immer wieder schlimm: Ausstieg aus Band

  • Ersteller Ersteller the.bassman
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  • #2.421
IMHO sind das verschiedene Dinge:
- wie ich mich verhalten sollte (weil geschickt, weil ehrlich, weil wasauchimmer)
- wie ich mich tatsächlich verhalte
- wie ich mir wünsche, dass andere sich verhalten sollten
- wie andere sich tatsächlich verhalten

Über das dritte wird viel geredet, relevant für mich finde ich aber den letzten Punkt, den damit muss ich mich arrangieren.
 

  • #2.422
Relevant ist für mich nur der zweite. Alles andere müssen andere machen.
:bier:
 
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  • #2.423
Besonders wenn man Verhältnisse beendet, ist offene und ehrliche Kommunikation wünschenswert. Und sollte auf jeden Fall versucht werden. Ob's gelingt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Vor allem von der Bereitschaft aller Beteiligten. Das einzige was ich in dem Zusammenhang steuern kann, ist mein Verhalten, da stimme ich mit @EADG komplett überein. Aber niemand hat seine Emotionen durchgängig unter Kontrolle. Schön wär's ja, dann gäbe es keine Konflikte mehr. Außerdem spielt die graduelle Sympathie eine wichtige Rolle, die bei schwierigen Gesprächen die Zündschnur kürzer oder länger macht. Ergo: manche finalen Aussprachen sind aus (verschiednen Gründen) von vornherein zum Scheitern verurteilt. Wir haben mal einen befreundeten Psychologen als Mediator zur Aussprache eingeladen. Ohne ihn wäre das Gespräch in einem Desaster geendet. So gesehen ist es manchmal besser (zunächst) kommentarlos den Stecker zu ziehen, ehe es komplett eskaliert.
 
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  • #2.424
hmmm.
Im Profibereich arbeiten quasi alle als Selbstständige. Da gilt es, alle Optionen aufzuhalten, mit jedem gut zu können, nie nie nie etwas ablehnen,
Dieses teile ich nicht uneingeschränkt, weil es eine m.M.n. stereotype Sichtweise ist. Ich habe mehrere Profis in meinem engeren Freundeskreis, unter denen sowohl Selbstständige und auch angestellte Musiker sind, oder die neben ihrer Selbstständigkeit auch eine Anstellung oder mehrere haben, sprich feste Einnahmen. Weder die Einen noch die Anderen sind reine Ja- Sager, sondern Leute, die durchaus nicht alles annehmen, was ihnen angeboten wird und die auch in der Lage sind den Finger kritisch in die Wunde zu legen, sollte es nötig sein. Es kommt darauf an, wieviele unterschiedlichen Standbeine ich mir schaffe. Wenn jemand allein von seinen instrumentalen Fähigkeiten lebt, schränkt ihn das natürlich ein und fördert eher eine "devote" Haltung, innerhalb der Szene. Es sei denn er ist ein absoluter Überflieger. Außerdem spricht das auch nicht gegen eine wertschätzende Haltung gegenüber meinen Mitmenschen.
Und überhaupt: Ich halte es da mit Lemmy Kilmister: " Lass Dich nicht mit Arschlöchern ein".
 
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  • #2.427
Nun ja, das mag sein. Bezogen habe ich das auf Musiker, die ausschließlich vom musizieren leben und gewissen Sachzwängen unterworfen sind. Das läßt dann nicht soviel Entscheidungsspielraum.
Im Arbeitsleben muss man nicht unterwürfig sein, auch nicht als Musiker. Wenn man mit seiner Musik nicht genug verdient, hilft auch Unterwürfigkeit nicht weiter. Dann muss man halt was anderes machen. Geht doch jedem so.
:bier:
 
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  • #2.428
Im Arbeitsleben muss man nicht unterwürfig sein, auch nicht als Musiker. Wenn man mit seiner Musik nicht genug verdient, hilft auch Unterwürfigkeit nicht weiter. Dann muss man halt was anderes machen. Geht doch jedem so.
:bier:
Keine Frage, da bin ich voll und ganz bei Dir.
 
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  • #2.429
"Die Hölle, das sind die Anderen." (J.P. Sartre)
Passt immer und überall - sei es als zutreffende Beobachtung oder schnittig formulierter Selbstbetrug.
 
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  • #2.430
Kennt Ihr das auch?

Ihr spielt in einer Band, spürt und oder seid Euch sicher, dass wird eine Liaison auf Zeit. Es macht Spaß und viel stimmt, aber insgesamt fehlt Euch was Essentielles oder was Euch tief berührt, wofür Ihr brennt. Die Trennung wird schmerzhaft werden, es sind persönliche Beziehungen entstanden es gibt gemeinsame Erlebnisse aber es wird der Zeitpunkt früher oder später kommen, wann es Zeit ist zu gehen, natürlich mit einem fairen Abschied.
Bei mir ist dieses Gefühl schon länger da und ich kann es auch rational für mich begründen. Ich suche noch nach den Leuten, die die Musik spielen, wenn ich ehrlich zu mir bin, wofür ich alles stehen und liegen lassen würde um dabei zu sein.
 
