Einstieg in eine Band als schwächstes Mitglied?

Auch wenn ich nur ein "Möchtegernmusiker" bin, ging's mir eigentlich im wesentlichen darum, @Matthias_1 mit dem Hinweis zu motivieren, dass auch "ausgebildete" Kollegen oft nur mit Wasser kochen ...

Edit: Gemeint sind übrigens NICHT Bassisten (wer spielt schon in einer Band mit lauter Bassisten? ;-)), sondern die bereits in meinem ersten Post genannten Herren an Gitarren oder Klavieren - ohne das zu pauschalisieren oder auf diesen Kollegen herumhacken zu wollen ...
 
Offenbar fühlen sich hier einige durch den von mir ins Spiel gebrachten Begriff "Möchtegernmusiker" angegriffen.

was ist ein autofahrer?
- michael schuhmacher
- opa gerd, blind wie ein maulwurf aber seit 60 jahren unfallfrei
- papa bernd, pendler von beruf
- mutti ute, die den q7 in 20 zügen schief auf zwei mutter-kind-parkplätze vorm alnatura geparkt bekommt, allerdings auch seit 20 jahren unfallfrei ist
- sohn kevin, der innerstädtisch schon mal lässige 120 kmh zu lauter technobeschallung erreicht
- tochter schackeline, die bei rechts-vor-links anfängt zu hyperventilieren

*)

alle sind autofahrer. und alle sind möchtegernautofahrer, wenn man ihnen mal leibhaftig begegnet.

von jemandem, der sich als musiker bezeichnet, erwarte ich bestimmte fähigkeiten. dieser fähigkeitenpool mag variieren. gehört notenlesen dazu? oder nach gehört stimmen? muß ich einen standardbass in fünf minuten zerlegen, reinigen, zusammenbauen, stimmen und einstellen können?
ich habe einen kanon, der musiker von möchtegernmusikern scheidet. und selbst bezeichne ich mich als musiker, bin aber für viele sicherlich ein möchtegernmusiker. weil ich mich im 12takter gerne mal verzähle, gerade wenn der gitarrist soliert. weil ich noten und leadsheats nicht flüssig lesen kann. weil ich nicht in der lage bin, nach gehör zu stimmen. und ettliche andere defizite habe.

ich hab kein problem mit dem begriff. er ist nur eben schwammig und am ehesten übersetzt als "jemand, der für ein zusammenspiel unakzeptabel weit unter den eigenen fähigkeiten rangiert". dieser möchtegernmusiker ist in der richtigen kombo allerdings vielleicht in der lage, ganz passabel "bad moon rising" zu spielen oder mit der punkband auf der bühne in einem zwei-minuten-song ein herrliches massaker des erhobenen mittelfingers abzufeiern. trotzdem würde ich denen mein equipment nicht leihen oder mit ihnen die musik spielen, die ich mag.

*) ein euro in die schowikasse für angewandten sexismus.
 
Ich für meinen Teil würde nicht sagen das ein schelchter Musiker ein möchtegern Musiker ist, dafür fehlt der wirklich entscheidende Teil, die Selbstüberschätzung.

Wenn jemand noch nicht lange spielt, wenig Erfahrung hat, manches schlicht noch nicht kann weil nicht benötigt oder nicht wichtig, ist das ja alles ok, solange er weiß welche Defizite er hat.
Aber weiß er es nicht und hält sich vielleicht sogar für Allwissend... da beginnt dann der Möchtegern, sei es nun ein Musiker, ein Rennfahrer oder Fußballtrainer (ja als jemand aus dem Land der 8 Millionen Fußballtrainer musste das einfach kommen)

Ich für meinen Teil glaube durchaus das es mehr Autodidakte gibt die ihr Können überschätzen, als Studierte. Liegt vielleicht auch daran das ich durch meine jetzige Band viele kennengelernt habe und die ihre Instrumente alle hervorragend beherrschen, und auch theoretisch top sind.
Man findet sie also überall :-)
 
weil ich nicht in der lage bin, nach gehör zu stimmen.
Naja, da wird's ja eh ein bisschen paradox ... wenn man nicht nach Gehör stimmen kann, ist man ein "Möchtegernmusiker", aber wenn man auf der Bühne zwischen zwei Songs mal schnell 'n Flageolet anstimmt, um die Intonation zu prüfen, ist man "unprofessionell" ;-)
 
Ich für meinen Teil würde nicht sagen das ein schelchter Musiker ein möchtegern Musiker ist, dafür fehlt der wirklich entscheidende Teil, die Selbstüberschätzung.

Wenn jemand noch nicht lange spielt, wenig Erfahrung hat, manches schlicht noch nicht kann weil nicht benötigt oder nicht wichtig, ist das ja alles ok, solange er weiß welche Defizite er hat.
Aber weiß er es nicht und hält sich vielleicht sogar für Allwissend... da beginnt dann der Möchtegern, sei es nun ein Musiker, ein Rennfahrer oder Fußballtrainer (ja als jemand aus dem Land der 8 Millionen Fußballtrainer musste das einfach kommen)

Ich für meinen Teil glaube durchaus das es mehr Autodidakte gibt die ihr Können überschätzen, als Studierte. Liegt vielleicht auch daran das ich durch meine jetzige Band viele kennengelernt habe und die ihre Instrumente alle hervorragend beherrschen, und auch theoretisch top sind.
Man findet sie also überall :-)
Sehr treffend beschrieben und genau das, was ich mit meiner Erklärung - leider wohl nur unzureichend - rüber bringen wollte.
 
das ist mal ein geiler aphorismus.

