PA Anlagen, besser als Combo?

[Kalle11]

Moin,
da ich im Moment mal wieder am flirten ( ich glaub, dieses mal isses was ernsthaftes^^) mit neuen Verstärkern bin, ist mir grad eben der Gedanke gekommen, dass es eventuell billiger oder zumindest sinvoller sein könnte, sich eine PA Anlage anzuschaffen und diese an 2 recht brauchbare Boxen anzuschliessen. Hat irgendwer von euch damit Erfahrungen? Was spricht dagegen? Überwiegt der Nutzen die Nachteile? Also rein praktisch wär schon mal, dass man den Gitarrero und den Sänger mit über die Anlage laufen lassen könnte. Schon allein vom Klanggefüge her... Braucht man da noch ernsthaft eine eigene Combo? Ok, z.B. Marshall oder Vox Amps haben durchaus ihren eigenen Klang, aber kann man den nicht auch über Vorverstärker, Effekte oder geeignete Boxen erreichen? Was meint ihr?

 

[Gast1706]

Also wenn du mit geeigneten Boxen Basslautsprecher meinst, kannst du das mit Gitarre und Gesang drüber laufen lassen vergessen.

Und wenn du schon Boxen,Effekte und Vorverstärker kaufen willst, dann leg noch was drauf und kauf dir nen Combo...der ist dann wenigstens abgestimmt.

Und auf einer Bühne steht man meistens hinter den PA-Boxen...du würdest also ohne Extra amp nicht viel von deinem Bass zu hören bekommen.

 

[ehemaligerUser]

Mh also wenn dann müsstes das Signal trennen, heißt den Bass über die "bassboxen" laufen lassen und Gesang und Gitten halt wie immer. Aber gute PA Boxen die nen Bass vernünftig wiedergeben kosten ja auch nen Ar*** voll Geld.

Und klar, du bräuchtest entweder nen seperaten Monitor oder nen Combo, damit du dich selbst noch hörst...

Gruß

 

[Smeik]

Wenn sich das wirklich lohnen soll, brauchst; wie schon geschrieben einen eigenen Monitor und zusätzlich einen Subwoofer; weil der Monitor warscheinlich nicht alle Töne rauskriegt außerdem ist es Soundtechnisch eher doof.
Wenn du eine Anlage ohne größeren Eigenklang willst, dann schau mal bei Glockenklang.

 

[Nymi]

Moinsen Kalle11,

klar geht das.
Die Band "Clawfinger" hat nur ein [url="https://www.thomann.de/de/prod_pdfreview_3787-g0701134.pdf"]einziges Rack[/url] mit diversen digitalen Soundformern (PODs und so) auf der Bühne; alles andere läuft über PA/Monitor.

Aber...:
da braucht Ihr natürlich eine entsprechend potente PA/Monitor-Ausstattung!
Wenn der Baß auch für Euch Musiker einigermaßen glaubwürdig klingen soll, kommt Ihr um 15/2-Monitore nicht umhin.

Mindestausstattung für eine klingende PA ist entweder [url="https://www.thomann.de/de/hk_audio_lucas_alpha.htm"]so eine aktive[/url] Lösung oder [url="https://www.thomann.de/de/kme_versio_s2_bundle.htm"]so eine passive[/url] Lösung. Wenn man bei der zweiten Variante den [url="https://www.thomann.de/de/dbx_driverack_pa.htm"]erforderlichen Controller[/url] und die zwei Endstufen (mindestens Crown [url="https://www.thomann.de/de/crown_xls_602_d.htm"]XLS 602[/url] und [url="https://www.thomann.de/de/crown_xls_802_d.htm"]XLS 802[/url]) einrechnet, kommt ihr preislich auf dasselbe Niveau (wobei ich die passive - flexiblere Lösung - auch wegen des doppelten Subs bevorzugen würde).

Dazu noch [url="http://www.musikmuehle-engen.de/product_info.php?products_id=2447&osCsid=9"]aktive Monitore[/url] in entsprechender Anzahl - je Musiker mindestens einer; für den Hauptsänger bässer zwei (wegen der Richtwirkung) - dann marschiert ihr massiv in Richtung 5.000 Euro-Grenze, bzw. Ihr überschreitet sie bereits...

