Sammlung 'der' Jazzstandards? (zum Hören!)

[willObst]

Hallo Leute!

Nachdem mein neuer Amp da ist, hab ich wieder richtig Lust aufs Bassspielen bekommen und möchte mal über den Tellerrand der Rockmusik schauen.

Jazz hat mich schon immer irgendwie begeistert. Nur kenne ich mich leider nicht allzu gut in dem Bereich aus.

Was suche ich nun? Ganz einfach eigentlich:

Gibt es eine CD-Sammlung in der Art von 'Die 200 wichtigsten und schönsten Jazz-Standards'?

Es sollte sich dabei natürlich jeweils halwegs und die Originalversionen und nicht um 'ver-interpretierte' Versionen handeln, da ich ein grundlegendes Gefühl für die Stücke bekommen möchte.

Tipps?

 

[Herr K]

Also wenn du vor hast auch Jazz zu lernen, dann kauf die die Aufnahmen von Jamey Abersold.
Das sind Play-A-Longs der wichtigsten Standards. Du kannst da per Links/Rechts Bass wegdrehen und
selbst dazu begleiten.

Zu "Sammlungen" habe ich immer einen schlechten Bezug, weil ich diese oft nicht für gut ausgewählt halte.

Jazz ist auch ein sehr weiter Begriff.
Das ist als würde ich sagen, ich möchte jetzt Popularmusik hören, was sind die wichtigsten Lieder?

Sag uns doch mal genauer, welche Epoche dich interessiert. Vielleicht weißt du sogar wie sie heißt?
Bebop, Cool Jazz, Modal Jazz,...
Sonst sag uns einfach mal was für eine Art und beschreibs irgendwie.
Es gibt ja von der Big Bang bis zum Pianotrio so viele Möglichkeiten.

 

[willObst]

So genau kann ich das eben noch gar nicht sagen. Mir hat vor Jahren mal jemand gesagt 'kauf dir nen Realbook und Du hast alles'. Dabei fehlt mir aber das Wichtigste ueberhaupt: die Idee, wie das jeweils klingen soll / muss.

Ziel ist fuer mich, eine Klangvorstellung der Stuecke aus dem Realbook zu bekommen und sowas irgendwann mal spielen zu koennen.

 

[Herr K]

Nur ein Realbook kaufen bringt nichts!
Das wichtigste ist immernoch die Musik zu hören, das hast du ganz klar selbst richtig erkannt.

Aber irgendwelchen Jazz hast du doch schon gehört, der dir gefällt oder?
Wenn du da vielleicht einfach mal ein paar Künstler aufzählst, dann kann man dir da weiterhelfen.

Ein Klassiker unter den Jazzplatten ist "Kind Of Blue" von "Miles Davis". Ist die meistverkaufte Jazzplatte aller Zeiten.
Empfehlen kann man von Davis noch "Steamin', Cookin', Workin', Relaxin' with the Miles Davis Quintet" (das sind 4 verschiedene CDs)

Ich würde mich jetzt gar nicht so auf Standards beschränken.
Kein Interpret hat CDs, auf denen alle Werke Standards geworden sind.
Und ein guter Interpret versucht einen alten Standard so zu verändern, dass er einen ganz eigenen neuen Stempel hat.

"Hiromi Uehara" eine meiner Lieblingspianistinnen hat gerade eine neue CD rausgebracht, die "Beyond Standard" heißt.
Ich habe sie noch nicht gehört. Sie interpretiert darauf aber nur Standards. Allerdings ist
der Sound auf den anderen Hiromi-CDs sehr modern und oft frickelig.
Tony Grey (ihr Bassist) ist aber zweifelslos ein talentierter und tighter Basser, einer meiner Geheimtipps.

Edith: Oder gib doch einfach mal verschiedene Standard-Titel in Musiksuchmaschinen wie deezer.com, last.fm oder seeqpod.com ein und hör dir die Lieder einfach dort an.
Da kannst du dir vielleicht erstmal ein grobes Bild machen, in welche Richtung es gehen soll.

 

[chefschlepper]

oscar peterson - we get requests.
brian bromberg - wood

viele realbook-standards, geile pladden.

 

[thilu]

Eine Zusammenstellung von den angeblich 100 wichtigsten Jazzstandards findet man auf dieser Site:

[-)] [url="http://www.michaelsattler.de/jazz-standards/"] Die 100 wichtigsten Jazz- Standards[/url]

Im Internet finden sich eine Menge Seiten zu Midi-Soundfiles wie zum Beispiel diese hier
[-)] [url="http://www.geocities.com/BourbonStreet/1114/justjaz2.htm"]Just Jazz[/url]
Schau/hör auf Youtube die Originalversionen an. Dazu läßt sich auch prima üben.

Die Midi-Files lassen sich ja in den meisten Noationsprogrammen einlesen (importieren). Für Übungszwecke ganz praktisch.

Viel Spaß!

