verliehen hat...............

 

[moonraker]

wer soll sonst den titel verleihen
am besten die leute nachher die auch zum techniker gehen und ihm sagen, dass gepasst hat.
mfg, roland