 

[TomM]

Da gibt es keine engültige Antwort, weil es immer verschiedene Gesichtunkte gibt. Derzeit spiel ich in einem Probenraum direkt ins Mischpult und über eine PA. Ich höre mich also aus einem 3-Wege-System mit fetten Subwoofern und das ist über jeden Zweifel erhaben. Und da kommen die Gitarren und Singstimmen auch laut raus. Wenn die PA zu schlapp wäre, ginge das nicht so. Beim Gig ist es genau so, ich bin ein starker Verfechter von begrenztem Krach auf der Bühne und entsprechend dicker PA. Ich bin der Meinung, dass die Bedeutung der Bühnenmonitore hier klar zu hoch angesetzt wird. Um sich zu hören, braucht man in erster Linie Tiefmitten bis Höhen, nicht den dicken Tiefbass. Der ist auf der Bühne selbst stets kontrakproduktiv. Das können aber ordentliche Monitore mit einiger Dynamikfestigkeit besstens. Such mal hier nach dem Stichwort Monitor. Wenn Dir aber das Hosenbeinflattern bzw. Eierschaukeln fehlt, wirst Du doch wieder bei richtig Bassleistung auf der Bühne selbst landen. Und die Probleme mit dem FoH Mischer bekommen ......

 

[Nymi]

Zitat:Original erstellt von: TomM

Wenn Dir aber das Hosenbeinflattern bzw. Eierschaukeln fehlt, wirst Du doch wieder bei richtig Bassleistung auf der Bühne selbst landen.

Das muss drücken im Rücken! [^][][]

 

[Nymi]

Zitat:Original erstellt von: Kammann

Diese Anlage haben wir bei uns in der Schule, und für das Geld gibt es echt besseres.

Ich glaube nicht, dass Ihr in der Schule die gezeigte Anlage habt...
Mein Link zeigt die Lukas Alpha und das ist der dickste Brocken in der Serie. Da kommt schon richtiger PA-Sound raus (18er Sub und zwei 12/1 Topteile mit immerhin 2kW Leistung!).

Ich hatte die kürzlich bei einer Veranstaltung als Leihanlage dabei und war echt beeindruckt!

Bei den kleineren Lukassen gebe ich Dir allerdings völlig Recht; die mag ich auch überhaupt nicht (das ist Alleinunterhalter-Zeuch! []).

 

[sleepy]

"Da keine Frequenzweiche vorhanden ist (?), spielt nur der Subwoofer bei uns den Bass ab und dementsprechend klingt das auch wenn man über einen 118" Standalone spielt"

also man muss wenn dann schon die Tops auch anschließen..... Es wird hier ja aktiv getrennt, also da ist schon ne Weiche drin..... also irgendwas habt ihr da wohl falsch gemacht.
Ich kenne auch Bassisten, die prinzipiellt nur Über ne PA udn Monitoring spielen... allerdings gebe ich Nymi recht und nen 15/2 Monitor der Potenteren Sorte sollte es schon sein. Allerdings gibts dann die gleichen Probleme wie bei nem Bassamp auf der Bühne. Hab mal beim Soundcheck seinen Bass komplett von der PA runter gedreht und aus den dicken JBLs hörte man den Bass im Raum fast genau so, weil so Monitore im Tieftonbereich leider kein Richtverhalten haben.

 

[Nymi]

Zitat:Original erstellt von: sleepy

Hab mal beim Soundcheck seinen Bass komplett von der PA runter gedreht und aus den dicken JBLs hörte man den Bass im Raum fast genau so, weil so Monitore im Tieftonbereich leider kein Richtverhalten haben.

Stümmt. Der einzige Ausweg: InEar.

