Bass, Bass - ich brauche Bass! (Wieder)Einstieg in die Welt der tiefen Töne

@Bassphalanx: Ich denke mal, um mich auf Dauer mal selbst angenehmer aufzunehmen, wird's wohl das Behringer Interface werden. Was mein kleines Projekt angeht: das ist eigentlich wirklich nur eine kleine, private Jam-Session aus Spaß an der Sache. Das war ja nie in irgend einer Weise geplant (siehe auch unten), unsere Percussion-Nase ist ja auch nur per Zufall dazu gekommen. Ursprünglich ging es ja nur darum, meine Bekannte mit dem Bass zu begleiten bei ihren eigenen Stücken. Deswegen besteht eigentlich von keinem aktuell irgendein Bedarf an Aufnahmen. An die Öffentlichkeit wollen wir eh nicht, das ist unser privates Wohnzimmer-Ding. Da das ganze, meinem Gefühl nach, eben von dem "Live-Character" lebt wäre eine Aufnahme Spur für Spur irgendwie unpassend. Generell sehe ich auch (ein kleines bischen) das Risiko, dass aus der Nummer schnell Arbeit statt Spaß wird, wenn das Thema Recording noch mit dazu kommt. Und das möchte ich auf jeden Fall vermeiden ;-)

@bassdscho: Ja, fester Unterricht würde mich wohl nochmal deutlich puschen, alleine schon auf die verstrichene Zeit betrachtet. Ich kenne das ja noch aus meiner früheren Band-Zeit, das eine "Verpflichtung" sich durchaus positiv auswirkt. Ursprünglich war ja mein Plan, einfach nur mal so vor mich hin zu dudeln, ohne größere Ambitionen. Einfach als Beschäftigung für mich, gegen die Langeweile. Das Thema Band habe ich abgehakt, in die Richtung möchte ich gar nicht mehr, aus verschiedenen Gründen. Das mich meine Bekannte gleich mal eben "zwangsrekrutiert" hat war ja auch mal sowas von gar nicht geplant! Aber so spielt eben das Leben :D Das Gute ist, dass auch sie absolut null Ambitionen hat, in irgendeiner Form das ganze zu einer vollständigen Band auszubauen oder gar live irgendwo aufzutreten. Das Lieder schreiben, spielen und singen ist für sie auch eine sehr private Sache. Ähnlich wie bei mir als Hobby/Beschäftigung und um die Gedanken zu ordnen und so. Aktuell haben wir grade mal drei Lieder mehr oder weniger als Gesamt-Arrangement "fertig" und basteln an zwei weiteren. Zum Glück haben wir ja null Verpflichtung und müssen auch nicht ein riesen Repertoire aufbauen ;-)
Diese Stücke haben natürlich einen festen Platz in meinem Übungsablauf. Einfach schon, weil ich für sie möchte, dass sie bei mir perfekt sitzen. Die machen mir soweit auch keine Probleme. Hier macht sich schon mal ganz klar das stetige Üben bemerkbar. Irgendwas mache ich bei diesem Stücken unterbewusst auch wohl anders, da ich hier auch keine "Hänger" oder "Aussetzer" haben. Da kommen die Noten schon fast von alleine aus den Fingern. Für mich ist es ganz wichtig, die feine Grenze zwischen "Spaß" und "Arbeit" nicht zu überschreiten. Sonst bin ich irgendwann genau bei dem Gegenteil von, was ich eigentlich will.
Das gemeinsame Musizieren mit meiner Bekannten geht ja auch ein wenig Richtung Unterricht. So ein bischen Musiktheorie und Harmonielehre bekomme ich hier ja schon quasi "nebenbei" mit, da sie ja diesbezüglich doch sehr gut ausgebildet und fit ist. Oft genug, wenn sie mir versucht ihre Ideen zu erklären, wirft sie mit Begriffen um sich bei denen ich mir nur denke: :confused::nix:. Zum Glück ist sie mir da nicht böse. Ich bin halt kein ausgebildeter Musiker, sondern ein Enthusiast mit Bauchgefühl, der gerne an der Tiefton-Harfe rumzupft... Der Rest kommt dann halt so nach und nach denke ich. Übung macht dann eben doch den Meister ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht sollte ich einfach mehr machen und weniger nachdenken beim Spielen... ich denke, ich muss da einfach noch "meine Mitte finden". Zu locker rangehen ist nix, dann wird's schlampig. Zu konzentriert bringt auch nichts, dann steh ich mir selber im Weg. Nicht ganz einfach, aber das wird sich schon noch entwickeln (hoffe ich).

