Rote Karte für "pay to play"!

100-200 pro nase, nicht für die band, oder ?

Die Zeiten, wo wir 1000 - 2000 als Gage (Band) verlangt und bekommen haben sind für uns vorbei. Heute machen wir das mehr aus Spaß. Wir spielen auch ausschließlich eigene Stücke, da ist es nicht einfach mehr als 500 (Band) zu bekommen. Bei Cover sieht es da sicherlich anders aus. Zudem würden wir für nen 1000er auch das "große" Infopaket raushauen.
 
Anders als in Deutschland ist vielen europäischen Ländern die eigene kulturelle Szene etwas wert, so bekommen Bands auch durchaus mal mehrere tausend Euro Zuschuss für Touren.

...soso...dir ist schon klar, dass du bei den "Zerberusjüngern" ( G20 - Pinneberg, Barcelona etc. ) auf "Messers Schneide" stehst...

@MRoyce Danke für den Tipp:great:

P.
 
PTP kommt nicht in die Tüte. Muss ich zum Glück auch nicht.

Mindestens Anfahrt, Getränke und Hut. Gerne Festgage. Auf die Tour spiele ich zwar nicht so viel, vielleicht zehn Gigs p.A, aber das sind gute Gigs.
 
PTP kommt nicht in die Tüte. Muss ich zum Glück auch nicht.

Mindestens Anfahrt, Getränke und Hut. Gerne Festgage. Auf die Tour spiele ich zwar nicht so viel, vielleicht zehn Gigs p.A, aber das sind gute Gigs.

Wenn man es sich ein wenig genauer überlegt sind sehr viele Gigs mittlerweile Pay-to-Play, zumindest kann von einer kostendeckenden Tätigkeit kaum noch gesprochen werden. Typischerweise sind bei Gigs in Kneipen oder kleineren Etablissements nicht mehr als 200-300€ drin, also realistisch 50€ bis bestenfalls 100€ pro Person. Im Jazz-Bereich ist das vor allem in Städten mit einem großen Überangebot an Musikern schon länger so.

Dafür leistet man als Band:

-Eigenes Equipment im Wert vonzusammen meist mehreren tausend Euro
-Pro Person jahrelanges unbezahltes Üben und oft teurer Unterricht für das Instrument
-Unbezahlte Proben mit der Band, Fahrtkosten zu den Proben, laufende Kosten für den Proberaum
-Fahrtkosten zum Auftritt und zeitlicher Aufwand für den Auftritt selbst, inklusive Auf- und Abbau, Soundcheck

Während man vor ein paar Jahrzehnten noch locker das Studium mit Auftritten finanzieren konnte, weil die Nachfrage nach Live-Musik hoch und die Zahl der fähigen Musiker überschaubar war, gibt es heute ein umgekehrtes Verhältnis. Die Zahl der Bühnen und Live-Clubs geht zurück, ebenso die Anzahl der Zuschauer. Dazu bieten DJs Musik in perfekter Qualität mit minimalem Aufwand.

Für beruflich tätige Musiker ist der Markt unglaublich schlecht. Gut läuft es nur für bereits etablierte Gruppen, die bei den Veranstaltern bekannt sind und die guten Spots bei Festen/Festivals usw. besetzen können. Man sieht auf den einschlägigen Musikfestivals seit Jahren ja fast nur noch dieselben Bands, ähnliches gilt für lokale Veranstaltungen mit Coverbands.

Wenn man eigene Musik macht, zahlt man so lange drauf, bis man selbst Konzerte mit eigenen Fans füllen kann. Das geht aber nur, wenn man über Jahre, teilweise Jahrzehnte auf eigene Kosten CDs und Alben produziert, Touren bei größeren Bands als Vorband mitspielt (in der Regel auf eigene Kosten) usw. Da die Erlöse der Plattenfirmen bei einer relativ unbekannten Band verschwindend gering sind, kann man sich einen Deal bei einem Indie-Label mittlerweile meist sparen, interessanter ist meist ein Vertriebsdeal. Und selbst mit viel Mühe, Geld und Zeit ist es nicht gesagt, dass man Erfolg hat.

Das ganze Geschäft wird nur noch am Laufen gehalten, weil es tausende Musiker gibt, die einfach Spaß an der Musik haben, die einer geregelten Arbeit nachgehen und deshalb nicht auf Gagen angewiesen sind, sowie von Profis, die sich mit der Situation abgefunden haben und durch ihre Hingabe zur Musik den geringen Verdienst verschmerzen können.

Für sich selbst muss man dann schauen: Was kann ich anbieten, wo bin ich gefragt und wo ziehe ich meine Grenze bei der Entlohnung.

Sehr lange habe ich eigene Musik gemacht, bei der ich sehr viel schönes erlebt, aber keinen Cent verdient habe (im Gegenteil sogar unterm Strich immer drauflegen musste). Das war vom Aufwand (semi-professionell) aber nicht mehr machbar (stundenlanges Proben mehrmals die Woche, Studioaufnahmen, Gigs und kleine Touren auch kurzfristig immer annehmen, etc.). Deshalb gehen viele gute Bands in die Brüche, wenn die Mitglieder mehr Zeit für das Privatleben oder meistens eben für einen Job brauchen als als Schüler oder Student.

