Verkrampfen beim Livespielen mit Plektrum

[tattoorix]

Hallo miteinander.

Ich habe immer wieder das Problem sobald ich viel Plektrum auf dem Bass Spiele, das nachdem 5 Lied etwa meine rechte Hand total verkrampft und ich das Plektrum nicht mehr halten kann und dadurch die Lieder danach halt richtig scheisse klingen. (Mit den Fingern kann ich die Lieder nicht rund genug spielen) Wenn ich z.b. aber eine ca 1 1/2 Std show spiele mit dem Fingers, dann keine Probleme.
Und wenn ich mit der Coverband 3-4Std. Gitarre mit Plektrum spiele habe ich auch keine Probleme. Nur beim Bass spielen mit Plek.

Ich weiss die meisten werden wieder schreiben: DU MUSST ÜBEN.
Aber gibts es evtl. jemanden der sagen kann wie ich dafür effektiv richtig dafür üben kann. Ich spiele mit der neuen Band in der nächsten Zeit viele Auftritte.

Schonmal im Vorfeld ein Riesen Dankeschön an alle die mir evtl. weiterhelfen können.

MFG Tattoorix

 

[Struppi]

wie hällst du das plektrum in den fingern ?

und wie schlägst du an ?
bewegst du den ganzen arm oder nur das handgelenk ?

ich nehme an du hast ne seltsame technik, oder du musst es echt mehr üben ...
(halte letzteres evtl. sogar für wahrscheinlicher, auch wenn dus nicht hören willst)

 

[tattoorix]

Halten tues ich eigentlich richtig und ich bewege schon aus dem Handgelenk.
Und ich wahrscheinlich werde ich mehr damit üben müssen. Aber wie am effektivsten?
Danke

 

[tattoorix]

Vielleicht mal ein Dünneres Plek???

 

[Basszupfer]

ganz genau!

ich hatte früher auch eher recht dicke plektren gespielt (dunlop tortex 1.14pink und auch die 1.0blau), weil ich der meinung war das wär für metal besser.
mitnichten!

ich habe auch irgendwann immer krämpfe in die anschlagshand bekommen und kam halt einfach nicht mehr hinterm schlagzeug her.
ich habs dann mal mit dünneren picks probiert und bin nun bei den tortex 0.73yellow gelandet.
mein ton ist immer noch schön knackig, ich würde sogar behaupten er klingt "besser" als zuvor.
außerdem kann man mit dünneren picks auch schneller spielen. *find*

du solltest dich aber vor jedem gig physisch vorbereiten, d.h. massieren und aufwärmen der handgelenke und der finger.
ich meine es rennt ja auch kein sportler im kalten zustand durch den wald.

 

[Struppi]

dass man mit dünnen picks schneller spielt geht mir absolut nicht so, schlabbert mir irgendwann zu viel ...

aber 11,4 auffm bass ist schon happig, sowas nehm ich auf der e gitte ...
ich spiel die grünen 0.8er tortex pix ...

 

[Basszupfer]

nun, manchmal muß ich eben heftigste doublebass-figuren mitspielen. deswegen kommt mir da ein dünneres pick eher entgegen.
und die gelben tortex sind immer noch einigermaßen steif.
also kein vergleich z.b. mit den dunlop nylons, die mir persönlich auch zu schlabberig sind.

 

[tattoorix]

NAJA. Aufwärmen tue ich eigentlich immer mit Warmspielen. Ca. halbe std. Und lockerungsübungen und trotzdem bekomm ich diese Scheiss krämpfe. Wenn ich nur einmal im Monat spielen würde, wäre es mir ja scheiss egal. Aber ich spiele mittlerweilen ca. 60Gigs im Jahr. Und auf ner grossen Bühne nen Krampf zu bekommen und nicht mehr richtig mit dem Drummer mitzuhalten ist echt beschissen.

