Covern?!

Yo Jam.. nach Jahren Klavierunterricht in der Jugend, akustischer Gitarre und Schlagzeugspielen hatte ich schon ziemlich früh das Rüstzeug bekommen "frei zu spielen". Bei uns in der Family machte jeder Musik od. hat zumindet gesungen. Bis vor vier Jahren konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen Songs zu covern.. das hab ich als 12/13 Jähriger mit der Gitarre gemacht, hab' damals mit 'nem Schulfreund Songs von America nachgespielt, kleine Auftritte gehabt. Später dann eigene Bands und mit ollen Krautrockern gespiellt. Eine zeitlang hatte ich nicht gesund gelebt.. heut' häng' ich noch auf Kippen leider. Damals hatte ich noch viel Zeit und als ich Vater wurde musste ich eine Entscheidung treffen regelmässig arbeiten zu gehen um Freundin und Kind nicht finanzell hängen zu lassen. Gut, dass es so gelaufen ist, einige Mitmusiker von damals sind heute tot. Das ist nun 19 Jahre her, der Filius hat gerade sein Abi gemacht. Als das mit der ersten Coverband anfing dachte ich ok, kommst mal wieder ein bisschen rum, länger als 'ne halbe Stunde hab' ich nie gebraucht mir 'ne Rock od. Soul Nummer draufzuschaffen. Nur mit dem slappen hab' ich viel Übung gebraucht.. das ging dann aber auch.. für die Songs die wir spielten reichte das. Vor allem unsere Bassic Members Bauschi und Tomfisch hatten mich da angefixt.. beides Top-Bassisten und nette Typen. Erstaunlich, was die beiden aus dem Instrument herausholen können. Einfach toll. Was mich letzlich nicht mehr glücklich gemacht hat mit dem covern war ein Gemisch aus Langeweile und eigene Ideen od. Vorlieben einfach ausblenden zu müssen. Ich liebe einigen Jazz, Latin aber auch Blues und funky Kram.. es war einfach 'ne Schnapsidee von mir zu covern. Seh' es als Erfahrung und möchte das covern nicht schlechtreden, ob welche CCR nachspielen od. sich in Zappa Bands tummeln.. soll jeder glücklich werden wenn der Spass vorhanden ist.
Das "freie spielen" ist ja auch nicht wirklich losgelösst.. es sind Patterns, Läufe, Rhythmen, Skalen auf die man zurückgreift. Das schöne am freien Spiel ist die Möglichkeit zu kombinieren und "für sich selbst" neue Sachen herauszufinden.. wenn sich "Aha-Momente" einstellen od. man eine Gänsehaut bekommt, wenn man nicht mehr viel denkt beim spielen, es einfach geniessen kann. Solche Momente hatte ich nur zuhause im stillen Kämmerlein oder bei kleinen Sessions mit Leuten die ich länger kenne.. aber nicht während der Proben oder Gigs mit der Coverband. Wie gesagt, war eine Erfahrung und damit ist jetzt gut [:-)]
 
Aus meiner Sicht kommt es immer darauf an, was man covert.

Da kann man entweder eher angebotsorientiert zu Werke gehen und covert deshalb konsequent die Musik, die man selbst gern hört oder man covert nachfrageorientiert und dann hat man eben den Einheitsbrei, den 99% der Rock-Coverbands halt so spielen [xx(].

Wir halten es mit der Angebotsorientierung [:-)], da wir mangels Zeit und Muße kaum ein eigenes Stück in absehbarer Zeit auf die Reihe bekommen würden, aber auch keinen Bock auf die 138.000 Variante von "Nothing else matters" oder "Satisfaction" haben.
 
Grga, da hast Du mich echt zu nachdenken gebracht.

just heute mit den Bandjungs gemailt mit dem Inhalt: man, wir sind doch echt nicht übel und covern die Sachen worauf wir Bock haben, dann können wir auch einfach Songs selbst machen.
Einfach, weil ich durch den Thread angeschoben merke, wie sehr mir das an eigenen Sachen frickeln fehlt - den letzten eigenen Song habe ich 2007 live gespielt[xx(].
Zum Glück sind alle Jungs drauf angesprungen, zu mal die Band eh komplett umstrukturiert ist(eine Gitte weniger, anderer Drummer, seit über einem Jahr top Sänger) und alle einen ähnlichen Geschmack haben.