Zum Glück habe ich eine sehr gute Ausbildung genossen und konnte immer schon in Coverbands mitspielen, auch als Sub mit Blattspiel. Es hilft dabei ungemein mit Musik aller Couleur sehr entspannt und positiv umzugehen. Da ich mein Einkommen aber nicht damit bestreiten muss, spiele ich nur noch mit Bands, die für den Bass eine interessante Rolle haben (Motown/Stax, Funk, Jazz, Latin). Dabei ist dann die Gage nicht so wichtig, es läuft für mich persönlich auf der Basis einer Aufwandsentschädigung (50-150€). Wichtig ist dabei das Zusammensein mit den Mitmusikern und die Motivation auf der Bühne zu stehen und nicht im Proberaum zu versacken.

Durch die halbe Republik fahren um dann einen Hut herumgehen zu lassen habe ich einmal mit einer Rockband gemacht, das mache ich nicht wieder. Den Club gibt es sogar noch und wie früher spielen hier jede Woche mehrere Bands:

https://subwaytopeter.de/shows-parties/

Selbst Disbelief spielen hier scheinbar- zeigt auch wie die Situation für etablierte Hartwurst-Bands mittlerweile sein kann.
 
Wenn bei mir in der Kneipe Bands spielen, haben die Musiker natürlich die Drinks frei, auch konnte ich denen schon oft helfen, wenn sie noch irgendwas an Equipment gebraucht haben, mal n Mic-ständer oder ne Monitorbox oder auch nur Kabel. Auch würde ich nie PtP von einer Band verlangen, is assozial. Auch finde ich die Hutsammlung noch eine relativ "Ehrliche" Geschichte>>>ist die Band gut===ist auch was im Hut drinne. Die Russland-Tour von ENS kann/muss man vielleicht auch aus einem anderen Blickwinkel sehen, ich hoffe für die Jungs, dass für sie auch noch ein paar Urlaubstage drinnen gelegen sind und dass bei der ganzen Geschichte auch der "Abenteuerfaktor" noch eine Rolle gespielt hat, so dass das nicht nur eine reine PtP Aktion war um ein paar Gigs spielen zu dürfen...
 
Also PTP kommt für mich auch auf keinen Fall in Frage. Aber hier jetzt Kosten für Equipment aufzuzählen, oder Aufwand für das Erlernen des Instruments finde ich auch daneben.
Wenn ich das richtig sehe , haben wir alle hier voll Bock auf Bass Spielen. Das Erlernen des Instruments und Einstudieren der Songs bringt doch voll Spaß und ist in der Regel selbstgewähltes Hobby. Berufsmukker mal außen vor. Ich für meinen Teil finde Bass spielen so geil , dass ich froh bin , dass machen zu können.
Und was die Ausrüstung angeht ist es doch nicht anders. Wir hier bei Bassic befassen uns doch ständig damit coole Boxen , geile Bässe, ausdrucksstarke Amps und Tonnen von Zubehör zu checken , zu kaufen und verkaufen und darüber zu Fachsimpeln. Und das Ganze bringt uns einen Heidenspaß. Das sind für mich die Beweggründe, warum ich das tue.
Ein paar hundert Euro pro Auftritt finde ich zwar auch grundsätzlich angemessen , würde oben genanntes aber nicht damit aufrechnen.
Ich bin gerne Amateurbasser in einer Amateurband. Die Auftritte sind die Sahnehäubchen eines großartigen Hobbys.:-):m_elvis:
 
Ich schließe mich ATK auch voll an.
Für mich ist das Bassspielen seit über 30 Jahren ein riesen Spaß. Da muss ich meine "Unkosten" (Instrumente, Amps, Saiten, Kabel, Übungsstungen, Proberaummiete,...) nicht gegenrechnen.

Wenn ich Musik beruflich betreiben würde, dann müsste ich das natürlich schon. Das ist dann aber wie bei jedem Job. Korrigiert mich ruhig, aber ich denke, dass es bei Berufsmusikern genau so abläuft, wie bei anderen Arbeitnehmern/Selbständigen. Wenn ich meine Arbeit gut mache, flexibel in Zeit und Örtlichkeit bin und berufliche Kontakte nicht vernachlässige, dann komme ich auch an gute Jobs. Wenn eins von den dreien nicht stimmt, dann muss ich halt mit Abstrichen bei Job und Geld leben. Das ist natürlich nicht immer einfach, ob als Musiker oder "normaler" Arbeiter.

