Wie schafft ihr das?

[Penelope]

Hallo zusammen!

Ich brauche eure Hilfe/Aufmunterung/Tipps! Irgendwie ist die Luft raus.
Ich spiele in einer Band, wir sind alles Anfänger und schaffen grad mal an die 15 bis 20 (Cover-) Songs.
Da wir alle berufstätig sind, Familie haben, alle noch Zeit in ein weiteres gemeinsames Hobby investieren, vergehen die Wochen und es tut sich nichts. Wenn wir uns mal treffen, spielen wir die alten Lieder zum Aufwärmen, aber das wars dann auch und ich kann sie nicht mehr hören.
Ich selber komme kaum zum Üben und das frustriert mich total. Es freut mich auch nicht mehr irgendwann zwischen Familie und Hausarbeit und Beruf dann noch schnell dazwischen ein paar Tonleitern zu üben.

Wie schafft ihr das? Sind so Durchhänger normal? Habt ihr ein Konzept wie ihr neue Songs erarbeitet? [ooo]

Dankeeeeee und liebe Grüße!

 

[operator404]

also ich habe ne tochter und komme jeden tag - ausser freitag - nicht vor 18:00 heim ... wenn sichs dann irgendwann ergibt und ich nicht zu muede bin geb ich mir noch einen bassstunde ... das its normal find ich ... vor allem fuer nicht profimucker ... du musst mal neben dem "normalen" tagesgeschaeft deinen spiel/übungsrhythmus finden ... ich und meine frau spielen uns immer gegenseitig frei so dass jeder seine freiraeume hat ... das betrifft eigentlich alles (haushalt, kind ... etc.) ... und in bands gibts immer mal durchhaneger das ist normal ... diu kannst das ja auch mal zur sprache bringen und neue ideen/ songs vorschlagen.

edith: zu neuen songs ... also ich fang haeuffig mit ner bassline an und hab da einen schlagzeug groove im ohr ... das wird dann mal mitm drummer beratschlagt ... ach ja wir haben im moment keine n gittenspieler dabei ... brauch ma ned

 

[Khorne]

Durchhänger sind normal, mal deine anderen Bandmitglieder drauf ansprechen, ob sie sich das so vorgestellt haben.

Zu neuen Songs.
Wir probieren grade was aus, und zwar sind wir 5 leute, jeder schreibt eine spur für sein instrument, dann wird die spur im kreis weitergereicht, und der nächste bastelt seine spur dazu, so dass am ende 5 Lieder entstanden sind.
Bis jetzt sind schon 2 ganz gute Sachen dabei rausgekommen.

 

[Slowfinger]

Hallo,
bei mir ist es ähnlich tlw. vergehen sogar 4-5 Wochen bis wir wieder proben.
Mit dem Üben komm ich realistisch gesehen nur am WE dazu (max. ne Stunde).
Wir haben auch ein Standardrepertoir in der Band und spielen dann häufig die gleichen Sachen.
Erschwerend kommt dann noch hinzu, dass ebenso wie unser Alter auch die Musikgeschmäcker auseinander gehen. []
Ich mache aber das Beste daraus und bin glücklich überhaupt in einer Band zu spielen.
(Hab aber auch schonmal mit dem Gedanken gespielt nach einer weiteren Band zu suchen[])
Aber mit Kindern, Family ist die Zeit knapp bemessen, mich ärgert eigentlich, dass ich nicht in jungen Jahren mit dem Mucken angefangen habe................da bin ich wohl selbst schuld.[]
Die Erkenntnis kommt mit dem Alter.

Gruß Slowy

 

[BB Lutz]

das ist normal, es geht nicht voran und das ist frustrieren.

- Sucht die Songs gemeinsam aus, die ihr spielen wollt.
- Setzt euch Termine, bis wann der Song gespielt wird.
- Ernennt einen Probeverantwortlichen, welcher die Proben organisiert, leitet.
(Bringt einiges, da nicht mehr unnötig Zeit verschwendet wird, mit Songs die
eigentlich sitzen sollten, es werden jeweils nur die Problemsongs geübt. Wir halten
so ein Programm mit 90 Songs am laufen und das funktioniert gut.)
- versucht euch gegenseitig zu motivieren, und falls das nicht geht macht mal ne Woche
bis zwei Ferien voreinnader!

 

[Penelope]

Wow in so kurzer Zeit so viel Feedback. Danke!
Bin ich froh, dass ich ein Problem habe, das andere auch kennen und "normal" ist.
Prioritäten setzen! Einfacher gesagt als letztendlich getan, wenn der Tag nur 24 Stunden hat. Das Bassen ist mir ganz wichtig. Nur grad am Anfang stolpert man über so viele Kleinigkeiten, die dich am Weiterkommen einfach hindern und so viel Zeit kosten.
Akkorde lesen kann ich, überhaupt kann ich theoretisch viel, lese sehr viel (in der Bahn), im Forum usw. aber das dann umsetzen.

