Ganz ohne Papier - im Proberaum, Studio und auf der Bühne? Geht!

Vom eigenen Benutzen mal zum passiven sehen:
habt Ihr auch den Eindruck dass der Einsatz von iPads auch im professionellen Umfeld deutlich akzeptierter ist? Während man Notenständer ja sehr selten sieht und Lösungen wie Teleprompter bei den großen Acts gerne mal Hauben in Monitorform bekommen haben sehe ich jetzt gar nicht so selten iPads die deutlich sichtbar etwa in Hüfthöhe vor Sängern/Gitarristen/Bassisten etc. positioniert sind. Schon erstaunlich wie sich der Coolness-Faktor ändert sobald es digital ist :-)
 
Vom eigenen Benutzen mal zum passiven sehen:
habt Ihr auch den Eindruck dass der Einsatz von iPads auch im professionellen Umfeld deutlich akzeptierter ist? Während man Notenständer ja sehr selten sieht und Lösungen wie Teleprompter bei den großen Acts gerne mal Hauben in Monitorform bekommen haben sehe ich jetzt gar nicht so selten iPads die deutlich sichtbar etwa in Hüfthöhe vor Sängern/Gitarristen/Bassisten etc. positioniert sind. Schon erstaunlich wie sich der Coolness-Faktor ändert sobald es digital ist :-)
Ja, sehe ich auch so!
"Boah, Notenständer auf der Bühne geht ja GAR NICHT!" heisst es auch in diesem Forum immer,
aber über ein Tablet hat sich noch nie jemand aufgeregt. :D
 
Ist schon klar, aber es geht hier doch um's Prinzip. :D

Ich glaub ja, dass das dem „normalen“ Publikum im nicht professionellen Bereich mehr Wurscht ist als wir Musiker uns da nen Kopf drüber machen.

Hab ich zumindest schon oft so erlebt, dass Musiker mit Notenständer da standen und trotzdem geil gespielt haben.
Und kein Mensch hat sich da drüber aufgeregt.
 
Ich weiß auch nicht recht, was genau die "Notenständer geht gar nicht" Fraktion daran so stört.
 
Klar Tablets sind deutlich dezenter als die großen Ständer, find's trotzdem bemerkenswert dass es mit diesem Format auf einmal soviel mehr ist.

Steile These meinerseits: diejenigen die sich über Notenständer aufregen sind häufig die gar keine Noten lesen können :rofl:
etwas ernster: ich denke schon dass es beim Auswendiglernen (oder um den diesem Zusammenhang schöneren/treffenderen englischen Begriff zu nehmen "playing by heart") schwieriger ist sich von Noten zu lösen als von Leadsheets u. ä.
Und da nach meiner Erfahrung gerade die Gitarristen häufiger der "Notenständer geht gar nicht" Fraktion angehören und selbst nicht so selten keine Noten lesen können hab ich das mal zu dieser polemischen These zusammengefügt.

Meine Einschätzung: ein Notenständer ist in den wenigsten Fällen eine Einschränkung der "Show" die die Musiker auf der Bühne bieten. Wer sich von einem Notenständer ausgebremst fühlt wäre auch ohne kein exaltierter Bühnenperformer - ohne Wertung oder die Implikation dass das nötig sei.

Den Blickkontakt ins Publikum vermeiden kann man auch durch konstantes Schauen aufs Griffbrett - kein Notenständer, aber Showfaktor ist dennoch nicht nennenswert höher ;-)
 
Der Notenständer heisst ja nur so, man/frau kann auch popelige Leadsheets oder nur Texte darauf legen. :ugly:
 