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  • #2.431
Kennt Ihr das auch?

Ihr spielt in einer Band, spürt und oder seid Euch sicher, dass wird eine Liaison auf Zeit. Es macht Spaß und viel stimmt, aber insgesamt fehlt Euch was Essentielles oder was Euch tief berührt, wofür Ihr brennt. Die Trennung wird schmerzhaft werden, es sind persönliche Beziehungen entstanden es gibt gemeinsame Erlebnisse aber es wird der Zeitpunkt früher oder später kommen, wann es Zeit ist zu gehen, natürlich mit einem fairen Abschied.
Bei mir ist dieses Gefühl schon länger da und ich kann es auch rational für mich begründen. Ich suche noch nach den Leuten, die die Musik spielen, wenn ich ehrlich zu mir bin, wofür ich alles stehen und liegen lassen würde um dabei zu sein.
Yo
 
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  • #2.432
Kennt Ihr das auch?

Ihr spielt in einer Band, spürt und oder seid Euch sicher, dass wird eine Liaison auf Zeit. Es macht Spaß und viel stimmt, aber insgesamt fehlt Euch was Essentielles oder was Euch tief berührt, wofür Ihr brennt. Die Trennung wird schmerzhaft werden, es sind persönliche Beziehungen entstanden es gibt gemeinsame Erlebnisse aber es wird der Zeitpunkt früher oder später kommen, wann es Zeit ist zu gehen, natürlich mit einem fairen Abschied.
Bei mir ist dieses Gefühl schon länger da und ich kann es auch rational für mich begründen. Ich suche noch nach den Leuten, die die Musik spielen, wenn ich ehrlich zu mir bin, wofür ich alles stehen und liegen lassen würde um dabei zu sein.
Sorry, aber bei einem so hohemn emotionalen(!) Anspruch kannst du ja nur scheitern.
 
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  • #2.433
.... Bei mir ist dieses Gefühl schon länger da und ich kann es auch rational für mich begründen. Ich suche noch nach den Leuten, die die Musik spielen, wenn ich ehrlich zu mir bin, wofür ich alles stehen und liegen lassen würde um dabei zu sein.
Ja, kann ich nachvollziehen ... aber ich sage mal soviel dazu: Ohne Kompromisse wird es nicht gehen - selbst bei den Rolling Stones nicht ;-) ... .und dann sind mir die Menschen wichtiger, mit denen ich viel Zeit im Proberaum und auf der Bühne verbringe, als einzelne Songs, die vielleicht nicht unbedingt meine Lieblingsstücke sind ...

Campino hat das m.E. mal sinngemäß ganz gut gesagt: "Wenn Du bei der Besetzung einer Band die Wahl hast zwischen guten Freunden und guten Musikern, nimm die Freunde"
 
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  • #2.434
Die Trennung wird schmerzhaft werden, es sind persönliche Beziehungen entstanden es gibt gemeinsame Erlebnisse aber es wird der Zeitpunkt früher oder später kommen, wann es Zeit ist zu gehen, natürlich mit einem fairen Abschied.
Also über diesen Satz komme ich nicht so richtig hinweg.

Warum soll die "Trennung schmerzhaft werden"? Wenn man offen und ehrlich kommuniziert und die anderen nicht aus heiterem Himmel vor vollendete Tatsachen stellt, wenn es keine harten Konflikte gibt die zur Trennung führen, dann kann das "Ausphasen" eine sehr schöne, gemeinsam gestaltete Zeit werden.

"Früher oder später"...Deinem Post entnehme ich, das Du unglücklich bist, aber gedanklich noch nicht auf dem Level, deinen Mitmusikern konkret zu sagen, woran es klemmt. Alles etwas diffus. Aber im Prinzip bist schon auf dem Weg nach draussen. Wartest aber noch ab. Was eigentlich? ... Als erstes wäre es gut, Dir klarzumachen, woran es denn genau hapert. So, dass jemand anderes das nachvollziehen kann. Ist die Stilistik nicht Deine? Das Niveau zu niedrig? Die Ambitionen zu schwach? Wo willst Du hin, wo die anderen nicht hinwollen? Vielleicht würden die ja mitgehen, wenn Du einen konkreten Vorschlag (rockiger, mehr Auftritte, besseres Zusammenspiel, andere Instrumentierung...etc pp) vorbringst.

"natürlich mit einem fairen Abschied." bekräftigt, dass Du gedanklich schon draussen bist, das bereits planst. Es geht Dir nicht darum, was zum Besseren zu verändern, sondern nur darum, eine Entscheidung zu treffen und dann die Düse zu machen.
 
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  • #2.435
"Wenn Du bei der Besetzung einer Band die Wahl hast zwischen guten Freunden und guten Musikern, nimm die Freunde"

...im "Amateurbereich" ist das die einzig vernünftige Variante, weil: ...

1. Im "professionellen Bereichen" kann ich mit "Arxxxlöchern" jeglicher Coleur arbeiten. Das war es dann aber auch...
2. Im meiner "Freizeit" und was ich in dieser Zeit mache, da lasse ich "Arxxxlöchern" keine Chance - und zwar selbst dann, wenn es "begnadete Musiker" wären...

