Maschinenaging vs Eigenaging

Weil dem Kunden vorgegaukelt wird, das Instrument wäre vergleichbar mit einem echten Vintage Instrument. Ausserdem kann der Hersteller wunderbar fehlproduktionen kaschieren.
Hähä. Win²-win-Situation.
Vielleicht sollte BMW mal mit Ratten-Fünfern anfangen. Die gingen bestimmt weg wie warme Semmeln. xx(
 
@Mudskipper hat eigentlich alles dazu gesagt.

Für mich reduziert sich das Ganze auf zwei Punkte:
Ein optisch schöner und mit Stil gealterter Bass ist nicht so leicht zu finden.
Das ist etwas anderes als ein ungepflegter "vermackter" Bass. Außerdem altert Polylack komplett anders und nicht so schön wie Nitro.

Der zweite Punkt ist, so vermute ich, dass viele Spieler ein alt aussehendes Instrument haben möchten, dass aber technisch nagelneu und ohne das Risiko diverser Defekte ist, die man nicht sofort bemerkt (z.B. Spannstab im Eimer).
Das ist wie bei einer künstlich gealterten Hose. Bei einer echten, alten Hose kann ich Pech haben und der Stoff reißt, wenn ich zum ersten mal einen fahren lassen oder in die Hocke gehe.

Ich persönlich könnte mir nicht vorstellen einen geageden Bass zu kaufen. Mir ist das zu künstlich. Wenn es ganz dezent gemacht ist finde ich es okay. Das sieht man aber leider nur sehr selten.
 
Zuletzt bearbeitet:

maschinenaging regt mich immer auf. die fender roadworn sehen alle gleich aus. und die zigarettenbrandspur an der kopfplatte ist erstens so dermaßen nicht ich und zweitens bei keinem meiner bässe machbar, weil die saiten an der kopfplatte so hoch liegen, daß sie maximal eine cohiba halten würden, aber nie eine kippe.

mein relicmaster war leider der beste preci im laden. und der geagete hals fühlt sich auch verdammt gut an. aber der rest...? einige macken verstehe ich logisch. das loch im lack auf der korpusrückseite hat meine gürtelschnalle rasch erweitert. andere macken sind komplett unlogisch und stören mich optisch wirklich. beispielsweise die bereiche vom hals, die noch lack haben: das ist so dermaßen offensichtlich schleifmaschine und nicht abgegrabbelt. und so oft kann man seinen bass nicht auf frischen rollsplitt fallen lassen, daß die zarge so aussieht.

aber was solls, ist und bleibt halt das beste pferd im stall. ich hab das aging mitbezahlen müssen und wenn ich den bass heute auf ebay stelle, wird ein lächerlicher bruchteil des kaufpreises rausspringen. finanziell war der kauf kompletter wahnsinn und das war mir klar. aber das ist der eine, den man mir aus den kalten, toten händen reißen muß. so what.
 
Vielleicht sollte BMW mal mit Ratten-Fünfern anfangen. Die gingen bestimmt weg wie warme Semmeln. xx(

wieso 5er? 3er! fabrikneu, sehen aber aus, als ob schon fünf aslaks vorbesitzer und customizer im osmanischen tiefer-breiter-härter stil waren. das komplettpaket mit:
  • halb-meter-schlappen
  • schlecht abgestimmte stereoanlage mit kofferraumfüllender bassrolle
  • zweifach-cd-wechsler mit fest vorinstallierten cds: bushido und "der muezzin beim zahnarzt"
  • extra heckspoiler der marke mikropenis
  • auspuffanlage von bang&oluffsen
  • blasig aufgeklebte fensterfolie
  • duftbaum "shishabar"
  • abgewetzte mittelarmlehne
  • hanffußmatten mit dönersoßenflecken.
 
Erstmal möchte ich sagen, dass man über Geschmack nicht streiten kann.

Danach möchte ich festhalten, dass diesen künstlich Agern echt mal die Eier geflext gehören!

