immer wieder schlimm: Ausstieg aus Band

Das wäre ja ein Grund, mit dem Drummer etwas Neues auf die Beine zu stellen.

Boa da würden die Fetzen aber richtig fliegen wenn ich den "capturen" würde. Das würden sich die anderen nicht so ohne Weiteres gefallen lassen. Da wäre Terror angesagt.

Ich werde morgen mal den Gitarristen anrufen und mit ihm nen offenes Wort reden. Mit dem Sänger habe ich gerade geschrieben.
 
[...] Der Gitarrist möchte nächstes Jahr "so richtig loslegen":-/ [...]
Mit Anfang 50? Nix gegen Oldies - aus meiner Sicht isser ja noch ein Jungspund. Aber was hat er denn die letzten 30 Jahre gemacht?
Nee, nee, auf so ein bescheutertes Vollrausch-Geschwätz stehe ich schon lange nicht mehr. Und wenn jemand im reiferen Alter immer noch so einen Müll verzapft, dann wäre das auch nix für mich. Dann heißt es Adios Muchachos.
 
Mit 31 ok, aber mit Anfang 50 noch so eine Musik machen ... wäre nicht mein Ding. Irgendwann sollte man auch mal erwachsen werden, meine ich. Ich könnte mir jedenfalls nicht mehr vorstellen, mich mit meinen 52 Jahren vor 30 Jahre jüngere Kids zu stellen und den wilden Rocker zu mimem. Das überzeugt doch keinen mehr. Mit meiner RnB Truppe spielen wir Soul, RnB aus den 70/80ern vor einem Publikum in unserem Alter, die die Songs alle noch aus ihrer Jugendzeit kennen. Das passt und bringt regelmässig den Saal zum tanzen. Im Jazztrio habe ich sowieso ein ganz anderes Publikum. Da wirke ich dann auch als Anzugträger nicht fehl am Platz.

Soviel nur am Rande.

Allerdings bin ich der Meinung, dass Euer Gitarrist da nicht so ganz unrecht hat. Du kannst Dir Dein Publikum nun mal nicht schnitzen sondern musst mit Deiner Musik dahin gehen, wo auch Dein Publikum ist bzw. Dich dessen Gewohnheiten anpassen. Und wenn die Alternative/Stoner/Psychedelic Szene sich nachts um 2 in irgendwelchen Höhlen die Rübe zudröhnt und erst dann bereit für Eure Musik ist, dann kannst Du Dich entweder anpassen oder musst Dir ein anderes Publikum suchen.

Natürlich muss man das als Band auch gemeinsam wollen und durchziehen. Dass einer alleine alle anderen zu Gigs nötigt die keiner will, kann auf die Dauer nicht gehen. Fakten und Ziele zur Diskusion auf den Tisch und auf eine gemeinsame Strategie einigen; nur so kann es gehen. Ansonsten trennt man sich besser im Frieden (solange es noch geht). Wenn der einzige Störfaktor der Gitarrist ist, kann man natürlich auch einen neuen Gitarristen suchen. Oder man löst die Band auf um sich später mit einem neuen Gitarristen neu zu gründen. Oder man gründet eine zweite Band ohne den Gitarristen. Möglichkeiten gibt's da viele.

Nabend,

ich muss mal was loswerden. Ich habe mich gerade entschieden meine Band zu verlassen.

Ich bin vor ziemlich genau einem Jahr dazugestoßen. Die Musikrichtung (Alternative/Stoner/Psychedelic) gefällt mir. Der Sänger ist auch live sehr stark und macht immer ne super Show. Die Range seiner Stimme geht von smooth bis screamen und brüllen. Die Songs sind recht kompakt aber durchaus abwechlungsreich. Wir haben dieses Jahr 4 Gigs in angesagten bzw begehrten Locations hier in der Stadt gespielt.

Jetzt fragt sich einer bestimmt was ich eigentlich für ein Problem habe.

