Noten lesen und lernen - Der Club der Willigen

Ich denke, dass man es üben muss, ohne Üben spielen zu können, iynwim.
:bier:
Ja klar, bis man den Dreh raushat und die Technik beherrscht übst du. Dann wird es aber zum Spielen. Bis man wieder an seine Grenzen stößt und wieder üben muss.
Echte Profis üben dann aber fast nur noch den Ausdruck, technisch können die praktisch alles.
 
Äh, Regelstudienzeit war bei mir 4 Jahre, also 8 Semester.
Fürn Bachelor oder fürn Master?

Also unsere Grazer MuHo hat 8 Semester für den Bacc und 4 dann für den Master. Die Zusatzausbildung zum Solisten oder sowas dauert dann nochmal 2 Semester.

Als ich mich dafür interessierte, gabs noch keinen Bacc. und die Regelzeit zum Magister rer.art. war 16 Sem.
Da musste man aber sowohl Soloist als auch Musikpädagoge machen und ein zweites Instrument.
 
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Fürn Bachelor oder fürn Master?

Also unsere Grazer MuHo hat 8 Semester für den Bacc und 4 dann für den Master. Die Zusatzausbildung zum Solisten oder sowas dauert dann nochmal 2 Semester.

Als ich mich dafür interessierte, gabs noch keinen Bacc. und die Regelzeit zum Magister rer.art. war 16 Sem.
Da musste man aber sowohl Soloist als auch Musikpädagoge machen und ein zweites Instrument.
Sowas gabs bei mir noch nicht. Diplom nannte sich das da.
 
Vom Blatt spielen" heißt genau das, was es heißt: Ich spiele das Stück ungeübt von den Noten. Das heißt nicht "fehlerfrei" oder "gut".
„Vom Blatt spielen“ - Arrangements im Orchester/Big Band/Coverband usw. - kenne ich im gehobenen Amateur- bis semiprofessionellen Bereich nur als „kommen und ungeprobt alles möglichst fehlerfrei wegspielen“. Ein Bruder von mir, Saxofone, kann das sehr gut, (kein Profi) ist rhythmisch und stilistisch sehr präzise. Er liebt am meisten die Gigs, wo er als Sub oder Mietmusiker zum Gig kommt, in der Regel Big Band, die Noten hingelegt kriegt und spielt.
 
Ja, das geht. Mit Akkorden und Lagensprüngen wirds dann aber happig.
Die Lagensprünge sind natürlich deshalb eine besondere Herausforderung, weil es ja oft mehrere mehr oder weniger effiziente und klingende Fingersatzoptionen gibt. Aber das zu üben verbessert das Spiel im allgemeinen extrem (da bin ich allerdings durch meine Zeitbegrenzung als Amateur nicht drin, das war früher, als Schüler mit dem Cello anders).
Akkorde haben ein ähnliches Problem, die lassen sich aber schematischer üben. Da kann man sich "Notenbild-Griffbild" Beziehungen einbimsen.
 
Womit ich ein Problem habe...
sind monotone, sich wiederholende Basslinien. Bspw. "Mustang Sally" in der Bigband. Da geht schon mal die Konzentration flöten und die Augen auf Wanderschaft...
und Ruckzuck weiß ich nicht mehr, wo im Ablauf ich bin. :rolleyes:
Genauso bei Walkingbässen über viele Seiten - natürlich kann man die Form im Auge behalten, aber wenn man sich rhytmisch mit Barisax oder Bassposaune synchronisieren muss, reicht das halt nicht aus.

Da behindert mich mein schwaches Gedächtnis (das ist kein Spaß, Freunde B) ) und ich muss konsequent in die Noten schreiben, wie oft der Solo-Teil wiederholt wird oder wo die Saxe mit dem Background beginnen.
Da wünsche ich mir manchmal, ich hätte eine Partitur.
 
ich merke mir alles. Wozu der Aufwand mit dem "vom Blatt abspielen" ? Wenn sowas von mir verlangt wird, dann "spiele ich nicht mit", in doppelten Sinne des Satzes. Ich kann Noten lesen, Tabs auch, nutzte es aber nur da wo ich die Basslinie ums Verrecken und auch mit viel EQ nicht raushören kann. Da kann auch kein KI Tool weiterhelfen, wo nix ist da ist nix. z.B. die untergegangene Basslinie von Smoke on the water die der irre Bassist da während der Vocals spielt...
 
