Unterschied KB-EB Saiten

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Guest
Schon gemacht:

Da ihr gerade so nett über Saiten plaudert: kann mir einer mal kurz den Unterschied zwischen E-Bass und Kontrabass Saiten erklären? Und stellt irgendwer KB ähnliche Saiten für E bzw. Akustikbass her? oder gibt es schon einen Thread dazu?
 
Erst mal zur zweiten Frage: die Hersteller von Black Nylon-Saiten betonen gerne, dass diese Saiten einen kontrabassähnlichen Sound produzierten. Was ich so nicht bestätigen kann. Bestenfalls die Pyramids kommen einen Hauch von Andeutung in diese Richtung (ich spiele sie auf einem meiner EB3e). Aber diese Saiten scheint es tatsächlich auch für Uprights zu geben. Wäre vielleicht was für einen solid-Body-EUB....
 
KB-Saiten sind (in der Regel) Flatwounds, die gibt es auch für den E-Bass von unterschiedlichen Herstellern. Die sind auch auf dem E-Bass die Wahl wenn es soundtechnisch Richtung Kontrabass gehen soll. Durch die unterschiedliche Mensur haben die natürlich andere Stärken, aber der Aufbau ist imho identisch. Achja, Kontrabasssaiten sind bedeutend teurer. Da kostet die E-Saite alleine schonmal 50 Euro, wenn man so blöd war, die beim Aufziehen zu sehr zu kürzen (da hab ich mich vielleicht geärgert!).
 
Wie der Preisunterschied zu den E-Bass Flatwounds zustande kommt, interessiert mich auch: Mein Thomastiks kosten für meine 6-Saiter beim Thomann 79€, müssten insgesamt so lang sein wie ein 4-Saiter Satz 3/4 KB.
Ich dachte, bei den Kontrabass Saiten ist noch irgendetwas dabei, was die so teuer macht aber vielleicht auch dem E-Bass bekommen könnte.
@Beate: die Pyrmid Black haben mir persönlich garnicht gefallen, das war der unausgewogenste Satz den ich jemals hatte, sind vielleicht besser geworden. Ich möchte ja nicht unbedingt einen möglichst kontrabassähnlichen Klang, nur einen schönen, weichen, singenden Klang. Wenn der dann kontrabassähnlich wird, soll es mir recht sein.
 
Naja zum einen wird das die längere Mensur sein = mehr Material. Zum anderen spielt da sicher auch die Marktlage hinein. Es gibt einfach mehr E-Bassisten als Kontrabassisten. Entsprechend werden weniger Saitensätze für Kontrabass produziert/verkauft. Die Fixkosten für Maschinen etc. bleiben aber gleich, das wird umgelegt.
Aber da kommen sicherlich noch wesentlich kompetentere Leute, die da weniger vage Aussagen treffen können als ich :-)
Ich glaube du solltest die Frage, wie du deinen gewünschten Sound bekommst, eher im "Bass allgemein" stellen. In dieses Unterforum verirren sich i.d.R. wirklich nur die Kontrabassisten.
Aber zu weich/singend fällt mir schonmal ein: Bünde raus (ohne fühlt es sich sowieso besser an ;-)), vielleicht Flatwounds drauf, das kann aber schon Overkill sein. Ich fahre mittlerweile normale Rounds auf meinem E-Bass (budlos) und der sehr schön warm und singend, je nach Anschlag.
 
@hobbychirurg: die Frage ist wirklich grundsätzlich und die habe ich schon länger. Meinen Sound bekomme ich mit den Thomastik Flats, Piezo mit Humbucker gemischt, ganz gut hin, bundlos sind meine Bässe sowieso.
1. möchte ich das einfach wissen, weil 2. auf dem Fretless kontrabass(artige) Saiten vielleicht ganz klingen könnten. Und vor allem 3.bin ich immer wieder von den hohen Preisen fasziniert und möchte die mal erklärt bekommen.
 
. In dieses Unterforum verirren sich i.d.R. wirklich nur die Kontrabassisten.

Na, dann bin ich wohl die berühmte Ausnahme von der Regel: ich spiele zur Zeit ausschließlich E-Bass (und ich spiele mit dem Gedanken, mir einen EUB zu bauen). Mein Halbwissen habe ich durch das Instrumentenbasteln erworben - außerdem legten meine Geigenlehrer Wert darauf, dass ich mein Instrument in Grundzügen einstellen konnte.

Zurück zum weich singenden Sound: auf dreien meiner Bässe, einem fretless mit einem sehr weichen und singenden Ton, spiele ich momentan D'Addario black nylons. Die klingen weicher als Roundwounds, aber sie passen nicht zu jedem Instrument.

Und zurück zum Thema: m.W. sind die TI Flats eng angelehnt an die Spirocores, aber nicht identisch. E-Bass-Saiten müssen normalerweise ein sehr viel längeres Sustain liefern als K-Bass-Saiten es dürfen, und letztere müssen auch Arco spielbar sein. Bei E-Bass-Flats kann ich mir das nicht vorstellen, aber ich lerne gerne dazu (mit dem Geigenbogen bekommt man sie nur sehr bedingt in Schwung).

Die Pyramid Blacks sind in meinen Augen sehr speziell: auf manchen Bässen klingen sie tatsächlich ausgewogen, auf anderen hingegen grausam. Das habe ich aber auch bei allen anderen Saitentypen bemerkt, die ich bisher ausprobiert habe, sogar bei TI-Flats. Ich finde den knorzigen Ton der Pyramids für spezielle Anwendungen gut: stell Dir mal Bass+Voc vor... oder - mit Schaumstoffdämpfung und Plektrum gespielt kann man mit ihnen tatsächlich einigermaßen sinnvoll auf dem E-Bass Rockabilly-Slap simulieren (Epiphone EB-3 mit modifiziertem Mudbucker...). Sie besetzen also ein paar wenige unkonventionelle Nischen, aber als Allround-Saiten taugen sie m.E wirklich nicht.
 