Genau dafür war das gedacht:
Seine Mitte finden durch regelmäßiges Üben mit externem Input, was einen nochmal ganz anderes pusht.

Das muss deshalb ja gar nicht auf eine Band rauslaufen.
Aber sich immer nur aus eigenem Antrieb für Neues zu begeistern kann auf Dauer schwer werden.
 
Aber sich immer nur aus eigenem Antrieb für Neues zu begeistern kann auf Dauer schwer werden.
Oh ja, wie wahr, wie wahr. Für mich ist ein ganz wichtiger Faktor der Unterschied zwischen "Spaß" und "Arbeit". Solange es das erstere bleibt, hab ich so meine Tricks, um mich selbst zu motivieren und den Hintern hochzukriegen. Trotzdem gibt es mal immer Tage, wo ich mir sage "Lass mal gut sein, heute macht's einfach keinen Sinn." Muss auch mal sein, ich bin ja auch nur ein Mensch ;-)

Der externe Input kommt momentan über meine Bekannte. Ich mache momentan, für meine bescheidenen Verhältnisse, schon große Schritte und bekomme entsprechendes Feedback. Das motiviert natürlich und spornt an. Im Vergleich zur ersten Wohnzimmer-Session war die zweite schon deutlich "fluffiger", das macht einfach Spaß. Und solange der gegeben ist, bleib ich dabei ;-) Es wird sicher irgendwann der Punkt kommen, an dem ich stagniere bzw. musikalisch "vor die Wand" laufe. Das wäre dann IMO der richtige Zeitpunkt, sich einen richtig guten Basslehrer zu suchen und in Richtung des nächsten Levels pushen zu lassen. Bis dahin dauert es aber wohl noch etwas, ist ja kein Wettrennen ;-)
 
So ein bischen Musiktheorie und Harmonielehre bekomme ich hier ja schon quasi "nebenbei" mit
hier noch eine kleine Buchempfehlung zu dem Thema:

 
"Getting the band back together"

Ich hab ja vor über 25 Jahren in einer Band gespielt. Eigentlich ist das Thema Band für mich durch, aus verschiedenen Gründen. Zum einen möchte ich mich gar nicht mehr verpflichten entsprechend viel Zeit und Hingabe in so ein Projekt zu stecken. Zum anderen war mein damaliger (unfreiwilliger) Ausstieg... unschön, um es mal so zu formulieren.

Trotzdem habe ich seit einiger Zeit den Gedanken "Was wäre wenn?" im Hinterkopf. Unser damaliger Drummer und auch unser erster (Lead-)Gitarrist wohnen auch immer noch hier im gleichen Kaff. Seit über 25 Jahren leben wir hier unser Leben, laufen uns alle Jubeljahre mal über den Weg und quatschen dann kurz miteinander. Interessanterweise ist immer gemeinsamer Tenor, das die Nummer damals doch ganz geil war. Vor allem, weil wir drei ganz gut musikalisch harmoniert haben, wenn wir mal ne Jam-Session außer der Reihe veranstaltet haben. Bei den beiden ist es ähnlich wie bei mir: seit damals keinerlei Bandambitionen mehr. Bei dem einen kamen halt Frau und Kinder, bei dem anderen gesundheitliche Probleme. Trotzdem sind wir alle beim Musik machen geblieben oder wieder dazu gekommen. Irgendwann kam auch schon mal auf, ob wir nicht mal wieder ne Runde jammen wollen, aber das war bevor ich wieder angefangen habe rumzubassen.

Mich würde es schon reizen, mich mit den Jungs mal zu einer Session zusammen zu setzen. Einfach um mal zu schauen, ob die Chenie immer noch stimmt. Was meinen Rauswurf angeht, waren die zwei nicht involviert. Der Gitarrist wurde vor mir abgeschossen und der Drummer hat erst erfahren was Sache ist, als es schon zu spät war. Von daher gibt es auch kein böses Blut, was zwischen uns ist. Die Option ist auf jeden Fall gegeben, da beide klar gesagt haben, dass sie auch mal Bock drauf hätten.