Also ich denke, dass es ganz entscheidend von der Art der Musik und der Performance abhängt. Wenn man auf einem Festival in 2 Stunden 15 eigene und selbst geschriebene Nummern performt, denke ich, dass man die schon auswendig können kann.
Wenn man in einer Top 40 Band 100 Cover-Songs "am Schirm" haben soll und auf Zuruf mal die Setlist geändert wird, dann denke ich, dass es ohne Lead Sheets schon mal tricky werden kann... also zumindest für ich.
Und sag mal im Klassikbereich einem Profimusiker im Symphonieorchester, er soll auf einen Notenständer verzichten....
Ich denke wenn die Leute wegen der Band da sind, dann ist es immer was anderes, als wenn die Band nur "Beiwerk" ist.
Ich nutze jetzt seit einigen Jahren immer ein Tablet. Auch wenns oft nur zur Sicherheit ist.
 
Durch blättern per Pedal oder mitlaufendem Teleprompter (z.B. über die App Songbook pro) kann man die Schrift viel größer wählen und auch im Augenwinkel die Notizen lesen.
Zusätzlich: Manche Tablet-Gucker können auch mit dem Tablett den eigenen Monitorweg regeln.
 
Elvis mit Noten? Die Beatles? Snoop Dog mit iPad?

Musik ist ein Aspekt. Show ist ein anderer.

Man zahlt für das, was man erwarten darf. Streichquartett Beethoven? Rock’n’Roll?
 

Wir hatten beim Konzert gestern Doc Esser an der Gitarre als Gast mit dabei: Rocker durch und durch, keine Notenkenntnisse, super soliert und Rampensau - hat sich gut der BigBand mit Notenpulten und Tablets ergänzt :-)
 
Die Aussage, auf die Bühne gehört kein Notenständer, kenne ich auch. Sie kommt ausschließlich von Musikern. Aus dem Publikum hab ich so einen Schwachsinn noch nie rückgemeldet bekommen.

Und immerhin spiele ich schon eine lange Zeit mit Notenständer, auch auf der Bühne. Darauf sind meine Leadsheets, die Text, Song-Struktur und fallweise auch einige Noten oder Tabs von kniffligen Parts enthalten.

Unser Programm besteht bei 3 Stunden aus etwas über 40 bis knapp 50 Nummern, wobei ich auch singe. Bei vielen Nummern die 2. Stimme, bei einigen auch die Lead-Stimme.

Ich war nie besonders gut im Auswendig lernen und vergesse Gelerntes auch schnell wieder. Ich will bei einem Auftritt vor Publikum aber keine Hänger und schon gar keine Aussetzer haben. Darum ist eine Gedächtnisstütze für mich total ok.

Da ich mit Bass und zusätzlichem Gesang über Mikrofon ohnehin häufig am Mikrofon-Ständer stehe, stört eine Gedächtnisstütze auf einem Noten-Ständer dort auch nicht wirklich.

Vor einiger Zeit bin ich nun auf ein Tablet umgestiegen.

Dazu habe ich mir ein XORO MegaPAD gekauft, das hat ein 13,3" Full-HD Multitouch Display. Die Abmessungen sind 324,5 x 196,6 x 13 mm. Viel Geld wollte ich nicht in die Hand nehmen, und aufgrund der Lesbarkeit wollte ich ein großes Display. 285 Euro für 13,3" waren für mich voll ok.

Zusätzlich habe ich den K&M 19775 Biobased Tablet Holder bestellt. Der Holder hat einen Klemmbereich von 158 bis 280 mm auf der schmalen Seite, bzw. 150 bis 330 mm auf der breiten Seite. Er ist für eine Neigung von 0° bis 90° und für eine Tabletgröße von ca. 10" bis 16" ausgelegt. Vor allem ist er für Tablets mit einer Dicke bis zu 20 mm geeignet, was für MegaPAD von XORO mit 13 mm unbedingt notwendig ist.

Aufgrund der Bildschirm-Diagonale von 13,3", was 337,8 mm entspricht, ergibt sich bei einem 16:9 Format eine Höhe von 294,3 mm und eine Breite von 165,6 mm. Meine Paper-Lead-Sheets waren zuvor jedich in A4, also 297 mm x 210 mm.

