Grenzflächenmikrofon für Aufnahme akustische Band

[Oli Wan]

die aufgabenstellung ist die aufnahme einer rein akustischen band, also zwei a-gitarren, ein a-bass, gesang mit backgroundgesang, evtl. noch percussion.
das ganze soll zusammen live eingespielt werden, eher "back to the roots"-mässig.
ideen dazu zb. die abnahme mit einem pärchen kondensatoren (rode nt5) fürs stereo-signal, dazu zusätzlich grossmembraner für vocals.
neuere idee: einzelabnahme, beide gitarren jeweils mit rode kondensator, arco kontrabass mit audio technica pro 35 anklippmikro, stimmen mit dem grossmembraner und dazu den ganzen ton mit einem grenzflächenmikro.
kennt sich jemand mit den dingern aus und hat da tips?
interessant klingt das audio technica u841a
https://www.thomann.de/de/audio_technica_u841a.htm
oder doch was teureres wie das sennheiser:
https://www.thomann.de/de/sennheiser_e_912_wh.htm
auch: halbe kugel oder besser halbe niere?
natürlich möchte ich, wenn dann vorhanden, das mikro auch für andere dinge verwenden, einzelaufnahmen von akustischen instrumenten etc.
das sennheiser wäre jetzt schon für meine verhältnisse sehr teuer, also bitte keine profi-mikros mit ganz anderen preisen..
vielleicht auch gute links mit beschreibungen zur aufnahme etc..
einiges hab ich da schon gelesen, aber nicht viel verstanden..das läuft auf anderer ebene ab in den meisten foren.

 

[Ibanez_neu_2039]

Hallo Oli

Mit den Sennheisern hab ich sehr gute Erfahrungen als Stereopaar in Livesituationen gemacht, also Theater oder Musicalähnliche Sachen wo sehr viel akustisch auf der Bühne passiert und kein Budget für ein Haufen Funkmikros vorhanden war.

Ob Niere oder Kugel kommt drauf an was Du schlussendlich damit anfangen willst, Die Kugeln eignen Sich sehr gut für die Platzerung an Wänden/Studioscheiben/Gobos also überall wo sie Vertikal montiert werdenund horizontal auftreffenden Schall aufnehmen. Da macht der gesamte Halbraum auch Sinn und man kann mit den Reflexionen von Boden und Decke spielen.

Wenn Du den "ganzenTon" wie dus nennst von der gesamten Band aufnehmen möchtest empfehle ich Dir folgendes:
- zwei Grenzflächen mit Nierencharakteristik in einigen Metern Abstand zur Band in einer ORTF-Anordnung auf dem Boden platzieren.
- Mit dem Abstand zur Band kannst Du nun festlegen wie breit die Band auf der Aufnahme ist -> nahe dran - Band auf der ganzen Stereobreite, weit weg - Band enger zusammen
- Mit zunehmendem Abstand wirst Du natürlich auch mehr Raumanteil auf die Aufnahme bekommen, da empfiehlt es sich im Raum etwas zu experimentieren und für die Band und Mikrofone geeignete Positionen zu finden um uncschönen Effekten wie Resonanzüberhöhungen oder Kammfiltereffekten durch zwei oder mehrere ungünstige Erstreflexionen vorzubeugen.

[URL]http://de.wikipedia.org/wiki/ORTF-Stereosystem[/url]
Hier noch die Beschreibung der ORTF-Anordnung. Die brauche ich persönlich für Klangkörper mittlerer Grösse (also ca. 5-12m Breit) am liebsten, da mir durch das gemischte Verfahren (also Laufzeit- und Intensitätsstereofonie in einem Verfahren verwendet) eine sehr schöne Tiefenstaffelung entsteht.

Das ORTF kann selbstverständlich auch mit anderen Winkenl und Kapselabständen arrangiert werden, da ist aber einiges an Ausprobieren vonnöten um geeignete Mikrofonpositionen zu finden.

[URL]https://www.thomann.de/de/shur...htm?sid=71d41c8b02db261c3be10bd4fd70b8e6[/url]
auch eine ganz gute Grenzfläche, z.B. vor einem Kontrabass am Boden oder in der Bassdrum (selbstverständlich auch für oben genanntes Verfahren

 

[Ibanez_neu_2039]

Zitat:Original erstellt von: dumbopop

Zitat:Original erstellt von: Ibanez


- ... kannst Du nun festlegen wie breit die Band auf der Aufnahme ist ...

