Haltung - Schmerzenin der Greifhand

[Lynx Krueger]

Ich spiel ja jetzt schon einige Zeit und hatte immer wieder Probleme mit Verspannungen, Schmerzen im Unterarm und Handgelenk.

Man möchte also Sehnenscheidenentzündung und Tennisarm vermuten.

Obwohl ich lange Zeit mit dem Bassen pausiert habe wurde das oft nicht gut oder hat trotz unwesentlicher Beanspruchung durchs Bassspielen plötzlich angefangen, sich verschlechtert oder war auf einmal weg.
Es sind meist nicht wirkliche Schmerzen beim Spielen sondern bei ganz anderen Tätigkeiten, wie Autofahren, PC-Maus-Halten etc.

Als ich mit einem Basser hier aus dem Forum mal darüber diskutiert hatte, hat der gemeint das käme vielleicht vom Rücken.
Ich hab mich also mit dem Thema auseinander gesetzt und geschaut wo's drücken könnte

Ich hab die verschiedensten Bässe und spiele daher in den unterschiedlichsten Haltungen - zumindest im Stehen.
Üben tu ich aber meist im Sitzen und beobachte gerade bei Technikübungen genau was ich wie tue.
Vielleicht liegt ja da der Hund begraben.

Wenn ich mich nämlich darauf konzentriere die Greifhand-Schulter nicht irgendwie hoch zu ziehen, zu verdrehen oder so dann tut nix weh, es zieht nix und alles is gut.
Dennoch ist bei alltäglichen Sachen oft dieses Ziehen und Spannen da...

Ich weiß da kommt jetz wahrscheinlich "Geh zum Arzt!"
[]
Aber ich uneinsichtiger Alter denk mir dann, der kann außer gegen die Beschwerden ja auch nicht wirklich was tun, deswegen jetzt hier dieser Tröt.
Was könnte ich da tun, worauf könnte ich noch achten, wie könnte ich Üben, dass ich solche Probleme in Zukunft nicht mehr habe?

 

[förb]

Ganz ehrlich - auch wenn du's wahrscheinlich nicht hören willst: Geh zum Arzt!

Mit sowas ist (genau wie bei Problemen mit den Ohren!) als Musiker nicht zu spaßen! Lass chekcen, ob es keine körperliche Ursache für das ganze gibt...wenn was auch immer erstma chronisch geworden ist, hast du den Salat!

Hier gilt nicht wie bei anderen Dingen:
Wenn es nicht weh tut, machst du's nicht richtig!

Ansonsten achte wirklich konsequent auf deine Technik! Was passiert mit deinem Ellenbogen, v.a. wenn du schneller spielst / spielen musst. Bei vielen "fährt der Flügel aus", sprich der Arm liegt nicht mehr auf dem Korpus auf, sondern hängt halb verdreht drüber, was durchaus zu Schmerzen führen kann!
Wie hoch/ tief hängt denn dein Bass? Schonmal versucht die Höhe zu variieren? Vielleicht kommst du mit einer leicht veränderten Positon beser klar.

so far
-f.

 

[Lynx Krueger]

Ja klar nur der Arzt kann mir nicht wirklich helfen vorzubeugen, weil der halt keine Ahnung vom Bassspielen hat...
Wegen Entzündung und Schmerzen geh ich ohnehin zum Arzt.

Wie du sagst, förb, wenns weh tut, is was falsch deswegen bin ich auf der Fehlersuche. und wo besser als in nem Forum voller Bassisten.

Was meine Spielposition angeht, habe ich den Bass (Fander Jazz Bass, Ibanez SR500 und Warwick Corvette) auf Bauchhöhe den Hals schräg nach oben, dass die Korpusrundung in etwa bei den Rippen liegt und das untere Ende des Griffbrets i.e. über dem Nabel. Der Hals zeigt dabei etwas nach hinten.
Die Anschlaghand habe ich eigentlich immer am Bass liegen - also Unterarm leicht aufliegend, so wie die Hand halt zum liegen kommt auf dem Instrument. Handgelenk ist nicht abgewinkelt. Flügelausfahrtechnisch geht da also bei mir garnix.
Die Greifhand (bei mir rechts) ist je nach Lage in der ich spiele, ca 45 Grad vom Oberkörper abgespreizt, Ellenbogen ca. 60 Grad.
Daumen ist meist im Bereich zwischen Zeige und Mittelfinger, manchmal aber auch etwas weiter außen, auf der unteren Seite des Halses abgelegt.

Was mir gerade aufgefallen ist, in den tiefen lagen neigt mein Ellenbogen eher dazu sich dem Hals zu nähern.

Varieren tut die Spielhaltung natürlich von Bass zu Bass ein wenig, durch die unterschiedlichen Korpusformen - grad beim Warwick.
An der Höhe würd ich eher nichts verändern wollen, vielleicht ein zwei cm nach unten aber nicht weiter weil ich sonst mit dem Slappen und Double-Thumpen Probleme habe.

