Vintage Sound?

Ist es dann eher die Wärme, die den Sound "vintage" macht?
ja auf jeden Fall ist vintage sound ein warmer sound, oft auch etwas etwas dumpf und weniger definiert, eben wegen der damals im Vergleich zu heute begrenzten Technik, wie z.B. Flatwounds, andere Pickups und Amps.

Ich habe jede Menge gute Musik, alter 60er und 70er Jahre Bands, teilweise ist es da sehr schwer überhaupt, die korrekte definierte Bassline rauszuhören, natürlich auch wegen der eingeschränkten Aufnahmetechnik.
Trotzdem tut das der Musik keinen Abbruch und es ist ein Genuss, so manche alte Sachen zu hören.
 
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Der Ursprung des 'vintage' Sounds ist bei der Fender Stratocaster zu suchen: Ein twängiger, relativ cleaner und bassarmer Sound mit relativ viel Höhen. Da stammt die Bezeichnung 'vintage' eigentlich her.
 
Ab wann fängt vintage an? Die 90er würde ich sagen, sind noch Joungtimer, die 80er hart an der Grenze, 70ger und früher voll alt.
Kommt auf die Perspektive an.
Ich finde ein typischer Vintage Bass müsste doch eigentlich der Fender Jazz Bass sein, zu gleich ist er aber auch die Mutter des "modernen" Sounds.
Aber Vintage Bass und Vintage Sound kann man imo schon getrennt voneinander behandeln. Ein Vintage Bass muss ja nicht automatisch so klingen, wie man das mit "vintage Sound" verbindet und selbst einen Warwick Thump bekomme ich mit passenden Saiten, Amp und Spieltechnik zum "Vintage-klingen"...um mal beim Klischee warm weich, palm mute usw zu bleiben.
 
Der Ursprung des 'vintage' Sounds ist bei der Fender Stratocaster zu suchen: Ein twängiger, relativ cleaner und bassarmer Sound mit relativ viel Höhen. Da stammt die Bezeichnung 'vintage' eigentlich her.
Was ein Blödsinn, der Ursprung bzw. Begriff "vintage sound" hat absolut nichts mit einer Marke, oder einem bestimmten Instrument zu tun!
Und wenn du schon von Fender Gitarren und "Twäng" redest, dann ist es eine Fender Telecaster, welche diesen besonderen "Twäng" hat und nicht die Stratocaster!
Lass es dir mal von Keith Richards erklären :bier:
 
Für mich hat Macca den ultimativen Vintage Sound bei "Come Togehter". Dabei war der Bass bei der Aufnahme sicher recht neu.

Hier mal krudes Brainstorm: Vintage ist eher so eine Philosophie, nicht nur Instrumente. Für mich ist es das Gegenteil von "oll, lahm, abgenudelt, langweilig" es ist alt, dabei zeitlos, stilsicher und einfach cool.

Es entspricht für mich dem japanischen Wabi-Sabi im Musik-Kontext. Hat natürlich auch mit jeder Menge Respekt der Nachgeborenen für das in Würde Gealterte zu tun.

Ist nicht unbedingt nur auf das Objekt, sondern auch auf zelebrierten Inhalt bezogen.

Eine Vintage-Klampfe in den Händen von Djent-Meistern ist irgendwie nicht vintage, so wie man bei einer Tee-Zeremonie halt keinen Rotwein trinkt.

Vintage ist verzichtbar, aber ein großer, lehrreicher Spaß.
 
Was ein Blödsinn, der Ursprung bzw. Begriff "vintage sound" hat absolut nichts mit einer Marke, oder einem bestimmten Instrument zu tun!
Und wenn du schon von Fender Gitarren und "Twäng" redest, dann ist es eine Fender Telecaster, welche diesen besonderen "Twäng" hat und nicht die Stratocaster!
Lass es dir mal von Keith Richards erklären :bier:
Ich müsste den Artikel mal raussuchen, so in etwa stand das in der Gitarre & Bass. Mit der Strat stimmt natürlich, die macht eher 'ping' als 'twäng'.
 

Hier mal krudes Brainstorm: Vintage ist eher so eine Philosophie, nicht nur Instrumente. Für mich ist es das Gegenteil von "oll, lahm, abgenudelt, langweilig" es ist alt, dabei zeitlos, stilsicher und einfach cool.

Es entspricht für mich dem japanischen Wabi-Sabi im Musik-Kontext. Hat natürlich auch mit jeder Menge Respekt der Nachgeborenen für das in Würde Gealterte zu tun.
Ich finde, das trifft es besser als eine ganze Menge der anderen Postings.
Obwohl, auch Mist kann vintage klingen...
 
Vintage ist eines der heutzutage am meisten überbewerteten Wörter überhaupt und sollte eigentlich gänzlichst gestrichen werden.
Es ist gruselig, was heutzutage alles als vintage bezeichnet wird.

Das Urban Dictionary gibt folgendes vor:


Vintage
1. Too old to be considered modern, but not old enough to be considered antique. Often used to describe items for sale online such as auctions or though may also be found in printed listings such as classified ads. Can also be a euphemism for "heavily used" items.

2. Retro, recently out of style with potential to make a comeback



So und was sagt uns das jetzt? Genau, es ist einfach ein künstlich geschaffener Begriff, der für alles verwendet wird, was nicht modern oder neu ist ;-)

Was den Sound angeht, so ist die Definition für mich: "Hi-Fi Sound = modern" (oftmals bei Boutique- oder High-End-Edelbässen mit modernen (aktiven) Tonabnehmern zu finden und mit High-End-Verstärkern auf ein absolut höchstes Level der Tonqualität gebracht und dann gibt es für mich den klassischen Sound, den passive Pickups liefern, gerne auch in Kombination mit Röhren-Verstärkern.