Eine gewisse Selbsterkenntnis - geht aus einem Interview hervor. Ein weltklasse Cellist ( ich weiss den Namen nicht mehr), 92 jährig, wurde gefragt, warum er immer noch täglich übt. Seine Antwort: " Ich finde, ich mache Fortschritte".
Das sind so Momente, die das Leben irgendwie auf einen Punkt bringen.
 
Zweifellos hat jeder seine eigene Vorstellung zu Möchtegernmusikern.

Für mich ist es eher das Auftreten, das aus einem Hobbymusiker einen Wannabe macht.

Wenn jemand zuhause im Kämmerlein abrockt und Spass hat, warum nicht?
Er tut das zur Entspannung, zum Spass, zur Herausforderung. Ist doch super!
Ein anderer spielt viel live, sein Können ist eher bescheiden, aber er ist mit vollem Herzblut dabei.
Warum nicht?
Ist doch gut so.


Die Grenze wird aber dann überschritten, wenn ein absolut unfähiger 40jähriger Klampfer z.B. Kindern Gitarrenunterricht gibt und selbst nicht mal einen simplen 4/4-Takt halten kann (dafür aber jede kleinstes Hammer-On und Bending von allen ACDC-Alben drauf hat - leider nur ohne Time).
Er ist in meinen Augen Möchtegernmusiker, da er sich nach aussen hin besser gut darstellt und in Wirklichkeit eine musikalische Null ist.
Die armen Kinder, die der Typ verdirbt und die armen Eltern die dieser Flasche das Geld ungerechtfertigt in den Ar... schieben.

Ebenso sind in meinen Augen auch manchmal Neueinsteiger Wannabies, wenn beim ersten Bandwettbewerb die Truppe mit Starallüren auftritt. "Hey, mach die Gitarre lauter! Ich KANN so NICHT arbeiten!"
Das legt sich aber bei den meisten nach ein paar Auftritten, wenn man versteht wie der Hase läuft.
 

fiehl lärne tu noch gannst, junke pattafahn! :D

|):DWenn du argwöhnst, dass ich nicht wisse, was zu lernen ich nicht wisse, so sei dir gewiss - "you are on the woodway, my lovely mister singingclub".

Und von Ufü's lasse ich mir garnichts sagen, mein "kleiner grüner Höhlenforscher" mit angedeuteten Gefängnissen für "Die Farbe Lila".:D

P:-):bier:

P.S. Mein großes Herz hat auch Platz für dich, du hesslischer Hesse aus dem - eh, öhm, äh - der Hobbithöhle.
 
Ravi Schankar wurde mal gefragt, ob es schwer sei, Sitar zu spielen, und wie lange man üben müsse, um "gut" zu sein.

Er antwortete (sinngemäß und in etwa): "Ich spiele jetzt schon mein ganzes Leben lang Sitar. So langsam wird es. "

Das ist auch meine Einstellung zum Instrument Bass. Ich habe in ganz jungen Jahren mit Klavier begonnen und habe mit 14 zum Bass gewechselt. Nachdem ich als mit 6 Monaten Vorsprung der Älteste in der Band schon im Alter zwischen 19 und 24 die erste Phase einer Profimusiker - Karriere erleben durfte, dachte ich schon, so weit zu sein.

Es kamen dann, trotz Notensicherheit, der Unterricht fand bei Herr und Frau Musikdirektor statt, ein paar "Aha" - Erlebnisse, die mir gezeigt haben, dass es unter Musikern, auch im Profisektor, zweierlei Typen gibt:

Das Talent und den Arbeitsmusiker. Ich bin ganz klar Arbeitsmusiker, ich muß mir neue Stücke erarbeiten. Danach gibt's aber kein Vertun mehr. Dazu habe ich ein gutes, trainiertes Ohr, ich kann Stücke schnell heraushören und bin absolut Rhythmussicher.
Das wohl auch von den 8 Jahren am Klavier.

Was hilft ist ein Bewegen in vielen Stilen, da kommt man früher oder später immer an einen Punkt, wo man etwas spielen muß, was vorher noch nie da war. Dann kann man wieder etwas lernen.

Ich bin 54 Jahre alt, spiele Jazz, Blues, Soul, Punk, Rock und liebe Heavy Metal. Seit 40 Jahren spiele ich Bass, seit 38 Jahren live und öffentlich. Das Instrument "Bass" und die dazugehörige Spieltechnik hat sich im Laufe dieser Zeit weiter entwickelt, und ich war mittendrin.

So langsam komme ich wirklich ganz gut mit dem Instrument Bass zurecht. Es wird. Nach einer Lebenszeit. Und es wird tatsächlich auch heute noch immer besser.
;-)

Ach ja, gegen ein "schwaches Glied" gibt es diese blauen Pillen. :D
 
So langsam komme ich wirklich ganz gut mit dem Instrument Bass zurecht. Es wird. Nach einer Lebenszeit. Und es wird tatsächlich auch heute noch immer besser.

Das ist ja auch logisch, da "Stillstand" oder "Status Quo ( lateinisch )" in der "Evolution" nicht vorgesehen ist ( auch wenn es einigen nicht passen sollte ).

P.:-):bier:
 
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