Meine größte Sorge ist, dass die Jam-Session so gut läuft, das wir da wieder was Regelmäßiges draus machen. Da besteht dann das Risiko, das ich wieder ganz tief in das Karnickel-Loch krieche und mich darin verliere. Das ist etwas, was ich vermeiden möchte. Zumal ich ja auch ein gewisses Commitment mit einer Freundin habe, mit der ich ja momentan locker Musik mache. Ich fände es unfair, sie hängen zu lassen, nur weil mich meine musikalische Vergangenheit einholt. Natürlich könnte man drüber nachdenken, alles zu fusionieren, wenn es passt. Aber dann wären wir dort, wo eigentlich keiner von uns hin will: bei einer kompletten Band. Wobei ich mir schon gut vorstellen kann, dass wir ein ganz stimmiges Ensemble abgeben würden...

Ich denke, ich muss noch mal ganz in Ruhe bei einer Hopfenkaltschale über das Thema sinnieren.
 
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"Das muss kesseln in den Ohr'n, das muss drücken im Gesicht"

Ich hab mich entschieden, doch mal ganz vorsichtig und unverbindlich eine Jam-Session mit der alten Garde zu veranstalten. Da brauche ich natürlich nicht mit einem 30W Bonsai-Combo auflaufen. In einem kleinen Kellerraum mache ich da keinen Stich gegen Drums und ne E-Gitarre, selbst wenn wir nur mit "dezenter" Lautstärke spielen. Wieder fügt sich eins zum anderen... ist das vielleicht ein Zeichen? Ich weiß es nicht... :nix:

Durch Mundpropaganda (ein Freund kennt jemanden, der jemanden kennt, dessen Nachbarn eine Bekannte hat, die jemanden weiß... usw.) hat sich die Gelegenheit ergeben, günstig einen Warwick Sweet 15 zu übernehmen. Der Combo stammt aus einem Nachlass und das Wichtigste war, dass er in gute Hände kommt und wieder gespielt wird. Daher stand er schon einige Jahre gut verpackt, warm und trocken eingelagert. Nachdem man mir das Versprechen abgenommen hat, dass ich den Combo nicht gleich auf EBay und Co. weiter verkaufe, durfte ich das gute Stück für ganz kleines Geld einpacken. Natürlich wollte ich wissen, was bei dem Gerät so anmach ist... aber zu Hause in der Mietwohnung bis Anschlag austesten dürfte bei den Nachbarn nicht auf Gegenliebe stoßen. Was also tun? Auf dem Rückweg kurz einen Schlenker über die Arbeit gemacht und in der Halle mal "Alles auf Anschlag!" und dann gib ihm! Ja, da geht was. Das drückt einem schon dezent die Falten aus dem Ge...sicht :D Der Raum wird zwar nicht zu einem Tiefdruckgebiet wie mit einem Ampeg 8x10 Kühlschrank, aber Druck ist schon da. Ich denke mal, damit bin ich gut gerüstet.

Jetzt hab ich nur ein Problem... mir geht der Platz in meiner Übe-Ecke aus! Also ist erstmal umräumen angesagt. Die Gitte nebst Mini-Combo erstmal wieder eingetütet. Die stand eh eigentlich nur als Deko mit dabei ;-) Den Ibanez-Bonsai habe ich auch erstmal eingelagert, jetzt geht's wieder. Trotzdem muss ich mir auf Dauer mal was überlegen. Irgendwie muss ich den Platz in meinem kleinen Wohnzimmer mal bässer nutzen.

Bassanlage.jpg

So bin ich erstmal gut versorgt. Den Peavey-Bonsai für die Akustik-Sessions und den Warwick Brüllwürfel für's Rocken :juhuu:

Mein Care-Paket von Thomann ist heute auch angekommen. Jetzt werden dem Ibanez noch schnell frische Saiten spendiert und dann wird brav geübt e-bass
 
Ich glaube Du machst Dir zu sehr einen Kopf.
Das mit Deiner Freundin ist eine Sache, die alte Band eine andere. Beides muss sich nicht ausschliessen.
Im Gegenteil.
Ich spiele in zwei Bands und merke wie ich das, was ich mir für die eine Band erarbeite, mit in die andere übernehme und umgekehrt.
Es kommt also mir und beiden Bands zu gute.
Wobei mit einer Band proben wir regelmässig, mit der anderen mit lockeren Terminen nach Absprache.
Lass es sich entwickeln. Hauptsache, Du und die anderen habt Spass.
 