Kontabassaiten sind mit Sicherheit wesentlich länger als E-Bass-Saiten und was am wichtigsten ist: der Zug! KB-Saiten müssen einen enormen Zug aushalten. Und wie bereits erwähnt: E-Bass-Saiten werden in viel größeren Stückzahlen produziert.
Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, warum immer alle am E-Bass wie KB klingen wollen. Jeder Bass hat so seine Vor- aber auch Nachteile. Ein Fretless singt wie kein anderer, dafür ist der bundierte schön knackig und rockig...und der Kb klingt halt nachdem was er nun mal ist: eine große Kiste, die auch noch gestrichen werden kann.
Und welche Saiten wie klingen hängt nicht nur von der Firma und Machart ab, sondern auch, vor allem am Kb vom Bass selber. Kontrabässe klingen alle unterschiedlich, auch wenn sie dieselben Saiten aufgezogen haben. Es ist am KB eine richtig lange (und teuere) Sucherei, bis man die Saiten gefunden hat, die den Sound produzieren, den man sich wünscht, bzw. bei welchen der Bass am optimalsten klingt. Das dürfte bei E-Bässen nicht ganz so durchschlagend sein, aber mit Sicherheit auch ein bischen.
KBs muss man insgesamt als schwingendes System betrachten, da muss jedes Teil zum anderen passen. Ich hatte mal D'Addario drauf, die gelten allgemein als gute Streichsaiten. Plötzlich hatte ich ein ganzes Rudel Wölfe an den unmöglichsten Stellen und die D-Saite war regelrecht unbespielbar. Ich habe dann für die D-Saite eine Evah-Pirazzi genommen - dann war es besser, aber noch lange nicht gut. Das war bei den Thomastik vorher nicht so. Dafür waren sie zum Streichen nicht gut geeignet. Heute spiele ich ausnahmslos Corelli-Saiten. Die passen optimal zu meinem Bass. Fragst du aber andere Kontrabassisten, dann geht das Geschrei los: Corelli? Nie und nimmer mehr, die sind dumpf, ohne Sound.... Das liegt am Bass und nicht an den Saiten. Und so müsste jeder Kontrabassist die passenden Saiten erst mal suchen. Zunächst hängt das von der Musikrichtung ab, ob gezupft, gestrichen oder beides. Dann vom Bass und vom gewünschten Sound. Eine Wissenschaft für sich.
 
Ehrlich gesagt verstehe ich nicht, warum immer alle am E-Bass wie KB klingen wollen.

Will ich doch gar nicht. Mir geht es (in speziellen Situationen) darum, für den E-Bass einen eigenständigen Sound zu finden, der dort gut passt, wo man eher gerne einen KB hätte. Also ein klein wenig von dem "knarzigen" und auch ein kürzeres Sustain. Was anderes geht sowieso nicht, ist aber m.E. auch gar nicht nötig.

Wenn man mal die zwei, drei Konstruktionen ausblendet, die den E-Bass-Markt dominieren, bleiben übrigens Instrumente mit doch recht unterschiedlichen klanglichen Eigenschaften. Auch bei denen ist es nötig, eine passende Kombination von Saiten und Instrument zu finden. Die Verhältnisse sind da wohl recht ähnlich zu denen beim Kontrabass. Nur dass es keinen Markt für kurz angespielte gebrauchte Saiten gibt....
 

Hi,
ich hatte mal vor Jahren interessehalber meine alten Flexocor-Kontrabasssaiten zurecht gekürzt auf meinem Mu-Man-Fretless.
Wenn ich sie vergleichen müßte, würden am ehesten Flats mit der Stärke 55-110 hinkommen. Vom Ton her wenig Sustain und kurzes Attack.
 
Kontrabasssaiten sind wesentlich länger, wir haben ja schon 20 cm mehr Mensur, dann noch ca. 20-30 cm Länge Steg und Saitenhalter und auch über dem Sattel sind die Abstände größer.
Eine Kontrabasssaite dürfte also deutlich länger sein. Zudem sind sie dicker, die Legierungen sind meines Wissens nach hochwertiger.
Materialien wie Darm, Seide oder Silber habe ich noch nie bei E-Basssaiten gesehen.
Und der wichtigste Punkt, die guten Kontrabasssaiten werden von Hand hergestellt. Die meisten E-Bass-Saiten werden wohl maschinell produziert.
Durch die größeren Abmessungen müssen Kontrabasssaiten mehr aushalten. Sie müssen stabiler gegen Abknicken sein (sonst brechen sie einfach am Steg), sie müssen wesentlich höhere Lautstärken produzieren und gleichmäßig saubere Obertöne hervorbringen.

Es gibt auch Kontrabasssaiten für 40€/Satz, klingt halt wie ein Mäusefurz im Vergleich zum Set für 500-600€.

Schöne Grüße,
K
 
Materialien wie Darm, Seide oder Silber habe ich noch nie bei E-Basssaiten gesehen.


Wird wohl auch nur in den allerseltensten Faellen vorkommen, da ja fast alle E-Baesse ueber Magnetische Tonabnehmer verfuegen - und somit Saiten aus einem Ferro-metall zum Einsatz kommen muessen um in den Tonabnehmer-Spulen eine verstaerkbare Spannung zu induzieren...


Gruss
Achim
 

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