Clover Avenger 5 vs. Sandberg California JM-5

[bassscherbe]

Liebe Basser,

ich habe mich nun endlich durchgerungen, meinen Warwick Thumb bolt-on4 gegen einen neuen Bass einzutauschen. Der Warwick spielt sich zwar sehr geil, ist mir aber etwas zu prägnant-mittig und zu wenig warm.(Wer Interesse hat, bitte PN)

Jetzt möchte ich einen warm-klingenden Fünfsaiter mit schönen Bässen, einem runden Ton der sich gut ins Bandgefüge(Grooverock, Bluesrock, jazziges, auch härtere Sachen) passt und trotzdem so variabel ist, dass er für Soli und Slapbass gut geeignet ist. Allein spiele ich auch funkiger.

Ich habe die Auswahl inzwischen auf zwei Modelle begrenzt:
Sandberg California JM-5 : habe ich gespielt und hat mir sehr gut gefallen, den würde ich relativ günstig für ca. 900€ kriegen.

Clover Avenger5: kann ich in meiner Nähe nicht spielen, da ich in Norddeutschland wohne und weder in Hamburg noch in Berlin ein Händler die Bässe hat.

Nun meine Fragen: Sollte ich den Avenger einfach auf gutes Glück bestellen und sonst zurücksenden? Wie unterscheiden sich die Bässe? Kriegt man mit dem Avenger auch einen fetten, entspannten und warmen Sound hin? Sind die 500€ Preisunterschied zum Avenger gerechtfertigt? Wie ist der Unterschied vom normalen Avenger zu dem mit Walnuss?

Ich habe das Internet und das Forum durchforstet, die Fragen blieben aber. Ich hoffe, dass mir jemand helfen kann(eine rasche Antwort wäre super, da das Angebot für den Sandberg nicht ewig bleibt)

VIELEN DANK schonmal für Eure Mühen.

bestens
Bassscherbe

 

[Patrick@Stereomountain]

Ganz ehrlich? Wie die Bässe ins Bandgefüge passen? Das kannst Du Dir nur selbst beantworten. Ergo: Ausprobieren.
Bei Hälsen sind für mich persönlich an bestimmten Stellen Millimeter entscheidend, um sagen zu können, ob mir ein Bass liegt oder nicht... wenn ich solche Summen versenken wollte, würde ich mich nicht hinterher fragen wollen, ob die Alternative nicht doch eigentlich das entscheidende Quentchen resonanter / leichter bespielbar / besser ausbalanciert / mit der besseren Elektronik ausgerüstet oder einfach subjektiv sympathischer gewesen wäre.
Nur eine Meinung, aber meine.

 

[jules46]

ich denke auch, dass du um`s probieren nicht herumkommen wirst. ich spiele einen avenger 5 und bin mit dem sound und der verarbeitung höchst zufrieden, aber ich weiß nicht ob es deine vorstellung von "warmen sound" trifft, der nussbaumige avenger ist schon eher "knackig" als "warm" und zum sandbergvergleich kann ich dir leider auch nichts sagen. in meinem bandgefüge setzt sich der avenger 5 gut durch... aber ich würde es an deiner stelle selbst probieren ....in frankfurt kann man beide auch gegeneinander testen.

 

[bassscherbe]

danke erstmal für eure Antworten. Den Avenger könnte ich leider nur spielen wenn ich ihn vorher bestelle. Dass der Avenger einen eher knackigen Sound lässt mich jedoch zum California tendieren. Ich habe mir auch die Videos von Musik-Schmidt angehört, da ist der Ton aber immer eher mau. Kann denn jemand die beiden Bässe im Sound vergleichen?

 

[Patrick@Stereomountain]

Hey Scherbe, ich hab mir jetzt noch einmal Deinen ersten Post durchgelesen. Folgende Punkte möchte ich kurz hervorheben:

Zitat:Original erstellt von: bassscherbe

Der Warwick spielt sich zwar sehr geil, ist mir aber etwas zu prägnant-mittig und zu wenig warm.

...runden Ton der sich gut ins Bandgefüge(Grooverock, Bluesrock, jazziges, auch härtere Sachen) passt...

...und trotzdem so variabel ist, dass er für Soli und Slapbass gut geeignet ist...

mMn bist Du mit Deinem Warwick (welcher das auch immer sein mag) gar nicht schlecht bedient, denn bei Deinen Soundvorstellungen würde ich Dir zu einem Bass aus knallharten Hölzern (Esche, Ahorn, Wenge, Ebenholz, auch Walnuss) mit moderaten, nicht zu "heißen" PUs raten.
Wenn Dir der Sound nicht warm genug ist, würde ich evtl. mal einen zusätzlichen Pre-Amp (da stellt sich auch die Frage: ist bisher 'ne Röhre im Signalweg?[:!!]), andere Saiten (Flats, Nickel) oder eine Veränderung Deiner Boxen-Situation empfehlen.
Wenn Du einfach nur ein Argument für einen neuen Bass suchst, bestell die Teile, ohne hier zwanzig verschiedene Meinungen abzuwarten, und probier sie mit Deinem Setup[:!!] im Kontext der Band[:!!] aus, und hör hin, ob sich die gewünschte Verbesserung einstellt.

 

[schafhalter]

... mMn führt die Suche nach einem warmen Ton entweder zum 5-Saitigen Preci, oder du schaust dich nach einem Bass mit Mahagoni-Korpus um. AKtuell würde mir hier v.a. der Musicman Big Al 5 einfallen (in H oder SSS - Bestückung erhältlich).

