Eigenes Konzert veranstalten: was muss bedacht werden?

bassholgi

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Hallo zusammen,

Anfang Dezember wollen wir (Bluesrocktrio, Hobbymusiker) ein Konzert in Eigenregie organisieren:
- Veranstaltungsort: ist bei der örtlichen Gaststätte der Veranstaltungsraum
- Besucher: max. 100
- Eintritt: 10€, VVK beim lokalen Buchhändler
- Musik: Bluesrock, ausschließlich Cover

Fragen:
Veranstalter wird nicht die Gaststätte sein, sondern unser Gitarrist (Privatperson):
- lohnt es sich für das Event eine Veranstaltungshaftpflichtversicherung abzuschließen?

GEMA wird dann ja meines Wissens prozentual von den Ticketeinnahmen berechnet:
Muss das vorher bei der GEMA angekündigt werden? Oder habt Ihr Tipps?

Finanzamt: das Netz ist voll, aber hilfreiche Informationen habe ich nicht gefunden: muss das Konzert da angekündigt werden mit dem Hinweis, dass wir Musik nur als Hobby betreiben (Liebhaberei) und unser Gewinn < 1000€ sein wird?

Sonstiges: welche bürokratische Hürden muss man noch nehmen (Ordnungsamt, Stadt..)?

Danke schon mal für hilfreiche Tipps und viele Grüße
Holger
 
Finanzamt: das Netz ist voll, aber hilfreiche Informationen habe ich nicht gefunden: muss das Konzert da angekündigt werden mit dem Hinweis, dass wir Musik nur als Hobby betreiben (Liebhaberei) und unser Gewinn < 1000€ sein wird?
Es gibt eine Grenze die gerade irgendwo um 9000€ Einkommen und fast 20.000€ Umsatz liegt. Solange ihr keine dieser Grenzen überschritten habt, kann euch lediglich blühen dass ihr ggf. Nachweise erbringen müsst. Aber bei 1000€ eher sehr unwahrscheinlich...
The Finanzamt got bigger fish to fry ;-)

GEMA: Ich würde einfach mal da anrufen und die Situation schildern.
Soweit ich weiß läuft das über die Raumgröße...
 
2 Varianten: Ein bisschen schummeln oder alles ganz korrekt.

Ganz korrekt: Ihr seid als Band Veranstalter, also eine GbR und müsst eine Steuererklärung machen und so weiter und so fort. Letztlich kompliziert und lohnt sich überhaupt nicht für solche Events. Dann könnt ihr das Finanzamt korrekt bedienen, alles läuft sauber. Ihr könnt dann als GbR auch gleich eine Veranstalterhaftpflicht abschließen, euch eine Kundennummer bei der KSK besorgen und schon steht noch ein Ordner im Regal.

Schummelvariante: Einfach machen und hoffen, dass nichts passiert und kein Amt was merkt. Doof stellen.

GEMA: Müsst (!!!!!!!!!) ihr korrekt bedienen, die sind schlimmer als alle Ämter und geschiedenen Ex-Partner zusammen. Dazu meldet einer von euch als Veranstalter das Konzert vorab (!!!!!) bei der GEMA an, das geht online, und zahlt hinterher schön brav die Rechnung nach Einreichung der Musikfolge.

Was ich machen würde: Ich würde entweder einen Verein suchen, der als Veranstalter fungiert, dann hat der in der Regel auch eine Veranstalterhaftpflicht, eine Kundennummer bei der GEMA und was weiß ich sonst noch oder den Wirt fragen, vielleicht hat der das schon mal gemacht. Ich würde keinen Eintritt nehmen, sondern einen Hut rumgehen lassen, der Ertrag dürfte der gleiche sein. Dann wird die GEMA billiger, KSK fällt keine an und das Finanzamt interessiert sich auch nicht dafür.

Jetzt darfst du selbstverständlich machen, was du willst. Aber: Bedient die GEMA korrekt. Falls nicht, wird es sehr teuer. Die GEMA bekommt ihr Geld und gewinnt praktisch jeden Prozess. Das Szenario: Ihr meldet nicht vorab an. Dann schätzt die GEMA die Anzahl der Zuschauer zu ihren Gunsten anhand der Raumgröße. Darf sie!! Dann ermittelt die Gema eine Gebühr, die um diverse Zuschläge erweitert wird als da wären: keine Vorabmeldung, dadurch notwendiger Einsatz eines Agenten vor Ort und so weiter. Die Gebühr, die bei korrekter Voranmeldung fällig werden würde, wird sich mindestens verdoppeln.
 
Gewinn fürs Finananzamt = 0

10 EUR x 100 Besucher = 1.000 EUR

Abzüglich GEMA, abzüglich Fahrtkosten (Entfernung von zuhause zum Proberaum x 30 cent plus Entfernung vom Proberaum zur Kneipe x 30 cent plus Fahrten von Euch allen zur Kneipe x 30 cent plus Fahrt von der Kneipe zum Proberaum nach dem Abbau x 30 cent plus Fahrt vom Proberaum nach Hause x 30cent und das ganze x 3, also für jeden von Euch) abzüglich sonstiger Kosten, die Euch vielleicht noch entstehen - Raummiete z.B., falls diese anfällt, Kosten für PA, Licht oder was sonst auch immer...
Durch Euch drei verteilt was übrig bleibt und das auf die Jahressteuer angerechnet -> richtig, uninteressant. Nicht mal den Verwaltungsaufwand wert ;-)

Was die GEMA angeht, so wurde hier schon alles gesagt.
 
Einfach auf die Seite der Gema gehen. Da gibt es einen Kostenrechner. Es ist scheinbar jetzt einfacher geworden, es geht wohl nicht mehr um die Raumgröße.
 
Hallo,

ihr dürft ebenfalls nicht vergessen, dass Ihr für komplette Sicherheit während der Veranstaltung zuständig seid. Wahrscheinlich auch für Massnahmen gegen Corona, wie immer diese derzeit zu gestalten sind...

Viele Grüße und viel Erfolg!
 
Je nach Lage des Veranstaltungsortes und den lokalen Gegebenheiten freuen sich auch Feuerwehr und Ordnungsamt über eine Info im Vorfeld.Einfach mal mit dem Wirt sprechen, was er bei ähnlichen Veranstaltungen sonst so macht. -> Warum möchte dieser nicht als Veranstalter fungieren?
Finanzamt: Laufen die Ticket-Einnahmen über das Kassensystem der Buchhandlung oder eine separate Barkasse? MwSt ist dann ggf. das Thema...
Am Ende ist es bei der Größe das wichtigste, dass ihr keinen Verlust macht! Es muss allen Beteiligten klar sein, dass es nur um Spaß geht. Geld verdienen tut maximal die Kneipe durch Getränkeverkauf.
Bzgl. Versicherung: Mit dem Wirt habt ihr ja sicher einen Nutzungsvertrag, da sollte geregelt sein für welche Schäden ihr im Zweifelsfall aufkommen müsstet. Eine separate Haftpflicht ist wirtschaftlich nicht sinnvoll, denke ich.
 


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