... und wenn die Bühne dröhnt ...

Nö. Ich jedenfalls nicht. No way.

Aber der Organisator des kleinen Festivals hat offenbar die Kosten für die technisch abgespeckte Lösung übernommen, um die Veranstaltung zu retten. Und weil das alles dörflich über den Verein und die Kirchengemeinde verbandelt war (einschließlich meiner Partnerin), war ich dann mitgefangen. Wobei ich natürlich grundsätzlich für Verleih und Betrieb meines Equipments eine Gegenrechnung aufgemacht hätte (und das auch tun würde, falls da noch was nachkommen sollte). Das einzigGute ist, dass die Leute von der Kirche wahrgenommen hatten, dass ich da den schwarzen Peter und letztlich die Veranstaltung gerettet hatte,.
 
wenn Teile des Instrumentariums (in diesem Fall: der Bass) NICHT über die P.A. gesendet werden - oder hatte ich was falsch verstanden?
Naja, wir spielen ja grundsätzlich ohne echte PA mit Bass- und Gesangsanlage. Wie in alten Zeiten; ich kenne das fast nicht anders. Ich denke, in den Relationen war dar das schon einigermaßen ausgewogen. Nur halt auf der Bühne nicht.
 
Ah, dann hatte ich das falsch verstanden... Dann kann ich ja meinen Blutdruck wieder einfangen :D
 
Um ihn wieder etwas steigen zu lassen: der Organisator war ebenfalls einer der mit auftretenden Musiker und Mitglied jenes Vereins. Dieser Teil des schwarzen Peters wurde also auf ihn abgewälzt. Einschließlich Gema.
(Kosten hatte ich übrigens trotzdem: unsere XLR-Strippen reichten nicht aus; ich musste noch Zeugs nachkaufen. Was wegen der Kurzfristigkeit mit einer Fahrt durch halbe Rhein-Main-Gebiet verbunden war.)
 
Nochmal zurück zum technischen Thema:

Die hohe Masse eines stabilen Subwoofers beruhigt eher noch die Holzbühne.

Hat mich jetzt dazu gebracht, auf die Matten zu verzichten. Vor allem weil wir sie auf dem Gig davor nicht gebraucht hatten. Wäre ja kein Problem gewesen, mal zwei bis drei Stück zu besorgen. Ok, für die Zukunft weiß ich mehr.

Und die Subs der Gesangsanlage mitten auf die Bühne zu stellen, war eine "Lieblosigkeit" des Verleihers, sprich alles andere als sachgerecht.

Und vermutlich hätten meine SX100 mit einer ordentlichen Endstufe weniger Stress bereitet.
 
... darf man sich entscheiden, ob man irgendwie mit dem bescheidenen Bühnensound zurechtkommt oder dem Publikum einen bescheidenen (zu dünnen) Bassound zumutet.

So ging es mir jedenfalls am Freitag. Festzelt, relativ große Bühne mit den üblichen Multiplexplatten auf nem Metallgestell. Mein Mywatt auf beiden 15ern, die untere auf (gebremsten) Rollen. Furchtbares Dröhnen im Tiefbass, aber sobald ich mich vor die Bühne stellte, normaler Sound. Bzw, wenn die die Bässe so weit zurücknahm, dass ich einen vernünftig ausgewogenen Sound hatte, im Publikum zu wenig Bass. Der Mywatt beschallte direkt, die PA nur für Sax, Vocals und die anderen Acts.

Dasselbe in Grün mit der PA (2 Line-Arrays mit Subwoofer auf der Bühne stehend). Folge: massive Rückkopplungsprobleme im oberen Bassbereich, die auch mit aktivierten Hochpassfiltern (100Hz) nur bedingt unter Kontrolle zu bekommen waren. Auch hier natürlich ein schlechterer Bühnensound, auch wenn sich das bei Gesang oder Altsaxophon nicht so arg bemerkbar machte.
Auch wenn ich ja wußte, dass es außerhalb der Bühne vernünftig klang, so empfanden wir bei das Gewummer doch als Beeinträchtigung. Und ich bin mir ziemlich sicher, dass es in anderer Besetzung Ärger gegeben hätte, weil ich alles zudröhnte.