Also von vorne. Jeder nach seiner Facon. Aber eben auch NEEE! Ein Instrument darf aussehen als wäre es gespielt, oder als wäre es hart lang gespielt, es darf auch aussehen als würde es immer verhätschelt: Aber es sollte nie aussehen als wäre es ein verhasster, verabscheuungswürdiger Gegenstand, den sein Eigner am liebsten zerstört sehen möchte. Hinzu kommt - ich weiss hier sind auch einige älter als ich, aber erzähle diese Geschichte für die Jüngeren: Das war mal Anders! (Opa erzählt aussm Kriech) Na klar fanden wir als Kiddies Löcher an den Knien in der Jeans voll cool. Das lag aber daran, dass Mami ganz schön aufgepasst hat, dass das eben das NICHT passiert. Und das hiess, wer ein Loch am Knie hatte, der hat beim Radeln mal derartig mit der Kniescheibe gebremst, dass er den harten Hund Faktor damit bewiesen hatte. Das war sowas wie ein Orden für erwiesene Tapferkeit. Als dann Designer mit Schrotflinten auf Klamotten schossen, waren das Orden für erwiesene Dämlichkeit des Käufers.

Mit Bässen sehe ich das analog. Wenn Keith eine Geige spielt, der er seit 1965 treu ist und die sieht aus - naja - wie Keith selbst, dann ist das cool. Wenn ein junger lernender Mucker von einem alten Puffmusiker ein gebrauchtes Instrument erwirbt, ist das schweinecool. Aber wenn sich ein 17jähriger Bengel seinen Fender flexen lässt, sich einen drauf wixt, dass er eine Brandspur auf der Kopfplatte hat, während er unaufhörlich von den Gefahren des Passivrauchens schwallt, dann wünscht ich ihm Keith würde ihn mal zu einem Wettsaufen zwingen. Danach wäre zumindest der Musiker selbst hardcore-aged.
 
wieso 5er? 3er! fabrikneu, sehen aber aus, als ob schon fünf aslaks vorbesitzer und customizer im osmanischen tiefer-breiter-härter stil waren. das komplettpaket mit:
  • halb-meter-schlappen
  • schlecht abgestimmte stereoanlage mit kofferraumfüllender bassrolle
  • zweifach-cd-wechsler mit fest vorinstallierten cds: bushido und "der muezzin beim zahnarzt"
  • extra heckspoiler der marke mikropenis
  • auspuffanlage von bang&oluffsen
  • blasig aufgeklebte fensterfolie
  • duftbaum "shishabar"
  • abgewetzte mittelarmlehne
  • hanffußmatten mit dönersoßenflecken.


So ein Glück aber auch, das ich nur nen neuen 2er habe :D
 
Ich bin nu keiner, der sein Instrument laufend verhätschelt und ölt und was weiss ich für Pfegetinkturen draufschmiert. Wenn die Saiten runter sind, wern se gewechselt, ansonsten gibts alle halbe Jahre mal ne Grundreinigung und alles, wenn nötig nachjustiern. Wenn ansonsten mal ein "Dupf" oder sonstwie ein Kratzer passiert, freut mich das zwar nicht grade aber versaut mir auch nicht die Laune. Aber mit Absicht irgendwie auf "Used" trimmen find ich Schwachsinn!!! Mag ja sein, dass bestimmte Behandlungen wie maschinelles Einschwingen oder Thermo-Treatment dem Sound und auch der Haptik des Instruments zuträglich sind, das macht es aber noch lange nicht "vintage" Wirklich jahrelang drauf spielen und in derRealität vergangene>>gealteter Zeit it durch keine Technologie zu ersetzen.:opa:
 
ich grübelte gerade eine Sekunde: gibt es eigentlich ein dämlicheres Wort als "Eigenaging" ...ausser "Maschinenaging" natürlich!?


....ohne damit dem Wortschöpfer in irgendeiner Eigen- oder Maschinenart zu nahe treten zu wollen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum betrifft dieses Thema eigentlich nur uns Saiten Reiter?
Warum wird das Thema für andere Musiker nicht auch aufgegriffen?

Ich habe am Wochenende das Schlagzeug unseres Trommlers getragen. Was eine siffige, abgeranzte Kiste.

Denkbar wären doch auch Keyboards bei denen zwei Tasten fehlen oder Trompeten die hier und da schon eingedrückt sind, Mikros die nach Mund müffeln......
 

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