Als "Grundstock" nehmen wir unser Coverprogramm um dann peu a peu das Meiste durch eigene Stücke zu ersetzen.

Das gibt nen Poki Grga, es hat in mir gegärt aber ich wollte es einfach nicht wahr haben.

Trotzdem finde ich covern ganz spaßig und Tribute Bands kann ich mir richtig gut angucken, wenn sie einfach richtig gut sind.
Die einzige Tribute Band in der ich einsteigen würde wäre eine Faith no More Tribute Band -aber so was wird es wohl nie geben[:D].
 
Wir machen ja mit der Soulband planmäßig eigenes Zeug, aber ab und an auch Cover (vor allem weil wir Masse fürs set brauchten). Mit meiner verbliebenen Punkrockband machen wir schon immer beides wobei wir von Fall zu Fall entscheiden, ob wir die Songs nah am Original oder ganz anders spielen.

Gestern haben wir uns mal mit dem alten Gassenhauer 'The Boys are back in town' beschäftigt. Obwohl das Ding ja recht totgenudelt ist macht die Nummer aber echt viel Spass.

Solange ich nicht nur covern muss finde ich es nicht schlecht und zum üben ist das ohnehin das was ich mache .

Mir fällt das Schreiben von Songs inzwischen aber auch schwerer als damals mit 18 oder 20.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zitat:Original erstellt von: Mudskipper
Die einzige Tribute Band in der ich einsteigen würde wäre eine Faith no More Tribute Band -aber so was wird es wohl nie geben[:D].

hrhrhr, bei Faith No More muss ich immer an die Schlammschlacht von Würzburg denken.. '92.. Soundgarden, FNM und Guns N’ Roses. Wollte da gar nicht hin, aber ein Kollege damals hatte mich dann doch breitgeredet. Da brach die Wetterhölle los, Blitz und Donner, Regenmassen die herunterkamen.. es war der krasseste Gig bei welchem ich jemals dabei war.. vom Summer-Happy-Hippy Feeling direkt in die Hölle [:D]
Ein paar Rocker machten sich Spässe, traten einfach auf den Boden und "verschlammten" andere Gäste.. warfen mit Dreck.. und vorne spielten Axl, Slash und Co. ihren Opener "Live and let die".. unvergesslich der Tag. Das fing schon lustig an.. wir waren Nachts schon nach Würzburg gefahren und wussten nicht genau, wo das Konzert gespielt wird.. dann in Würzburg sahen wir 'ne Menge Zelte, 'ne grosse Bühne, tranken noch ein paar Bierchen und pennten im Auto. Morgens natürlich alle Fenster beschlagen, mach' die Autotüre auf und sehe nur Schwarze Menschen in bunten Klamotten. Wir gingen in ein Zelt und frühstückten was.. dann wurde uns klar, dass wir auf dem Afrika Festival gelandet waren [:D].
Der Rock Gig fand auf dem Würzburger Flughafen statt.. sind wir dann mit 'nem Shuttle Bus hingefahren.
 
Zitat:Original erstellt von: Grga
.. bei uns wurden die Titel extra so ausgesucht, dass die Band auch gebucht wird.. es möglichst allen irgendwie recht zu machen.

Das kann ich auch nicht mehr ab.

Tribute Bands finde ich schick, vielleicht weil ich selbst bei 2 spiele :-)
Cover Bands an sich, finde ich auch gut, sofern der Sound stimmt, why not?
 
Zitat:Original erstellt von: Grga

hrhrhr, bei Faith No More muss ich immer an die Schlammschlacht von Würzburg denken.. '92.. Soundgarden, FNM und Guns N’ Roses.

Ahh, das waren damals meine Lieblingsbands - bis auf die Gunners[:D]. Also mochte ich schon irgendwie, für die Frauen halt[:D].
 
aber sind nicht auch aus einigen coversongs richtige megasongs geworden ?!

All along the Watchtower, Knockin on Heavens Door, Rockin all over the World, Proud Mary, Easy, personal jesus, valerie, twist and shout, land of confusion ...

also so schlecht kann (betonung auf KANN) covern nicht sein ;-)
 
Tachchen,
also ich finde es schon bemerkenswert, dass die Originalband sich selbst schon kaum noch eins zu eins covern. Wahrscheinlich genau aus den gleichen Gründen wie es hier besprochen wurde. Teilweisen können sie wohl auch gar nicht die „originale“ Studioversion spielen, teilweise haben sie dazu aber wohl auch einfach keinen Bock mehr und interpretieren ihre eigenen Songs so, wie es für richtig halten.

