Lack vom Body entfernen... wie?

Sunny79

Sunny79

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Hallo,

ich habe hier eine ziemlich vergewaltigte Gitarre. nun wollte ich den Lack vom Body abmachen und das Holz dunkel wachsen.
Meine Freundin hat schon mal einen Küchenschrank aus den 70ern auf diese Weise wieder ansehbar gemacht. Klappte echt gut.
Wir haben damals den Lack mit einem Schleifer/Schleifpapier entfernt.

Geht das bei Instrumenten auch so "einfach" oder sollte man da was Anderes nehmen?
Wenn Ihr Erfahrungen gemacht habt, dann bitte gleich mit (Lösungs)Mittelangabe.

Grüsse
Sunny
 
Ich habe mal versucht, einen SUB-Musicman zu strippen, da war/ist eine richtig derbe Grundierung drauf. Das habe ich irgendwann aufgegeben, weil ich da auch mit Exzenterschleifer nicht weiterkam. Aber dafür war er dann halt schon grundiert:D
Ein Kumpel von mir hatte mal 'ne alte Musima, die konnte man mit Kückenkrepp bis auf's Holz abschleifen.
Meinen FGN könnte ich wohl mit nem Hammer entlacken, so wie die Abplatzer von der Gürtelschnalle aussehen.
Hilft Dir das? Nö, man braucht schon mehr Infos als "Gitarre mit Lack drauf".

Mußt Du halt mal unterm Pickguard, unter der Halsplatte oder auf der Rückseite probieren.
Wenn man nicht weiß, was da so drauf ist und nachher das Holz sehen will, sollte man von chemischen Lösungen Abstand nehmen, der gelöste Brei kann halt auch in's Holz gehen, dann mußt Du noch viel mehr schleifen.
 
Das ist eine Billig-Gitarre. Da werde ich wohl kaum was rauskriegen können über das Holz.
Im Elektronikfach sehe ich teilweise unlackiertes holz. Ist recht Hell und sieht nicht nach Pressscheisse aus.
Ist aber sicherlich kein Edelholz ;-)
Denke mir da wird keine Superlack drauf sein. ist halt das Billigste vom Billigstem
 
Tipp von mir: spiel das Ding wie es ist oder nagel sie an die Wand... und kauf Dir als nächstes eine die Dir gleich gefällt:-):-)
Im Ernst: wenn die (Holz) Basis nicht viel hergibt ist schade um die Arbeit. Ich sehe hier auch nur abschleifen => Exzenterschleifer (meine Wahl für sowas) und zunächst ein grobes Blatt drauf (ca. 60er). Auf vorder und Rückseite geht das schnell, aber die ganzen Fitzelecken und Rundungen brauchen dann viel Zeit in Handarbeit.
Wenn dann das Holz nichts hergibt und wie ein Parkettboden aussieht, dannn lackierst Du sie am besten wieder deckend....

oder

...du nagelst sie an die Wand...man kann auch vorher den Hals abbrechen, und behaupten dass das die Originalgitarre von "The Who" ist....kommt bestimmt gut....:-):-):D:D:-):-)
 
Es gibt schon einen Grund, daß beim Gitarrenbauer das Entlacken einer Gitarre genau so teuer ist wie die Lackierung selbst (und ich rede hier von Custom-Speziallackierungen).
Einfach auch mal auf die Website von Walter Kraushaar schauen. Links will ich hier jetzt nicht reintickern. Das sollte reichen. Allein das Lesen seiner Unterkolumne "Absaitiges" lohnt sich immer. Satire vom feinsten!

Gruß
Stefan
 
Frag auch mal Member "MrRBX", der hat das sehr schön mit seinem alten Yamaha-Bass gemacht und ihn nach erfolgreichem Lack entfernen in mühsamer Kleinarbeit geschmirgelt und dann in 7 oder 8 Schritten neu geölt. Sehr amtlich tolles Ergebnis, aber monatelange Arbeit, da zwischen den einzelnen Schritten immer Wartezeit verging.
 
Das Entfernen des Originallacks ist von Instrument zu Instrument unterschiedlich. Bei fender z.B. gibt es Unterschiede je nach Baujahr, Modellreihe und Fertigungsort.
Ich habe mal meinen HW1-Body entlacken wollen, angeblich ist der nitrolackiert. Ist er auch, allerdings über einer wahrscheinlich schusssicheren Kunststoff-Beschichtung. Da diese mechanisch und chemisch irre widerstandfähig ist, habe ich schließlich den Nitrolack einfach mit Verdünnung abwaschen können und hatte danach eine sehr gute transparente Grundierung. An zwei kleinen Stellen hatten die Mexikaner allerdings gespachtelt....

Bei zwei US-Hälsen aus den 90ern waren die PU-Lackierungen nach einem Frostschaden regelrecht gesplittert wie eine Windschutzscheibe nach einem derben Steinschlag. Hier ließ sich der PU-Lack sehr gut mit einem Heißluftföhn und einer Ziehklinge entfernen. Allerdings nur mit gehöriger handwerklicher Vorerfahrung. Nur ein bischen zu heiß gibt dunkle Stellen, einseitiges Erwärmen könnte zum Verziehen führen und der Umgang mit einer Ziehklinge will gelernt sein, sonst gibts Rattermarken.

Aber das Arbeiten mit einem Heißluftföhn und einer Ziehklinge soll auch von Profis so gemacht werden und geht vergleichsweise schnell. Wegschmirgeln von dem PU-Zeuchs ist etwas für Leute, die Vater und Mutter erschlagen haben!

Bässte Grüße
Günter
 

Versuch damit;
Schritt 1

(copper pipe cleaning pads)

:-)


Das ist genau, was ich mit PU-lackierten Hälsen schon seit Langem mache. Nur benutze ich sehr, sehr feine Stahlwolle, mit der man etwas vorsichtiger umgehen sollte. Der Tip mit den 800ern Kupfer-Polish-Pads ist hervorragend! Man kann die Behandlung wirklich oft wiederholen, ohne dass der Lack Schaden nimmt. Ich mache das 2 mal jährlich bei den lackierten Hälsen.

Bei einem PU-Lackierten Hals ist die Behandlung mit Wachs oder Öl nach dem Aufrauhen unnötig.

Bei meinem Music-Männern behandle ich den Hals alle Jahre wieder, also jedes Jahr einmal, ebenso mit der Stahlwolle, ab jetzt auch mit so einem Pad. Danach trage ich, wie es Musicman bei den am Rücken unlackierten Hälsen macht, "Gunstock-Oil" mit einem
Lappen dünn auf. Ich benutze Balistol. Das Ergebnis spricht für sich.
 
Versuch damit;
Schritt 1

(copper pipe cleaning pads)
:-)


Sehr guter Tipp! Danke!

Ich habe das gestern bei meinem Clover Avenger ausprobiert, der einen etwas "klebrigen" Hals hatte. Das graue Pad hat allerdings nicht eine 800er Körnung sondern eine 1.500er Körnung. Dann habe ich noch ein Schleifpapier mit einer 1.200er Körnung zusätzlich genommen. Das passt sehr gut. Man muss nur vorsichtig damit umgehen. Der Hals wird schön seidig matt.
Gruß Sigi
 

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