Ich kann mir auch Situationen vorstellen, bei denen PTP eine Bereicherung für den Künstler (ob Amateuroder Profi) ist. Wenn man dadurch an sehr gute Kontakte, bezahlte Folgegigs oder einen guten Eitrag im musikalischen Lebenslauf bekommt, dann wäre das ne Überlegung wert. PTP, nur, damit man überhaupt spielen kann,... ich würde mir dann Gedanken wegen der Qualität meiner Musik machen ;-)
 
Ich hatte nur ein einziges Mal das "Vergnügen", daß mir ein Wirt PTP angeboten hat und wir zusätzlich noch 50 Karten kaufen sollten. Ich meinte: Kein Problem und ach Übrigens, die Woche darauf feiere ich dann Geburtstag in deiner Kneipe, Getränke und Essen bezahlst du, aber nicht nur Bier und ein paar Schnittchen, sondern richtiges Buffet und so.
Daraufhin brach der Wirt das Gespräch einfach ab. Habe ich was falsch gemacht ??? :rolleyes:
 
Japp, hast du. Du hättest die Feier im Proberaum durchführen sollen und dazu den Wirt einladen. Dieser darf dann kostenlos seine kulinarischen Qualitäten unter beweis stellen. Die Ausrüstung zun Fertiigen der Selben bringt er selbstverständlich mit. Sollte er noch Zweifel haben im Bezug auf die Menge der Speisen und Getränke, kein Problem, er braucht ja nur dafür zu sorgen das genug Leute kommen. :bier::D

@ATK411 : sehr gut geschrieben, so sehe ich das auch. :great:
 
Japp, hast du. Du hättest die Feier im Proberaum durchführen sollen und dazu den Wirt einladen. Dieser darf dann kostenlos seine kulinarischen Qualitäten unter beweis stellen. Die Ausrüstung zun Fertiigen der Selben bringt er selbstverständlich mit. Sollte er noch Zweifel haben im Bezug auf die Menge der Speisen und Getränke, kein Problem, er braucht ja nur dafür zu sorgen das genug Leute kommen. :bier::D

@ATK411 : sehr gut geschrieben, so sehe ich das auch. :great:

Du hast vollkommen recht, jetzt ist es mir klar. :prost:
 

Auch finde ich die Hutsammlung noch eine relativ "Ehrliche" Geschichte>>>ist die Band gut===ist auch was im Hut drinne.
So sieht das aus.
Tatsächlich ist es so, dass ich bei den meisten Gigs verwundert bin, wie viel da hängen bleibt.
Das ist in der Regel mehr, als ein Betreiber eines kleinen Ladens überhaupt an Festgage leisten könnte. Wenn man ausschließlich Trios spielt, ist das an der Stelle natürlich von Vorteil.
 
Ich bin gerne Amateurbasser in einer Amateurband. Die Auftritte sind die Sahnehäubchen eines großartigen Hobbys.

So geht es wohl den meisten hier. Für mich ist das auch einfach das Highlight und geniesse das sehr.

Tatsächlich ist es so, dass ich bei den meisten Gigs verwundert bin, wie viel da hängen bleibt.
ich finde kleine Pub-Gigs mit Hut total klasse! wenn man abliefert kommt da immer gut was bei rum, hat da aber auch Vorteile wenn man entsprechend abgehende Mukke macht.
 
ich finde kleine Pub-Gigs mit Hut total klasse! wenn man abliefert kommt da immer gut was bei rum, hat da aber auch Vorteile wenn man entsprechend abgehende Mukke macht.
Eigentlich ist es doch auch sonnenklar:
Stehe ich vor einer Kneipe oder einem Club, und die Tür will einen Zehner für eine mir gänzlich unbekannte Amateurband, gehe ich ein Haus weiter.
Gehe ich so durch die Tür, habe fünf Bier im Bauch und die Band geht ab, fliegt der Zehner von ganz alleine in den Hut...ein Fünfer mindestens. Hat der Laden einen guten Ruf, sind da oft zwischen drei- und fünfhundert Euro im Hut.
So viel kann ein "kleiner" Wirt doch gar nicht locker machen.
 
Stehe ich vor einer Kneipe oder einem Club, und die Tür will einen Zehner für eine mir gänzlich unbekannte Amateurband, gehe ich ein Haus weiter.
kann man so machen.
Ich gehe anderst vor. Meistens weiß ich, ob dort, wo ich hin gehe, eine Band spielt.
Da informiere ich mich vorher auf der Homepage der Band oder Youtube.
Oder ich laufe wo vorbei und werde durch die Musik angelockt.
Ich kaufe also selten die Katze im Sack.
Als Kunde ist mir also erst einmal egal ob Tür oder Hut.
Hut ist anderseits "ehrlicher". Jeder zahlt was er für seine Situation angemessen hält bzw. zahlen kann. Das Geld von Leuten welche nur z.B, 4 Euro zahlen können geht so nicht verloren.
Problematisch ist es allerdings bei guter Musik welche etwas "schwieriger" ist.
 
Problematisch ist es allerdings bei guter Musik welche etwas "schwieriger" ist.
Klar, wenn da jetzt eine schön sphärische Shoegazer-Band ne Mischung aus Pink Floyd und Mogwai spielen wird das schon schwierig, so was begeistert halt anders bzw. lebt eher von vorher unter die Leute gebrachte Musik die wissen was sie erwarten. Die verkaufen dann am Ende eher die CD und das Shirt.
 

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