Bass-Spur doppeln?

[AKRecords]

Doppelt Ihr beim Recording die Bass-Tracks?

Nehmt Ihr zusätzlich zum Direkt-Out auch noch den Amp mit einem Mikro ab?

Ich mache das momentan so, daß die Bass-Spur nur einmal eingespielt und dann dupliziert wird, mit 0,1 Sekunde Versatz zur Original-Spur. Dann noch eine Spur auf Links und eine auf Rechts gelegt. Das war's.
Das hört sich ganz in Ordnung an - aber das Gelbe vom Ei ist das noch nicht. Ok - ich habe noch keine Effekte insertiert aber im "Rohzustand" muß sich da doch schon mehr machen lassen, oder?

Jetzt habe ich mal einen Song mit gedoppelten Bass-Tracks aufgenommen. Klingt irgendwie besser, als mit den duplizierten Spuren.

Erzählt mir mal, wie Ihr das macht. [^]

 

[Jacofan]

Zitat:Original erstellt von: Joerg


Wie machst Du das mit dem 0,1 Sekunden Versatz?

Außerdem klingt eine zehntelsekunde für mich ein bisschen viel. Ich stelle mir den Effekt interessanter vor bei 20-50 Millisekunden, Chorus-artig vermutlich.

Da gebe ich dir recht... ist auch mMn. nach zu groß, der Versatz!

 

[AKRecords]

Sorry - ich habe totalen Blödsinn geschrieben:
Es ist nicht 0,1 Sekunde, sondern 0,1 ms!!! [][V]

Zitat:Original erstellt von: Joerg
Wie machst Du das mit dem 0,1 Sekunden Versatz?

Es gibt bei Nuendo unter dem Lautstärke- und dem Panorama-Regler eine kleine Uhr, bei der man die Verzögerung einstellen kann. Ist zwar eine ältere Nuendo-Version, aber ich glaube, bei Cubase dürfte es das (mittlerweile?) auch geben.

Zitat:Original erstellt von: Joerg
Außerdem klingt eine zehntelsekunde für mich ein bisschen viel. Ich stelle mir den Effekt interessanter vor bei 20-50 Millisekunden, Chorus-artig vermutlich.

Ja das gibt einen "Verbreiterungs-Effekt" wie bei einem Chorus.

Ansonsten ----> siehe oben

 

[Addam]

Ich lege selbst auf das Mikrofonsignal einen Hochpass - Filter, um den mittigen Boxencharakter besser zur Geltung zu bringen und nicht noch mit Gemulme kämpfen zu müssen.
Für die Bässe, die mit DER Klangformung weniger zu tun haben, sondern eher "schweben" und "drücken" sollen - je nach Frequenz -, gibt es ja noch das DI-Signal.
Beides nach Belieben gefiltert, ins richtige Verhältnis gesetzt und mittig mono gelassen. Abgesehen von spezielleren (hochpassgefilterten) Stereoeffekten als musikalisches Mittel für den Bass (bei mir selten bis gar nicht), übernehmen diesen Stereo-Part ja eher die Gitten, Keys, Bläser und das Drumblech.
Man sollte eh beim Mischen bei 120-160 Hz alles Tiefere mono setzen, da gibt es schicke Tools für. Auch live setze ich den Bassbereich immer mono, kann eh keiner orten, da hat Black Jack vollkommen recht!

Und einen Versatz von 0,1 ms ist eigentlich völlig uninteressant, wenn man überlegt, was bei den Drums manchmal so an Versatz und Übersprechen vorhanden ist...
Oder sich mal ein Effektgerät schnappt und mit einem Signal 50% trocken/ 50% Effekt so langsam ein Pre-Delay millisekundenweise hochdreht. Das braucht schon ein "paar" ms bis zur Phasenverschiebung und zum Chorus-Effekt...

 

[dyo]

hmm, ich könnte jetzt natürlich sehr falsch liegen, da ich es so noch nicht getestet habe... aber irgendwie klingt Versatz und das dann aufgeteilt in L und R Kanal so pauschal erstmal nach unnötigem Soundmatsch.
ich habe trotzdem für gewöhnlich mehrere Spuren, z.B. Sansamp direct out und dann nochmal Amp mikrofoniert oder ähnliches. Aber die Ampabnahme wird dann meistens nur leicht dazugemischt und alles bleibt in der Mitte.