In Youtubezeiten ist es immer mal wieder interessant, mal kurz hintereinander den gleichen Song von verschiedenen Konzerten zu hören. Da gibt es häufig Unterschiede ohne Ende. Damit meine keine Verspieler, sondern eher nach Lust, Laune und dem Spontanfeeling, das eigene Lied zu interpretieren. Beispiel: Cocker, Sting, etc.

Als Coverband dann den Anspruch zu haben, eine 1zu1 Kopie abzuliefern, ist nach meiner Meinung eher kontraproduktiv und dem Stück nicht dienlich.
Trotzdem macht es schon Spass, die Leute mit Coversongs relativ einfach zu erreichen. Man sollte sich nur klar machen, dass nicht die Coverband die Leute unbedingt in erster Linie erreicht, sondern die Leute sich selbst, da sie Altbekanntes wiederentdecken. Sie müssen sich nicht erst in etwas „unbekanntes“ hineindenken und ein Feeling entwickeln, sondern haben schon eines, weil sie es einfach schon mal gefühlt/ erlebt haben.

Nur eigene Sachen zu machen, kann schon auch recht frustrierend sein, da es mitunter sehr lange dauert, bei Leuten anzukommen und ich nehme mich da selbst als Zuhörer nicht aus. Für mich ist der Königsweg (wenn es einen gibt), zwei Projekte zu haben. Eines covert „am“ Original, das andere dient der Selbstverwirklichung und der eigenen musikalischen Befriedigung (Pfui).

Wenn man dann noch das richtige Instrument in mattschwarz hat, steht dem Sbass nichts mehr im Wege ;-) .
Soweit mein theoretischer Ansatz, den ich leider auch nicht immer in die Praxis umsetzen kann.
Danke für’s Lesen
 
Zitat:Original erstellt von: manbinichgut:-)
... das eigene Lied zu interpretieren. Beispiel: Cocker, Sting, etc.

Als Coverband dann den Anspruch zu haben, eine 1zu1 Kopie abzuliefern, ist nach meiner Meinung eher kontraproduktiv und dem Stück nicht dienlich.

Das scheint mir genau der Punkt zu sein, um den es eigentlich geht. Es ist viel mehr Freiheit in der Musik, gerade dieser Generation. Vielleicht gehört zum werkgereichten Covern ja die Fähigkeit, von der Referenzversion aus weiter zu kommen? Die zu können ist natürlich trotzdem sinnvoll, zumindest, wenn man noch so wenig drauf hat wie ich.
 

Zitat:Original erstellt von: manbinichgut:-)

Wenn man dann noch das richtige Instrument in mattschwarz hat, steht dem Sbass nichts mehr im Wege ;-) .

Er bekommt gutes Futter, hat ordentlich Auslauf und fühlt sich wohl [8D][;-)]

 
Zitat:Original erstellt von: manbinichgut:-)
Als Coverband dann den Anspruch zu haben, eine 1zu1 Kopie abzuliefern, ist nach meiner Meinung eher kontraproduktiv und dem Stück nicht dienlich.
Es ist schlicht unmöglich. Nimm diesen einen Song von dings, Bon Jovi glaub ich, war das nicht Bed Of Roses? Da steht der Gitarrist aufm Berg... Wie willstn das eins zu eins rüberbringen?
 
Endlich versteht mich mal jemand.......genau! Ich arbeite gerade an einem körperlichen Cover von Meat Loaf. Könnte was werden....
 
Zitat:Original erstellt von: manbinichgut:-)

Endlich versteht mich mal jemand.......genau! Ich arbeite gerade an einem körperlichen Cover von Meat Loaf. Könnte was werden....

Hau rein;-)
 
Zitat:Original erstellt von: lordbasstard

...mein gesicht sieht sonntag morgens immer aus wie eine schlechte coverversion von keith richards...
Rein mathematisch gesehen siehst Du morgens also blendend aus?!? [:-P]

("minus" mal "minus" ergibt bekanntlich "plus")[;-)]
 
wieso war ? isser geplatzt ? [ooo]
 
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