DAS Totschlagargument par excellence. Erstens, weil es nicht stimmt: rund 820.000 im Jahr 2017 sind kein Drittel, 850.000 auch nicht. Zweitens, weil speziell die deutsche Automobilindustrie den Schuss nicht gehört hat. Der Ausbau der Öffis, der Ausbau der regenerativen Energien, selbst der Bau von Elektroautos: alles Industriearbeitsplätze mit guter Perspektive. Porsches braucht halt keiner, SUVs auch nicht. Es gibt in Deutschland keinen Hersteller für Elektrobusse!!
Klar, so kann man Argumente kleinreden - Totschlagargument. Bei mir um die eine Ecke ist VDO, um die andere Opel. Ich weiß was passiert, wenn Kurzarbeit oder Werksschließungen/Verkleinerungen drohen oder gar durchgezogen werden. Ich bilde in der Hochschule Ingenieure der Automatisierungstechnik aus. Die eine Hälfte der Absolventen geht in den Anlagenbau (Chemie, Pharma, Energie) und die andere in die Fertigungstechik. Letzteres bedeutet zu 50% Automobilbau oder Zulieferer. D ist ein Industrieland - was uns allen zu Gute kommt - und wir können nicht von jetzt auf gleich den größten Industriezweig verdammen und abschaffen. Oder sagen, jetzt bauen wir alle Elektrobusse oder WKAs. Denn weder das eine noch das andere lässt sich nennenswert exportieren.
Thema SUV: Ich persönlich brauche kein SUV, ich finde diese Angeberschlitten völlig schwachsinning. 2,5 Tonnen bewegen, um einen Schwachmaten mit Aktentasche zu transportieren ist bescheuert. Da muss eine Luxussteuer her, wie das andere europäische Staaten auch machen.
Was den verpassten Startschuss angeht: Volkswagen hat sich dem Hype ja mittlerweile komplett verschrieben. "Keine Verbrenner mehr ab 2050". Meiner Ansicht ein politisch motiviertes Lippenbekenntnis eines Kaufmanns - na gut, VW muss ja auch mächtig Imagepflege betreiben.
Aber eine Aussage wider besseres Wissen. Solange das E-Mobil ein Nischenfahrzeug ist, ist ja alles schön und grün. Und die deutschen Hersteller liefern ja auch Produkte für diese Nische. Sogar Audi bietet einen völlig sinnbefreiten E-SUV an - nischiger geht's nicht. Eine Groteske, die der E-Mobil-Hysterie geschuldet ist. Und dem angestrebten niedrigen Flottenverbrauch.
Die Vorstellung allerdings, dass der derzeitige Diesel- und Otto-Kraftstoffverbrauch für den Verkehr in D (ca. 45 Mio Fahrzeuge) komplett durch Strom ersetzt wird, ist naiv. Woher sollen die benötigten 120TWh kommen? Zehn neue AKWs? Nein danke! Weitere 6000 Windkraftanlagen? Auch nein danke! Oder eben den Individualverkehr abschaffen/einschränken? Sorry, ich lebe auf dem Land und komme per Rad und S-Bahn zur Arbeit, aber ich kann trotzdem nicht auf's Auto verzichten.
Es wird trotz aller politischen Beteuerungen der letzten Zeit (keine Diesel mehr bei VAG, Porsche, Volvo etc..., Fiat/Chrysler reibt sich schon die Hände!!) weiterhin Verbrennungsmotoren geben. Geben müssen!
Es muss einen vernünftigen Mix geben: E-Fahrzeuge für Kurzstrecken und Stadt, E-Bikes und ÖPNV - und eben auch Verbrenner im Mittel- und Langstreckenbereich!
Die Effizienz von Verbrennern muss noch mehr steigen und die schädlichen Emissionen müssen (ohne Betrugsversuch!) noch mehr verringert werden. Der Diesel ist, was den Verbrauch und somit den CO2-Ausstoß angeht, sehr effizient, mit Bio-Diesel sogar klimaneutral. Schade das VW und die öffentliche Hysterie ihn vorerst gekillt haben.
Wasserstoff+Brennstoffzelle wären eigentlich super, sind aber vom Wirkungsgrad (noch) extrem schlecht (Wasserstoffherstellung) und somit erst mal nicht bezahlbar.