Im Sitzen ist das ganze etwas weiter nach links (bei normalen Bassisten rechts) verlagert, weil die Bässe mit der Rundung auf dem Oberschenkel aufliegen und ich nicht so wie in der klassischen Gitarrenhaltung spiele.

ich hoff das war jetzt nicht zu ausführlich ^^

 

[TriggerSneaker]

Zitat:Original erstellt von: Lynn Necrlgy

Ja klar nur der Arzt kann mir nicht wirklich helfen vorzubeugen, weil der halt keine Ahnung vom Bassspielen hat...
Wegen Entzündung und Schmerzen geh ich ohnehin zum Arzt.

Es soll Ärzte geben, die sich auf Musikerprobleme spezialisiert haben ... war selber noch nie bei einem, aber ein Freund von mir, seines Zeichens professioneller Musiker, erzählte mir von einem, ich glaube in Hannover.

Vielleicht einfach mal das Instrument mit zum Orthopäden nehmen und die Bewegung vorführen?

Bin da auch manchmal anfällig für, hab als Programmierer und Bassist 'ne ziemliche Belastung auf den Sehnen ... da heisst es dann Bewegungsabläufe optimieren ...

 

[Lynx Krueger]

Zitat:Original erstellt von: TriggerSneaker

Zitat:Original erstellt von: Lynn Necrlgy

Ja klar nur der Arzt kann mir nicht wirklich helfen vorzubeugen, weil der halt keine Ahnung vom Bassspielen hat...
Wegen Entzündung und Schmerzen geh ich ohnehin zum Arzt.

Es soll Ärzte geben, die sich auf Musikerprobleme spezialisiert haben ... war selber noch nie bei einem, aber ein Freund von mir, seines Zeichens professioneller Musiker, erzählte mir von einem, ich glaube in Hannover.

Vielleicht einfach mal das Instrument mit zum Orthopäden nehmen und die Bewegung vorführen?

Bin da auch manchmal anfällig für, hab als Programmierer und Bassist 'ne ziemliche Belastung auf den Sehnen ... da heisst es dann Bewegungsabläufe optimieren ...

Naja Hannover ist jetzt für mich als Ösi bisserl ab vom Schlag...
und nur nebenbei, ich kenn keinen Orthopäden der kein Quacksalber is und nicht einen Rahmenvertrag mit dem Bandagisten um die Ecke hat...

Bass mitnehmen ist aber vielleicht keine schlechte Idee, muss nur noch ein wirklich guter Arzt her im Raum Wien


Ich hab mich auch in der Bibliothek der FH meiner Exfreundin schlau gemacht und dort ein Buch über Körperhaltung für Musiker gefunden.
Obwohl auf dem Cover ein Basser abgebildetz ist findet sich drinnen leider, natürlich wie sollte es anders sein, weder Kapitel noch Erwähnung eines allgemeinhin als E-Bass bezeichneten Instruments. Dennoch gibt es eine ganze Sektion über Übungen zur Prevention von genau den Symptomen wie ich sie beschreibe.
Ich denke ich werd mich auch da mal reinlesen, vielleicht findet sich ja was nützliches.

 

[W.A.S.P.chen]

Auf der Suche nach 'nem guten Arzt oder Heilpraktiker würde ich mal bei den örtlichen Philharmonikern oder sonst welchen professionellen Orchestern nachfragen, davon soll es in Wien ja gerüchteweise ein oder zwei geben.
In Berlin sitzt so'n Spezi für die klassichen Fidelanten, hab ich zumindest mal nen Bericht drüber gesehen, der ließ die Streicher bespielsweise therapeutisch Pizzateig kneten - gaaaaaanz langsam.

 

[mainzel99]

http://de.wikipedia.org/wiki/Musikermedizin

Da stehen viele Anregungen drin - Alexander-Therapie etc.

Hab ja selber das Problem mit Schmerzen (Rücken etc) auch ohne Bass.
Meiner Greifhand hat der Lehrer geholfen - allein durch wirklich richtige Handhaltung.

Wer dir auch sicher_helten_kann ist ein guter Osteopath ...auch da würd ich den Bass mitnehmen.

Und - machs ...es wird durch hinwartennicht besser sondern schlechter und in aller Regel hartnäckiger.

Erzähl uns jedenfalls, was du so probierst und was es bringt angelegentlich - das Problem betrifft glaub ich viele (auch nicht-Bassisten, nicht-Musiker...)