So, und jetzt die Frage, was tun. Betrifft zuallererst mal mich. Wie entkoppelt man eine große und schwere Bassanlage von so einer Bühne, sodass sie standsicher bleibt?
Hi Beate,
dass Sub's auf der (Holz-)Bühne stehen und der Bass nicht über die PA geht, ist schon ziemlich ungewöhnlich.
Damit's hinter Dir nicht zu sehr "wummert", hätte ich die beiden Bassboxen "getrennt" links/rechts vom Drumkit positioniert, so dass es auf "Deiner Seite" nicht zu laut ist/wummert. WICHTIG ist der Sound, der ca. 10 m vor der Bühne (beim Publikum) ankommt; der muss stimmen! Und darauf hätte ich (an Deiner Stelle) ausschließlich meinen Bass-Sound sowie Lautstärke ausgerichtet. Ich hatte es mitunter auch, dass mein Bass auf der Bühne zu laut war, aber "draußen" im Gesamt-Soundkontext stimmte.
 
So, und jetzt die Frage, was tun. Betrifft zuallererst mal mich. Wie entkoppelt man eine große und schwere Bassanlage von so einer Bühne, sodass sie standsicher bleibt?

Ich habe früher immer einen parametrischen EQ als Notch-Filter "missbraucht". Damit konnte ich die "Dröhnfrequenzen" so schmalbandig herausfiltern, dass man immer noch den eigenen guten Bassound sowohl auf der Bühne als auch im Publikum hatte.

Funktioniert übrigens auch bei PA bzw Gesangsanlagen 1a.
 
brett mit den tennisbällen funktioniert super...
)wurde ja schon vorgeschlagen)
 
Hilft aber nur Bei Boxen, wo das Gehäuse vibriert, um Körperschallübertragung zu unterbinden. Bei meiner Mesa damals flatterten die Hosenbeine vor der Box, aber das Gehäuse vibrierte überhaupt nicht. Bei so einer Superleichtbox sieht das allerdings anders aus. Meine FMC strahlt schon einigen Schall über die Wände ab.
Wenn ich die Mesa oder einen meiner PA-Subs mit der Front auf die Erde lege (Betonboden mit Teppich) höre ich fast nix. Bei leichtem Anheben gibt es dann ein richtiges Donnerwetter... Bei den Lightboxen dröhnt es noch ganz gut, wenn sie auf der Nase liegen. Die ganze Kiste ist in Bewegung. Hier macht eine gute Entkopplung wirklich Sinn. Eine schwere, stabile Box hat der bewegten Masse eines Speakers halt viel mehr entgegenzusetzen als ein superleichtes Gehäuse. Massenträgheit trägt m.E. eine Menge zum Punch einer Box bei. Aber es ist immer ein Kompromiss: Schwere, resonanzarme Box = Extrem druckvoll.
Leichte Box =) Nicht ganz so direkt und knackig, aber es knackt weniger im Rücken. Da muss jeder seinen eigenen Kompromiss finden.
Was die Entkopplung angeht...So eine Gummimatte für eine Waschmaschine ist nicht immer das Optimum. Sie ist dann vielleicht gut, wenn das Setup drauf 70-80Kg wiegt. Für meinen Hifi-Kram zuhause habe ich mir mal sowas zugelegt, um meinen Thorens Plattenspieler besser von der Holzkommode zu entkoppeln:
https://www.amazon.de/gp/product/B01MTYKIKI/ref=ppx_yo_dt_b_asin_title_o08_s00?ie=UTF8&psc=1
Hier kommt es genau auf das Gewicht an, was draufliegt, um ein optimal bedämpftes Feder-Massesystem zu bekommen. Darum gibt es das Zeug in allen möglichen Gewichtsklassen und Ausführungen. Leider noch nicht in vernünftig roadtauglicher Form. Die Wirkung selbst ist aber enorm!
Bei so einer Waschmaschinenmatte (stinkender Gummi-Restmüll) würde ich mit einer Lochsäge 4 runde Teller um die 40mm aussägen und die als Boxenfüsse benutzen.
Dann muss man nicht diese ganze übelriechende Platte mitschlüren.
 
ich suche auch immer was zum Draufstellen, Tisch oder Stuhl. Der Sound ist dann anders, weil eine Reflexionsfläche wegfällt, aber es ist entkoppelt.

Ein Satz hat mich erstaunt:
Die Subs auf der Bühne habe vor allem beim Saxophon zu einer massiven Rückkopplungsneigung geführt.
Saxophon koppelt über Sub? Da ist aber enorm was falsch gelaufen, bzw. falsch gemischt worden. Ein Saxophon gehört untenrum radikal beschnitten (wie sich das anhört B)). Ein Tenorsax kann sonst den gesamten Bandsound total vermumpfen (aber Achtung: wenn dann ein SaxSolo kommt und die anderen aufhören, muss der Mischer reagieren und was reindrehen, sonst klingts shyce).
 