Das "Problem" ist in erster Linie Zeit: alle anderen haben "normale" Jobs, arbeiten Mo. - Fr. und haben am WE Zeit für's Hobby. Ich arbeite Do. - Mo. und muss mir einen freien Tag am WE durch Überstunden und Schicht tauschen "ergaunern". Wenn ich (zeitlich) könnte wie ich wollte, wär das ja alles kein Thema, aber aktuell ist das schon eine Herausforderung. Mehr als ein Session-Tag alle 4 bis 5 Wochen ist da einfach nicht zu realisieren. Trotzdem werde ich auf jeden Fall mit der alten Gang mal ne Jam-Session veranstalten, alleine schon der "alten Zeiten" wegen, das muss einfach sein! Gerüstet bin ich ja jetzt dafür ;-)

Dann werd ich einfach schauen, was bei rauskommt und wohin die Reise geht. Mein Schwerpunkt liegt aber ganz klar bei den Akustik-Sessions. Das werd ich den Jungs auch sagen, damit jeder weiß, woran er ist. Vielleicht tut sich bei mir ja mittelfristig mal jobmäßig was. Wenn ich wieder "normale" Arbeitszeiten habe, sieht die Lage ja gleich ganz anders aus ;-)
 
Schichtarbeit ist natürlich was anderes. Habe ich selbst mal gemacht. Incl. Wochenenden und Feiertage.
Kunstfaserproduktion, 365 Tage rund um die Uhr. Nach 4,5 Jahren habe ich hingeschmissen, weil ich ausser
den Leuten bei der Arbeit kaum noch jemand anderes gesehen habe.
Bis auf die eine oder andere Session war auch nichts mit Musik in der Zeit.

Du bekommst das schon hin. Hauptsache Du hast Spaß an der Musik. :bier:
 

"Recording oder nicht recording, das ist hier die Frage!"

Momentan benutzen wir ein Zoom H1n, um uns auch mal aufzunehmen und im Nachgang zu schauen, wo es noch hakt und wo Verbesserungspotential ist. Da ich ja auch gerne mal links und rechts vom Bassen gucke und auch eine leicht mittelschwere Gear-Nerd GAS Tendenz habe, hab ich mal vorsichtig ein Auge auf das Thema Recording geworfen, speziell im Hinblick auf unser kleines Ensemble. Die Diskussion im entsprechenden Tröt (https://www.bassic.de/threads/guenstige-brauchbare-micros-fuer-den-recording-einstieg.14895918/) war sehr interessant und erhellend. Abschließend steht auf jeden Fall die Erkenntnis: Recording wird noch einmal eine ganz eigene Baustelle, sowohl von den Kosten als auch vom Lern- und Arbeitsaufwand. Ergo: das Thema ist (für das Ensemble) erstmal weit nach hinten gestellt. Allerdings hat sich aus der Idee und der Diskussion in unserem kleinen Projekt dann ergeben, dass wir entweder das bisher geliehene Zoom H1n kaufen oder uns anderweitig eins zulegen. Als unkompliziertes Hilfsmittel hat sich das Ding bei uns echt bewährt.

Selbst unsere Sängerin, die sich anfangs gesträubt hat, hat sich inzwischen mit den Zoom Mitschnitten angefreundet. Instrumental-Mitschnitte waren von Anfang an kein Thema, schwierig für sie wird es, wenn sie auch noch singt. Ihre aufgenommene Stimme zu hören, das fühlte sich für sie halt "komisch irritierend" an. Sie ist aber auch keine ausgebildete Sängerin, deswegen ist es für sie (noch) ungewohnt mit ihrer Stimme zu arbeiten und diese von Aufnahmen zu hören. Jeder kennt ja den Effekt, dass sich die eigene Stimme für einen selbst ganz anders anhört als für Dritte bzw. auf Aufnahmen.