 

[orgeloli]

Hey Lynn

Besser noch als ein Arzt wäre in diesem Fall ein WIRKLICH GUTER Physiotherapeut. Frag mal Leute ab 35 nach einem
und hör auf die, die nichts von Knacken, einrenken und schmerzhaften Behandlungen sprechen.
Eine ostheopatische Ausbildung beim Therapeuten schadtet auf jeden Fall nicht.
Der Vorteil ist, du bekommst keine Medikamente verschrieben und du kennst hinterher die Ursache deines Problems.
Wenn der dich dann auch zum Arzt schickt, dann geh hin!

OLI

 

[Lynx Krueger]

ich verkneif mir jetzt das Schmunzeln - ich kenn in meiner Umgebung nicht mal einen Arzt den ich als GUT bezeichnen würde
aber ich werds mal versuchen

die Eigenbehandlung hat mittlerweile folgendes Erbracht
habe mir gestern beim Filmschaun einen Handwärmer (diese Klickdinger die dann warm werden) auf den Rücken gepackt - sprich an die Rückenlehne der Couch angehalten, zurückgelehnt und dorthin geschoben wo es meiner Meinung nach verspannt war.
Ergebnis, ich hatte heute keine Probleme mit dem Handgelenk
lediglich der Muskel/Sehne beim Ellenbogen ist noch Druckempfindlich und ich spüre dass der Rücken noch nicht ganz entspannt ist.
ich werde das dann heute nochmal wiederholen und wenn es sich in den nächsten Tagen ganz in Wohlgefallen auflöst mal mit dem genauen Beobachten der Haltung und deren Folgen beginnen...

 

[mainzel99]

http://www.prienamed.de/prien/aerzt...d.-dirk-polonius-/dr.-med.-dirk-polonius.html

^^wie weit wäre das von dir aus? - der bzw die ganze Praxis ist sehr_empfehlenswert (eigene mehrfache Erfahrung eingeschlossen)

 

[Lynx Krueger]

naja knapp 500 km...

aber wenn ich nächstes mal zu rikki auf nen Workshop schau kann ich vorbeischaun ^^

 

[mainzel99]

Zitat:Original erstellt von: Lynn Necrlgy

naja knapp 500 km...

aber wenn ich nächstes mal zu rikki auf nen Workshop schau kann ich vorbeischaun ^^

Achso?
https://www.bassic.de/i_membermap.asp?MID=24497
...das sieht bei mir aus, als sässe dein "Zuhause-Punkt" nahe dem Berchtesgadener Land - das wären dann grad mal vllt 70 km (?)

 

[Lynx Krueger]

Berchtesgarden, nein das icht auch nicht grad ein Katzensprung von mir aus. ich bin der kleine blaue Punkt über dem D von Lanzendorf/Wien

btw es windert einen schon dass ein 2000 Seelendorf auf der Österreichkarte eingezeichnet ist...

 

[Lynx Krueger]

also nachdem nun ja schon einiges an Zeit vergangen ist und ich auch wieder in einer Band angefangen hab wird natürlich wieder mehr geübt
ich hab leider noch keine Spielposition gefunden bei der ich bei normalen Bässen keine Verspannungen in der Greifhand-Schulter krieg
irgendwas mach ich anscheinend falsch

beim Steinberger is nix, aber bei den anderen schon.
ich hab die Bässe jetzt tiefer hängen, konzentriere mich auf die Bananenschlaufe und die Handhaltung sowie den Anpressdruck
trotzdem noch Verspannungen
hat wer noch nen Vorschlag was ich machen kann?

 

[Soulfinger]

Zunächst einmal würd ich versuchen, die sonstigen Belastungen Deiner Greifhand zu minimieren. Als ich vor Jahren einmal einen Anflug von Tennisarm verspürt habe, hab ich z. B. die Computermaus mit der anderen Hand bedient (man kommt sich am Anfang vor wie ein Steinzeitmensch, aber die Umgewöhnung ging dann schnell).

Ist es besser, wenn Du im Sitzen spielst? Wenn ja, würd ich das tun, auch bei Proben. Live kannst Du dann immer noch stehen, wenn´s der Optik dient.

Eine Osteopathin, die ich sehr empfehlen kann, ist diese hier (Wien):
http://www.craniosacral-dr-reinthaller.at/

 

[BuzzLightyear]

Das gibt's ja gar nicht, dass es bei dir keinen guten Physiotherapeut gibt!
Setz dich halt mal ne Stunde an's Telefon. Und dafür gibts auch keine Entschuldigung (hab keine Zeit, bringt doch eh nix, ich telefonier so ungern ....)
Und dann schnapp dir 2 Bässe und geh dorthin. Der sieht auf den ersten Blick, wo's klemmt. Und zwar nicht ihm was vospielen, sondern du daddelst rum, während er was anderes macht und er kuckt halt ein paar mal rüber. Du weist, wie ich's meine? Wenn du ihm was vorspielst, spielst du ihm was vor. Kannst gar nix dagegen machen.
Los - ruf an!
Und lass den Scheiss, dir Infos aus dem Netz zu saugen und dich damit selbst zu therapieren. Zwischen Heilung und Verschlimmerung liegen da oft nur Zentimeter!