Dann geht aber das Feeling (zumindest für den Basser) nahezu komplett flöten; es sei denn, Du kompensierst das über ein [url="http://www.tech-soundsystems.de/TecAmp/?id=61"]Pleasure-Board[/url]. Dann bist Du aber extrem eingeschränkt, was den Bewegungsradius angeht und außerdem kostet das auch nochmal 500 Tacken. Wenn Du komplett auf einen Amp verzichten willst, brauchst Du zusätzlich auch noch das [url="http://www.tech-soundsystems.de/TecAmp/index.php?id=60"]Pleasure Pump[/url]... [ooo]

Und irgendwie ist das dann auch kein Rock'n'Roll mehr! []

 

[sleepy]

genau.... aber als FOHler muss ich sagen: in den meisten Fällen ist es gar nicht so kritischvon der Lautstärke der Bassisten... die Gitarristen sind da schon shclimmer von der Lautstärker (Außer in meiner Band ^^)... nur hat man halt beim Bass mit Phasenverschiebungen oder so eher zu kämpfen hat. Aber Bass in kleinen Räumen ist eh immer komplizierter und auf nem halben Quadratmeter möchte ich auch nicht gerne stehen bleiben müssen.

 

[Oli Wan]

grundsätzlich kann man sagen, dass die idee ansich zwar sehr verlockend und logisch klingt, aber letztlich gar nicht günstiger oder praktikabler ist. letztlich ist es eben heutzutage transportabler und einfach auf bass abgestimmter einen guten kombo zu nehmen, statt dem ganzen gef***el mit pa-equipment. in-ear ist für bassisten, wie nymi schon schrieb, nicht so wirklich befriedigend, das ist wie cyber-sex..[ooo]
wenn ihr versteht..
für stimmen gut, für bass fehlt einfach der druck, und ein pleasure-board funktioniert nach meiner erfahrung auch nicht mit jedem bass, mit dem akustikbass zb. gings gar nicht.

 

[Nymi]

Zitat:Original erstellt von: dumbopop

da ich, bis auf das pleasureboard, schon alle möglichkeiten im live-alltag probiert habe, gibt´s für mich einen klaren gewinner:

BASSAMP + BASSBOX

alles andere waren für mich letzlich nur kompromisse.

Rrrrrrichtich!

Ein vernünftiger Amp mit ca. 200-300W Leistung, eine gute Box mit 4x10", 2x12" oder irgendetwas mit 'nem 15"er drin (15"+12" oder 15"+10"), je nach Geschmack noch mit zusätzlichem Mittentöner und/oder Hörnchen - mehr braucht es nicht, um autark zu sein.

Ich hatte noch keinen Gig, wo ich mit meinem "Besteck" untermotorisiert gewesen wäre...

Wenn Du vor Gebrauchtgeräten nicht zurückschreckst, dann bist Du mit einem alten Trace Top (AH 200 oder AH 300) oder einem GK (RB 800) in Verbindung mit einer Box vom Hans ganz vorne dabei.

 

[TomM]

Zitat:Original erstellt von: sleepy

... allerdings gebe ich Nymi recht und nen 15/2 Monitor der Potenteren Sorte sollte es schon sein. Allerdings gibts dann die gleichen Probleme wie bei nem Bassamp auf der Bühne. Hab mal beim Soundcheck seinen Bass komplett von der PA runter gedreht und aus den dicken JBLs hörte man den Bass im Raum fast genau so, weil so Monitore im Tieftonbereich leider kein Richtverhalten haben.

Also das ist ja wohl ein Widerspruch in sich. Du forderst den 15er in der Monitorbox, um den "richtigen" Bass zuhören, sagst dann aber auch gleich, dass der den Tieftonanteil des PA Mixes ruiniert.

Wenn wir mal von In-Ear absehen - die perfekte Lösung, die viel aber nicht recht mögen - geht es doch darum, sich zu hören, ob man richtig und mit dem Rest der Truppe zusammen spielt. Der komplette Sound mit den Tiefen muss dann in der PA gemacht werden. Also müssen die richtig tiefen Anteile aus dem Monitor weg, man braucht dort eher die Mitten. Ja, das klingt für Basserohren krank. Und der Sound aus den Wedges hat dann in der Tat eine größere Richtwirkung.

Diese Diskussion über Bühnenlautstärke und PA haben wir schon häufig und umfangreich geführt. Dass eine ausreichend bemessene PA den Bass ohne Kompromisse wiedergibt, dürfte aber wohl außer Frage stehen.