Unabhängig davon hab ich mir ein kleines Audio-Interface (Behringer UMC22) zugelegt und kann mich jetzt deutlich entspannter zu Hause beim Üben aufnehmen. Mit dem Nux Mighty Plug ging es zwar auch, war aber etwas wiggelig mit den Kabeln. Jetzt kann ich mich bei einer Aufnahme "normal" bewegen und habe auch erstmal Bewegungsfreiheit. Sich durch die Software zu fuddeln kommt noch dazu... aber so langsam wird's. Selbst wenn ich nur ein Instrument aufnehme gibt es genug zu tun und zu experimentieren. Auf jeden Fall nutze ich jetzt zum Üben die Möglichkeit der Aufnahme deutlich intensiver.

So eine Aufnahme hält einem doch ziemlich schonungslos den Spiegel vor. Man denkt sich "Boah, das war mal endgeil und sauber gespielt!". Dann hört man sich die Aufnahme an und setzt sich leise weinend in die Ecke... :D
 
"Leave the past behind"

So, nach einigem hin und her hat sich endlich mal ein Termin gefunden, um mit dem Drummer und dem Lead-Gitarristen von früher mal eine Runde abzurocken. Den Ibanez Bass und den Sweet 15 geschultert und ab in die Katakomben (aka Keller) des Drummers. Aufbau ging fix, die grundsätzliche Aufstellung haben wir wie früher gehandhabt. Dann so gut 2 1/2 Stunden mal ordentlich auf die Rock- und Metal-Tube gedrückt. Die Nummer war schweißtreibend... und sehr aufschlussreich. Grundsätzlich lief die Session ganz ordentlich, vor allem im Hinblick darauf, dass wir gut 25 Jahre nicht zusammen gespielt haben. Wir sind schnell in einen gemeinsamen Groove gekommen und haben sogar wieder unser damaliges "Endlos-Impro-Stück" auf die Kette gekriegt. So weit, so unspektakulär. Was mir allerdings fehlte, war das "Feuer" von früher. Die Chemie stimmt zwar noch, aber von der ehemals meterhoch lodernden Flammenwand sind allenfalls nur noch ein paar kümmerliche Funken geblieben.

Ein Vierteljahrhundert ist doch ein lange Zeit, die vieles verändert, auch einen selbst. Wer weiß, was wäre, wenn wir weiter all die ganzen Jahre weiterhin zusammen gespielt hätten. Das wäre eine lange Zeit gewesen, gemeinsam musikalisch zu wachsen, neues zu entdecken und sich zu entwickeln (oder auch sich zu zerstreiten). Ist aber nicht passiert, so spielt halt das Leben. So ist jeder den Weg alleine gegangen, was man merkt. Gemeinsamer Tenor war: "War ganz nett... aber irgendwie fehlt der Drive von früher." Tja, vielleicht fehlt uns inzwischen einfach nur das Feuer der Jugend ;-) Die Wahrheit ist aber wohl, dass wir nicht nur in musikalischer Hinsicht inzwischen eine deutlich kleinere Schnittmenge haben. Auch von der Intention und Motivation, Musik zu machen, liegen wir auf verschiedenen, wenn auch benachbarten, Wellenlängen.

Vielleicht starten wir irgendwann eine zweite Session um zu schauen, ob wir die jämmerliche Glut noch mal richtig angefacht bekommen. Ehrlich gesagt glaubt aber keiner von uns drei so wirklich dran. Manchmal ist es einfach an der Zeit, die Vergangenheit ruhen zu lassen, sich alles gute zu wünschen und seinen Weg weiter zu gehen.
 
Aber irgendwie klar.... das alte Holz ist abgebrannt :nix:

Willste das Feuer neu entfachen, mußte neues Holz auflegen....
Wenn ihr alte Sachen spielt, kann nix anderes bei rumkommen. Da ist die Begeisterung erloschen.
Probiert doch mal was ganz neues?

Und es ist auch Fakt: Mit dem Alter schwindet ü50 die Energie, die Begeisterung, die Motivation....
 
Es wird eh noch einige Zeit dauern, bis wir einen zweiten Anlauf nehmen können. Ich muss ja auch die Termine für "mein" Akustik-Ensemble mit unter einen Hut bekommen. Da alle anderen am Wochenende Zeit haben, ich da aber regulär arbeiten muss, alles nicht ganz so einfach. Zumindest haben wir uns abgesprochen, dass sich jeder mal in Ruhe überlegt, welche Musik er machen möchte und sich dazu auch zumindest ein Stück raussucht bzw. schreibt/grob skizziert. So grob 2 Wochen vor der nächsten Session schiebt dann jeder den anderen seine Idee rüber, damit sich jeder vorbereiten kann.

