Ganz ohne Papier - im Proberaum, Studio und auf der Bühne? Geht!

Versteh ich nicht. Was meinst du damit?
Ja, da hab ich mich wohl in den Verneinungen verheddert.
In meiner langjährigen Praxis hat kaum jemand (Ausnahmen bestätigen die Regel) seinen Fokus auf das Publikum vernachlässigt, weil er sein Gedächtnis mit Aufzeichnungen unterstützt hätte. Ganz im Gegenteil, die Künstler, die sich (auch) als Entertainer, eben mit Fokus aufs Publikum verstehen, nehmen i.d.r. jede Unterstützung, die ihnen dabei hilft mit. Eben auch Aufzeichnungen.
Die Flitzpiepen, die ihren Fokus aufs Publikum vernachlässigt oder verloren haben, haben das in der Regel, weil sie sich auf dem Stressbrett verlaufen haben, mit den Kollegen nicht in der Garderobe fertig diskutiert hatten, ihr Material nicht ordentlich vorbereitet hatten oder (SIC!) weil ihr Gedächtnis sie im Stich gelassen hat, sie sich aber zu fein waren Zettel mit auf die Bühne zu nehmen.

TLDR: Deine These hat mit der Realität nix zu tun.
 
Hätte man Freddy Mercury einen Notenständer hingestellt, wäre er vermutlich abgegangen wie John Deacon :idee: (ach nee, der hatte ja auch keinen... Verzeihung, mein Fehler...)
 
seine Bands aber haben immer 1A geliefert. Ich habe ein paar gute Miles Gigs als Zuschauer erlebt.
Unbestritten.

P.S.: ich bekomme es erinnerungsmässig nicht mehr ganz auf die Kette, aber lt. wikipedia muss es die Man with the Horn Tour gewesen sein, bei der ich ihn, demnach dann 81 in der Jahrhunderthalle Höchst gesehen habe. Mike Stern, Marcus Miller und Bill Evans waren für den Publikumskontakt zuständig :D
 
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Ich spiel auch immer entweder mit Papiernoten (Bigband) oder Tablet (Bigband, wenn die Abläufe sicher nicht geändert werden, Jazzcombo, Singer/Songwriter-Pop-Rock-Trio, früher auch in Coverbands).

Bigband spiel ich generell strikt nach Noten/Leadsheets, die Coverstücke konnte ich idR irgendwann auswendig (kein Wunder, wenn in 5 Jahren nur 1-3 neue Stücke dazukommen, aber wöchentlich geprobt wird...)

Die Jazzstücke sind mir oft schlicht zu komplex, als daß ich sie auswendig lernen könnte, der Sänger/Gitarrist des Trios hat die Stücke selbst geschrieben und erst als ich Leadsheets verlangt habe, gemerkt, daß er hie und da nen Takt oder auch zwei eingeschoben hat, was beim Sichselbstbegleiten nicht auffällt.

Dadurch ist auch deren Form komplexer als die Standard-Bluesform, aber auch die Stücke kann ich über weite Strecken mittlerweile auswendig (mit Ausnahme einer komplett ausnotierten Basslinie, die er genau so haben will).

Natürlich ist der Fokus teils eher auf meinem Spiel als auf dem Publikum, ich bin aber auch nur der Sideman.

Interessanterweise verhaut sich der Gitarrist auch hin und wieder, mangels Aufnahme kann ich aber nicht so genau sagen, zu welchen Gelegenheiten.

EDIT:
Tablet ist idR ein Lenovo 1380F (13,3"), ich hätte aber auch einen Samsung 22" zum auf den Boden stellen, der stünde tendenziell weiter weg und wäre wahrscheinlich unauffälliger.
Software ist Mobilesheets Pro.
 
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Mike Oldfield live mit Tubular Bells.

Wie viele Notenständer zählt ihr? :prost:
 
Die Aussage, auf die Bühne gehört kein Notenständer, kenne ich auch. Sie kommt ausschließlich von Musikern. Aus dem Publikum hab ich so einen Schwachsinn noch nie rückgemeldet bekommen.

Und immerhin spiele ich schon eine lange Zeit mit Notenständer, auch auf der Bühne. Darauf sind meine Leadsheets, die Text, Song-Struktur und fallweise auch einige Noten oder Tabs von kniffligen Parts enthalten.

