Effektiv üben und Vorbereiten

Also, das Thema ist für mich hochaktuell. Genau das brauche ich im Moment. Ich habe ein konkretes Problem. Ich bin ein Anfänger (3 Jahre) und möchte zum ersten Mal die Band wechseln. Kontakt aufgenommen. Ich sollte folgende Stücke vorbereiten:
Autumn Leaves in Em
Twisted in C bei Joni Mitchel in D
Out of Nowhere in G
In Internet gesucht und gefunden https://thecompletebassplayer.com/wp-content/uploads/2015/04/Autumn-Leaves-bass-line-Full-Score.pdf

Ok, dachte ich, ich werde das auswendig lernen. Aber, aus irgendeinem Grund geht das sehr langsam. Ich bin schon mehrere Tage dran, jeweils ca. 70-90 min. und ich habe immer noch nicht den ganzen Blatt drin. Mit aller Bescheidenheit denke ich nicht, dass ich mental unterbelichtet bin. Ganz im Gegenteil, punkto auswendig lernen bin ich nicht unterdurchschnittlich. Offensichtlich mache ich da was falsch? Anders gefragt, wie macht ihr das? Mit anderen zwei habe ich noch nicht angefangen. Und die Zeit läuft. Ich kann mich nicht ewig Zeit lassen.
Teil dir nen Song in Etappen ein
Intro
Strophe
Refrain
Solo
Outro
z.b.....Die Einzelbereiche wiederholen sich ja meist :-)
 
@Silverchord
Du willst die ausgeschriebene Basslinie zu Autumn Leaves auswendig lernen?

Lerne die Akkorde auswendig - das reicht!
Wenn du nur die Linie runterspielst und immer wiederholst, wird das total statisch klingen.

Ich kenne dich ja nicht... hast du etwas Ahnung von Harmonielehre und wie man Basslinien zu Akkorden bildet?
Wenn nicht, fürchte ich, du hast dir das (vorerst) falsche Genre ausgesucht.
 
Ok, dachte ich, ich werde das auswendig lernen. Aber, aus irgendeinem Grund geht das sehr langsam. Ich bin schon mehrere Tage dran, jeweils ca. 70-90 min. und ich habe immer noch nicht den ganzen Blatt drin. Mit aller Bescheidenheit denke ich nicht, dass ich mental unterbelichtet bin. Ganz im Gegenteil, punkto auswendig lernen bin ich nicht unterdurchschnittlich. Offensichtlich mache ich da was falsch? Anders gefragt, wie macht ihr das?
Mein Tipp ist ähnlich wie oben, die Akkordfolge auswendig lernen und als Leadsheet mitnehmen. Über die Folge den Bass zu mp3/yt mitspielen, bis Du die Linie im Song verstanden hast.
So mache ich dies auch in der Bigband, trotz Notenblätter. Die Töne müssen passen und der Basslauf, Fills, Breaks usw. , aber nicht die einzelnen notierten Töne. Damit fahre ich seit Jahren gut, keiner beschwert sich und irgendwann lerne ich auch nochmal vom Blattspielen.
 
@Silverchord
Für den Anlass würde ich da auch ganz pragmatisch dran gehen: Leadsheet nehmen, zu den Akkorden Grundton, Terz, Quinte, chromatischen Überleitungston spielen und wenn dann noch Zeit ist, das Ganze etwas verfeinern/variieren. Wichtig ist, dass ein stabiler durchgehender Lauf entsteht ... damit kannst du eigentlich nichts falsch machen.
 
Alles kalr, ich muss anders vorgehen.
Lerne die Akkorde auswendig - das reicht!
Mache ich. Sollte kein Problem sein.
Ich kenne dich ja nicht... hast du etwas Ahnung von Harmonielehre und wie man Basslinien zu Akkorden bildet?
Ich bin noch ein Anfänger, aber eine blase Ahnung habe ich. Für Baslinien hat es bis jetzt meistens gut gereicht, für Solos nur knapp. Eigentlich habe ich es bis jetzt immer so gemacht. Meine Basslinien waren nicht die verückeste Jazz Improvisationen, aber meine bisherige Band war damit sehr zufrieden. Diesmal wollte ich etwas besseres darbieten und wie offt, wenn man sowas versucht...
Wenn nicht, fürchte ich, du hast dir das (vorerst) falsche Genre ausgesucht.
Das überlege ich mich auch aus verschiedenen Gründen, aber das ist ein anderes Thema.
 
