Die neuste Erfindung des Gitarristen: der 7/8tel-Takt...

...das hängt von der betrachtung ab. wenn du das erste 8tel des 9/8 Taktes als vorgezogenen ton(akkord) betrachtest, dann ist es ganz einfach. dann leitet der ton einfach den neuen takt ein. es irritiert dich vieleicht dass das auch die gitarre spielt und nicht nur der bass. du schreibt ja das man am ende wieder auf der 1 ist. du bist aber auch beim 2. 8tel des "9/8" wieder auf der 1...

genau, man braucht dafür allerdings ein "erweitertes, vorausdenkendes" taktgefühl, das man lernen muss, wenn man vorher ausschließlich 4/4 oder 3/4 verinnerlicht hat. bei o.g. beispiel kann dem strikt 4/4 sozialisierten sogar schon die tatsache für verwirrung sorgen, dass der komplette turn around aus 24 8teln besteht, also "rechnerisch" bereits nach drei 4/4tel-takten abgeschlossen ist. standard rock/pop ist 2x oder 4x 4/4tel.

ich liebe jedenfalls so ungerade dinger. gern auch, wenn der rhythmusknecht stur seinen 4/4 weiterspielt. tolle übung, für beide. :D

unten mein paradeebeisspiel für nen 7er, der im ref. durch nen 4/4 "aufgelockert" wird. einmal verinnerlicht ist das der leichteste groove der welt. genauso wie 5er (2. beispiel)




für mich klingen die absolut "gerade" und fühlen sich auch so an. aber auf 1-3 oder 2-4 mitklatschen is eben nich :D
 
@Vimes hat es nett formuliert: Du bist es nicht gewohnt. Der Groove hat die Melodie zu unterstützen und wenn die Melodie in 7/8 ist, dann muss der Groove dem folgen. Hör dich mal in Tool rein ... so zum warm werden ;-)

Das kann funktioneren ...

Musste als erste beim Threadtitel an Tool denken :D

In dem 116 Takte dauernden Lied werden in 51 Taktwechseln 5/8, 7/8, 9/8, 10/8, 11/8, 12/8, 13/8 und 15/8-Takte durchlaufen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Schism#Struktur

Hatten in der letzten Band auch mal nen Song in 7/8. Wurde aber nach 3-4 Proben aufgegeben weil es nicht alle gepackt haben.
 
A-lice mag di-cke Tit-ten A-lice mag di-cke Tit-ten

Auf jeden Fall eine der besten Rhytmus-Übungen, die ich bi jetzt gelesen habe... :D

bei o.g. beispiel kann dem strikt 4/4 sozialisierten sogar schon die tatsache für verwirrung sorgen, dass der komplette turn around aus 24 8teln besteht, also "rechnerisch" bereits nach drei 4/4tel-takten abgeschlossen ist. standard rock/pop ist 2x oder 4x 4/4tel.

Interessanterweise gibt es aus dem letzten Jahren sogar ein Beispiel aus dem Mainstream-Rock dafür: "Beatsteaks - Gentleman of the Year"
 
Du kannst das über Sprache angehen, jede Silbe gleich lang(!!!), denk Dir was aus und wiederhole das. Z.B.:
Fen-der baut mie-se Bäs-se Fen-der baut mie-se Bäs-se
Mu-sic-man Ri-cken-ba-cker Mu-sic-man Ri-cken-ba-cker I-ba-nez Ri-cken-ba-cker
A-lice mag di-cke Tit-ten A-lice mag di-cke Tit-ten

Aus meiner aktiven Jazz-Zeit hatte ich das so von meinem Lehrer gelernt; seitdem habeich keine Probleme mehr mit diesen Taktarten.
 
Ich find's ja immer extrem cool, wenn "scheppse" Takte auf's erste Hören gar nicht als solche auffallen... weil die Melodie eben sehr eingänglich ist...
Die Beatles haben das ja häufig gemacht - verkürzte Takte, Taktwechsel, ungerade Takte, etc., Sting wurde bereits genannt... ich bring mal Peter Gabriel "Solsbury Hill" und "Golden Brown" von den Stranglers ins Spiel...
Filmmusik arbeitet häufiger mit diesem Stilmittel... ich durfte mal "Pirates of the Carribean" mit einem Orchester spielen - da kommen selbst Orchestermusiker mit langjähriger Erfahrung ins Schwitzen...
Muss halt im musikalischen Kontext gut passen, und darf kein Selbstzweck sein... sonst wird das leicht zum Mukkergewichse...
 
ich weiß nicht, ob ihr so etwas kennt:
der gitarrist kommt mit seiner neusten kreation an, spielt das ding vor, man spielt mit und fühlt sich im zweiten takt unweigerlich rausgeworfen. inzwischen weiß ich schon, was das fast unweigerlich bedeutet:
nach einem takt 4/4 kommt ein 7/8 und danach ein 9/8. am ende ist man wieder auf der 1...
ich hab gedacht, das wäre ein singuläres problem meines gitarristen. aber gestern bekomme ich die anfrage eines kumpels, ob ich zu einem blues, den er geschrieben hat, mal den bass einspielen könne... klar, kann ich. kann ich nicht. penibles auszählen ergab ein 17-taktiges schema, die tonartwechsel liegen gerne mal auf der 2, der 2-und oder der 3...
Kommt halt auf die Stilrichtung an, die man spielen will.
In der Prog Rock Band in der ich spiele, ist so was der Normalfall und wir haben nicht mal einen Eierschneider. Ein Drummer der so was spielen kann, ist natürlich Grundvoraussetzung.
Aber für Tanzveranstaltungen wird man uns wohl nicht engagieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
meine herangehensweise ist einfach: schreib den scheiß noch mal und zwar in graden takten, tonartwechsel werden maximal in der mitte des taktes geduldet.

Sorry, aber die Haltung ist komplett verbohrt und unmusiklisch. Außerdem respektlos Deinem Mitmusiker gegenüber.

Meine Vermutung: Du denkst so gar nicht sondern schreibst das als bewußte Provokation, um hier eine Diskussion zu entfachen. Stimmt's?
 

kurz zum Zählen: 7/8tel + 9/8 klingt für mich wie wie 4/4tel mit vorgezogener 1 im zweiten Takt

Schon simpelster Rock'n'Roll ist voll mit dem Zeug. Das hat nichts mit odd meters zu tun.
 
Warum? Wegen der Choreographie?

Musikalisch finde ich ich die Version von Jon Lord interessanter, erst recht und vor allem aber die Version, die er zusammen mit seinen Söhnen eingespielt hatte (auf der A Cut Above).
Tja, Geschmackssache. Ich finde, das es bei Jon Lord vergleichsweise wenig groovt. Es klebt etwas.
 

Zurück
Oben Unten