Unser Programm besteht bei 3 Stunden aus etwas über 40 bis knapp 50 Nummern, wobei ich auch singe. Bei vielen Nummern die 2. Stimme, bei einigen auch die Lead-Stimme.

Ich war nie besonders gut im Auswendig lernen und vergesse Gelerntes auch schnell wieder. Ich will bei einem Auftritt vor Publikum aber keine Hänger und schon gar keine Aussetzer haben. Darum ist eine Gedächtnisstütze für mich total ok.

Da ich mit Bass und zusätzlichem Gesang über Mikrofon ohnehin häufig am Mikrofon-Ständer stehe, stört eine Gedächtnisstütze auf einem Noten-Ständer dort auch nicht wirklich.

Vor einiger Zeit bin ich nun auf ein Tablet umgestiegen.

Dazu habe ich mir ein XORO MegaPAD gekauft, das hat ein 13,3" Full-HD Multitouch Display. Die Abmessungen sind 324,5 x 196,6 x 13 mm. Viel Geld wollte ich nicht in die Hand nehmen, und aufgrund der Lesbarkeit wollte ich ein großes Display. 285 Euro für 13,3" waren für mich voll ok.

Zusätzlich habe ich den K&M 19775 Biobased Tablet Holder bestellt. Der Holder hat einen Klemmbereich von 158 bis 280 mm auf der schmalen Seite, bzw. 150 bis 330 mm auf der breiten Seite. Er ist für eine Neigung von 0° bis 90° und für eine Tabletgröße von ca. 10" bis 16" ausgelegt. Vor allem ist er für Tablets mit einer Dicke bis zu 20 mm geeignet, was für MegaPAD von XORO mit 13 mm unbedingt notwendig ist.

Aufgrund der Bildschirm-Diagonale von 13,3", was 337,8 mm entspricht, ergibt sich bei einem 16:9 Format eine Höhe von 294,3 mm und eine Breite von 165,6 mm. Meine Paper-Lead-Sheets waren zuvor jedich in A4, also 297 mm x 210 mm.

Um das Format des Displays voll auszunutzen habe ich darum meine Sheets auf eine Höhe von 373 mm und eine Breite von 210 mm umgebaut, also anders formatiert. Das ging sehr schnell, je nach Umfang und Komplexität der Ausarbeitung habe ich je Sheet nur ein bis drei Minuten gebraucht.

Ich bin sehr zufrieden mit dieser Lösung. Das Tablet ist deutlich kleiner als ein herkömmlicher Notenständer, es wirkt zeitgemäßer und auf der Bühne seltsamer Weise professioneller, ich brauche meine Sheets nicht mehr auszudrucken und ein richtig toller Benefit ist, dass ich auf dunklen Bühnen keine zusätzliche Beleuchtung benötige, wie das bei Paper-Sheets am Notenständer notwendig war.

Alles in allem eine tolle Lösung, die ich wärmstens weiter empfehlen kann.
Danke für die Empfehlung. Nutzt du auch einen Fußtaster o.ä. zum Weiterblättern?
 
Ich habe jetzt auch auf papierlos umgestellt und der Thread hier war dabei sehr hilfreich!
Bei mir ist es ein Lenovo M11 geworden. Liegt bei knapp 200 Schleifen und kann alles was ich brauche. Ich hatte auch noch das P12 in der engeren Auswahl, aber das war mir zu groß (12,7"). Hätte 270 gekostet (Campus-Version).
Zur Verwaltung nehme ich Mobile Sheets. Die App ist echt top! Ein Ständer von K&M ( 19793 ) ist unterwegs.
 
Ich nutzte seit vielen Jahren ein iPad. Als App erst "Onsong" - jetzt "Bandhelper", weil die komplette Band dies benutzt. Ist schon ein Fortschritt zu den früheren Ordnern. Jemand erstellt ein "Grundsheet" und jeder passt es an sein Instrument an. Ich schreibe Bassläufe rein und habe dies dann als Gedächnisstütze. Mittlerweile lernt man nicht mehr so schnell auswendig, da ist das immer ein willkommener "Spickzettel"! Mit dem Bandhelper schalte ich auch meins Sounds um. Als Fußschalter habe ich den Boss FS-1-WL.

Thema: "Notenständer auf der Bühne" - Ich finde das muß heute nicht mehr sein - fast jeder hat ein Tablet und die passenden Apps kosten kein Vermögen. Der Rest ist altmodische Arbeit, heute durch "Copy and Paste" auch vereinfacht.
 

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