 

[Mike`adelic]

Bei mir daheim ist mir das Wurscht, dient nur zum Ideen sammeln. Im Studio nehm ich ganz gern drei Signale auf.

1: direkt ins Pult
2: DI Out ausm Amp
3: Mikro vor der Box

Hat bisher immer funktioniert und gibt nen tollen Mix, weil sehr flexibel.

 

[cellkirk74]

Zitat:Original erstellt von: Mike`adelic

Bei mir daheim ist mir das Wurscht, dient nur zum Ideen sammeln. Im Studio nehm ich ganz gern drei Signale auf.

1: direkt ins Pult
2: DI Out ausm Amp
3: Mikro vor der Box

Hat bisher immer funktioniert und gibt nen tollen Mix, weil sehr flexibel.

So kenn ich das auch. Also min. ein direktes und ein microfoniertes Signal und die dann mischen...

 

[cellkirk74]

Zitat:Original erstellt von: Black Jack


Und wenn (wie bei Mike und Cellkirk) mit verschiedenen Komponenten gearbeitet wird, dann gezielt und kontolliert in Studioumgebung.

...aber auch mal bei größeren Gigs live.

 

[dyo]

Zitat:Original erstellt von: Black Jack

Allerdings ist oft nicht bewusst, dass der tatsächliche 'Klang' dieser Mischung vor allem aus den Zeitdifferenzen der Signale resultiert.

Hmm, aber man versucht doch teils eben gerade diese Zeitdifferenzen los zu werden. Ich denke mal "etwas vom Mikro dazumischen" bringt durchaus auch einen etwas räumlicheren, weniger trockenen Sound dazu, oder? Unabhängig von der Zeitdifferenz.

 

[lenni]

black jack,
es ist mal wiedr eine wonne dir "zu zuhören"

dem habe ich nix hinzuzufügen...

 

[dyo]

danke Blackjack, durchaus auf jeden Fall interessant und gut das mal zu wissen.

 

[AKRecords]

Danke für die Antworten.

Wenigstens ein paar, die nicht gleich sagen: "Du Dooof!!" []

Ich werde es jetzt diese Woche mal mit DI und Mic probieren, weil ich bei drei neuen Stücken wieder mit dem Bass-Track dran bin.
Bei den anderen Songs habe ich das Ganze beim Bass dann doch wieder auf eine Spur reduziert. Mit ein bißchen Kompressor und Feinschliff am EQ klingt das schon ganz gut.

 

[JimmyZee]

Den Erläuterungen von BlackJack ist eigentlich nichts hinzuzufügen. Gut erklärt.

Aber so gänzlich würde ich das nicht vom Tisch fegen. Am Ende ist nämlich genau das cool, was gefällt. Und die Versuche, neue technische Wege zu gehen, haben, auch wenn die allermeisten davon im Desaster geendet sind, auch immer wieder mal einen neuen Effekt vorgebracht. Nur so entsteht Fortentwicklung - musikal. Evolution, wenn man so will. Und gerade den anfänglich (fälschlich) beschriebenen Effekt mit 0,1s also 100ms kann ich mir als kurzen Effekt z. B. für ein Solo gut vorstellen . . .

Was ich sagen will, ist, daß man nicht immer gleich mit der Dampfwalze (dem Wissen der Altvorderen) die Ideen der jungen Leute glattbügeln sollte (ich weiß, das hat keiner von euch getan - ich meine nur). Vielleicht hätten wir ja auch einen neuen Stockhausen in unserer Mitte begrüssen können . . .

[]

 

[BB Lutz]

würd ich Dir eher abraten, versuch mit Effekten, macht meiner Meinung nach mehr Sinn.

 

[bassatuba]

Mit dem Kontrabass haben wir eine Spur Tonabnehmer und eine Spur Mikrofon in unmittelbarer Nähe des Instruments. Die zwei Spuren mischen wir dann so, dass der typische KB Ton entsteht ("hölzern").
Anders beim E-bass, dort packen wir's mit Effekten, meist aber eher sparsam.