Mir tut es sehr leid, dass ich auch so spät begonnen habe ein Instrument zu lernen.
@ Slowfinger: Genau die Erkenntnis kommt im Alter.

Jedenfalls gehts mir besser und bin wieder ein wenig mehr motiviert!

 

[groovething_1]

Wir sprechen bei unserer Band den nächsten Termin bei der Probe ab. Jeder hat alle Songs auf CD, kommen neue dazu werden die in den Memberbereich der Homepage gestellt, gleiches gilt für die Texte. So hat jeder 2 Wochen Zeit, die Songs in Ruhe zu lernen. Durch die frühzeitige Absprache der Proben finden die dann auch relativ regelmäßig statt. Man muß dann die Proben auch mal ggf. etwas anderem vorziehen oder 'ne Probe mit nur 5 von 7 Leuten machen. Wenn ich zuhause übe, spiele ich meistens zur CD mit, macht Spaß und man bekommt schnell 'nen guten Überblick über die Strukturen. Versuche dazu die Grundakkorde rauszuhören und mich wenig auf Noten zu verlassen. Schult das Gedächtnis und das Gehör.

 

[Jost Halenta]

Nehmt Euch einen Song zur Vorbereitung für dir nächste Probe. Am besten erstmal Songs, die für ALLE einfach zu spielen sind, damit man wieder Erfolgserlebnisse hat.
Eines sollte aber klar sein. JEDER Mensch hat Zeit am Tag 20 Minuten zu üben. Die Frage ist nur, ob man es auch macht. Wie Joerg es schon schrieb, ist es eine Frage, wo man seine Prioritäten setzt.
Ich habe schon etliche übungsfreie Zeiträume in meinem Basserleben gehabt und auch einige Frustphasen, aber irgendwann ging es dann doch wieder bergauf. Also, den inneren Schweinehund bekämpfen, den Frust ignorieren und stur weitermachen, dann wird es auch wider besser laufen.
Das Glück begünstigt fast immer den, der gut vorbereitet ist.

 

[TomM]

Ist eigentlich schon alles gesagt worden, ich mach trotzdem nochmal eine Kerbe dahinter. Ich bin mal aus einer Feierabend-Band ausgestiegen, weil es überhaupt nicht voranging. Wenn Du nicht (wenigstens ein wenig) übst, was willst du dann anderen vorwerfen und was soll dabei rauskommen ?

Die bewußten 15 min. Minimalüben am Tag musst Du investieren, sonst sind die Fortschritte am gemeinsamen Abend so winzig, dass irgendwann keiner mehr Bock hat. Und komm zu dem Probeabend mit einem Leadsheet und auf das jeweils neue Stück vorbereitet. Feinsinnige Menschen machen einen Unterschied zwischen Probeabend und Übungsabend ....

Ich würde auch mit einfachen Stücken beginnen, das bringt erst mal eine solide Basis und Ihr habt Spaß dran. Die Erfahrung zeigt im übrigen, dass auch fortgeschrittenere Bands eine straffe Planung für Vorbereitung und Ablauf des Abends brauchen, sonst geht man anschließend ohne Ergebnis nach Hause. Dazu gehört u.a. Warmspielen (Jammen?), ernsthaft an Stücken arbeiten und Repertoire durchspielen/wiederholen - z.B. in dieser Reihenfolge. Schreib doch einfach mal einen kleinen Plan für den nächsten Abend.

Wenn Ihr Euch zusammen auf eine gleiche Vorgehensweise einigt und alle die minimalen Standards einhalten, kommt auch das Erfolgserlebnis wieder.

 

[cellkirk74]

Das mit der Motivation ist gerne ein Problem. Gerade wenn man eigene Songs schreibt und nicht covert ist es oft schwierig, den Kopf nach einem 8-10 Stunden Bürotag so frei zu bekommen, dass man sich auf etwas Neues kreativ einstellen kann.

Die Wochenenden sind mit Familie auch eher zu kurz, als dass man mal eben einen ganzen Nachmittag im Proberaum verbringen kann. Wir versuchen das trotzdem zumindest einmal pro Monat hinzubekommen.

Schwerer als die Proben mit der Band finde ich es aber, mich abends nachdem die Kleine und auch meine Freundin im Bett sind noch zum richtigen Üben zu kommen. Das pack ich oft genug auch nicht mehr...