 

[BB Lutz]

die Hand ineinander verschränken und die Gelenk rollen, um sie warm zu machen, bringt schon viel (mach ich 15 Minuten vor jedem Gig, hab nie Krämpfe, und natürlich viel spielen)

 

[cellkirk74]

Das mit den Krämpfen kenne ich von früher. Das Problem ist zum einen das Aufwärmen. Warmspielen ist da gar nicht so gut. Lieber nen kleinen Gummiball drücken oder sowas. Außerdem glaub ich dass man live gelegentlich einfach schlecht hört und dann versucht, das mit härterm Anschlag zu kompensieren. Das ist dann anstrengender, daher eher Krampf.

Ich schwöre ja seit Jahren auch die 0,88 Nylon Picks von Dunlop....

 

[El Draht]

Kenn das Problem auch gut, hab ich aber auch nur, wenn ich mich vorm Auftritt nicht genügend warm mache... Andere Plekstärke kannst du gerne probieren, muss aber nicht zwingend helfen. Ich dopple in meiner Band auch sehr oft schnelle Grindcore-artigen Doublebassschläge und krieg das mit meinem 3 mm Dunlop Big Stubby super hin. Bei dünneren gefällt mir der Sound einfach nich.

Achja, mein Gitarrist schwört auf Magnesium Brausetabletten ca. ne Stunde vorm Auftritt gegen Krämpfe, vielleicht hilft das bei dir auch

 

[Basszupfer]

ja, das mit den magnesiumtabs wollte ich auch noch sagen. wenn, dann nimm aber die von sandoz. ich finde diese ganzen brause-dinger von aldi, dm und co. bringen nicht wirklich was.

ach ja, und ich habe mir im laufe der zeit angewöhnt das pick ziemlich nah an der spitze zu greifen. so kann ich mit weniger kraftaufwand ausdauernder und schneller auf den punkt spielen.
nimm dir auf jeden fall mal im stillen kämmerlein zeit deine technik zu analysieren und wie du wo am besten deine energie einteilst.
soll doch noch einer sagen, das plektrum basser faulenzer wären....

 

[tattoorix]

Das hört sich doch alles recht gut an, werde ich auf jeden Fall nächsten Sonntag beim Gig in Wuppertal auspropieren.
Und natürlich werde ich auch noch bis dahin im stillen Kämmerlein meine Technik analysieren.
Danke euch.

 

[Jay_0lsen]

hatte früher auch 1,35mm Plektren gespielt und hatte auch des öfteren krämpfe in der schlaghand. bin dann auf 0,73mm plektren umgestigen und siehe da, die krämpfe waren weg. außerdem geht damit das speedpicking einfacher

 

[Tscharlie]

Oha,das kenne ich auch leider nur zu gut,mein aufrichtiges Mitgefühl!
War deshalb schon beim Orthopäden da ich gelegentlich im Job bei längeren Meßarbeiten auch Probleme habe.
Der Knochendoc meinte mein Daumengelenk wäre wohl ziemlich lädiert und daß man da nichts machen könne,Magnesiumtabletten wären aber gegen die Krämpfe zumindest hilfreich.

Ich spiele seit langem die 0,96er Gator Grip und hab's daraufhin auch mal mit den dünneren 0,73er Picks versucht,leider hat das bei mir auch nach längerer testen nicht den gewünschten Erfolg gebracht da ich immer das Gefühl hatte die jeweilige Saite nicht richtig getroffen zu haben.
Irgendwie hat mir da immer die "Rückmeldung" gefehlt.
Habe dann angefangen mit den 0,96ern an meiner Anschlagtechnik zu arbeiten und nicht so heftig in die Saiten zu hauen was bis jetzt eine deutliche Verbesserung gebracht hat;ganz weg ist das Problem mit den Krämpfen allerdings leider (noch) nicht.

 

[förb]

Kleiner Tipp von mir! Nimm mal zum Üben ein Feuerzeug (oder was ähnlich großes!) in die Hand! Klemms einfach zwischen den 3 fingern die du nicht benutzt und dem Handballen ein und spiel mal eine Weile so! Mir hats enorm viel gebracht!