Was ich für mich im Rückblick merke: ich höre zwar immer noch gerne Hard'n'Heavy... aber so richtig Lust drauf, solche Musik selbst zu machen habe ich eigentlich gar nicht mehr. Ich will zwar keinen Cocktail-Jazz spielen aber halt... hm... was anderes. Singer/Songwriter, (ruhigen) Folk, Blues - sowas halt. Zumindest hab ich aktuell an Musik in dieser Richtung am meisten Spaß - spielenderweise.

Auch wenn ich nur noch 4 Jahre bis ü50 habe... bisher ist Energie, Begeisterung, Motivation für Musik machen eigentlich kein Thema. Das merke ich ja mit dem "Living Room Acoustic Ensemble" ;-)

Naja, mal in ein paar Wochen schauen, was der zweite Anlauf bringt. Vielleicht finden wir wieder einen gemeinsamen Aufhänger, vielleicht auch nicht. Zumindest sind wir uns nicht spinnefeind nach der ersten Session auseinander gegangen, das ist ja auch schon mal was :D
 
Ich war mal im Jazzkeller, dort spielte der Keyboarder von Pur in einer Session Reihe
Die Band spielte Kiss von Prince.
Das coole war, dass sie den Song dann durch sämtliche Genre's zogen, von reggae, hard rock, Contry, Disco usw.
Sehr beeindruckend und inspirierend.
Tatsächlich funktionierte der Song immer.

Eine sehr gute Übung für eine Band, wie ich finde :great:
 
"Nothing is to broke to repair"

So, heute mal nichts vom Bass spielen, Musik machen oder Herausforderungen mit anderen Mitmusikern. Diesmal geht es um kleine Reparaturen.

Ich hab mir ja vor kurzem einen gebrauchten Ibanez IJSR190 zugelegt. Beim Kauf war eigentlich alles gut, abgesehen von einigen kleinen "Kampfspuren". Nichts wildes, aber 11 Jahre sind an dem Bass nicht spurlos vorüber gegangen. Da ich ja auch inzwischen ein Audio-Interface mein Eigen nenne hab ich mir gedacht, ich könnte ja mal bei meinen beiden Bässen die Intonation sauber einstellen. Wofür gibt's denn die ganzen schönen VST PlugIns für die DAWS? :D

Tja... nach etlichen ausprobieren, rödeln und fluchen hab ich dann geschnallt, dass die Klinkenbuchse im Ibanez nur noch Teilzeit arbeitet. Ich Flöte bin natürlich als letztes drauf gekommen, einfach mal den anderen Bass anzustöpseln. Statt dessen hab ich fluchend sämtliche Einstellungen in der DAW und im PlugIn hoch und runter geändert, andere Klinkenkabel ausprobiert usw. Unterm Strich wieder was gelernt für die Zukunft ;-)
Die E und die A Saite waren auch fix eingestellt, dann bei der D und der G Saite - Game over, nichts geht mehr. Da hatten sich die langen Einstellschrauben im Gewinde festgefressen. Die hat der Vorbesitzer wohl mal mit Gewalt schräg ins Gewinde geballert. Na prima... :-(

Ich hab ja so den Tick, dass ich Sachen gerne "original" mag. Ergo war klar: das muss Ersatz von Ibanez her. Gebraucht war spontan nichts zu bekommen, also hab ich mich im Netz auf die Suche gemacht. Beim großen T, die ja eigentlich recht gut sortiert sind - Fehlanzeige. Ohoh... das wird teuer dachte ich mir. Tante Google spuckte mir dann als ersten Treffer für die Ersatzteile den Meinl-Shop aus. Ehrlich gesagt wäre ich nie im Leben auf die Idee gekommen, dass ich ausgerechnet da Ibanez Ersatzteile bekomme. Und das auch noch zu einem echt günstigen Preis. Also hab ich gestern flugs bestellt und heute war das Päckchen schon da.
Grade dann Schraubendreher und Lötkolben geschwungen und jetzt ist wieder alles gut. Natürlich ist der Bass, wie so oft, jetzt wieder eine Spur individueller. Mal wieder ein Kratzer mehr. Da der aber eh nicht mehr Mint condition war, nicht schlimm. Das sorgt für Charakter ;-)

Beim Harley Benton lief übrigens alles ohne besondere Vorkommnisse, da war die Sache nach 3 Minuten erledigt.
 
