Anfragen bleiben aus, was tun?

Das ist ja dann ein Teufelskreis.
Genau das ist der Punkt, leider.
Wenn du ein Angebot nicht angenommen hast, hat ein anderer den Fuß in der Tür. Selbstverständlich wird nächstes Mal dann dieser gefragt. Außerdem reden die Leute ja miteinander - der andere wird empfohlen, du nicht.
Immer davon ausgehend, der andere kann auch was...

In unserem kleinen Handwerksbetrieb ist es genau dasselbe: Wenn wir einmal nicht kommen, kommt ein anderer - und zwar dauerhaft! Außerdem weiß dann natürlich jeder Nachbar, dass es der XXX... "ja nicht mehr nötig hat, der hat ja nie Zeit."
Dafür haben wir viele Kunden, weil der YYY... "nicht beikommt." Wir beißen in so manchen sauern Apfel, und stellen dann fest, dass wir eine jahrelang treue Kundschaft bekommen haben.

Du musst entweder mit der neuen Situation klar kommen oder dich wieder mit den unattraktiven Jobs abfinden. Einen anderen Weg sehe ich da nicht.
:-(
 
In unserem kleinen Handwerksbetrieb ist es genau dasselbe: Wenn wir einmal nicht kommen, kommt ein anderer - und zwar dauerhaft! Außerdem weiß dann natürlich jeder Nachbar, dass es der XXX... "ja nicht mehr nötig hat, der hat ja nie Zeit."
Dafür haben wir viele Kunden, weil der YYY... "nicht beikommt." Wir beißen in so manchen sauern Apfel, und stellen dann fest, dass wir eine jahrelang treue Kundschaft bekommen haben.

Du musst entweder mit der neuen Situation klar kommen oder dich wieder mit den unattraktiven Jobs abfinden. Einen anderen Weg sehe ich da nicht.
:-(
So isses!
 
Aber der „Teufelskreis“ ist eben ein Kreis...

und irgendwann hat der „Neue“ so viele Anfragen, dass er sie nicht alle bedienen kann und seinerseits absagen muss.

Das ist die Chance, wieder auf den Zug aufzuspringen und sich wieder als kompetenter und netter Kollege ins Gespräch zu bringen.
 
Aber das geht doch seit Jahrzehnten schon so. Habe ich seit Anfang der 90er so erlebt. Grosse Galabands mit 30-40 Leuten bekamen plötzlich keine Aufträge mehr weil die Veranstaltungen verkleinert wurden. Beispiel. Grosser deutscher Automobilhersteller, 1x im Jahr grosse Gala mit 10.000 Leuten/Händlern europaweit. Veranstaltung verkleinert auf 3.000 Leute weltweit. Ergo keine grosse Gala Big Band mehr sondern nur noch 6-Mann Kapelle.
Früher kleine Geschäftseröffnungen, Vorstellung des neuen Automodels mit Jazztrio, Gesangsduo sonstwas; heute nicht mal mehr richtiges Catering, sonder kalte Pizzen vom Pizzaschmied um die Ecke. Ach ja, die Musik macht Alexa.
Überlegt mal wieviele Clubs geschlossen haben bzw. auf Grund von Auflagen, die sie nicht mehr erfüllen konnten, geschlossen wurden.
( Notausgänge, Brandschutzauflagen, bis, übertrieben gesagt, die Farbe der Klodeckel)
Als Veranstalter must Du heutzutage mindestens Jura studiert und 10 Jahre Berufserfahrung bei Bau- und Ordnungsämtern haben.
Ein Kollege macht das gerade durch. Er plant eine Veranstaltung auf seinem eigenen Grund und Boden anlässlich eines 30jährigen Bandjubiläums. Der ist jetzt schon kurz vorm Wahnsinnig werden. Feuerwehr, Ordnungsamt, Rettungsdienste, TÜV und und und.
Das andere darauf keinen Bock mehr haben, bei vollen finaziellen Risiko, ist nur allzu verständlich.
Die Folge sind dann weniger Veranstaltungen bei möglichst geringen Kosten. Dazu gehöre3n dann auch leider die Gagen.

Zum Glück muss ich mein Geld nicht mehr in der Branche verdienen und freu mich auf die 10-12 Gigs im Jahr wenn es gut für uns läuft.
 
Ich beobachte seit langem, dass es (in meiner Wahrnehmung) recht nachhaltig weniger Auftrittsmöglichkeiten gibt, bzw. verlagert sich einiges. Vor 20 Jahren konnte man im Umkreis von 30 Kilometer am Wochenende sich die Locations aussuchen wo Coverbands aufgetreten sind. In Sporthallen, die mit ca. 300-700 Leuten wirklich gut besucht waren. Eintritt wurde genommen und die Leute waren glücklich mit einer schönen Sause. Das war toll! Heute gibt es das bis auf ganz wenige Ausnahmen gar nicht mehr. Stadtfeste geben sich die Bands die Klinke in die Hand, teils für unterirdisches Geld, hauptsache das Ego spielt mit. Zugegeben, ich kann mich davon nicht freisprechen, mittlerweile mache ich das aber auch nicht mehr überall. Viele Bands versuchen auf dem Hochzeitsmarkt Fuß zu fassen, um die wegbrechenden Gigs auszugleichen. Dafür wären sich vor Jahren noch viele meiner Mitmusiker zu fein gewesen. Daneben kommen immer mehr Formationen auf den Markt. Teilweise mit älteren Musikern, "die noch mal Lust haben was zu machen", teilweise junge "neue" Musiker, teilweise aber auch Formationen zusammengesetzt aus Musikern, die mit 30-40 Gigs noch nicht genug haben. Und so stehen einer immer höheren Anzahl Formationen immer weniger Auftrittsmöglichkeiten gegenüber. Irgendwann werden dann Gigs auf Weingütern oder Geburtstagen angenommen, weil es gibt ja ein paar Euro, oder eine gut bezahlte Probe oder weil man einfach seinen Kalender füllen will. Die Budgets werden immer kleiner, irgendwann wird dann rationalisiert. Der Bassist muss dann zuerst dran glauben, weil man kann ja Akustisch....... Daneben gibts die DJs, die (für mein dafürhalten im Vergleich zu Musikern) oftmals überirdisch bezahlt werden. Die Relation ist den Leuten oft nicht klar. Aber auch das wird der Markt regeln. Irgendwann tut es eben auch die Spotify-Playlist. Die Kompetenz mancher DJs die ich kennengelernt habe, war auch nicht größer. Angebot und Nachfrage.