Ersterer hat meistens nur kaum Charakter, ist aber eben der "perfekte" Ton. Und wie wir alle wissen, ist Imperfektion erst die wahre Perfektion ;-)

YMMV :-)
 
Genau das ist der Punkt....

Als der Kontrabass gezupft wurde, war der gestrichene vintage, als der E-Bass kam, war Kontrabass vintage. Als Bässe "nach vorne" geholt wurden, verzerrt wurden, geslapped wurden und was weiß ich, waren - ich sag mal ganz überspitzt - Carol Kaye, Duck Dunn und Jamerson vintage, als in den 80ern alles aktiv und synthetisiert wurde, war alles passive und analoge vintage... Wo fängt es an? Wo hört es auf?

Schwarz/Weiß gesehen ist letztendlich nur der Kontrabass vintage und alles elektrische nach wie vor modern....
 
Vintage als Wort bedeutet im Alltagssprech nur Blabla.:-P
Genauso wie Retro.
Was heisst das schon?

Wir Basser (hier unter uns im Bassforum) verstehen da in den meisten Fällen eine Soundbeschreibung.

Die meisten haben da den üblichen Sound der 60-Ende70er Jahre im Ohr.
Eher mittiger Sound, nicht zu höhenreich, nicht zu basslastig.

Aber Vintagesound bekommt man natürlich auch heute noch hin.
Immerhin werden sogar heute wieder Mittelalter-Instrumente nachgebaut (von z.B. unserem sehr geschätzten @dreizehnbass ).
Möglich ist alles.
Es ist nur eine Frage was man will und wieviel man bereit ist zu investieren (Zeit und Geld).

Der Ursprung des 'vintage' Sounds ist bei der Fender Stratocaster zu suchen: Ein twängiger, relativ cleaner und bassarmer Sound mit relativ viel Höhen. Da stammt die Bezeichnung 'vintage' eigentlich her.
Ich nehme an, du hast dich hier verschrieben und hast statt der Strat, die Tele gemeint.
Twang ist das, was gerade mit einer Tele assoziert wird.
Auch die Attribute clean, bassarm und höhenreich treffen auf die Tele zu.
:bier:

Aber Vintage Bass und Vintage Sound kann man imo schon getrennt voneinander behandeln. Ein Vintage Bass muss ja nicht automatisch so klingen, wie man das mit "vintage Sound" verbindet und selbst einen Warwick Thump bekomme ich mit passenden Saiten, Amp und Spieltechnik zum "Vintage-klingen"...um mal beim Klischee warm weich, palm mute usw zu bleiben.

Lustig, dass du gerade den Thumb nennst, weil der vom Konzept her wirklich ein ziemlich kompromissloser, radikaler Bass ist.
Sagen wir so: obwohl ich meinen Thumb heiss und innig liebe, ist er nicht unbedingt meine erste Wahl, wenn ich in einer Bluespartie spiele.
Da komme ich mit anderen Geräten einfacher zum Ziel.
Auch moderneren Instrumenten wie L2500 oder Corvette $$ kann ich in Sekunden auf Oldschoolsound trimmen (klick, klack, schraub, schraub).
Beim Thumb muss ich mich dafür schon ein wenig anstrengen, aber das liegt an der speziellen Lage der Tonabnehmer.

ABER:
Trotzdem habe ich auf einen Album meiner alten Band einen echt coolen Oldschool-Sound mit dem Thumb zusammenbekommen.
Das ging aber in erster Linie vom Tontechniker, der das Album produziert hat aus.
Mit klassischem Reamping über einen Ampeg und gefühlvollem EQing hat der da echt etwas Feines gezaubert.
Da war ich damals ziemlich erstaunt. :O! :lechz:
 
Es entspricht für mich dem japanischen Wabi-Sabi im Musik-Kontext. Hat natürlich auch mit jeder Menge Respekt der Nachgeborenen für das in Würde Gealterte zu tun.

Ist nicht unbedingt nur auf das Objekt, sondern auch auf zelebrierten Inhalt bezogen.

Interessanter Ansatz.
Aber einen Bezug zum Wabi Sabi würde ich für mich bezüglich Vintage Sound eher nicht sehen.
Wabi Sabi geht doch sehr auf den Ursprung zurück, ohne Prunk, eher stark reduziert, mit den Elementen verbunden und traditionell japanisch mythologisierend und abstrakt.
Schon ein früher Fender Bass ist zwar reduziert aber noch mit viel konkreter Struktur und Prunk versehen.

Da würde ich im Bezug zu Wabi Sabi eher den schwarzen Afroamerikaner sehen, der vor 100 Jahren eine verbrauchte Bass Saite an den Holzpfosten seiner Veranda gespannt hat und Blues spielte.

Vintage Sound ist für mich nie wirklich konkret. Für die einen ist das der frühe 50er Jahre Bass Sound, für Andere der prägende Motown Sound. Auch der fette und füllige Humbucker -Mumpfsound Ende der 60s Anfang 70er ist Vintage.
Danach die dünnen, schnellen und aufwändigen Jazz Bass Linien der Disco und Funk Ära.
Und wenn man Motown mit Disco vergleicht hat man doch einen grundlegend unterschiedlichen Sound.
 

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