Covern?!

Es gibt zwar keine Cover-Bands in den Charts, aber es gibt genügend Cover-Hits.

Da ich mich kaum mehr mit populärer Musik beschäftige, also das Radio bleibt aus, weiss ich nicht mehr, was aktuell in der Popmusik so geht. Aber es gab da eine Zeit, in der ich mich fragen musste, ob der Musikindustrie oder den Interpreten denn wirklich nichts mehr einfällt, da haufenweise alte Nummern gecovert wurden.

Dann fallen mir ein paar Neo-Klasiker ein, die gecovert wurden und in der neuen Version einen ganz neuen Charme entwickelten. Das Paradebeispiel ist für mich jetzt einfach mal "Personal Jesus", das von Johny Cash und Marilin Manson gecovert wurde, oder Hurt von 9Inch Nails in der Version von Cash.

Einige Künstler haben irgendwann zwischendurch mal ne Cover-Platte gemacht, ob jetzt "zu Ehren" des Künstlers oder weil ihnen die Nummern in Ihrer eigenen Entwicklung etwas bedeutet haben.

Antrax haben auf jeder Platte ein oder zwei Nummern, die sie covern, und sie bezeichnen sich auch scherzhaft als "die lauteste Coverband der Welt".

Natürlich kann man für sich entscheiden, irgendwann "mit covern durch" zu sein. Ich jedoch habe mit einer Coverband als "Ausgleich" viel Spaß, die ich neben zwei Heavy Metal - Bands nicht missen möchte. In der Band spielen 5 alte Freunde, die sich aus verschiedenen Bands her kennen. Die Stimmung ist fantastisch, wir können die Nummern zuhause vorbereiten oder haben sie eh schon im Ohr. Dementsprechend kurz sind die Vorbereitungszeiten.

Alle paar Wochen gibts nen Gig, zu dem das Publikum kommt, die mit der Musik, die gegeben wird, aufgewachsen ist. Dementsprechend gross sind die Emotionen, die an den Tag treten. Oder man tritt bei der Mopedfahrenden Zunft auf, die solche Mukke auch gerne feiert.

Ausserdem ist Covern für mich ein legitimes Mittel, um eine neu gegründete Band in Fahrt zu bringen. Wenn man dann mal 2 Stunden Programm hat, kann man sich immer noch mit eigenen Nummern beschäftigen.
 
Um mal auf den Startbeitrag zurückzukommen:

Hab nun die letzten 4 Jahre in Coverbands zugebracht.. es macht mir keinen Sbass mehr nur noch nachzududeln. Wir haben eng an den Originals gespielt, wenig Freiraum.

Vermutlich ist es ja der fehlende Freiraum. Den brauche ich auch, und ich bräuchte ihn egal, auf welchem Level ich spiele.
 
Ein paar eingestreute Cover-Songs bieten - je nach Anlass - auch gutes Mitsing-Potenzial. Für die Stimmung - gerade bei kleineren Gigs für Privatfeiern oder in 'ner Kneipe nicht zu verachten. Man muss ja damit nicht berühmt werden. In aller erster Linie geht es ja darum das Publikum zu erreichen unkd ihnen Spaß zu bereiten. Das geht halt auch mal mit Cover-Klamotten.

Mir fällt da auch Jazzkantine ein. Die hatten mal ein Album "Jazzkantine goes Volksmusik" oder so ähnlich. Das war schon lustig. Altbackenes aufgefrischt...
http://www.myvideo.de/watch/8464754/Jazzkantine_Im_Fruehtau_zu_Berge
 
Cover von Bands, die sonst eben nicht covern, haben immer mal auch Chart-Erfolge, aber mir ist auf Anhieb keine reine Cover-Band bekannt, die (regelmäßig) in den Charts ist. Außer vielleicht solche Leute wie Weird Al Yankovic, aber auch seine Chart-Erfolge halten sich in Grenzen. Kommt halt immer drauf an, was man draus machen will. Ich habe auch sowohl gecovert als auch nur eigene Stücke in (unterschiedlichen) Bands gespielt. Habe mich da immer irgendwie "verwirklichen" können, auch wenn eigene Sache mir grundsätzlich mehr Spaß machen als stur ein Original nachzuspielen. Dazwischen ist aber viel "Platz". Und wenn jemand Spaß dran hat jeden Ton einzeln perfekt nachzuspielen, dann ist das doch (mindestens für den) auch schön. :popcorn:
 
Cover 1. Liga:



Jetzt Sylvester haben sie eine AC/DC Show im Bacon in NY mit Myles Kennedy gemacht. Bin gespannt, ob da was veröffentlicht wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
COVERN und/oder EIGENE SONGS?
Ist nach meiner 42-jährigen Musikererfahrung die ewig andauernde Diskussion....
Ich war mal vor rund 35/25 Jahren in drei Bands, die sehr viel EK eingebracht haben. War sehr reizvoll daran zu arbeiten....
Ich hab' aber immer wieder meine LIEBE zu speziellen Songs/Stilrichtungen (Cover) "zurück" gefunden und spiele sie - unverdrossen - weiter - einfach weil sie mir (und größtenteils dem Publikum) Spaß machen......
Und das werde ich mit meinen beiden COVER-Bands weiter vorantreiben!
 