Da behindert mich mein schwaches Gedächtnis (das ist kein Spaß, Freunde B) ) und ich muss konsequent in die Noten schreiben, wie oft der Solo-Teil wiederholt wird oder wo die Saxe mit dem Background beginnen.
Da wünsche ich mir manchmal, ich hätte eine Partitur.
Da geht's mir genau anders herum. Noten lesen, um es dann üben zu können geht bei mir nur im Kämmerlein zuhause. Vom Blatt spielen? - no way! Dafür kann ich mir komplexe Partituren merken und vergesse sie auch nicht mehr. Ich mache das seit 45 Jahren so, alles auswendig lernen und das für mehrere Bands. Ist alles eine Gewohnheitssache, wie Noten lesen vermutlich auch. Nur eine einfache Setliste kann ich mir ums Verrecken nicht merken. Da fehlen mir einfach die Synapsen für.
 
ich merke mir alles. Wozu der Aufwand mit dem "vom Blatt abspielen" ? Wenn sowas von mir verlangt wird, dann "spiele ich nicht mit", in doppelten Sinne des Satzes. Ich kann Noten lesen, Tabs auch, nutzte es aber nur da wo ich die Basslinie ums Verrecken und auch mit viel EQ nicht raushören kann. Da kann auch kein KI Tool weiterhelfen, wo nix ist da ist nix. z.B. die untergegangene Basslinie von Smoke on the water die der irre Bassist da während der Vocals spielt...
Worin besteht denn der Aufwand irgendwas vom Blatt zu spielen, wenn du ohnehin Noten lesen kannst?
Es ist doch viel mehr Aufwand sich eine Basslinie rauszuhören und zu notieren.
Wenn ich ein neues Stück einstudieren habe, ist es doch einfacher auf eine bereits notierte Bassstimme zurückgreifen zu können. Und solche für das Ohr verborgenen Basslines kriegt man gleich mitgeliefert. Zumindest wenn die Transkription es hergibt.
Ob man dann bei der Aufführung noch ein Notenblatt benutzt, ist eine andere Frage.
 
Akkorde haben ein ähnliches Problem, die lassen sich aber schematischer üben. Da kann man sich "Notenbild-Griffbild" Beziehungen einbimsen.
Ja, aber wenn du diese üblen Jazzakkorde auf der Gitte brauchst, gibt es meist 4-8 Varianten, wo man den aufs Gruffbrett pflanzt. Da sich in Echtzeit überlegen, welche Variante jetzt wo funktioniert, ist mit Noten halt sauschwer. Da brauchs enorm viel Erfahrung, weil nicht jeder Akkordwechsel geht gleich smooth von der Hand. Mit Tabulatur dagegen weiß ich gleich, wo die Fingerchen hinmüssen.
 

Sowas gabs bei mir noch nicht. Diplom nannte sich das da.
Bei mir auch ... Diplom - 8 Semester - mit zweit Instrument - mein Klavier Dozent hat mir bis heute nicht verziehe, dass ich Klavier statt Gitarre gewählt hatte :-) Da war "Vom Blatt spielen" ein Teil der Abschlußprüfung. Und echt schweres Zeug dabei.


Genauso bei Walkingbässen über viele Seiten - natürlich kann man die Form im Auge behalten, aber wenn man sich rhytmisch mit Barisax oder Bassposaune synchronisieren muss, reicht das halt nicht aus.
Ich finde das auch teilweise fragwürdig... das man für Level 1 Bands Basslines ausschreibt ist ok. Aber ab dann sollte man die Akkorde schreiben und nur noch die Stellen als Noten notieren, die wirklich wichtig sind, weil sie z.B. mit Bari oder Posaune sind.
So hab ich's bei meiner Big Band auch gehalten. Ich mag mir nicht anmaßen, eine bessere Bassline oder Variationen zu schreiben, als ein Bassist spielen wurde (dito Git, Piano, Drums). Aber Big Band ist da ja auch so ein Zwitterding zwischen Combo und Orchester... zumindest aus unserer Bass Sicht.
 
alles auswendig lernen
war bei mir als Kind ein Hemmnis beim Noten lernen. Im Klavierunterricht hab ich nur so getan, als ob ich auf's Blatt gucke und habe alles auswendig gespielt. Okay, das war absolutes Anfängerniveau, Jägerchor und sowas. Danach habe ich Rockmusik gemacht. Davon hatten Instrumentallehrerinnen und -lehrer zu dieser Zeit keine Ahnung und Noten gabs auch sehr selten, höchstens mal von den Beatles.

In meiner Band mache ich das immer noch. Wenn es einfach ist, kann ich das nach zwei, drei mal spielen auswendig.
:bier:
 
bei tabs geb ich quasi vor ob ich das A jetzt als leersaite oder am 5ten bund E-saite gespielt haben möchte... bei noten ist das nicht klar
Das ist ein grundsätzliches Thema, das auch alle Streicher betrifft. Die Lösung nennt sich Fingersatz, das sind Eintragungen über den Noten (z. B. 2 für den Mittelfinger). Dazu kann man auch noch die Lage eintragen (üblicherweise in römischen Zahlen). Lage ist hier aber nicht gleich Bund, sondern folgt dem tonalen System. So wäre die Oktavlage dann VIII. (Aber man kann sich ja auch genauso gut den entsprechenden Bund eintragen.)
 
