mikrofonstandort live

[4gewinnt]

Hi Leute,
ich brauch mal eure Hilfe bzgl. live Recording.

Wir spielen am Samstag nen kleinen Gig. Der soll mit einer Kamera aufgenommen werden. Nun ist die Frage wo wir die Mikros hinpacken.
Besetzung ist Git, Bass , drum, Key und bei einem Song querflöte
nur key und flöte über pa (+ evtl ein bißchen bass). Musikrichtung Jazz, Funk

Die "Bühne" ist am einen Ende eines L-förmigen Raumes und nur knapp 4m breit.

Es gäbe zwei Möglichkeiten die Mikros (2 Kleinmembran-Kondensator-Nieren) zu platzieren.

a)
Bei der Kamera. D.h. 4m von der Bühne entfernt 1m von der linken Wand entfernt. Ausrichtung XY

oder.
b)
ein Mikro 4m von Bühne entfernt links an der Wand. Das andere 2m von der Bühne entfernt an der rechten Wand. Also AB-mäßig.

was ist besser?
Großartig austesten ist nicht drin.

bei AB sagt man ja, dass es Interferenzen gibt. Wie sehr diese aber wirklich stören?! keine Ahnung

bei a)
würde mich stören, dass beide Mikros sehr weit links sind, also weniger stereo.

ganz nach hinten will ich sie nicht packen, da man dann bestimmt das Geblubber der Leute so laut hört.
Ton Nachbearbeiten will ich möglichst nicht.

???

 

[artbass]

Bei a) könntest du noch die [url="http://de.wikipedia.org/wiki/ORTF-Stereosystem"]ORTF-Variante[/url] ausprobieren.

Ich würde eher zu a) tendieren, da es ein etwas natürlicheres Klangbild bietet. Das ist genauso stereo wie das andere auch. Nämlich das Stereobild, dass an der Stelle halt hörbar ist. Im Sinne einer True-Fidelity-Aufnahme sicherlich interessant[]

 

[4gewinnt]

danke artbass. ich tendiere auch eher zu a) aus den von dir genannten Gründen.
ich hab irgendwie das Gefühl da weniger falschmachen zu können.

Ob ortf oder XY, das wird woh eher durch die Möglichkeiten der Mikrofonbefestigung bestimmt werden...[]

 

[Charmaquest]

XY würde ich auf der Entfernung lassen, das ist als Hauptmikrofonie für Bandmitschnitte eher ungeeignet.
4m breite AB würde ich auch lassen, klassisches AB liegt bei 16 cm (Kopfbreite), da gibt es dann auch keine "Interferenzen" oder sonstige Phasenprobleme.

Ich würde ein klassische AB oder eben eine ORTF bei der Kamera positionieren, besorg Dir eine (variable) Stereoschiene, die kosten nicht viel und man kann alles damit umsetzen. Vielleicht gibts ja auch die Möglichkeit die Mikros an der Decke abzuhängen? Je mittiger die platziert werden können umso besser wärs natürlich.
In wie weit man die Aufnahmen dann noch nachbearbeiten muss bzw. kann hängt aber weniger von der Stereofonie, als vom Sound im Raum ab, der vor allem durch den Raum selbst und die darin spielenden Musiker abhängt. Wie immer gilt beim Recording das "shit in, shit out" - Prinzip. []

 

[4gewinnt]

Zitat:Original erstellt von: Charmaquest

Ich würde ein klassische AB oder eben eine ORTF bei der Kamera positionieren, besorg Dir eine (variable) Stereoschiene, die kosten nicht viel und man kann alles damit umsetzen. Vielleicht gibts ja auch die Möglichkeit die Mikros an der Decke abzuhängen?

Also 2 Mikros an der Kamera, aber nicht die Kapseln übereinander, sondern mit 16cm Abstand, schräg nach außen gerichtet?

Schiene kaufen und mittig anbringen/an der Decke fällt auf Aufwands- und Kostengründen aus. Das wäre für den Zweck schon überdimensioniert.
Meine Stereoschiene wird wohl aus Gaffa sein[][]

Da der Standort nicht mittig ist würde ich die Mikros nicht so weit abspreizen (vom Winkel her, also 60grad?!) und die "virtuelle" Mitte der beiden auf die Bühnenmitte richten. Mit den ortf-110grad hätte ich zu viel reflektierten Schall, Oder..?

 

[Charmaquest]

Eine Schiene kostet 8,50 €, das ist schon zu teuer bzw. zu aufwändig? Dann brauchst Du Dir auch praktisch keine Gedanken über die Winkelung zu machen, das ist dann ja auch schon zu aufwendig.
Entweder man will wirklich nur einen einfach Mitschnitt zur Dokumentation machen, dann packt man sein(e) Mic(s) einfach an die erstbeste Stelle und nimmt auf. Wenn Du aber eine halbwegs brauchbare Aufnahme machen willst, vor allem die man nicht nachbearbeiten muss (was nach meiner Meinung sehr illusorisch ist), dann muss man wenigstens ein bisschen investieren und sich bei der Einrichtung Zeit zum Ausprobieren nehmen. Gute Aufnahmen sind einfach nicht mal eben so gemacht, weder Mehrspur noch "einfache" Stereo. Wenn man keine Zeit oder sonstige Möglichkeiten hat sich darum zu kümmern, sollte man es dann vielleicht doch besser bei der Dokumentation belassen.

 

[4gewinnt]

Das hast du ganz richtig erfasst: Wird wohl eher dokumentarisch. Sonst hätte ich auch mehrere Kameras[]
Im Rahmen der bescheidenen Möglichkeiten will ichs eben doch gut machen. Ne kleine Nachbearbeitung sprich Pegeln, EQ, comp werd ich wohl auch machen.

Klar ist ne Stereoschine keine große Investition, aber:
-ich hab morgen noch genug anderes zu tun als so ein Ding kaufen zu gehen.
-Kann man das auch mal mit Gaffa machen
-kaufe ich mir irgendwann mal ein Stereoset und kann die Schiene dann wegwerfen, weil doppelt.

Charmaquest: Sei nicht allzu streng. Zwischen Compaktkamera-Autopegel-youtube -Quali und Mehrspur-Aufnahmen mit Neumännern gibt es auch noch Zwischenstufen[]

 

[Charmaquest]

Klar gibt's auch Zwischenstufen, wäre ja auch traurig wenns nur schwarz und weiss geben würde. Ich möchte da auch nicht streng sein, formuliere aber etwas provozierend um ein Bewusstsein dafür zu erzeugen, dass man sich auch bei einfachen Aufnahmen Mühe geben kann, was dann natürlich auch Mühe kostet. Patentrezepte die man überall anwenden kann sind in der Aufnahmetechnik relativ selten, man muss einfach immer viel rumprobieren. Ich weiss ja selber dass man bei und vor Gigs viel um die Ohren haben kann, daher ist es ja auch üblich dass eine Band ein separaten Mischer hat, am besten eben auch jemanden der sich um einen Mitschnitt kümmert.

Beim Stereo-Set Rode NT-5 ist eine Schiene nicht dabei (passt aber in den beigelegten Koffer).