 

[operator404]

Zitat:
Schwerer als die Proben mitz der Band finde ich es aber, mich abends nachdem die Kleine und auch meine Freundin im Bett sind noch zum richtigen Üben zu kommen. Das pack ich oft genaug auch nicht mehr...

uh mann, ein leidensgenosse, wenigstens bin ich damit nicht allein - allerdings geniesse ich es wenn meine tochter rumtanzt wenn die mucke funky wird - im moment ist sie jedoch von der blasmusikkapelle sehr faziniert und rennt immer zum fenster wenn der papa die "blasa" nachmacht ( so wie gert fröbe im film "Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten")

 

[Mike`adelic]

Ich übe nur, wenn ich da Bock drauf hab. Ansonsten mach ich "learning by doing", sprich hol ich mir ne CD aus dem Regal und durchforste sie nach Basslines, die interessant klingen und ich spiel sie nach.

Falls ich keine Bock (seeeeehr selten []) hab, oder keine Zeit, dann steht der Bass schon mal einfach rum.

Wenns mir an Inspiration fehlt sind Konzerte oder Livemitschnitte das Beste was man machen kann, um wieder Appettit zu bekommen. []

Wenns mal gar nicht hinhaut, dann setz ich mir einfach nen Termin am Wochenende und spiel ein bis zwei Stunden. Das ist dann auch "mitmenschenfreundlich" []

 

[wernerwald]

also 20 Stücke finde ich schon ganz ok (wenn man es nebenher macht).
Aber ich muss sagen, dass das Wichtigste (neben der Art von Musik) für mich ist, dass ich menschlich mit den Anderen klar komme. Dann kann man Probleme offen ansprechen und gemeinsam eine Lösung herbeiführen. Wenn ich absolut keinen Bock mehr hätte, würde ich aufhören oder mir ein anderes Betätigungsfeld suchen.

wernerwald

 

[Earendil]

Meine Band hat seit dem letzten Auftritt (schon über ein Monat her) auch nicht mehr komplett zusammen gespielt. Ist schon nervig, wenn immer jemand wegen Beruf, Schule, Studium oder sonstigem nicht kann...

Wenn man wenig Zeit hat, muss man eben lernen die Zeit effektiver zu nutzen. Steht uns auch noch bevor.

...schlimm ist auch, dass ich aus Eigenmotivation kaum übe, sondern nur, wenn ich es für die Band brauche. Und wenn lange Zeit nichts ist, dann bleibt der Bass oft an der Wand hängen. Tonleitern lerne ich auch nicht.

€: Manchmal packt es mich aber. Vor allem, wenn ich an ein Lied denke, das ich schon immer mal lernen wollte, aber es aus irgend einem Grund nicht gemacht habe. Jetzt gerade ist das Hammer Smashed Face von Cannibal Corpse. Auf geht's!

 

[Penelope]

Hab mir all eure Statements sorgfälltig durchgelesen und gleich unserem Drummer geschickt. Der ist auch Feuer und Flamme. Manchmal liegt die Lösung so nah und man sieht sie einfach nicht. So kommts mir grad vor.
Nicht nur 20 Cover-Songs, nein (danke wernerwald), schon 20!

Außerdem hab ich gestern 3 Stunden geübt! Snow von Chillies, ich weiß alter Hund mittlerweile, aber immer noch so schön. Das hat so viel Spaß gemacht! [^] Und ich habs nur für mich gespielt. []

Wir werden sooft angesprochen, wann man uns endlich wieder einmal live hört (haben erst 2x live gespielt). Da haben wir die Möglichkeit die vielleicht viele gerne hätten und können sie nicht nutzen, weil nix weitergeht. Aber am Sonntag, da proben wir wieder und ein anderer Wind wird wehen!

Danke euch allen! []

 

[Oli Wan]

schöne sache das! ziele sind wichtig, etappenziele meist, also auftritte und aufnahmen, etwas, dass man von der ganzen sache in der hand hat, ein erarbeitetes ergebnis. das ist psychologisch eine ganz wichtige kiste.
vereinfachung ist ein anderes thema, um den spass zu erhalten, sich nicht mit nervigen dingen, oder nur in maßen herumschlagen zu müssen.
gemeinsamkeit als gefühl ist wunderbar, grosser kick, muss nicht immer aus der musik entspringen. ich argumentiere da wohl eher auf der emotionalen ebene, da ist eben jeder anders gestrickt, schwerpunktmässig, für mich ist es mit das wichtigste. (bauchbassist..)

 

[Bassmann_neu_8867]

Hiho!