Zuletzt bearbeitet:
So mache ich dies auch in der Bigband, trotz Notenblätter. Die Töne müssen passen und der Basslauf, Fills, Breaks usw. , aber nicht die einzelnen notierten Töne.
Das ist ein sehr guter Tipp. Einmal habe ich das versucht, seitenweise Notenblätter bekommen und musste aufgeben.
 
Für den Anlass würde ich da auch ganz pragmatisch dran gehen: Leadsheet nehmen, zu den Akkorden Grundton, Terz, Quinte, chromatischen Überleitungston spielen und wenn dann noch Zeit ist, das Ganze etwas verfeinern/variieren.
Genau das mache ich. Bei der Terz auf Dur und Moll achten, bei der Quint auf flat five. Soviel Ahnung habe ich. Dann noch par chromatic approaches und das wars. Ach, wie dumm ich mich da angestellt habe. Oder war das Naivität und Mangel an Erfahrung. Vielen Dank.
 
Hi Forum,
ich muss hier einfach mal bei den alten Hasen/innen nachfragen wie ihr
euch auf ein vorspielen bei einer neuen Band vorbereitet, da mir das schon wieder
bevorsteht.
Habe wieder mal ne Einladung zu einer regional bekannten Band bekommen.
Die Song für den Abend werden mir noch mitgeteilt.
Da ich mir das letzte mal schon unheimlich schwer getan habe da es
tlw. mir unbekannte Songs waren wollte ich mal nachfragen wir ihr das
so hinbekommt. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich Spätberufener bin und erst
knapp vier Jahre Bass spiele. Meist übe ich Songs mit Guitar Pro und YouTube
Die richtigen Geundlegen fehlen mir.
Für brauchbare Tipps und Erfahrungen ich sehr dankbar.

So früh wie möglich die Songs zu wissen, macht natürlich schon Sinn :-). Wichtig ist auch zu wissen, ob sie sich perfekt ans Original halten oder ob sie abweichen, und wenn ja, wie. In dem Fall sind eigene Aufnahmen und/oder Leadsheets nützlich.

Wie also meine Vorredner schon schreiben: So viele Infos holen, wie es geht. Raushören ist zwar schön und gut. Das musst du aber grade niemandem beweisen :-). Wenn du wirklich in die Band willst und es total ernst meinst, kannst du auch mit dem Material zum Basslehrer gehen.

Ich hatte mal einen Schüler, der als Vollanfänger in eine Band gekommen war, die schon feste Gigs geplant hatte. Der hatte ganz schön Feuer unterm Hintern und mit mir nichts Anderes gemacht, als die Songs von der Band zu lernen. Das war ganz schön produktiv. So (mit ein bisschen gesundem Druck) geht es also auch.


Also, das Thema ist für mich hochaktuell. Genau das brauche ich im Moment. Ich habe ein konkretes Problem. Ich bin ein Anfänger (3 Jahre) und möchte zum ersten Mal die Band wechseln. Kontakt aufgenommen. Ich sollte folgende Stücke vorbereiten:
Autumn Leaves in Em
Twisted in C bei Joni Mitchel in D
Out of Nowhere in G
In Internet gesucht und gefunden https://thecompletebassplayer.com/wp-content/uploads/2015/04/Autumn-Leaves-bass-line-Full-Score.pdf

Ok, dachte ich, ich werde das auswendig lernen. Aber, aus irgendeinem Grund geht das sehr langsam. Ich bin schon mehrere Tage dran, jeweils ca. 70-90 min. und ich habe immer noch nicht den ganzen Blatt drin. Mit aller Bescheidenheit denke ich nicht, dass ich mental unterbelichtet bin. Ganz im Gegenteil, punkto auswendig lernen bin ich nicht unterdurchschnittlich. Offensichtlich mache ich da was falsch? Anders gefragt, wie macht ihr das? Mit anderen zwei habe ich noch nicht angefangen. Und die Zeit läuft. Ich kann mich nicht ewig Zeit lassen.