Und die Bands unterbieten sich ja auch gegenseitig immer weiter. Auch hier bei Bassic wird es haufenweise Bassisten geben, deren Bands ihren eigenen Markt kaputt machen. Auch das gab es schon immer. Und je mehr Akteure und Bands auf dem Markt sind, umso mehr wird versucht über den Preis (denn das ist meistens das alleinige Abgrenzkriterium) an die Jobs zu kommen. Der Technik-Markt ist ja auch nicht anders dran. In welcher Region gibts noch gut verdienende Technikfirmen, die (wohl gemerkt) im Bandsektor noch unterwegs sind? Mittlerweile haben doch viele Bands auch schon ihre eigene Technik am Start oder buchen sich ebenfalls Hobbyisten fürs Mischpult, die früher nur Dorfdiskos beschallt haben. Ach, so ne Band kann ja nicht viel schwieriger sein......
Es gab hier Zeiten, in denen Bands sich mit 800-1.000 € INKL. PA und Techniker verkauft haben. Hauptsache in den Markt drücken. Klar, dass die Veranstalter dann zuschlagen und die Jobs erst mal für 1-2 Jahre weg sind. Bis auch der Veranstalter gemerkt, hat, dass die Band vielleicht nicht gut ist. Vielleicht ist sie es aber auch und zieht wieder den Preis an, dann ist die Band aber auch irgendwann wieder raus, denn es steht schon die nächste in den Startlöchern, die es für noch weniger machen ;-)
 
Ich schiebe das zum Teil auch aufs Alter: Vor zwanzig Jahren waren wir zwanzig Jahre jünger. Da kannte ich jeden Kneipenwirt und jeden Hallenbesitzer oder wenigstens die Barmädels. Ich war viel öfter unterwegs, habe ein viel größeres Netzwerk gehabt. Da leben einige schon gar nicht mehr...
Heutzutage gibt es nicht weniger Kneipen oder Musiklokalitäten. Allerdings wird mehr geDJt, das Publikum ist eine andere Generation, Livemusik hat nicht mehr den Stellenwert von Einst. Muss man akzeptieren. Ist halt so.
Davon zu Leben würde ich gar nicht erst versuchen.
 

Wie gesagt, ich hab mir über die Jahre einen 1a Ruf als Gitarren/E-Bass/Kontrabass Lehrer aufgebaut und muss mir keine Sorgen machen.
Ich kann zur Not auch komplett vom Unterrichten leben. Aber will ich das? Natürlich hab ich auch Bock zu spielen, zu zeigen was ich kann.
Aber bisher war ich tatsächlich recht anspruchsvoll was Gagen anbelangt.
Ich denke jetzt nach einem tollen Chat mit Slapman und den super Antworten hier im Thread dass ich Prioritäten setzen muss.
30 Gigs im Jahr sollten es schon sein. 60 waren mir zu viel. 15 zu wenig. Ich werd mal drüber meditieren wie ich das anstelle. Wenn ich Minimum 300€ für abendfüllende Gigs will, muss ich eben selbst mehr Aquise betreiben, oder akzeptieren dass der Markt nicht mehr hergibt.
Ich hab tatsächlich schon öfter zu hören bekommen dass ich teuer wäre, hab das aber bisher als Verhandlungstaktik verbucht.
 
Bei 300€ Abendgage bleiben ja fast nur nich Top40- bzw. Galabands (zumindest ist das in meinem Umfeld so).

Da muss man dann selbst abwägen, wie weit sich das mit Spielspaß und zeigen-was-man-kann vereinbaren lässt.
 
Bei 300€ Abendgage bleiben ja fast nur nich Top40- bzw. Galabands (zumindest ist das in meinem Umfeld so).

Da muss man dann selbst abwägen, wie weit sich das mit Spielspaß und zeigen-was-man-kann vereinbaren lässt.

naja, man darf bei der rechnung nicht vergessen, dass er als berufsmukker noch steuern zahlt - was der gemeine hobby mukker eben nicht macht.. entweder weil er sich als hobby einstufen lässt oder seine einnahmen garnicht erst meldet...
 
naja, man darf bei der rechnung nicht vergessen, dass er als berufsmukker noch steuern zahlt - was der gemeine hobby mukker eben nicht macht.. entweder weil er sich als hobby einstufen lässt oder seine einnahmen garnicht erst meldet...

Ich wollte damit auch nicht sagen, dass man damit irgendwie reich wird.

Aber so ist die Gagenlage eben (wie gesagt in meinem Umfeld)
 

Similar threads

bassic_matthias
Antworten
134
Aufrufe
24K
alice d.
alice d.
bassic_matthias
Antworten
25
Aufrufe
13K
DudelRiza
DudelRiza

Zurück
Oben Unten