Die Lösung nennt sich Fingersatz, das sind Eintragungen über den Noten (z. B. 2 für den Mittelfinger). Dazu kann man auch noch die Lage eintragen.
Ja, ist aber immer noch sehr viel Denkarbeit, die bei höheren Geschwindigkeiten dann Timing und Ausdruck ausbremst - außer man hat das jahrelang studiert.

Wo ich den Noten allerdings wirklich einen Vorteil zusprechen muss, ist die Rhythmik bei schnellen Läufen und Singlenotes. Da fand ich Noten angenehmer zu lesen, und die Melodie bzw. der Groove erklang gewissermaßen im Kopf. Bei Tabulaturen schafft meine Birne das nicht so gut, da muss ich mitzählen und mehr denken.

Ich bin aber nicht von Violine und dann Gitte zum Bass gekommen, weil ich bei der Musik gern denke. 😉
 
Interessanter Thread, danke dafür!
Neben meiner Klimperei auf dem Bass versuche ich auch das Mysterium der schwarzen kleinen Punkte auf den Linien etwas zu lüften...
Oben wurde bereits eine App zum Lernen angesprochen, welche kann man für IOS empfehlen?
Ich habe [b flat] von MA MP GmbH. Nicht schlecht und die Bezahlte Version ist werbefrei. Der Entwickler hat noch weitere nützliche Apps für Musiker im Portfolio.
 
war bei mir als Kind ein Hemmnis beim Noten lernen. Im Klavierunterricht hab ich nur so getan, als ob ich auf's Blatt gucke und habe alles auswendig gespielt. Okay, das war absolutes Anfängerniveau, Jägerchor und sowas. Danach habe ich Rockmusik gemacht. Davon hatten Instrumentallehrerinnen und -lehrer zu dieser Zeit keine Ahnung und Noten gabs auch sehr selten, höchstens mal von den Beatles.

In meiner Band mache ich das immer noch. Wenn es einfach ist, kann ich das nach zwei, drei mal spielen auswendig.
:bier:
Sind bei mir auch rein praktische Erwägungen. Auswendig lernen geht bei mir nach so vielen Jahren wie Fahrrad fahren; ich hab's nie anders gemacht. Zudem lenkt mich live ein Notenblatt oder Tablet einfach ab. Ich schaue und höre auf meine Mitmusiker und das Publikum. Da habe ich einfach keine unbschäftigten Hirnzellen mehr für's Blattlesen übrig :D
 
Du spielst dann aber sicher "nur" (was nicht despektierlich gemeint ist!) Cover/Rock, aber nicht Bigband oder anderes, wo ausgeschriebene Arrangements verteilt werden, richtig?

ich merke mir alles. Wozu der Aufwand mit dem "vom Blatt abspielen" ? Wenn sowas von mir verlangt wird, dann "spiele ich nicht mit", in doppelten Sinne des Satzes. Ich kann Noten lesen, Tabs auch, nutzte es aber nur da wo ich die Basslinie ums Verrecken und auch mit viel EQ nicht raushören kann. Da kann auch kein KI Tool weiterhelfen, wo nix ist da ist nix. z.B. die untergegangene Basslinie von Smoke on the water die der irre Bassist da während der Vocals spielt...
 
Ich spielte früher auch Klarinette, auch da ausgeschriebene Noten, das war schlicht nicht merkbar.
Marschmusik konnten einige auch auswendig (nach jahrzehntelanger Prostitution auf Schützenfesten bleibt das nicht aus...).

Von daher hab ich das schlicht überall so gemacht und bin im Großen und Ganzen gut damit gefahren.

Bei Coverbands und auch beim aktuellen Trio leg ich mir ein Leadsheet hin, kann die Stücke irgendwann aber auswendig.

Auf Netz und doppelten Boden verzichte ich dann aber trotzdem nicht.

Mit den Synapsen hasst Du natürlich Recht!

Da geht's mir genau anders herum. Noten lesen, um es dann üben zu können geht bei mir nur im Kämmerlein zuhause. Vom Blatt spielen? - no way! Dafür kann ich mir komplexe Partituren merken und vergesse sie auch nicht mehr. Ich mache das seit 45 Jahren so, alles auswendig lernen und das für mehrere Bands. Ist alles eine Gewohnheitssache, wie Noten lesen vermutlich auch. Nur eine einfache Setliste kann ich mir ums Verrecken nicht merken. Da fehlen mir einfach die Synapsen für.
 
Aber das ist doch das Problem des Gitarristen, nicht Deines :popcorn:
Ja, aber wenn du diese üblen Jazzakkorde auf der Gitte brauchst, gibt es meist 4-8 Varianten, wo man den aufs Gruffbrett pflanzt. Da sich in Echtzeit überlegen, welche Variante jetzt wo funktioniert, ist mit Noten halt sauschwer. Da brauchs enorm viel Erfahrung, weil nicht jeder Akkordwechsel geht gleich smooth von der Hand. Mit Tabulatur dagegen weiß ich gleich, wo die Fingerchen hinmüssen.
 

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