Also gewisse Durchhänger hat schätzich jeder mal. Im Normalfall geht sowas aber vorbei. Was mir in diesem Punkt sehr geholfen hat war das "Erlernen" anderer Instrumente (E Gitte, Drums). Wirklich beherrschen tu ich zwar keines der beiden, aber es macht Spaß und ist mal was anderes. Ausserdem hilft es mir sehr mich in meine Mitmusiker in der Band hineinzuversetzen. Ich sag euch, die Trommler habens auch ned immer leicht mit uns

Schlussendlich musst du dann eh selber sehen wie du Band und Familie unter einen Hut bringst, aber alles geht vorbei, auch die stressigen Zeiten.

Grüße
Bassmann

 

[Thassilo]

Letztendlich kann man nicht alles machen. Da muss man Prioritäten setzen. ...und die setzt eben jeder anders. Wenn ihr als Band gemeinschaftlich ein weiteres Hobby habt, das eben auch in irgendeiner Form Zeit verschlingt, habt ihr doch eure Prios gesetzt. Eine Band ist ein zeitintensives Monster, da braucht man sich nix vormachen. Man kann - wenn man's richtig anstellt - unbegrenzt Zeit da rein stecken und es ist immernoch sinnvoll genutzte Zeit.
Da aber niemand unbegrenzt Zeit zur Verfügung hat muss er sie so einteilen wie er's für richtig hält. Wenn IHR GEMEINSAM ja eure Zeit auch anderweitig verbringt ist das ja okay. Da seid ihr euch einig und das ist schonmal viel Wert. Und dann: ganz genau. Schaut was ihr erreicht habt und lasst euch nicht von dem verbittern, was ihr NICHT erreicht habt.

 

[Achim_der_2te]

Dann mal Willkommen im Club [V]

Kam Gestern Nachmittag erst wieder 'ne Sängerinnen-SMS: Sry, bin krank, kann heut abend nicht. Sowas kommt im Schnitt alle 3 Wochen, wo entweder sie, eines der Kinder oder ihr Mann brachliegt [] (ist wohl ziemlich normal bei Euch Müttern) Ausweichtermine gehen natürlich auch schlecht, weil ihr Terminkalender voll ist und wenn sie grad' unglücklich die Schicht getauscht hat, ist ist bei ihr auch öfter mal um 10 Uhr Feierabend ...
(Btw.: Gitarrero muss jeden Morgen um 5 hoch und macht Rock'n Roll bis Mitternacht)

Nächste Woche ist Gitarrero mal wieder weg, um seinem Ersthobby, dem Segeln, zu frönen.
Dann steht Sommer, Wochenendsegeln und Urlaub vor der Tür, u.s.w.
Wie willst Du bei den Prioritäten Gigs planen ? Zumal es keinen von uns alten Säcken noch richtig auf die Bühne drängt

Die letzten 7 Monate waren ziemlich Hammer und die nächsten 3 werden wohl auch kaum besser [V]

Echt ziemliche Stagnation mit nur 2 neuen Stücken in der Zeit, und auch wenn wir Gestern an einigen Feinheiten gearbeitet (und sogar aufgeschrieben) haben: In 2 Wochen erinnert sich da keiner mehr dran und wir starten von vorn

Dann proben wir wieder 2 Wochen und grooven uns ein und jeder erinnert sich wieder und dann kommt sicher schnell wieder der nächste Ausfall []

Da muss man/frau durch oder sich DIE Leute suchen, die ihre Prioritäten genauso setzen wie man selbst

Eins ist 'nu mal sicher: Mit wem auch immer ich jemals noch zusammenspielen werde, die erste Frage wird sein: Was machst Du so ? Und wenn ich dann "Finanzbeamtin mit 2 Kindern höre" höre, dann bin ich genau so schnell weg, wie jetzt ... []

 

[Penelope]

Da sitze ich ja noch auf dem längeren Ast.
Unsere Kinder sind alle im jugendlichen Alter, die bleiben auch schon mal alleine daheim.
Was bei uns noch ein kleines Problem ist, ist die Einstellung zur Ernsthaftigkeit, weil wir ständig rumblödeln. Außerdem wird der eine nie vor 21:00 "munter", wo die anderen schon wieder ans Aufhören denken.

Aber alles in allem dürfte das dann doch ein weitverbreitetes Problem sein. Prioritäten sind wichtig, klar, nur wenn ich mit den Gedanken noch beim Lernen mit dem Kind bin, oder die Staubschicht am Fensterbrett seh, oder die Pflanze lauthals um Wasser schreien höre, dann ist es nicht so einfach sich nur der Musik zu widmen.

Zum Glück (oder schade?) verdiene ich mit der Musik nicht mein Geld und darf es immer noch als Hobby sehen.