Modes - wobei helfen die mir in der Praxis?

SCNR:
Haben denn in der Wrecking Crew Unwissende mitgespielt oder warum musste das verboten werden?

Ganz im Gegenteil -die Mitglieder der Wrecking Crew kamen überwiegend aus der Jazz-Szene und waren mit daher mit dieser 'einfachen' Musik eher UNTERFORDERT ; aber die Produzenten gingen damals davon aus, - btw tun sie immer noch - dass der Durchschnitts-Hörer von "kompliziertem" harmonischen Geschehen überfordert war/ist. Ein Pop-Song hat(te) halt immer simpel zu sein um schnellstmöglich in's Ohr des Hörers kriechen zu können und dabei möglichst viel Kohle in der Kasse (der Plattenfirmen) klingeln zu lassen.

POP-Musik war und ist immer ein Ge-/Verbrauchsgut gewesen, dass mit musikalischer Qualität und Originalität wenig zu tun hat. (OK, ich gebe zu, dass es auch GANZ wenige Ausnahmen gab/gibt - siehe Beatles)
Für die Mainstream Pop-Musik gilt: nimm ein ansprechendes Front-Face, eine einfache Melodie und einen tanzbaren Rhythmus. Das hat(te) NIX mit Qualität zu tun, damals wurde simples effektives Handwerk erwartet, heute wird der Job vom Computer übernommen.

Mittlerweile gibt es Programme, die eine Melodie mit den nötigen Harmonien etc unterlegen...

Der früher so begehrte Job des Studio-Musikers, der vielen Musikern den Einstieg in später erfolgreiche Bands ermöglichte (z.B. Jimmy Page - Led Zeppelin) ist mittlerweile nahezu ausgestorben. Musikalische Individualität ist in der Main-Stream Pop-Musik unerwünscht, weil das Risiko, dass dies keine Kohle bringt, zu gross ist.

Diese Individualität gibt und gab es eigentlich immer nur in den Nebenbereichen der populären Musik - Jazz, Folk, Metal.

Ethno-/World-Musik hat eine eigene Nische, denn hier gibt's (NOCH) keine eingefahrenen Hörgewohnheiten - Dies mag vllt auch ein Grund sein, warum sich viele Jazz-Musiker mit der Musik anderer Kulturen beschäftigen.

Liebe Brüder und Schwestern unseres zutiefst verehrten Tieftons , seid euch gewiss, über dieses Thema kann man Äonen-Lang meditieren, darum:

Bitte bleibt gesund und achtet auf Abstand.

Für eine bässere Zukunft

BassET
 
Falls es jemanden gibt, welcher sich für Modes interessiert, darf er gerne mal auf dem YT-Channel von Signals Music Studio vorbeischauen. Da wird gerne und viel mit Modes gearbeitet um einen Song zu schreiben, der eine bestimmte Wirkung haben soll. Ist zwar auf die 6Saiter-Fraktion getrimmt aber auch für den Bass kann man was mitnehmen. Ich schaue da immer wieder gerne rein
 
Wer mehr über den Einsatz und die Charakteristik von Modi lernen möchte, dem seien die hervorragenden Videos von Rick Beato empfohlen, ebenso sein Begeleitbuch.










Danke für die Links zu den sehr guten und sehr interessanten Videos. Rick Beato ragt mit seinen Musik-erklär-Videos in YouTube heraus. Auch mit diesen hier. Sehr schön erklärt und zu Gehör gebracht, welche Töne die interessanten sind. Die Halbtonschritte machen die Charakteristik aus.

Damit die interessanten Töne richtig interessant klingen, hat Rick ganz oft den wichtigsten Ton in den Bass gelegt, meistens mit der Ansage "pedal".

Wenn der Grundton nicht klar definiert ist, klingen die interessanten Töne nicht mehr interessant.

Klar ist, dass es nichts schadet, wenn die Bassistin oder der Bassist wissen, was Modi sind, aber müssen sie Skalen auf Geschwindigkeit üben? Ich denke immer noch, dass die Kenntnis der akkordeigenen Töne und das Wissen und Gespür, welcher Basston die aktuelle Harmonie klar definiert wesentlich sind.
:bier:
 
Akkordeigene Töne sind immer die Basis, die Modi sind ergänzende Töne, die sowohl in der Bassbegleitung wie auch in der Melodie zusätzlich ergänzend eingesetzt werden können. Es kommt natürlich immer auch auf die Komplexität und die Stilistik an. Im Jazz muss man wissen was HM5 ist, damit man nicht über einen V7b9b13 in der II-V-I in Moll mixolydisch spielt. Für andere Stilistiken ist das eher nicht so wichtig. Gute Akkord-Spieler fügen aber auch in Akkorde die ergänzenden Töne ein, es klingt so einfach farbenreicher. Es wird kein Pianist die Standardvoicings spielen, die man im Sikora oder Haunschild sieht, da werden nicht nur 1-3-5-7 gespielt, natürlich werden da b13, 13, 9, b9, 11, #11 usw. eingefügt, und da muss man eben auch wissen welche Zusatztöne dem Akkord in dieser spezifischen Kadenz zugehörig sind.
 

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