Wollen wir weiter "Cover" sagen oder machen wir das wie die Jazzer und nennen es "Standarts"...? ;-)

Komm mal, ohne einige Standarts drauf zu haben, zu einer Jam-Session. Da brauchst den Bass gar nicht auszupacken.
 
Ich habe mich da mißverständlich ausgedrückt, ich meinte es so, das es keine Cover Stars gibt (zumindest kenne ich niemanden und das ist schade) Wenn jemand nach einem Top Basser fragt, fallen sofort Namen wie Victor Wooten usw., aber kennt jemand einen weltbekannten Cover-Bassisten, Gitarristen oder Drummer ? Im klassischen Bereich ist das z.B. ganz anders.
 
Für was ist es denn wichtig, ob es einen weltbekannten Cover-Bassisten gibt? Wenn ich Lust auf covern habe, dann mache ich das. Ich bin aus dem Alter raus zu glauben, dass ich mit Musik noch etwas "reißen" kann, ich muss aber auch nicht davon leben, niemand etwas beweisen, bei mir ist es nur Hobby/Spaß und deswegen cover ich auch gerne genauso wie eigene Songs zu schreiben. Ich habe neben meiner Band noch eine Truppe von ca. 15-20 Leuten unterschiedlicher spielerischer Qualität, da treffen wir uns 1 mal im Monat zu einer Session, da wird nur gecovert, wie soll das auch sonst gehen, außer man improvisiert nur. Ich empfinde covern sehr wichtig, da man hierdurch seinen eigenenen Horizont auch ein ganzes Stück erweitern kann. Wenn ich immer nur "eigene" Songs spiele, dann neigt man dazu die Basslinien logischerweise so auszulegen, so dass man die gut spielen kann. Schau ich ab und an über den Tellerrand und schaue was andere Bassisten so machen, kann ich dabei viel lernen und ggf. dann auch für mich selbst umsetzen.

Auch die Behauptungen "covern" ist nicht anspruchsvoll. Wer z. B. mal mit einer Showband Tanztuniere gespielt hat, der weiß dass das ganz harte Arbeit ist, da hier jede Nuance stimmen muss und wehe das Tempo schwankt hier auch nur minimalst, da hauen Dich die Tanzpaare ungespitzt in den Boden. Außerdem sehe ich covern teilweise auch als "Huldigung" an die wahren Künstler, für die Songs die sie kreirt haben.
 
Ich glaube, dass Liebe oder Hass für's Covern auch eine Typfrage ist: Covern bietet Struktur, Orientierung und u.U. schnelle Verdienstmöglichkeiten, bei Bands mit ausschließlich Eigenkompositionen ist den Musikern wahrscheinlich die Selbstverwirklichung wichtiger (wobei das bei Covermusiekrn ja auch nicht unbedingt auszuschließen ist). Kann nicht erkennen, dass das eine besser als das andere ist ...
 

Wollen wir weiter "Cover" sagen oder machen wir das wie die Jazzer und nennen es "Standarts"...? ;-)

Komm mal, ohne einige Standarts drauf zu haben, zu einer Jam-Session. Da brauchst den Bass gar nicht auszupacken.
Interessante Aussage! "Cover" spielen trägt stets einen gewissen abwertenden Unterton in sich, was ich nicht nachvollziehen kann! Und dass die Jazzer wie selbstverständlich "Standards" (zu den Cover-Songs) sagen, wird mir eben gerade so richtig bewusst....
Nun denn, ich gehe gerade "schwanger" mit dem Gedanken, mich bei einer Rock-"Cover-Band" mit Material der Fünfziger/Sechziger zu bewerben/vorzustellen (wäre dann meine dritte Band). Wenn ich dann nicht die üblichen "Standards" drauf hätte, bräuchte ich in der Tat nicht meinen Bass auszupacken..... ;-)
 
Also einigen wir uns darauf, dass wir auch in Rockbands - wenn überhaupt - "Standards" spielen.;-) "Covern" war mal...
 
Für was ist es denn wichtig, ob es einen weltbekannten Cover-Bassisten gibt? Wenn ich Lust auf covern habe, dann mache ich das. Ich bin aus dem Alter raus zu glauben, dass ich mit Musik noch etwas "reißen" kann, ich muss aber auch nicht davon leben, niemand etwas beweisen, bei mir ist es nur Hobby/Spaß und deswegen cover ich auch gerne genauso wie eigene Songs zu schreiben. Ich habe neben meiner Band noch eine Truppe von ca. 15-20 Leuten unterschiedlicher spielerischer Qualität, da treffen wir uns 1 mal im Monat zu einer Session, da wird nur gecovert, wie soll das auch sonst gehen, außer man improvisiert nur. Ich empfinde covern sehr wichtig, da man hierdurch seinen eigenenen Horizont auch ein ganzes Stück erweitern kann. Wenn ich immer nur "eigene" Songs spiele, dann neigt man dazu die Basslinien logischerweise so auszulegen, so dass man die gut spielen kann. Schau ich ab und an über den Tellerrand und schaue was andere Bassisten so machen, kann ich dabei viel lernen und ggf. dann auch für mich selbst umsetzen.