 

[Gepard]

Auch wenn die letzten Posts hier schon einige Zeit her sind, finde ich es sinnvoll, hier noch einen Gedanken auszuführen, der schonmal angesprochen wurde: Alexander-Technik.

Ich habe meinen Lehrer (ein wirklich SEHR guter Bassist) letztens auf das Thema Haltung angesprochen, weil ich keine dauerhafte Haltung bzw. keinen dauerhaften Stand gefunden habe, der für mich bequem ist und auf keinen Fall statisch. Herauskam, dass er mir die Grundzüge von Alexander-Technik (die er selber beherrscht und anwendet) erklärt hat und ich in nächster Zeit gedenke, mich in speziellem Unterricht damit zu beschäftigen.
In 30 Minuten konnte er mir natürlich nur grundlegendste Gedanken zur Körperhaltung und zur Herangehensweise an Bewegungen nahebringen, aber auch die helfen mir schon, deutlich entspannter zu stehen und zu spielen. Man trainiert unter anderem ganz bewusst, Bewegungen wie das Greifen oder Anschlagen einer Saite mit geringstmöglicher Muskelbeansprachung durchzuführen und auch wirklich nur die benötigten Muskeln zu benutzen. Das schützt (nach meinem Gefühl) vor Verspannungen oder Ermüdungseffekten durch das Anspannen von Muskeln, die man eigentlich gar nicht für die Bewegung braucht. Nebenbei wird man auch einfach schneller, je entspannter man spielt, da ist ja auch nichts gegen einzuwenden.

Du hast ganz am Anfang geschrieben, dass du keine Probleme hast, wenn du dich wirklich auf eine entspannte Haltung beim Üben konzentrierst. Ich persönlich glaube, dass Alexander-Technik ein Weg ist, diese entspannte Haltung 1. für den ganzen Körper auch im Stehen zu finden und 2. dann so zu verinnerlichen, dass man nciht mehr darüber nachdenken muss und sich auch beim Spielen selber überprüfen und korrigieren kann, wenn nötig. Ich selber stehe wie gesagt völlig am Anfang davon, glaube aber aufgrund erster kleiner Erfolge nach ein paar Wochen daran.

Nebenbei gesagt: Ich habe fast 8 Jahre Feld- und Hallenhockey gespielt, 7 Jahre zum Teil intensiv Saxophon, jetzt 2 1/2 Jahre E-Bass und arbeite nebenbei seit einem guten Jahr nebenberuflich als Veranstaltungstechniker. Ist nicht so, dass mein Rücken alles verzeihen würde, von daher halte ich es für einen guten Indikator, wenn ich mich nach meinetwegen 2 Stunden üben am Tag auf einem kopflastigen Jazz Bass entspannt fühle.

 

[beate]

Ergänzend zu all dem: die (recht massiven) Probleme, die ich im linken Unterarm hatte, gingen weitgehend zurück, als ich auf Shortscales mit eher kräftigen, aber gut geformten Hälsen umstieg.

 

[Lynx Krueger]

OK, na ich hab mittlerweile schon eine recht praktikable Lösung gefunden - wie gesagt ich konzentrier mich drauf und spiel in einer "ordentlichen" Position
bei Proben hab ich garkeine Probleme mehr, nur noch wenn ich vorm PC sitze und grad irgendwas versuche zu lernen/einzitippen, weil ich dann auf dem Schreibtischsessel bissl verkrüppelt sitze...

das mit den Schmerzen im linken Unterarm war bei mir auch, nur halt auf der anderen Seite weil Linkshänder - bei mir wars einfach nur ne Verspannung über dem Schulterblatt, das war mit einmal Wärmekissen auflegen und ein paar Liegestützen, ab und zu die Schultermuskeln bewegen gegessen und seither hab ich keine Probleme mehr, wenn ich mich nicht wie ein kompletter Idiot aufführ bzw. als zusammengekauerter Ball versuche Bass zu spielen.

Logic preveils!

 

[tktronic]

Hallo, auch wenn hier lange nichts mehr gepostet wurde hätte ich nochmal eine Frage. Ich habe jetzt seit einigen Monaten angefangen E-Bass zu spielen. Während des Spielens habe ich nur wenig bis gar keine Schmerzen in der Greifhand. Jedoch habe ich am nächsten Morgen nach dem Aufstehen ziemliche Schmerzen im Daumen der Greifhand, der Daumen ist dann auch ganz steif. Ist das ein Vorbote einer Sehnenscheidenentzündung? Kennt das jemand von euch? Mein Bass Lehrer hat das so noch nie gehört