Eine Band besteht ja nicht nur aus "Einzelkünstlern". Im "Profibereich" kann man es sich sicher nicht aussuchen, mit welchen Menschen man zusammenspielen muss - aber in der Freizeit muss ich eben nicht mit Menschen zusammenspielen, die ich (oder die mich) nicht mag (nicht mögen)...

P.:-):bier:
 
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  • #2.436
... Ich suche noch nach den Leuten, die die Musik spielen, wenn ich ehrlich zu mir bin, wofür ich alles stehen und liegen lassen würde um dabei zu sein.
Egal, wie die Leute dann so wären? Puuhaaaa.
Mir wären die 90%ig passenden Menschen wesentlich wichtiger als die 90%ig für mich passende, mich tief berührende und mitreissende Musik. Vermutlich wäre irgendwas oberhalb von 75% in beiden Bereich für mich schon ok bis gut, scheint aber auch schon sehr schwierig zu sein.
Denn ich glaube, dass es 100% allenfalls bei Soloprojekten geben könnte. Warum selbst da der Konjunktiv?
Weil nicht alle Menschen in der Lage sind, selbst genau der oder die zu sein, der oder die sie selbst wirklich sein wollen.
Und selbst wenn, sind davon nur wenige in der Lage, genau die Musik zu machen, die sie machen wollen.

Ich schaffe beides nicht mal ansatzweise, bin daher also milde mit mir und Andreren.
Außerdem ist ja nix so beständig wie der Wandel - der eigener Musikvorlieben, Ambitionen, Lebenssituationen und teilweise sogar der Persönlichkeiten.
 
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  • #2.437
Warum soll die "Trennung schmerzhaft werden"? Wenn man offen und ehrlich kommuniziert und die anderen nicht aus heiterem Himmel vor vollendete Tatsachen stellt, wenn es keine harten Konflikte gibt die zur Trennung führen, dann kann das "Ausphasen" eine sehr schöne, gemeinsam gestaltete Zeit werden.
Na ja, wenn die anderen einen rauswerfen ist das oft mit persönlicher Verletzung verbunden, vielleicht spielt bei dem Kollegen ja auch noch Enttäuschung mit die Rolle: Erwartungshaltung nicht erfüllt? Ansonsten bin ich da voll bei dir, Aufkäufer, das klingt so, als ob schon beim Eintritt der Band irgendwas nicht gepasst hat, aber dann zieht man halt seine Konsequenzen daraus.

Ich werde wohl auch bald aus einer Band austreten weil die Chemie nicht passt. Zusammengefasst: es wird zu viel von den anderen von mir gefordert und es gibt zu viel Vergleiche mit anderen (der macht das, der macht dieses) und dafür zu wenig "Benefit". Es wurde versprochen, dass viele Auftritte kommen, das ist aber nicht passiert, und da bin ich nicht langfristig motiviert.

es sind persönliche Beziehungen entstanden es gibt gemeinsame Erlebnisse
Ja, das passiert nun mal, wenn man in einer Band ist. Allerdings gehe ich bei meiner Trennung niemanden persönlich an, stattdessen werde ich da einen Schlussstrich ziehen und schauen wie die anderen darauf reagieren, denn nur weil die Band nicht funktioniert, muss ich ja in Zukunft nicht den Kontakt zu allen in der Band abbrechen.
 
  • #2.438
Ich suche noch nach den Leuten, die die Musik spielen, wenn ich ehrlich zu mir bin, wofür ich alles stehen und liegen lassen würde um dabei zu sein
Kannst du sagen, was das für eine Musik ist?
Woher sollen andere wissen, welche Musik du spielen willst?

Sag einfach was du spielen willst und reiße die anderen mit. Für die Musik, für die du "alles stehen uns liegen lassen würdest" wird es sich doch lohnen, Überzeugungsarbeit zu leisten. Hau rein und nimm deine Band mit.

Eventuell gibt es bei sowas Veränderungen. Was ich dir aber versprechen kann: Du wirst nie eine komplette Band finden, die genau das spielt, was du spielen möchtest und darüber hinaus dich sucht.
:bier:
 
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  • #2.439
Danke schon mal für die Antworten, da waren viele interessante Beiträge dabei und bei einigen passen die auch. Andere eher nicht. Kompromisse machen z.B. ist essentiell, dass ist mir schon klar.

Ich versuche es mal mit einem Satz. Auch mein Bauchgefühl sagt mir, Jetzt oder in nächster Zeit auszusteigen fühlt sich falsch an, trotzdem werde ich früher oder später "flügge" werden.

@EADG, guter Beitrag. Unsere Sängerin hat mir heute gesagt was sie gerne anders hätte und hat bei mir da voll ins schwarze getroffen. Konspirativ war das nicht, sie möchte das mit der gesamten Band besprechen. Ich hatte schon mal einen Vorstoß in einer Besprechung unternommen, der positiv und konstruktiv aufgenommen wurde, geändert hat sich aber nichts. Da sind wir schnell bei Luhmann, aber das führt zu weit jetzt..
 
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