1. Der Gitarrist bezeichnet sich als "Bandleader" und setzt sich bei Entscheidungen gerne mal über die Band hinweg. Sänger und Drummer sind auch schon lange mit ihm unterwegs (Drummer schon ewig...seit Ende der 80er) und das ganze ist sehr eingespielt. Der Gitarrist ist mit Anfang 50 (ich bin 31) der älteste aber auch der Unentspannteste. Ich bin menschlich nie mit ihm warm geworden und komme mit seiner herrischen Art nicht klar. Ebenso stur ist er mit seinen Ampeinstellungen. Ich mag seinen Sound und er hat auch Geschmack bei der Wahl der Instrumente, aber er hat zu viele Bässe und Tiefmitten im Sound. Das nervt und er ist ziemlich uneinsichtig und launisch.
Dieses Jahr wurden wir aufgeordert bei so einem blöden Bandkontest via Facebookvoting(xx() mitzumachen. Es ging um einen Gig hier an der Uni bei Campusfestival mit lauter Stundenten und Gentleman als Headliner. Zudem an einem Tag, wo ich und der Drummer keine Zeit hatten. Das wurde ignoriert und auf FB totale Werbung gemacht. Irgendwann ist mir der Kragen geplatzt und ich habe ihm gesagt, dass er dort ohne mich spielen könne und er sich mal ein bisschen zurück nehmen solle.

Perfekte Überleitung zu

2. Ich habe keine Lust hauptsache irgendwo und irgendwie Gigs zu spielen. Ich sehe es bei meinem Job/Kinderplanung usw nicht ein wie gestern Nacht um 2 Uhr in einer komplett mit Anfang 20 Partymenschen zugeballerten riesigen Club aufzutreten und auf einer kleinen Bühne mit House und Elektromukke von 2 anderen Floors zugedröhnt zu werden. Ebenfalls habe ich kein Bock von 21 Uhr (Soundcheck) bis zum Gig (2 Uhr) so viel zu saufen, dass ich nicht mehr spielen kann (trinke vor Gigs max 2 Bier, also wurde das ziemlich langweilig). Der Mischer hat die PA derart aufgerissen, dass gut die Hälfte der Zuhörer heute bestimmt nen Hörschaden haben. Der Sänger dreht in solchen Situationen dann völlig auf und macht ein Riesenspektakel (auf die PA klettern Leute Huckepack nehmen, mit den Frauen flirten).

Natürlich alles umsonst. Geld will ich auch nicht für Gigs, ich will auch nicht viele Gigs und viele Leute brauche ich da auch nicht mal. Und dann dieses Gesaufe. Ich hab nix gegen ein paar Bierchen/Absacker nach dem Gig, ganz im Gegenteil. Aber wenn der Sänger Schnaps für alle auf die Bühne bestellt und im Backstage total besoffene Idioten rumlaufen die mich mit völlig wirrem Kram zuquatschen, liegt das etwas außerhalb von dem, was ich mir vorstelle. Es darf für mich gerne etwas entspannter werden. Lieber nen Gig in einer Musikkneipe mit 15-30 Zuhörern als so ein Geballer wie gestern. Der Gitarrist möchte nächstes Jahr "so richtig loslegen":-/

3.Ich mag die Musik, für mich darf es aber auch mitlerweile ein bisschen enspannter zur Sache gehen und vielleicht auch technisch anspruchsvoller. In der nächsten Band möchte ich keinen Shouter. Ich möchte wieder mehr zurück Richtung 60er/70er Rock und Funk..gerne auch ein bisschen psychedelic. Auch total enstpannte Sachen wären denkbar.

Puh das musste raus.

Edit: Anscheinen sind es wirklich immer die Gitarristen.
 
Mit 31 ok, aber mit Anfang 50 noch so eine Musik machen
Warum soll ich mit 50 andere Musik gut finden als mit 30?
Darf ich kein Rush mehr hören sondern nur noch Schlager?
Ich mache Musik die mir gefällt, egal wie alt ich bin.
Wenn ich will spiele ich auch mit 90 noch Punk oder was auch immer und es wird echt sein, weil ich Spass daran habe.
 
Mit 31 ok, aber mit Anfang 50 noch so eine Musik machen ... wäre nicht mein Ding. Irgendwann sollte man auch mal erwachsen werden, meine ich. Ich könnte mir jedenfalls nicht mehr vorstellen, mich mit meinen 52 Jahren vor 30 Jahre jüngere Kids zu stellen und den wilden Rocker zu mimem. Das überzeugt doch keinen mehr.

Na das Du dich mal nicht täuschst. Wir machen auch "Classic Rock", der Sänger und Drummer sind auch älter als 50. Das Publikum ist oftmals auch in diesem Alter, d. h. die Schlüpper und BH`s die auf die Bühne fliegen werden auch immer größer. :D
 
Ich spreche da nur für mich. Mit Anfang 50 wirke ich als wilder Rocker einfach nur lächerlich, ... denke ich zumindest. Alternative/Stoner war allerdings auch nie meine Musik. RnB, Soul, Funk, schwarze Musik ist eher mein Ding.
 