Um das Format des Displays voll auszunutzen habe ich darum meine Sheets auf eine Höhe von 373 mm und eine Breite von 210 mm umgebaut, also anders formatiert. Das ging sehr schnell, je nach Umfang und Komplexität der Ausarbeitung habe ich je Sheet nur ein bis drei Minuten gebraucht.

Ich bin sehr zufrieden mit dieser Lösung. Das Tablet ist deutlich kleiner als ein herkömmlicher Notenständer, es wirkt zeitgemäßer und auf der Bühne seltsamer Weise professioneller, ich brauche meine Sheets nicht mehr auszudrucken und ein richtig toller Benefit ist, dass ich auf dunklen Bühnen keine zusätzliche Beleuchtung benötige, wie das bei Paper-Sheets am Notenständer notwendig war.

Alles in allem eine tolle Lösung, die ich wärmstens weiter empfehlen kann.
 
Die Aussage, auf die Bühne gehört kein Notenständer, kenne ich auch. Sie kommt ausschließlich von Musikern. Aus dem Publikum hab ich so einen Schwachsinn noch nie rückgemeldet bekommen.
Hi,
das Problem ist nicht der Notenständer oder das Tablet Auf der Bühne.
Das Problem besteht darin, dass das Ablesen von Text oder Noten deine Aufmerksamkeit vom Publikum ablenkt und so deine Bühnenpräsenz mindert.
Ganz schlecht bei einer Frontperson.
 
Hi,
das Problem ist nicht der Notenständer oder das Tablet Auf der Bühne.
Das Problem besteht darin, dass das Ablesen von Text oder Noten deine Aufmerksamkeit vom Publikum ablenkt und so deine Bühnenpräsenz mindert.
Ganz schlecht bei einer Frontperson.
Ist das immer so? Bei allen?

Das Problem ist das Wörtchen "dass" - es sollte heißen "wenn".

Natürlich gibt es Frontpersonen, die sich hinter ihren Texten verkriechen... es gibt aber genauso viele "Schlaftabletten" ohne Notenständer.
Hier wird wieder mal komplett pauschalisiert - und damit meine ich nicht dich im Speziellen, sondern ganz allgemein den bassicschen Notenständer-Beißreflex.

Ich kenne Rampenschweine mit und ohne Noten und genauso umgekehrt.
Es liegt am Menschen.
 
Aber du wirst doch nicht bezweifeln, dass beim Ablesen der Fokus auf den Aufzeichungen liegt, und nicht beim Publikum?
Ist aber egal, ich will ja hier niemanden überzeugen. Soll doch jeder machen was er für richtig hält.
Ich versuche jedenfalls für mich wenn's geht bei Gigs ohne Notenständer/Tablet auszukommen.
 
Der Niedecken hatte in den 80ern schon seinen "Karajan" genannten Notenständer mit Liedtexten gut sichtbar auf der Bühne stehen - Bühnenpräsenz hatte er sicher dennoch genug.
Und Teleprompter in Monitorboxgehäusen u.ä. gibt es gerade bei den Großen sicher öfter als man denkt - hab' sogar mal gelesen dass Maffay nen Regler an der Gitarre hatte um das Tempo des Textes im Prompter zu steuern, kA ob das der Wahrheit entspricht.

Ich bin da bassilisks Meinung: nicht das OB sondern das WIE ist entscheidend.
 
Aber du wirst doch nicht bezweifeln, dass beim Ablesen der Fokus auf den Aufzeichungen liegt, und nicht beim Publikum?
Ist aber egal, ich will ja hier niemanden überzeugen. Soll doch jeder machen was er für richtig hält.
Ich versuche jedenfalls für mich wenn's geht bei Gigs ohne Notenständer/Tablet auszukommen.
Doch, das bezweifle ich nicht nur, sondern genau das ist regelmässig geübte Praxis.
 

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