Lernen funktioniert ja durch Assoziation. Du brauchst etwas, das du schon weißt, womit du neues Material verknüpfen kannst. Es funktioniert wie Klettband. Wenn du eine Öse einfach an die Wand hängen willst, fällt sie runter. Erst wenn da Haken hängen, bleibt sie oben. Klar :-).

Wie sieht es bei dir mit den Stufenharmonien aus? Wenn du weißt, wie die Stufen aufgebaut sind, könnten das schon mal ein paar sinnvolle Haken für deine Ösen sein. Oder anders: Wenn du die Schemata verstehst, nach denen die Songs funktionieren, kannst du sie schon halb spielen, bevor du sie gelernt hast.

Hier kommen wir zum Thema Songanalyse und In die Tiefe gehen. Hierzu habe ich mal eine Checkliste erstellt, was an Tiefe in einem Song drin stecken kann. Je tiefer du gehst, desto besser kannst du dir die Details auch merken.
Hier meine Songanalyse Checkliste:

Harmonie
  • Grundtöne
    • wo findest du sie überall auf dem Bass? In welchen Fingersätzen kannst du sie spielen?
  • Wie ist die Akkordfolge?
    • Sind es Stufenakkorde? Sind es Funktionsharmonien? Welche?
  • Tonart - Moll/Dur - welches
    • Ionisch, lydisch, mixolydisch? Äolisch, dorisch, phrygisch?
    • Kannst du die Tonleiter in allen Lagen/Fingersätzen auf dem gesamten Griffbrett spielen?
    • Wie wären die entsprechenden Pentatoniken? Oder die Stufenharmonien?
    • Kannst du sie in allen fünf Lagen hoch und runter spielen?
  • Intervalle der Linie/Melodie
    • Welche Intervalle spielt die Melodie? Kannst du sie singen? Woraus besteht sie? Aus Pentatonik? Arpeggionoten? Tonleiter?
Rhythmus
  • Takt
    • Was für einer ist es? Z.B.: 4/4, 3/4, 7/8
  • Ist der Rhythmus binär oder ternär?
    • wie würde der Rhythmus andersrum klingen? Kannst du ihn so spielen?
  • Auf welchen Subdivisions basiert der Song?
    • 8tel, Triolen, 16tel, noch was Anderes?
  • Wie sind die Groupings?
  • Wie ist das Microtiming?
    • Wird alles ganz genau auf den Punkt gespielt? Eher vorneweg oder laid back? Wie viel?
  • Wie sind die Rhythmen der einzelnen Instrumente?
    • Bass, Gitarre, Keyboard, Gesang, Hihat, Bassdrum, Snare … Was noch?
  • Kannst du den Rhythmus klatschen und gleichzeitig die Melodie singen?
    • Oder den Basslauf? Oder einen anderen Rhythmus?
  • Kannst du die Basslinie/Melodie auf alle möglichen Klicks spielen?
    • auf den Vierteln, auf der “Und”, der “e” und der “te”
    • auf 1., 2., 3. Triolenschlag
  • Kannst du Basslinie/Melodie spielen und die Subdivisions mitsprechen?
Hau rein,
Denis
 
Zuletzt bearbeitet:
Falls es nicht schon erwähnt wurde...
Unbedingt vor dem Songs draufpacken mal anfragen in welchen Tuning die besagte Band diese denn spielt.
Sonst kann es schnell mal vorkommen dass all die YT ran glotzerei schnell mal fürn A.. war.
Vorspielen macht schon Sinn. Ich aber tendiere, wenn ichs mir denn aussuchen kann, mittlerweile gern mal dazu fürs erste Treffen es mal bei einem Jam zu belassen. Nicht selten hab ich mich schon drüber geärgert mühevoll die Songs drauf geackert zu haben, nur um dann festgestellt zu haben das ich mit den Typen gar kein Bock habe in einer Band zu spielen. War der Jam cool, dann setze ich mich auch gern voll motiviert an deren Setlist.
Außerdem kam es mir auch schon ein zwei mal vor, dass man bei dem ersten Treffen fein miteinander spielte weil alle ihr Zeug konnten, ich Wochen später aber feststellte dass ein gemeinsames Songwriting oder Jam garnicht funktioniert.
Ok ich schweife ab. Hat ja mit dem üben an sich nichts zu tun.
Viel Glück
 
Ok, dachte ich, ich werde das auswendig lernen. Aber, aus irgendeinem Grund geht das sehr langsam.