...aha? [][][]

Der sogannte Breitengrad[][]


on Topic:
Das SM/Beta 91 eignet sich natürlich genauso für oben genannte Anwendungen. Ich halte es für Quellen welche auf der Aufnahme etwas weicher klingen sollen für geeigneter als das e912 welches IME etwas kühler, oder besser gesagt analytischer klingt (v.a. in Bassdrums: 912 super für den Metal-Klick)

 

[Oli Wan]

puhh, also erstmal danke! []
ich bin ja schon mal froh, dass meine idee nicht völlig unsinnig scheint! []
klingt also nach zwei möglichkeiten: eine kugel für die wand, oder zwei nieren für den boden. (für die bandaufnahme, den bass einzeln, das wär eine schöne zugabe! aber daran denke ich nicht in erster linie, trotzdem läuft da schon das uhrwerk hinten in meinem kopf an..[...])
das shure..zwei stück wären dann gute 500 euro..[] ich weiss, dass gute mikros was kosten, aber das ist schon eine hausnummer..

 

[Herr K]

Nehmt ihr denn im "eigenen Haus" auf?

Da stellt sich dann natürlich die Frage, wie tolle Mikros braucht man bei akustisch nicht so guten Räumen.
Wenn nicht, dann haben Studios doch meistens eine gute Auswahl, an Mikrofonen. Oder ihr geht zu einem Verleiher,
da bekommt ich auch für wesentlich weniger Geld mehr Mikro!
Ich würde mir die eigene Anschaffung eines Mikros ordentlich überlegen. Vor allem eines so teuren, dass man wirklich nur
für Aufnahmen nutzen kann. Lieber 2-3mal ausleihen und dann sicher sein, dass man es noch öfters braucht.
Denn es gibt für jeden Fall ein anderes Mikro das "besser" ist und das nächste mal beißt du dir in den Ar***, dass du
nicht das andere genommen hast.

 

[Oli Wan]

es geht um meine zweit-band, die akustische. da ist das credo alles so einfach wie möglich zu halten. das heisst: live einspielen, wie früher, einen guten raum suchen, da sind wir dabei, und letztlich eine schallplatte pressen lassen. (da freuen wir uns alle wie die kinder drauf)
das ist was ganz anderes als die e-band, da machen wir derzeit gerade aufnahmen, bass hab ich schon eingespielt.
ist natürlich wahr, die sind schon teuer, und so oft nimmt man nicht auf, das ist ja auch so eine sache, weshalb ich zögere..
und der punkt, dass man vorher nicht weiss, ob das wirklich so das ist, was man sucht, also das richtige mikro und so. mal eben 500 laschen für ein pärchen..puhh
aber mich interessiert das brennend, eben weil ich mir vorstellen kann, dass das perfekt für unsere sache wäre! und wenn man erstmal hat, kann man leichter öfter mal was aufnehmen, gerade auf diese eher simple tour.
genanntes shure ist meist beschrieben als besonders für bassdrum geeignet, oder auch für bassinstrumente. das ist natürlich für mich grundsätzlich passend, aber der hauptzweck ist ja die komplette akustikband. das bedeutet natürlich einen möglichst gleich gut geeigneten einsatz für alle instrumente und der pegel wird auch nicht gerade hoch sein.

 

[Ibanez_neu_2039]

Zitat:Original erstellt von: Herr K

... Oder ihr geht zu einem Verleiher,
da bekommt ich auch für wesentlich weniger Geld mehr Mikro!
... Lieber 2-3mal ausleihen und dann sicher sein, dass man es noch öfters braucht.

Tschuldigung, aber ich BIN der Verleiher... Ich kauf die Mikros meistens wenn ich sie brauch und denk halt nicht immer ans ausleihen []

In dem Shure Beta91 ausserdem dieselbe Kapsel in Betrieb wie in den Beta98 Miniaturmikrofonen z.B. für Toms oder Bläser (RPM10.
Was die 91 nun besonders geeignet für "Bassinstrumente" macht ist die in den unteren Frequenzen angehobene Response welche durch die Platzierung der Kapsel an einer (eben) Grenzfläche entsteht. Die Kapsel befindet sich dadurch am sog. "Ort höchster Schallschnelle" und bekommt durch die kurzen Aufnahmedistanzen durch den Nahbesprechungseffekt noch ordentlich Bumms.
Im Freifeld dagegen wird die 91 sehr linear. Ein ordentlicher Preamp sollte aber auch hier Pflicht sein, da die 91 mit "nur" 59dB Rauschabstand neben z.B. einem Neumann KM184 (meine Vergleichsreferenz für fast alles) mit 81dB Rauschabstand doch noch ordentlich Rauschen mitbringt.

 

[Oli Wan]

die sennheisers haben eingebaute "preamps" , kann das also von vorteil sein, vor allem, wenn man nicht über viel peripherie verfügt, also preamps etc..?