Br, Matthias

 

[Lindex]

Noch etwas weicher und runder, als die 2 von Dir genannten dürfte ein Fender Jazz Bass V sein, die im Sandberg verbauten PUs mit den dicken Polepieces klingen zwar schön sauber und klar, aber tendenziell halt auch eher knackig und konturiert.
Wenn Du es etwas wärmer haben möchtest, ist ein reinrassiger Singlecoil evtl. die bessere Wahl.

Ich hab auch 2 Sandberge, beides tolle Bässe, aber eher modern und knackig/knurrig im Sound, mein Fender klingt einfach fetter und runder, dazu kommt, dass ich mich von der Ergonomie her am wohlsten auf ihm fühle.
Balance, Shaping, Hals - sind nur Nuancen im direkten Vergleich, aber da passt es einfach irgendwie am besten.

Der Fender ist irgendwie am kuscheligsten, spielt sich fast wie in den Körper integriert... []

 

[bassscherbe]

Ich hab mich nach langem Zögern nun doch dazu durchgerungen, den Avenger einfach mal zum Testen zu bestellen. Auf dem Konto hat das natürlich geschmerzt, aber so eine Basswahl sollte ja nun wirklich nicht überstürzt werden.
Wenn noch jemand Informationen zum Soundvergleich beider Bässe hätte wäre ich sehr dankbar, da ich voraussichtlich keinen direktvergleich machen können werde
Danke schonmal für Eure Antworten

 

[dastier]

Falls der Avenger nichts ist, würde ich dir einen Maruszczyk Elwood empfehlen. Auch ein sehr schöner Bass, der für mich eine gute Alternative zum Fender Bass.
Ich selbst hatte vorher auch den Sandberg in meiner engeren Auswahl, jedoch fehlte mir bei ihm das gewisse etwas, was für mich einen Jazzbass ausmacht.
Das schöne auch bei den Maruszczyk Bässen ist, dass du dir einen Bass zusammenstellen kannst und ihn, wenn er nicht allzusehr von der Serie abweicht, nach 2 Wochen testen wieder zurückschicken kannst!
Hier sind auch ein paar Soundsamples, die ich ganz provisorisch gemacht habe: https://www.bassic.de/permalink.asp?ID=25979

Gruß DasTier

 

[Chuck]

Zitat:Original erstellt von: Lindex
Der Fender ist irgendwie am kuscheligsten, spielt sich fast wie in den Körper integriert... []

Da gibts aber noch einige andere. Der StuartSpectorDesign NS-5, mein erster Fünfer damals, der SR5 latürnich. Sagenhaft aber der (U.S. made) G&L JB 2, allerdings viersaitig. Der passte wie ein Handschuh.

 

[Mike`adelic]

Spiel zwar nen JM-5, aber es nützt absolut nichts, dir da irgendwas zu sagen, wie geil ich den Bass finde.

An deiner Stelle würde ich mich nicht so auf Modelle einschießen. Es geht dir doch ums Spielgefühl und um die Sounds, die ein Bass produzieren soll.

Setz dir ein Maximalbudget und geh in verschiedene Läden und teste alles, was im Preisrahmen liegt (auch bei "billigen" Bässen, wie bspw. Squier gibts gute Teile!).

Die einzige sichere Antwort auf deine Fragen ist also eine lange Testrunde.

Jetzt denkst du dir sicher: "Toll! Danke! Hast mir ja gar nicht geholfen!".
Trotzdem ist das selber testen die einzig sichere Möglichkeit, einen Bass zu finden, der einen länger begleiten wird.

Macht ja auch Spass []

 

[bassscherbe]

Danke nochmal für eure Antworten. Ich werde auch mal versuchen irgendwo einen Maruszczyk zu spielen. Ich habe ja auch schon einiges getestet, von den bisherigen passte einfach der JM-5 am besten. Ich hoffe dass Musik-Schmidt ihr versprechen wahr machen und der Bass bei mir morgen eintrudelt. Bis dahin bin ich gespannt wie ein Flitzebogen...

 

[moJoe]

Wenn Dir der JM5 gefallen hat, dann wirds eng für 900,- was besseres zu finden. Das ist ein sehr guter Kurs.

 

[Lindex]

Zitat:Original erstellt von: Chuck

Zitat:Original erstellt von: Lindex
Der Fender ist irgendwie am kuscheligsten, spielt sich fast wie in den Körper integriert... []

Da gibts aber noch einige andere. Der StuartSpectorDesign NS-5, mein erster Fünfer damals, der SR5 latürnich. Sagenhaft aber der (U.S. made) G&L JB 2, allerdings viersaitig. Der passte wie ein Handschuh.

Dann hab ich andere Hände, als Du... []

Den JB-2 hatte ich als Tribute mal kurz zu Hause, der hat ja vom Shaping her quasi den gleichen Korpus, wie der L-2x00, den ich seit 2003 spiele.
Ja, der passt schon gut, trotzdem liegt mir der JB vom Handling her noch einen Tick besser.

Davon ab, dass mein L-2500 bleischwer ist...trotz Sumpfeschekorpus. [ooo]

Einen Spector bzw. dessen deutsche Kopie hatte ich noch nicht in der Hand - bei Warwick hat's finanziell nur zum Corvette gereicht.

 

[Chuck]

Zitat:Original erstellt von: Lindex
Dann hab ich andere Hände, als Du... []

Das will ich auch hoffen.

Zitat:
Davon ab, dass mein L-2500 bleischwer ist...trotz Sumpfeschekorpus. [ooo]

Sumpfesche bedeutet nicht automatisch leicht. Abgesehen davon bezweifle ich, dass es soviel Sumpfeschen gibt wie zu Bässen verarbeitet werden.

Zitat:
Einen Spector bzw. dessen deutsche Kopie...

Pscht! Nicht so laut. []