Ein Gedicht in ein Fremdsprache die man nicht versteht ist auch schwer zu lernen. Du solltest erstmal eruieren, wie Walking Bass Lines üblicherweise aufgebaut werden, damit du die Logik verstehst. Dann klappt es mit dem auswendig (auch wenn nicht mehr nötig).
 

Ein Gedicht in ein Fremdsprache die man nicht versteht ist auch schwer zu lernen. Du solltest erstmal eruieren, wie Walking Bass Lines üblicherweise aufgebaut werden, damit du die Logik verstehst. Dann klappt es mit dem auswendig (auch wenn nicht mehr nötig).
Das ist sehr wahr und eine sehr schöne und treffende Analogie. Ich versuche beides; spielen und verstehen. Analogie mit der Fremdsprache: Gedichte lernen und Gramatik verstehen.
 
Das ist sehr wahr und eine sehr schöne und treffende Analogie. Ich versuche beides; spielen und verstehen. Analogie mit der Fremdsprache: Gedichte lernen und Gramatik verstehen.
Vielleicht kommts gar nicht so sehr auf Worte und Grammatik an als vielmehr um das
Gesamtbild.....verlier dich nicht zu sehr in Einzelheiten ;-)
 
Wie meinst du das?
Wenn man sich zu sehr in (auch wenn sie wichtig erscheinen) " Kleinigkeiten" verliert sieht man oft das große ganze nicht mehr.
Zitat: Man sieht oft den Wald vor lauter Bäumen nicht

Ich meine damit leg dein Fokus auf die Akkorde und Quinten, Oktaven z.b

Mach dich nicht verrückt indem du versuchst zu tief in die Materie einzutauchen.
Das kannste ja immernoch machen.


Musik bedeutet spielen ....nicht denken ;-)
 
Teilweise hast du da irgendwo Recht. Aber ich denke "Songs drauf packen" heißt sehr wohl "denken". Desto mehr ich das beim "draufpacken" denke, um so mehr kann ich später beim spielen "nicht denken".
 
Teilweise hast du da irgendwo Recht. Aber ich denke "Songs drauf packen" heißt sehr wohl "denken". Desto mehr ich das beim "draufpacken" denke, um so mehr kann ich später beim spielen "nicht denken".
Klar muss man denken beim draufpacken.
Es ist aber die Frage wie intensiv es sein muss.
Ich kann mir die "Hauptakkorde" einprägen und mein Kram dazu nudeln.
Oder ich drösel ein Stück in jegliche Einzelheiten auf und verliere so den Überblick.
Es ist einfach eine Frage ob dies bei ihm Sinn macht so extrem tief abzutauchen.......das meinte ich
 
Klar muss man denken beim draufpacken.
Es ist aber die Frage wie intensiv es sein muss.
Ich kann mir die "Hauptakkorde" einprägen und mein Kram dazu nudeln.
Oder ich drösel ein Stück in jegliche Einzelheiten auf und verliere so den Überblick.
Es ist einfach eine Frage ob dies bei ihm Sinn macht so extrem tief abzutauchen.......das meinte ich
Ich mache es auch so, dass ich zuerst die Grundabläufe eines Songs einübe. Wenn wir Probe haben und ich "nur" das Grundgerüst beherrsche, dann können wir es zumindest schon mal spielen. Da bringt es nichts mich und die Band mit unfertigen Frickeleien raus zu bringen.
Feinheiten , zusätzliche Läufe usw. übe ich dann ein , wenn der Song sitzt. Wichtig ist doch erst mal , dass alle Betonungen und die einzelnen Töne passen. Dazu dann Breaks und zusäzliche Feinheiten. Immer eins nach dem anderen.
 
Gestern Abend nochmals den Stück angeschaut. Das Stück besteht aus 3 Teilen à 2 Zeilen, aber eigentlich gibt es im ganzen Stück nur 2 Zeilen à 4 Takts bzw. 3-4 Akkorde mit einer kleinen Variation. Immer brav 2-5-1-(4). Palm face! Es ist so einfach. Vielen Dank für eure Hilfe.
 
Zuletzt bearbeitet:

Zurück
Oben Unten