 

[slapping4live]

besorg dir das Real Book. das ist eine Notensammlung der
allerwichtigsten Jazzstandards uf Leadsheet. dazu solltest du
allerdings Walking Bass spielen können (im Jazz spielt der Bassist
die Arpeggios zum chord oder er spielt die dazugehörige Skala: zB. C-Mixolydisch beim C7-akkord).sollte dir das schwierigkeiten bereiten: es gibt diverse gute Walkingbasslernhefte....

gruss beni

 

[groovething_1]

Geh doch mal auf www.zweitausendeins.de , da bekommt man teilweise sehr umfangreiche Compilations als mp3-Files für unter 20€. Sehr gut für den Einstieg ist auch "The Jazz Bass Book" von John Goldsby, viel zur Geschichte des Jazzbasses, Kontrabass, vom Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts bis in die 60er. Am Ende des Buchs sind Noten und Beispiele zu den klassischen Formen im Jazz, Rythm Changes, Parker Blues, etc... Dazu Play-Alongs. Könnte Dir 'nen guten Einblick und Einstieg bieten, auch schön zu lesen, viele Musikerbios und Stilanalysen ohne trocken zu sein...

 

[Gwen Ponlec]

ich kenn mich leider nicht so aus mit realbooks, leider!! aber dort hats bestimmt gute sachen drin! ich kann dir sonst auch ein paar songs empfehlen, deren noten du bei google als bild-datei finden solltest:

miles davis:
-so what
-mr. pete

andere interpreten:
-days of wine and roses
-oh lady be good
-four on six (melodie teil etwas simpler, solo teil je nach tempo intensiv)
-when sunny gets blue


soviel von mir! gibts bescheid, wenn du ein gutes realbook gefunden hast []

cheers
gwen

 

[motherofbasses]

Stimmt: hören, hören...
Dabei bin ich immer nach meinen Vorlieben vorgegangen. Wenn mich etwas interessiert hat, dann habe da weiter gewühlt. Und so kommt man von einem zum anderen.
Fang einfach bei einem Interpreten an und Verständnis und Fragen wachsen gleichermaßen.
Ich lese auch Bücher über Jazz, gerade über einen meiner Lieblingspianisten: Thelonious Monk. Dort werden weitere Jazzer beschrieben oder Stücke... Hören....weiterlesen...

Oder fang wie ich über die Bassisten an: mich interessierte Ray Brown...also alles von und mit Ray Brown hören...und wenn du damit satt bist, dann hör' dir die Vorgänger an, Oscar Pettiford...
Wenn dich ein guter Streicher unter den Bassisten interessiert, dann landest du irgendwann bei Paul Chambers....usw.

Das Ganze ist wie ein Wollknäul: fang irgendwo an zu ziehen und du wirst sehen, mit der Zeit kriegt das alles Struktur.

Oder nimm dir einen sogenannten Standard auseinander. Ich habe mich jetzt ein Jahr mit Blue Monk von Th. Monk beschäftigt. Das bringt einem unglaublich viel. Nicht nachdudeln, sondern das Stück verstehen lernen, in alle Einzelteile zerlegen...und das Schöne am Jazz ist ja: man kann dann selber kreativ werden, Soli erfinden...

 

[Herr K]

Zitat:Original erstellt von: SimonMoon


Klar gibt es Playalong CD's, aber die meisten Jamey Aebersold sachen (der Typ hat ne Menge Playalongs für Jazz rausgebracht) haben keine Melodie, man bekommt also auch keine Idee von der Mucke.

Die haben keine Melodien, weil er sonst für die Rechte bezahlen müsste. So sind es nur die Akkordfolgen.
Außerdem sind die Melodien nicht drauf, weil die jedes Instrument ja selbst dazuspielen soll.
Mit Stereo kann man sich halt nur für 2 verschiedene Sounds festlegen und der sinnvollste ist ein Kanal Schlagzeug/Bass der andere Schlagzeug/Klavier.

 

[bassovic]

Meine Empfehlung:
http://www.amazon.de/gp/product/393...&pf_rd_t=101&pf_rd_p=463375173&pf_rd_i=301128

Du beginnst wirklich bei 0 und arbeitest dich immer weiter hinauf. Wichtig ist, dass du einige theoretische Grundlagen kannst (Akkordbildung zB Septakkorde, Tonleitern, ...) und ein wenig Notenlesen, da ausschließlich alles ohne Tabs ist.
Parallel zum Büch würde ich auch ein Realbook empfehlen, die Übungen im Buch können echt frustrierend sein, wenn man mal nicht weiterkommt...

Am Ende vom Buch befinden sich noch Drillübungen, mit denen man zB Arpeggien üben kann.

Ein Blick ins Buch ist es auf jeden Fall wert []

 

[Herr K]

"Garantiert Walking Bass lernen" finde ich nicht verkehrt, es geht aber sehr praktisch an die Sache ran.
Wer lieber etwas mehr dahinter blicken will und wissen will, was er spielt ist woanders besser beraten.

 

[Herr K]

Oder Mike Downes' "The Jazz Bass Line Book" oder Ron Carters Schule.

 

[bassovic]

Zitat:Original erstellt von: Herr K

"Garantiert Walking Bass lernen" finde ich nicht verkehrt, es geht aber sehr praktisch an die Sache ran.
Wer lieber etwas mehr dahinter blicken will und wissen will, was er spielt ist woanders besser beraten.

Da hast du recht... wie schon gesagt, oft kann es frustrierend sein, Gelerntes nicht gleich auf ein Lied umsetzen zu können. Oft hat das dazu geführt, dass ich das Buch einfach weggelegt habe, weil ich einfach keine Lust hatte. An sich find ichs aber gut erklärt, man sollte aber eigene Übungen entwickeln (zB vom Realbook eine leichte Chord Progression wählen und die gelernten Grundlagen üben...) - dann macht es Sinn []