Muss man ja erstmal wissen :D Ich hab Meinl bisher immer mit Drums, Percussion & Co. assoziiert. Wer von was der Generalimporteur ist war bisher weniger mein Interesse ;-)
 
"The Show must go on"

Es tut sich ja immer was in Sachen Bass und dem, was so mit dazugehört. Daneben findet auch noch das Leben statt. Manchmal passieren Dinge, die einen aus der Bahn werfen und völlig neben der Spur absetzen. Wenn das dann gleichzeitig im musikalischen Bereich und "im restlichen Leben" passiert... dann kann man entweder die Waffen strecken oder aufstehen, die Krone richten, die Arschbacken zusammenkneifen, den Rücken durchdrücken und trotzig sagen "Jetzt erst recht!".

Was im privaten Bereich passiert ist, lasse ich mal außen vor. Was ist aber nun mit "meinem" "Living Room Acoustic Ensemble"?
Aktuell sind wir wieder eine 2er Besetzung, Gitarre/Gesang und Bass. Leider wird es Mr. Cajon aus beruflichen Gründen bald ein paar hundert km von uns weg verschlagen. Die Percussions waren zwar so nie geplant, dass hatte sich durch Zufall ergeben. Der Mann hat sich ganz einfach dezent, unprätentiös und souverän reingegroovt. Von der Einstellung passte er auch perfekt dazu - einfach entspannt Mucke machen, ohne Druck. Wir haben testweise mal eine elektronische Trommelkiste mit dazu geholt. Kann man zwar machen, ist aber nicht unser Ding. Mit menschlichen Musikern ist man halt flexibler, was z. B. Improvisationen angeht. Dann lieber wieder zu zweit Musik machen und im Hintergrund tickt das Metronom einsam vor sich hin...

Schade, wir haben uns in der kurzen Zeit zu einem echt guten Trio entwickelt finde ich. Das war halt miteinander musizieren und nicht nur gemeinsam. Ich bin mal gespannt, ob sich irgendwann mal wieder eine entsprechende, dauerhaftere Konstellation ergibt. Wirklich jemanden suchen wollen wir nicht. Das weckt eventuell falsche Erwartungen bei den "Bewerbern". Wenn, dann muss das auch wieder jemand sein, der Musik genau wie wir aus "Spaß an der Sache", "nur so für sich selbst" macht. Live-Auftritte oder auch Aufnahmen veröffentlichen steht mal so gar nicht auf der Agenda. Wenn sich wieder mal eine entsprechende Konstellation ergibt, bei der die Chemie stimmt schauen wir weiter ;-)

Ich merke, dass ich im Vergleich zu früher, an dieser Art des Musizierens deutlich mehr Spaß habe. Damals in der Band ging es darum, das Set draufzubekommen, neue Stücke zu schreiben und immer für den nächsten Gig klar zu sein. Ideen-Ping-Pong und einfach mal gemeinsam "nur rumdudeln" ist da viel zu kurz gekommen. Die Zielsetzung war eine völlig andere, damit auch die persönliche Einstellung, mal ganz abgesehen vom jugendlichen Feuer und Ehrgeiz.

Inzwischen habe ich ganz andere Beweggründe Musik zu machen. Für mich ist es, neben einem Zeitvertreib, eine sehr emotionale Sache geworden. Ich spiele Bass weil ich fröhlich bin, wenn ich traurig bin oder ich bestimmte Gefühle ausdrücken möchte. Das ist etwas, was ich bei diesem Ensemble gefunden habe. Je nach emotioneller Großwetterlage jedes Musikers können manche unserer Stücke sehr unterschiedlich klingen... diese kleinen Kicks machen für mich das besondere Element aus. So hat sich z. B. eines unserer Stücke von tiefschwarz todtraurig zu dunkelgrau melancholisch mit gelegentlichem Aufblitzen von Sonnenstrahlen gewandelt. Die neue Fassung gefällt uns erheblich besser. Ohne die Möglichkeit in dieser kleinen Besetzung sehr individuell zu spielen hätte sich das vielleicht nicht so ergeben.
 

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