 

[TomM]

Zitat:Original erstellt von: Nymi


Das muss drücken im Rücken! [^][][]

Das muss föhnen.[]

 

[Oli Wan]

tatsächlich ist es auch so, dass es einfach auf den auftritt ankommt, individuell.
in kleinen kneipen oder im akustikset reicht eine gute di (fishman, lr baggs, sansamp..) und eine gute, abgestimmte klein-pa.
in grossen hallen oder gar open air ohne bassamp..no way!
da brauchts (für mich!) gerichteten basssound, nur für mich optimiert, sonst hör ich mich nicht gut, und dann spiel ich scheisse..[]
optimal für alle gelegenheiten also: guter, möglicherweise kleinerer bassamp, gute di-box und man ist überall vorn dabei. in-ear gut für sänger, für basser nicht soooo wichtig, und ansonsten geschmackssache.

 

[Nymi]

Zitat:Original erstellt von: Oli Wan

optimal für alle gelegenheiten also: guter, möglicherweise kleinerer bassamp, gute di-box und man ist überall vorn dabei.

Genau: der GK MB 150S mit Zusatzbox - und gut is'! [^]

 

[sleepy]

Da hat der TomM wohl falsch verstanden.... der Basser braucht für seinen SOund mit dem er sich wohl fühlt (und nur so spielt man gut) halt auch etwas tiefe Mitten/Bässe.... (Der Begriff MItten reicht ja seeeeeehr weit und bedeutet für uns Bassisten oft was anderes als z.B. für Gitarristen) Und das ist halt für FoH suboptimal..... Es ist immer nen Kompromiss aus "Bassist fühlt sich gut udn liefert deswegen gutes Spiel ab und Der soudn kann perfekt gemischt werden...

 

[TomM]

@sleepy

Das ist doch immer wieder das gleiche Problem, was wir schon x-mal durchgekaut haben. Wie schon gesagt gibts da kein Patentrezept, weil die individuellen Prioritäten zu verschieden sind. Ich kenne den "Wohlfühlfaktor" des Bassers nur zu gut aus eigener Praxis und sehe auch den wichtigen Faktor der persönlichen Sicherheit, die man daraus bezieht. Am schönsten ist es, wenn ich an der eignen Backline drehe und mir meinen Sound einstelle. Wir sind uns doch sicher einig, dass das Publikum nicht hören kann, was ich auf der Bühne höre (wirklich kleine Locations mal ausgenommen). Und ich sehe es als ein Stück Professionalität an, den eigenen Geschmacksfaktor zurückzustellen (vorausgesetzt, es ist überhaupt ausreichend Monitorpegel vorhanden), um dem Publikum via PA den rechten Sound zu ermöglichen. Das ist dann nicht zuletzt eine reine Gewöhnungsfrage. Für wen spiele ich denn, für mich oder den Zuhörer ?? Natürlich ist das alles zusammen ein Kompromiss. Aber den gibts überhaupt nur, wenn der Mann auf der Bühne gar nicht erst zu viel Tiefbass raushaut.

 

[Nymi]

Zitat:Original erstellt von: TomM

Für wen spiele ich denn, für mich oder den Zuhörer ?? Natürlich ist das alles zusammen ein Kompromiss. Aber den gibts überhaupt nur, wenn der Mann auf der Bühne gar nicht erst zu viel Tiefbass raushaut.

Sowohl als auch...

Ich muß mich wohlfühlen. Punkt.
Aber der Sound "draußen" muß auch stimmen. Punkt.

Deshalb predige ich seit Jahr und Tag: kleine Verstärker reichen völlig!
Damit bin ich locker in der Lage, die Bühne so zu beschallen, daß ich mich wohlfühle. Gleichzeitig ist die Leistung aber auch leicht in Grenzen zu halten, um dem FoH-Menschen nicht zu sehr in die Quere zu kommen (bislang hat sich jedenfalls keiner beschwert).

Trotzdem reicht mein "Besteck auch locker aus, um Clubs alleine zu beschallen.

Ich schreibe es deshalb nochmal: Leistungen jenseits von 300W braucht eigentlich kein Mensch... [ooo]