Verena spielt mir mir zusammen immer Alt. Das geht bis 170Hz runter und wird sowieso über Hochpass gespielt, wenn die PA das zulässt (unser EMX640 lässt nicht, aber das auf dem Gig verwendete ZEDi10 schon). Das bedeutet auch, dass man auch ein Tenor über übliche Hochpässe mit 70-100Hz laufen lassen kann.

Also: Das Filter war natürlich drin, die Bässe zusätzlich ein bisserl rausgedreht, und Verena hat die eine Stelle mit nem einigermaßen ausgeprägten Schwingungsknoten schließlich auch entdeckt
 

Ich hab mal ne Band mit 2 Bläsern gemischt. Ich kann dir nicht mehr genau sagen, bei welcher Frequenz ich die abgesägt habe (Altersdemenz?), aber es war sicher weiter oben.
 
Was habt ihr für ein Pult?
Bei meinem (sowohl mein Osundcraft wie auch mein Mackie) habe ich einen eigenen Auxweg nur für den Sub reserviert. (Ist mit an den Master gekoppelt) so kommen nur die Instrumente, die den Sub brauchen, auch drauf. Das funktioniert besser als jede Weiche...
Auf dem Master dann noch einen Hochpass... fertig.
 
Wir haben eigentlich einen kleinen Powermixer und zwei 12er Boxen. Im Proberaum und alle Jubeljahre auch mal auf einem unserer seltenen Gigs eingesetzt (bisher genau zwei mal).

Weil das für den Raum zu wenig war, haben wir über zwei zugemietete "Aktivboxen" gespielt, die uns feritg installiert mit zwei XLS-Strippen hingestellt wurden.
Wegen der ärgerlichen Randbedingungen hab dann ich nur das ZEDi10, das ich als Interface fürs Recording gekauft hatte, und das zufällig griffbereit in einer Tasche verpackt herumstand mitgenommen. War wohl sogar ganz gut, weil es 100Hz Hochpässe hat (das alte ZED10 hat 75Hz und die PA gar nichts).

Hat ja auch grad so gereicht. Und bei Subwoofern auf ner schwingfähigen Bühne ist halt nahezu komplett Hopfen und Malz verloren.
Genauso hätte ich halt meine Boxen entkoppeln müssen, egal ob ich da Doppelfuffzehn oder 112 hingestellt hätte.
 
Was habt ihr für ein Pult?
Bei meinem (sowohl mein Osundcraft wie auch mein Mackie) habe ich einen eigenen Auxweg nur für den Sub reserviert. (Ist mit an den Master gekoppelt) so kommen nur die Instrumente, die den Sub brauchen, auch drauf. Das funktioniert besser als jede Weiche...
Auf dem Master dann noch einen Hochpass... fertig.
Auch ne gute Idee. Wie werden dann die Satelliten angesteuert? Fullrange? Oder ist da noch ein extra Filter davor?
 
Genauso hätte ich halt meine Boxen entkoppeln müssen, egal ob ich da Doppelfuffzehn oder 112 hingestellt hätte.
Und zu dieser Aussage hab ich vorhin mal Messungen entdeckt: https://www.bassgearmag.com/submit-article-bass-amplifier-isolation/

Hier wird die Bühnensituation experimentell nachgebildet und die Anregung der "Bühne" gemessen. Ergebnis: die Anregung wurde durch das Entkoppeln deutlich verstärkt. Eine Verbesserung der Situation ergab sich nur durch geeignetes Dämmaterial VOR der Box.

Fragt sich, wie man sowas in der Realität umsetzen kann. Idealerweise ohne Stolperfallen zu erzeugen.
 
Auch wenn es das Problem nicht direkt oder nur zum Teil lösen würde: ich bedaurere es, dass es sowenig Equipement mit Notchfiltern gibt. Die Industrie versucht uns immer Zeug anzudrehen, das den Basssound möglichst "unverfälscht" rüberbringt. Ich wäre froh, wenn ich immer auf 2 Notchfilter zurückgreifen könnte. Einen für die Resonanzfrequenz des Basses und einen für die eventuelle Resonanzen im Raum. Selbst bei Inear wär ich froh, ich hätte sowas.

@Beate: Wenn ich mit der Bassanlage die Bühne und zum Teil auch das Publikum beschalle, muss es auf der Bühne zwangsläufig zu laut sein. Und die Verwendung von 2x15ern ist ja für einen moderaten Monitorsound nicht unbedingt günstig. Soundmäßig war die Aufgabe nicht lösbar und du hast das Beste draus gemacht.
 

Zurück
Oben Unten