Ich spreche da nur für mich. Mit Anfang 50 wirke ich als wilder Rocker einfach nur lächerlich, ... denke ich zumindest

richtig. dann wird es an deiner Person liegen. warum sollte sich der "(musik-) Charakter" (ich spreche nicht vom Geschmack) in Abhängigkeit vom alter ändern? das nenne ich "eine rolle spielen" und ist sicher nicht autentisch.
wenn du noch nie rocker warst, ist das aber garnicht das Thema.

vor allem mit 52?! hallo? als ob das rocktechnisch irgendwie alt wäre...tss

mein vater spielt heute (mit mir) teilweise die selben dinger, wie in seiner NVA Band und ist dabei noch genauso glaubwürdig wie eh und je. es sollte nicht vergessen werden, dass das alter des Publikums auch nicht stehen bleibt.
hier irgendwelche oberflächlichen Konditionierungen ins spiel zu bringen? halte ich in der Kunst für fehlplatziert.
 

Mit Anfang 50 wirke ich als wilder Rocker einfach nur lächerlich, ...

als lemmy 50 war, fand ich ihn auch lächerlich...
ich weiß nicht, ob pete townsend noch die windmühle zu "my generation" macht. oder ob sich jimmy page noch auf die bühne traut mit seinen oldies. billy idol ist angeblich grade 60 geworden. und was macht eigentlich iggy pop?

nun gut, ozzy ist echt lächerlich...
 
es gilt dabei vielleicht zu unterscheiden ob jemand mit mitte 20 eine derartige show (körperlich) abliefert, das er sie aus physischen gründen mit ü60 einfach gar nicht mehr machen kann.
ich bin mit deinen bsp. kaum vertraut aber ich weiß, dass Jimmy in seinem letzten konzi nicht weniger gerockt hat, als in seinen Glanzzeiten. und mit 50 hätte er so ein auftritt von der schulter geputzt. also leute.

ich hab keine Ahnung wie die Windmühle ausschaut, aber mit unter mag die im alter peinliche Show auch darin begründet sein, dass sie in jungen jahren nicht weniger lächerlich war.
siehe (teilweise) ozzy, siehe noble´s frontmann...
liegt sicher auch im auge des Betrachters.
 
warum sollte sich der "(musik-) Charakter" (ich spreche nicht vom Geschmack) in Abhängigkeit vom alter ändern?
Ich weiss zwar nicht mehr von wem das Zitat stammt: "Wer mit 18 kein Rebell ist, hat kein Herz. Wer mit 50 ein Rebell ist, hat kein Hirn.". Aber da ist schon was dran. Menschen ändern sich nun mal.

NB: Noch ein Nachtrag. Was mich trotzdem immer wieder wundert ist, dass bei unseren RnB/Soul Auftritten trotz unserem Repertoire mit Schwerpunkt 60er/70er/80er die Mehrheit unseres Publikums vielleicht halb so alt wie wir sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht liegt das aber auch daran, dass Du in den letzten 10 Jahren reifer und weiser geworden bist. :D

genau das ist der punkt. lemmy rockt wie eh und je. dessen blutige fetzen werden sie in zehn jahren nach einer spontanen explosion von der bühne kratzen. und da denke ich grade nicht an paris.
chuck berry macht immer noch, mit über 80, den duckwalk. iggy lebt seine shirt-allergie immer noch offen aus. page rockt die paula. townsend bringt die windmühle, aber "my generation" läßt er nach eigenem bekunden inzwischen. zz top bringen immer noch ihren abgespeckten "zwei mal links nicken, zwei mal rechts nicken" linedance. leslie west ist im rollstuhl und spielt komische klampfen und verstärker, aber "nantucket sleighride" hämmert er immer noch runter wie zu den zeiten, als der name seiner band die dimensionen seines sounds sehr treffend beschrieb. eines der geilsten konzerte bei youtube zeigte einen grauhaarigen carl perkins, der fett grinsend die deutlich jüngeren mitspieler ins schwitzen bringt. wie alt ist eigentlich patty smith? hat duck dunn bei "blues brothers 2000" gerockt oder was? wie alt war das publikum des buena vista social club im durchschnitt? wahrscheinlich 40 jahre unter dem durchschnitt der opas auf der bühne...
 

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