Auch die Behauptungen "covern" ist nicht anspruchsvoll. Wer z. B. mal mit einer Showband Tanztuniere gespielt hat, der weiß dass das ganz harte Arbeit ist, da hier jede Nuance stimmen muss und wehe das Tempo schwankt hier auch nur minimalst, da hauen Dich die Tanzpaare ungespitzt in den Boden. Außerdem sehe ich covern teilweise auch als "Huldigung" an die wahren Künstler, für die Songs die sie kreirt haben.

Irgendwie scheine ich mich nicht klar genug auszudrücken. Natürlich ist es nicht unbedingt wichtig ein weltbekannter Cover-Bassist zu sein, ABER stell dir vor du könntest z.B. Jaco Pastorius Songs perfekt live spielen, wäre es da nicht nett wenn du damit weltbekannt wirst, anstatt "nur" ein guter Cover-Musiker zu sein, den kaum jemand zur Kenntnis nimmt. Wenn ein klassischer Geiger perfekt Paganini spielt, dann kann er damit sehr berühmt und reich werden und umjubelte Konzerte auf der ganzen Welt geben. Das würde mir persönlich definitiv besser gefallen. :stolz:
Ich finde es schade, daß es im klassischen Bereich selbstverständlich ist und im modernen Bereich quasi nicht möglich ist, aber vielleicht kommt das noch, wenn die Originale tot sind.
 
Komm mal, ohne einige Standarts drauf zu haben, zu einer Jam-Session. Da brauchst den Bass gar nicht auszupacken.

bei mir ist es standard, daß ich ohne standards zu kennen da aufschlage und unverschämterweise auch noch auf die bühne gehe...

Für was ist es denn wichtig, ob es einen weltbekannten Cover-Bassisten gibt?

mir fallen an berühmten cover-musikern spontan die beatles, hendrix und cream ein. die beatles haben zusammen und einzeln tolle cover von rocknummern eingespielt, cream war die prototypische blues-coverband. und hendrix hat sowohl die beatles als auch cream gecovert. "sgt. peppers lonely hearts club band" und "sunshine of your love" haben weder vorher noch nachher jemals so einen drive gehabt.

ausschließlich möchte ich das nicht mehr machen, es sei denn, es wären alles meine lieblingssongs (so ne 60s garagerock-, psychedelic- und bluescoverband... hmmmm.). aber ein tribute mit einem song für die eigenen roots find ich gut. warum nicht einen dylan bringen? vor allem wenn er message hat? "masters of war" beispielsweise. eine verbeugung vor den beatles oder den doors ist nie lächerlich oder verkehrt. es muß ja nicht "yesterday" oder "the end" sein. wenn wir mit meiner aktuellen band "folsom prison" bringen, kocht die stimmung jedes mal über. und da bleibt mir nichts zu tun außer im stumpen wechselbass auf e und a durchzudonnern.
 
Natürlich haben sehr viele Bands auch immer wieder mal den einen oder anderen Cover-Song an Bord und manchmal wird das auch nochmal ein Hit, aber wenn man von Hendrix spricht, würde doch niemand sagen: Ah ja, das ist doch der bekannte Cover - Musiker.
 
Jetzt fällt mir sogar eine Band ein, die nur mit "seltsamen" Covers mehrfach in die Charts gestürmt sind: Hermes House Band
 
und ich dachte, das seien cindy und bert gewesen mit "der hund von baskerville" und solchen scherzen...
 
....., es sei denn, es wären alles meine lieblingssongs (so ne 60s garagerock-, psychedelic- und bluescoverband... hmmmm.).

.....wenn wir mit meiner aktuellen band "folsom prison" bringen, kocht die stimmung jedes mal über. und da bleibt mir nichts zu tun außer im stumpen wechselbass auf e und a durchzudonnern.
Erste Aussage: ++++++ (ziemlich genau meine Richtung)
Zweite Aussage: "Folsom prison blues" spiele ich auch sehr gerne. Das Ding hat einen unheimlichen Drive. Und ich liebe es, beim GUILD SF dann die Saiten "aufzuschlagen", um so etwas "Klackern" Richtung Kontrabass zu reproduzieren.....
 
... Wenn ich dann nicht die üblichen "Standards" drauf hätte, bräuchte ich in der Tat nicht meinen Bass auszupacken....

Stellt sich dann die Frage nach dem Real-Book, welches Jazzer selbstredend mit geschlossenen Augen aufschlagen, um dann die Noten Autumn Leaves vor der Nase zu haben :D (und wehe, es rückt jemand mit dem New Real Book an ;-) )

Spass beiseite: sowas wie ein Real-Book des Rock'n Roll wäre doch ne coole Sache. Gibt es denn was halbwegs "amtliches"?
 

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