Du verspannst nicht so schnell weil du die Hand dann nicht zusammenkneifen kannst und kannst so viel lockerer und schneller spielen!

Gruß
fab

 

[Tscharlie]

Hi Förb,
besten Dank für den Tipp!
Ich mache so wie z.B Clive Williams von AC/DC keine Faust sondern die übrigen 3 Finger hängen schön locker und gerade,quasi wie ein Fächer [].
Probiert habe ich deinen Tipp aber trotzdem mal auf die Schnelle mit einem Feuerzeug was aber leider nur suboptimal war [].
Ich werde es aber nochmal mit etwas geeigneterem versuchen denn nur wer leckt der weiss wie's schmeckt [].

Was mir übrigens auch etwas gegen die Verkrampfungen geholfen hat und an was ich irgendwie gar nicht mehr gedacht habe (Scheiss Alzheimer) ist den Bass tiefer zu hängen und mehr aus dem Handgelenk zu spielen.
So bleibt zumindest bei mir der ganze Arm relativ locker.

 

[Panurg]

moin!
ich kenn das problem leider auch. ich hab auch den eindruck, dass das daher kommt, dass man aufm gig doch anders drauf ist, als im proberaum und sicher härter zur sache geht. gehe ich recht in der annahme, dass die verkrampfung im handballen ist? da ist die haltung der drei anderen finger dann nicht soo sehr beeinflussend.
was mir geholfen hat, ist live bewusst eben nicht so hart in die saiten zu langen. bzw. wenn ich merke dass die hand langsam verkrampft nen gang zurückschalten. was auch helfen kann, ist sich selbst etwas lauter zu machen / mehr auf die monitore zu geben. dann nimmst du dich lauter & stärker wahr und gehst automatisch nicht ganz so hart an die sache ran. vllt auch nen compressor benutzen (wenn du das nicht eh schon tust), der macht dich ja auch was durchsetzungsfähiger.
man könnte jetzt natürlich kritisieren, dass was vom sound verloren geht, wenn man nicht mit vollgas auf die saiten losprescht. stimmt sicher, aber ist die frage wovon man mehr hat. hand kaputt und aggro sound, oder hand nicht kaputt und "normaler" sound...
ein dünneres plek hat bei mir auch etwas geholfen. bin von .88 auf .73. das hat die sache ein bisschen entlastet.

 

[förb]

Zitat:Original erstellt von: Panurg


gehe ich recht in der annahme, dass die verkrampfung im handballen ist? da ist die haltung der drei anderen finger dann nicht soo sehr beeinflussend.

Glaub mir - an der Hand beeinflusst alles alles - ich hab lang genug Leistungssport gemacht um das zu wissen!
Meistens sinds nur kleine Veränderungen, die du machen musst, die aber einen entscheidenden Einfluss auf deine Motorik haben!

Bestes Beispiel waren / sind meine Schulterprobleme - die rühren daher dass ich beim Absprung nen falschen Armzug hatte - seit dem ich den Armzug um ein paar Grad gen Kopf korrigiert hab, ist alles besser!
Sollte man auch nicht meinen, dass ein paar Grad da nen Unterschied machen aber wie gesagt - in der Motorik / Bewegungslehre hängt alles zusammen!!

 

[Panurg]

da gebe ich dir grundsätzlich recht. worauf ich in diesem zusammenhang hinaus wollte war, dass die finger die beim plek spiel pause haben nicht direkt das krampfen beeinflussen, sondern andere parameter wohl größeren einfluss haben. beim fingerpicking, ist das z.b. schon wieder ganz anders. da stimme ich voll und ganz zu, dass man die den rest der hand eher "einkrault", weil man dann keine gegenläufigen bewegungen machen muss (als wenn die anderen beiden finger abstehen).
der stress den man bei diesem krampfen hat, kommt eher durch zu starkes festklemmen des pleks, bedingt durch sehr harten anschlag der saite. drum meinte ich ja auch "gang zurückschalten" -> entspannte(re) handhaltung, weniger krampf ^^